Am 26. August 2004 vollendet Ernst Federn sein 90. Lebensjahr. Ein runder Geburtstag gibt hinreichenden Anlass, den Jubilar zu ehren…
Die psychoanalytische Sozialarbeit ist jener Beruf, der das Soziale und das Individuelle miteinander verbindet und mit dem Wissen der Psychoanalyse die sozialen und psychologischen Probleme der Menschen zu lösen versucht. Das ist eine unerhört schwere Aufgabe, aber eine Aufgabe, die meiner Meinung nach immer nötiger werden wird.
Ernst Federn, 1995
Von Michael Maas
Da meine erste Begegnung mit Ernst Federn im Juni 1983 stattfand, weiß ich von vielerlei offiziellen Anlässen, wo dem Jubilar eine Laudatio zuteil wurde, gleichsam Federn selbst das Auditorium mit einer Art Laudatio in seinen Bann zog, um in den meisten Fällen von der Bedeutung der Psychoanalyse für die Sozialarbeit zu referieren.
So auch damals, in der Stadthalle von Feldkirch, das liegt im österreichischen Vorarlberg; er bezeichnete die Verbindung der Sozialarbeit mit der Psychoanalyse – beinahe kokettierend – als eine „unglückliche Ehe“, die er in seiner Person verkörpert sah: „Dass es sich hier aber um alles andere als eine glückliche Verbindung handelt, wurde mir bereits 1953 klar, und zwar anlässlich des Erscheinens eines Buches mit dem Titel Psychoanalysis and Socialwork, herausgegeben von einem Psychoanalytiker, Dr. Marcel Heimann. Dieser Band war ausschließlich von Psychoanalytikern geschrieben worden, nicht einem Sozialarbeiter war die Abfassung eines Beitrages anvertraut worden“ (Federn, 1985, S.14).
Damals sei ihm die Idee gekommen, sich auf genau diesem Gebiet, auf dem er „die natürlichste Kompetenz hätte“, dem Zusammenwirken der Sozialarbeit und der Psychoanalyse Freuds, gezielt zu engagieren. Federn hatte kurz zuvor, im Jahre 1951, sein Studium an der Columbia School of Social Work in New York mit einer Magisterarbeit über Kriminologie und Psychoanalyse (Federn, 1951/2004) abgeschlossen und spezialisierte sich fortan auf schwierige Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Er stand nun mit Ende Dreißig dort, wo er sich bereits im Alter von zwölf Jahren hinwähnte: Ich wollte „Heilpädagoge werden, weil August Aichhorn ein guter Freund meines Vaters war. Mein Vater hatte ihn zudem analysiert. Mit vierzehn Jahren bin ich aber in die Politik gegangen und blieb bis 1936 aktiv“ (Federn, 1995, S.21).
Der politisch engagierte Ernst Federn nahm gleich nach der Matura ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften auf und schloss sich 1934 einer illegalen trotzkistischen Widerstandsgruppe gegen den Faschismus an. Im März 1936 wurde er wegen des Verdachts der illegalen Betätigung für die revolutionären Sozialisten Österreichs verhaftet. Vier Monate verbrachte er in Haft, wurde dann aber zunächst wieder freigelassen. Die Wiederaufnahme seines Studiums wurde ihm jedoch untersagt. Im November 1936 wurde er durch die Gestapo wegen Verdachts des Hochverrats neuerlich verhaftet, im Juni 1937 aber mangels Beweisen freigelassen.
Ernst und Hilde Federn bei ihrer Hochzeit 1947, © Psychosozial Verglag & Bernhard Kuschey
Seine dritte Verhaftung, am 14. März 1938, widerfuhr ihm just an jenem Tag, an dem er sein Aufgebot für die geplante Hochzeit mit Hilde Paar bestellte. Was nun folgte, war ein sieben Jahre lang andauerndes Martyrium in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald. Einer der Mithäftlinge in Buchenwald war Bruno Bettelheim. Sie lernten sich erst im Lager kennen und befreundeten sich. Bettelheim wurde aber im April 1939 (um Hitlers Geburtstag herum) entlassen. Federn hoffte natürlich ebenfalls auf seine Entlassung, jedoch vergebens. Harte, ungewohnte Arbeit, zu wenig Nahrung und die ständige Bedrohung, beim kleinsten Fehler erschossen zu werden, bestimmten fortan seinen Alltag. Doch trotz aller Demütigungen und Entwürdigungen behielt er sich einen grenzenlosen Optimismus. Seine einzige Überlebenschance sah er darin, wie er später einmal berichtete, ein nützlicher Arbeitssklave zu sein. Außerdem halfen ihm – erstaunlicherweise – seine psychoanalytischen Bezüge: Als Federn an einem Wintertag mit Erfrierungen an der Hand beim Lagerarzt vorstellig wurde, machte man den Mediziner darauf aufmerksam, dass es sich bei dem Patienten um den Sohn des berühmten Paul Federn handeln würde. Ernst Federn wurde nun aufgefordert, den Ödipuskomplex zu erklären, woraufhin ihm der Arzt die verletzte Hand operierte. Federns psychoanalytisches Wissen machten ihn in Lager zu einem geschätzten Gesprächspartner. Außerdem erleichterte es Federn selbst, die Prozesse des Wahnsinns mit ihm und um ihn herum einigermaßen zu begreifen bzw. zu verarbeiten. Für ihn lebensrettend erwiesen sich während seiner Lagerzeit zudem die Geldüberweisungen seiner Eltern Paul und Wilma Federn, die er über den in der Schweiz lebenden Heinrich Meng und über seine Verlobte Hilde Paar erhielt. Seine Eltern intervenierten über Schweizer Kontakte direkt bei Himmler für ihn. All diese Bemühungen waren letztendlich vergebens.
