Mehr Rechte für schwule Paare

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Homosexuelle Paare in Israel erfreuen sich zunehmend rechtlicher Gleichstellung. Nun hat die Nationale Versicherungsanstalt (NII) erstmals einem gleichgeschlechtlichen Paar ‚Mutterschaftsurlaub’ bewilligt. Yonatan Gher darf anlässlich der Geburt seines biologischen Sohnes, der von einer Leihmutter in Indien geboren wurde, für 64 Tage seinem Arbeitsplatz fernbleiben. Sein Lebenspartner hat das formale Adoptionsverfahren eingeleitet, damit das Kind offiziell auch als seines anerkannt wird…

Da die formelle Adoption durch einen einzelnen Mann oder zwei homosexuelle Männer in Israel nicht möglich ist und die beiden Männer sich nicht die Elternschaft mit einer israelischen Frau teilen wollten, um dem Kind eine scheidungsähnliche Situation zu ersparen, hatten sie sich vor zwei Jahren für die In-Virto-Fertilisation in einer Klinik in Mumbai entschieden und dafür die Spenderin der Eizellen und eine Leihmutter ausgewählt. Nach der Geburt des Kindes im November 2008 ging Gher in Urlaub und beantragte bei der NII die Anerkennung des Mutterschaftsurlaubs. Er war überrascht, bereits nach wenigen Wochen eine positive Antwort zu erhalten.

Seine Anwältin Irit Rosenblum von der Organisation „Neue Familie“ lobt die Entscheidung der NII: „Dies ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur rechtlichen Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Familien in Israel. Bisher war der Ansatz des Instituts den Rechten und dem Wohlergehen von Kindern in solchen Familien abträglich.“
(Haaretz, 16.03.09)

Erst vor einer Woche hatte das Familiengericht in Ramat Gan einen wichtigen Präzedenzfall geschaffen, indem es einem homosexuellen Paar gestattete, nach 14 Jahren ihr Pflegekind offiziell zu adoptieren. Prof. Uzi Even und Dr. Amit Kama hatten den heute 30jährigenYossi Even-Kama 1995 zu sich genommen, nachdem er von seiner Familie aufgrund seiner Homosexualität verstoßen worden war. Even und Kama heirateten 1994 im kanadischen Toronto.
(Yedioth Ahronot, 10.03.09)