Ostern und Pesach: Israel erwartet christliche und jüdische Touristen

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Zu den bevorstehenden Oster- und Pessachfeiertagen erwartet Israel eine große Anzahl von christlichen und jüdischen Touristen. Die Feiertage überschneiden sich in diesem Jahr und fallen auf den 8.-15. April. Trotz der weltweiten Wirtschaftskrise rechnet die Hotelbranche mit einer Zimmerbelegung von 75 Prozent…

Das jüdische Pessachfest beginnt in diesem Jahr am Abend des 8. April 2009. In Israel dauert es sieben Tage, bei den jüdischen Gemeinden im Ausland acht. Der christliche Ostersonntag fällt auf den 12. April 2009.

Pessach ist eines der wichtigsten Feste des jüdischen Kalenders und beginnt mit einem Festmahl, dem Seder, am ersten Abend der Festwoche. Im Verlauf des Seders wird die Geschichte vom Auszug der Kinder Israels aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei in allen Einzelheiten nacherzählt. Im Verlauf des gesamten Festes wird nur ungesäuertes Brot, die Matzah, gegessen. Aus der Bibel gehr hervor, dass die Israeliten ungesäuertes Brot aßen während sie aus der Gefangenschaft in Ägypten befreit wurden.

2008 reisten ungefähr drei Millionen Besucher nach Israel ein, davon zwei Millionen Christen. [2] Zu den christlichen Pilgern, die Israel in den vergangenen Wochen besuchten, gehörte eine Gruppe von Katholiken aus den Vereinigten Staaten, Kanada, Groß-Britannien und Irland; sie legten mit einem Kreuzfahrtschiff in Israel an und besuchten die Heiligen Stätten des Christentums in Galiläa, Nazareth, Jerusalem und Bethlehem. [3]

Für israelische Juden verbindet sich mit Pessach auch die Erinnerung an eines der schrecklichsten Terrorattentate der letzten drei Jahrzehnte. Am Seder-Abend 2002 tötete ein palästinensischer Selbstmordattentäter 30 Personen im Park Hotel Netanya. [4] Zwei Jahre später, während des Sukkot-Festes im Oktober 2004, griffen palästinensische Terroristen israelische Urlauber auf der Sinai-Halbinsel an. 34 Personen wurden damals getötet, darunter 12 Israelis. [5]

Wie in der Vergangenheit, so werden auch in diesem Jahr die zentralen Osterfeierlichkeiten in der Jersualemer Altstadt stattfinden. Dazu gehört die alljährliche Prozession entlang der Via Dolorosa bis in die Grabeskirche, wo nach christlicher Überlieferung Jesus begraben liegt. Die Prozession beginnt am Löwentor am Ostrand der Altstadt und endet in der Grabeskirche im christlichen Viertel, das im westlichen Teil der Jerusalemer Altstadt liegt.

Vier Wochen nach dem Osterfest wird Papst Benedikt XVI vom 11. bis 15. Mai 2009 Israel und die West Bank besuchen. Dort wird er mit israelischen und palästinensischen Führungspersönlichkeiten sowie mit jüdischen und muslimischen Geistlichen zusammentreffen. Darüber hinaus wird erwartet, dass der Papst die Klagemauer und den Felsendom in Jerusalem sowie die Geburtskirche in Bethlehem besuchen wird. Zudem wird er in Nazareth eine Messe halten. [6]

Der alljährliche Friedensmarathon im Andenken an Papst Johannes Paul II, der jeweils um Ostern ausgetragen wird, findet diesmal am 23. April statt. Die 10 km lange Route beginnt in der Geburtskirche in Bethlehem und verläuft an Rachels Grab vorbei bis in die Altstadt von Jerusalem. In den Jahren 2007 und 2008 nahmen an dem Marathon Israelis und Palästinenser sowie ranghohe Beamte der katholischen Geistlichkeit des Vatikans, aus Israel und aus den palästinensischen Autonomiegebieten teil. [7]

Israel ist einer der wenigen Orte im Nahen Osten, an denen die christliche Bevölkerung zunimmt. [8] Im Jahre 1949 lebten 34.000 Christen in Israel. Im Dezember 2005 waren es 146.000. Prognosen zufolge wird die christliche Bevölkerung im Jahr 2010 auf 163.000 ansteigen. [9]

Quellenangaben

  • [1] Information relayed to The Israel Project by the Israel Hotels Association, March 30, 2009; “Passover travel down despite low prices,” Globes, March 29, 2009, http://www.globes.co.il/serveen/globes/DocView.asp?did=1000438475&fid=1725; Blumenkrantz, Zohar, “B-G Airport holiday traffic expected to be lower this Passover,” Haaretz, Match 29, 2009 http://www.haaretz.com/hasen/spages/1074674.html
  • [2] Israel Ministry of Tourism communiqué, Jan. 21, 2009; Rosenblum, Irit, “New Israeli tourism initiative calls on Christian pilgrims to pedal the Nazareth – Jerusalem route,” Haaretz, Jan. 22, 2009 http://www.haaretz.com/hasen/spages/1057380.html
  • [3] Israel Ministry of Tourism communiqué, March 11, 2009
  • [4] “Passover suicide bombing at Park Hotel in Netanya,” Israel Ministry of Foreign Affairs, March 27, 2002, http://www.mfa.gov.il/MFA/MFAArchive/2000_2009/2002/3/Passover%20suicide%20bombing%20at%20Park%20Hotel%20in%20Netanya
  • [5] Wilson, Scott, “Egypt Jails Five In Sinai Attacks,” Oct. 26, 2004, The Washington Post, http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A60833-2004Oct25.html
  • [6] Lemberg, Izzy, “Pope to skip Holocaust museum on trip to Israel, envoy says,” CNN, March 10, 2009, http://www.cnn.com/2009/WORLD/meast/03/10/pope.visit/; Castelfranco, Sabina, “Vatican Announces Papal Visit to Holy Land,” VOANews.com, March 26, 2009, http://www.voanews.com/english/2009-03-26-voa54.cfm
  • [7] Terra Sanctum Education Trust, http://www.terrasanctaeducation.org/marathon.htm. Accessed March 30, 2009
  • [8] “Christians are Leaving the Middle East,” VOANews.com, Jan. 17, 2006, http://www.voanews.com/english/archive/2006-01/2006-01-17-voa55.cfm?CFID=282257393&CFTOKEN=96505931
  • [9] “Christmas 2005: Christians in Israel,” Israel Central Bureau of Statistics, Dec. 25, 2005, http://www.cbs.gov.il/hodaot2005n/11_05_281e.pdf