Im April 1945 wurde Ernst Federn von amerikanischen Soldaten in Buchenwald befreit. Durch die Hilfe von Bruno Bettelheim gelang es ihm alsbald, seine Verlobte Hilde in Belgien wiederzusehen, die er 1947 heiratete. Kurz darauf siedelten sie in die USA über. Es kam zu einem – leider nur kurzen -Wiedersehen mit den Eltern, da diese kurz nacheinander, 1949 bzw. 1950, verstarben. Geradezu selbstverständlich trat Federn das psychoanalytische Erbe seines Vaters Paul Federn an. Paul Federn, der 1903 auf die Gruppe um Freud stieß, war von 1924 bis 1938 dessen Stellvertreter. Ernst Federn wuchs mit der Psychoanalyse und einigen deren bedeutendsten Vertretern auf. „Psychoanalytiker wurde ich aber erst nach meiner Analyse bei Herman Nunberg in den Vereinigten Staaten, nach dem Tode meines Vaters 1950“ (Kaufhold, 1993, S.9). Allerdings folgte Federn nicht dem Wunsch seines Vaters, ein Psychoanalytiker im herkömmlichen Sinne zu werden. Sein Studium des social work fokussierte sein Interesse vielmehr auf die Verbindung von Sozialarbeit und Psychoanalyse. Da es zudem zu der damaligen Zeit kaum männliche Sozialarbeiter gab, wurde Federn geradezu in die Arbeit mit jungen Burschen gedrängt. In dieser Arbeit nahm er alsbald die Ideen und Ansätze seines Vaters Paul Federn zur Ich-Psychologie auf. Die fasst er in einem Interview mit Tomas Plänkers kurz und bündig zusammen: „Für Federn (gemeint ist hier sein Vater Paul; M.M.) ist das Ich von Anfang an da, es gibt keine Teilung, es gibt keine Funktion, die sich vom Selbst unterscheiden kann, es ist von vornherein phänomenologisch eine Erfahrung, und innerhalb des Ichs gibt es eine Unmenge von Konflikten, also von „konfliktfrei“ kann überhaupt keine Rede sein. … Federns Ich-Psychologie geht zurück auf die alte Freudsche Trieblehre, auf die Unterscheidung von Ich-Trieben und Sexualtrieben. Er akzeptiert den Todestrieb als einen wirklich vorhandenen Trieb zum absoluten Stillstand und behauptet, dass das klinisch nachweisbar ist. Melancholie, Masochismus, dissoziale Erscheinungen, also die Wirklichkeit des Todestrieb, das ist seiner Meinung nach klinisch nachweisbar. (…) Das Gefühl, ich bin ich selber, wird energetisch gespeist von drei Trieben und drückt sich an den Ich-Grenzen aus. Diese Ich-Grenzen sind von einer unendlichen Anzahl und bei verschiedenen Ich-Zuständen sehr verschieden“ (Plänkers & Federn, 1994, S.193ff.).
Ernst Federn sah in der von seinem Vater vertretenen Ich-Psychologie eine Weiterentwicklung bzw. Fortsetzung Freudscher Gedanken. Federn adaptierte im gewissen Sinne die Position seines Vaters, „verwaltete“ sein Erbe, in dem er nach dem plötzlichen Tod seines Vaters die Paul-Federn-Study-Group mitbegründete. Von Ideen seines Vaters, einmal dessen Privatpraxis zu übernehmen, verabschiedete sich Federn. Vielmehr trat er, geprägt durch sein Studium des social work, ein wenig in die Fußstapfen des von ihm so bewunderten August Aichhorns. Er interessierte sich, wie er einmal zu Protokoll gab, insbesondere für die hoffnungslosesten Fälle. „Ich war wahrscheinlich der erste Sozialarbeiter und einer der ersten Psychoanalytiker, der darauf hingewiesen hat, dass Charakterstörungen oder Borderline-Fälle, wie sie heute genannt werden, von Ich-Defiziten hervorgerufen werden. Erkrankungen, die nicht von Konflikten kommen, sondern aufgrund von einem Nichtfuntionieren des Ichs: Balint nannte das eine Grundstörung“ (Federn, 1999).
