Militäroperation „Wolkensäule“ – Update

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Noch immer gibt es kein Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas. Gestern Abend (20.11.) kam US-Außenministerin Clinton zu Gesprächen mit Ministerpräsident Netanyahu nach Jerusalem, heute wird sie versuchen, in Kairo mit der Gegenseite zu vermitteln. Der gegenseitige Beschuss ging auch in der Nacht und am Mittwochmorgen weiter…

Neben Sderot ist auch heute vor allem wieder Aschkelon von massivem Beschuss betroffen. Mittlerweile bestätigt das israelische Militär, dass es sich bei der Rakete, die gestern ein Wohnhaus in Rishon leZion beschädigt hatte, um eine M-75 Fajr aus Gazaherstellung handelte. In Rischon leZion wurde am frühen Abend zum zweiten Mal seit Beginn der Operation Luftalarm ausgelöst, zwei Gebäude wurden beschädigt, vier Bewohner leicht verletzt. Offensichtlich konnten sich Israel und die Hamas auf ein Waffenstillstandsabkommen einigen, das um 21 Uhr Ortszeit in Kairo bekannt gegeben werden soll. Im Laufe des Tages wurde auch in Jerusalem erneut Luftalarm ausgelöst. Eine Rakete landete auf offenem Gelände nahe einem palästinensischem Dorf. Auch in Aschkelon gab es erneut direkte Treffer auf ein Haus, bei dem ein Bewohner schwer verletzt wurde. Insgesamt wurden seit dem 10. November mehr als 1200 Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert.

Kurzmeldungen zur Operation der vergangenen Tage:

Auch den ganzen Montag und Dienstagmorgen ging der Beschuss aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels unvermindert weiter. Am Montag gab es einen direkten Einschlag in einer Schule in Aschkelon, die aber leer war, da der Schulunterricht weiter ausgesetzt ist. Am Dienstagmorgen gab es schwere Angriffe mit insgesamt 16 Raketen auf Beerschewa, bei denen unter anderem ein Autobus, ein Auto und mehrere Gebäude direkt getroffen wurden. Es gab jedoch keine Verletzte. In Tel Aviv blieb es ruhig. Nachdem die Regierung die ganze Nacht über den Beginn einer Bodenoffensive beraten hat, wurde die Entscheidung zurückgestellt, um den Verhandlungen über einen Waffenstillstand eine weitere Chance zu geben. Voraussichtlich wird der israelische Sondergesandte noch heute zu Verhandlungen nach Kairo fliegen.

Auch am fünften Tag der Operation „Wolkensäule“ gab es heftigen Beschuss aus dem Gazastreifen auf Israel. In Tel Aviv wurde zweimal Luftalarm ausgelöst, Iron Dome konnte zweimal erfolgreich abwehren. Offensichtlich handelte es sich bei den Raketen aus Gaza um Fadschr-5-Raketen, die aus dem Iran stammen. Schwere Angriffe mussten heute die Gemeinden und Städte im Süden überstehen, wobei mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Die israelische Armee fliegt weiter Angriffe auf den Gazastreifen. Auch die Marine war heute an einer gezielten Tötung eines Extremisten des Islamischen Jihad beteiligt.

Am Morgen des vierten Tages (17.11.) von Operation „Wolkensäule“ wurde das Raketenabwehrsystem Iron Dome für den Gush Dan, den Großraum Tel Aviv, installiert. Um 16.30 wurden aus dem Gazastreifen zwei Raketen auf Tel Aviv abgefeuert, Iron Dome konnte eine abfangen, die zweite fiel auf offenem Gelände. Die israelische Luftwaffe hatte in den frühen Morgenstunden das Regierungsgebäude der Hamas zerstört. Insgesamt flog die IDF über 950 Angriffe seit Beginn der Operation. Aus dem Gazastreifen wurden seitdem über 650 Raketen auf Israel abgeschossen. Die israelische Regierung genehmigte die Einberufung von 75.000 Reservisten.

Am dritten Tag der israelischen Militäroperation im Gazastreifen gab es sowohl in Tel Aviv erneut Raketenalarm wie auch erstmals in Jerusalem. In beiden Fällen landeten die Rakete auf offenem Gelände. Seit Beginn der Operation wurden aus dem Gazastreifen über 550 Raketen abgeschossen, davon fielen knapp 30 in bewohntem Gebiet. Die Abwehrsysteme Iron Dome konnten 120 Raketen abfangen.

Nach einem Raketeneinschlag in der Gegend von Rishon leZion wurden am frühen Abend (16.11.), gegen 18.45 Ortszeit, erstmals in Tel Aviv die Sirenen ausgelöst. Es gab zwei Einschläge von Raketen in der Nähe der Stadt auf offenem Gelände. Die Bewohner Tel Avivs sind aufgefordert, wachsam zu bleiben und bei Sirenenwarnung die Schutzräume aufzusuchen.

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Am Morgen des zweiten Tages von Israels Militäroperation wurden drei Israelis bei einem direkten Einschlag einer Rakete aus dem Gazastreifen in Kirijat Malachi getötet.

Die Hamas, die zuvor erklärt hatte, Israel habe das „Tor zur Hölle geöffnet“, setzte den Beschuss die ganze Nacht über und auch heute fort. Auch in Aschdod wurde ein Wohnhaus getroffen, jedoch niemand verletzt. In Ofakim wurde eine Schule getroffen. Im gesamten betroffenen Gebiet ist der Unterricht ausgesetzt. Auch Beerschewa, Aschkelon, Gan Javne, Schaar haNegev und andere Gemeinden werden weiter beschossen, die Raketenabfangsysteme Iron Dome konnten seit gestern 50 Geschosse abfangen. Die israelische Luftwaffe hat heute 200 Ziele im Gazastreifen, überwiegend Waffenverstecke, angegriffen.

In Reaktion auf die andauernden und verstärkten Raketenangriffe aus dem Gaza-Streifen hat die israelische Armee eine Militäroperation unter dem Namen „Wolkensäule“ begonnen. Dabei wurde Ahmed al-Jabari, die Nummer 2 des militärischen Arms der Hamas, und sein Sohn bei einem Luftangriff getötet. Die Luftwaffe fliegt weiter Angriffe gegen Ziele der Hamas und des islamischen Jihad, um den Raketenbeschuss auf Israel zu unterbinden. Hamas sprach von Krieg und drohte mit Angriffen auf Israels große Städte.

Den Anwohnern des südlichen Israels wird empfohlen, sich in Reichweite der geschützten Räume aufzuhalten. Für Morgen wurde der Schulunterricht in den betroffenen Gebieten abgesagt. In Tel Aviv kommt zu dieser Stunde das israelische Sicherheitskabinett zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten. Allein seit vergangenem Samstag sind über 120 Raketen vom Gazastreifen auf den Süden Israels abgefeuert worden und in den Gegenden Sderot, Aschdod, Netivot, Eschkol, Schaar haNegev und Chof Aschkelon eingeschlagen.

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