Federns Jahre in den USA waren sicherlich dadurch geprägt, dass er sich fortdauernd mit den Traditionalisten der amerikanischen Psychoanalytischen Vereinigung auseinanderzusetzen hatte. Bereits sein Vater hatte ja nicht nur selber größte Schwierigkeiten, sein in Österreich absolviertes medizinisches Examen in den USA anerkannt zu bekommen, außerdem nahm ihm die Psychoanalytische Vereinigung übel, dass er sogenannte „Laien“, also Nicht-Mediziner, ausbildete, die im klinischen Bereich arbeiteten. So bildete sich in den USA eine immer bedeutendere Form von klinischer Sozialarbeit aus, das clinicals social work. „Die Prinzipien der Sozialarbeit, d. h. die Anerkennung des individuellen Klienten mit all seinen oder ihren sozialen und emotionalen Komplexitäten führte dann notwendigerweise dazu, nach einem zunehmend größeren Verständnis für die individuelle Psyche zu suchen. Zuerst fanden nur sehr wenige Fachleute den Weg zur Psychoanalyse und trafen sich mit psychoanalytisch orientierten Psychiatern“, viele von ihnen waren ähnlicher Ansicht wie Freud, „dass die Psychoanalyse nicht ein Teil der Medizin oder Psychiatrie werden dürfe (…) Das Gespenst einer sozialisierten Medizin spukt noch heute in den USA“ (Federn, 1993, S.104). So ist es nicht weiter erstaunlich, dass der psychoanalytisch ausgebildete, akademische Sozialarbeiter Ernst Federn als Nicht-Mediziner auf beinahe noch größere Widerstände stieß, als sie schon seinem Vater widerfuhren. Das hielt ihn aber nicht davon ab, Fall-Seminare und weitere study-groups anzubieten, mit zum Teil sehr berühmten Psychoanalytikern, die sich insbesondere an „Laien“ richteten. Im amerikanischen Sozialarbeits-Dschungel nahm jedenfalls die Psychoanalyse einen immer gewichtigeren Einfluss auf die Sozialarbeit.
Diese sollten aber durch die psychoanalytische Weiterbildung keinesfalls die soziale Dimension ihres Schaffens aus den Augen verlieren, die Hinwendung zur Psychoanalyse sollte nicht gleichbedeutend damit sein, aus Sozialarbeitern „Psychotherapeuten für die weniger zahlkräftigen Bevölkerungsschichten zu machen“ (Federn, 1985, S.25). Die amerikanische Gesetzgebung provozierte jedoch in den 1960er Jahren diese Tendenz. So unterschied Federn gerne zwischen psychoanalytischen Sozialarbeitern und Sozialarbeitern, die Psychoanalytiker sind. „Ich war immer und bin auch heute noch ein psychoanalytischer Sozialarbeiter. Ich habe nie Analysen gemacht. Ich habe privat natürlich Therapien gemacht, aber nie klassische Analysen. In Amerika sind die meisten, die sich psychoanalytische Sozialarbeiter nennen, eigentlich Psychoanalytiker“ (Federn 1995, S.24). In vielen Beiträgen betonte Federn die unübersichtliche Situation in der amerikanischen Psychoanalyse und Sozialarbeit. Und er war sich sicher, dass Europäer, auch wenn sie sich einige Monate zwecks eigener Erkundungen auf diesem Sektor in den Vereinigten Staaten aufhalten würden, nicht viel verstehen würden. So war es geradezu folgerichtig, dass sich der Pionier der Psychoanalytischen Sozialarbeit selber auf Reisen begab. Reisen, die ihn letztendlich zurück nach Europa führten.
1967 reiste Federn ein erstes Mal nach Deutschland. Er war dort auf Einladung von Aloys Leber, dem damaligen Direktor des Instituts für Sonder- und Heilpädagogik an der Universität Frankfurt a. M. Federn zeigte auf, dass sich die europäische und amerikanische Sozialarbeit von sehr unterschiedlichen Positionen aus definierten. Was in Deutschland beispielsweise Sozialpädagogik hieß, wurde in den USA Sozialarbeit im Sinne von case work, soziales Wirken, bezeichnet. Sein Credo lautete fortan wie folgt und war leicht auf die unterschiedlichsten Wirkungsfelder der Sozialarbeit bzw. –pädagogik zu beziehen: „Erst wenn wir Sozialarbeit wirklich können und darin nicht weiterkommen, wie August Aichhorn, muss auch der Sozialarbeiter (…) zur tiefenpsychologischen Hilfe der Psychoanalyse greifen. Aber so wurde die Psychoanalyse in der Sozialarbeit weder gelehrt noch dargestellt“ (Federn, 1990, S.18). Also musste es Federn selbst sein, der durch sein Wirken aufzeigte, wie er sich die Ehe zwischen Psychoanalyse und Sozialarbeit vorstellte. So arbeitete er in den 1950er Jahren u. a. zweieinhalb Jahre als Supervisor in einem Heim für verhaltensauffällige Jugendliche, und auch als er 1961 von New York nach Cleveland zog, arbeitete er vornehmlich als psychoanalytischer Supervisor, der vornehmlich die Arbeit mit schwierigen Adoleszenten begleitete. Zu dieser Zeit wuchs auch die Drogenproblematik in den USA. Federn nahm sich auch dieses Themas an und initiierte sogenannte „drop-in-centers“, die sozialtherapeutisch ausgerichtet waren und die er mit seiner Supervision begleitete. Zudem stellte er in vielen Vorträgen zur Suchtproblematik den politischen Umgang zu diesem Thema an den Pranger. Erst durch das gesetzliche Verbot des Drogenhandels käme es zu dem Entstehen einer Drogenmafia, die nur daran interessiert wäre, über eine enorme Preistreiberei horrende Gewinne einzufahren. So setzte sich Federn für eine Legalisierung von Drogen ein.
Ab Mitte der 1960er Jahre richtete sich Federns Blick wieder verstärkt nach Europa. 1964 kehrte er erstmals nach 26 Jahren nach Wien zurück. Dort begegnete er u. a. seinem Jugendfreund Christian Broda, der inzwischen österreichischer Justizminister war. Bereits hier entstand die Idee, Federn für die österreichische Strafrechtsreform als Konsulent zu gewinnen. Diese Idee wurde dann tatsächlich in den Jahren 1972/73 umgesetzt, und Federn wurde von der Regierung Kreisky als „sozialpsychologischer Berater“ für den Strafvollzug berufen. Bruno Kreisky kannte Federn im Übrigen aus einer gemeinsamen Inhaftierung durch die Gestapo im Jahre 1938. Die Strafvollzugsanstalt Stein bei Krems und die Sonderanstalt Wien-Favoriten waren die Hauptwirkungsstätten Federns. In Stein waren Männer mit langjährigen Freiheitsstrafen untergebracht, in Wien-Favoriten waren drogenabhängige Rechtsbrecher inhaftiert. Bei seiner Tätigkeit orientierte sich Federn im besonderen Maße an Aichhorns Methodik: „Eigentlich ist es so, dass Aichhorn erkannt hat, dass die Verwahrlosung eine Schwächung des Ich-Verhaltens im Bereich des Sozialen ist. Und wenn man mit dem Über-Ich, das auch diese Leute entwickeln, ein Bündnis eingeht, dann kann man über dieses Über-Ich das Ich nacherziehen. Das gilt allerdings nur für die verwahrlosten Dissozialen. Das hat Aichhorn immer festgestellt. Mit den verwahrlosten Asozialen, Psychotikern oder mit psychoseähnlichen Zuständen kann man so nicht arbeiten, für die gilt das nicht. Für die wandte ich wiederum die Methode meines Vaters an, bei der das Ich behandelt wird“ (Plänkers & Federn, 1994, S.212). Federn ging also mit den Gefangenen ein direktes Bündnis ein, was zu der damaligen Zeit fast einer Revolution gleich kam, da es damals noch die gesetzliche Vorschrift gab, dass Justizbeamte mit Gefangenen kein direktes Gespräch führen durften. Es entwickelten sich Übertragungsbeziehungen, in denen Federn versuchte, über die Beeinflussung des Über-Ichs das Ich zu erreichen und zu stärken. Einer Ich-Schwächung in Bezug auf das Soziale wollte er hierdurch nachhaltig entgegenwirken, um den Betroffenen fortan den Weg zu bahnen, Konflikte nach innen und nicht mehr nach außen zu tragen. Die anfängliche Skepsis der Justizbeamten wich einer gewissen Öffnung und Neugier der von Federn angeführten Humanisierung des Strafvollzugs. Die Beamten mussten einen schwierigen Balanceakt zwischen Bewachung einerseits und erzieherischer Tätigkeit andererseits bewältigen. Es dauerte eine gewisse Zeit, bis sie sich für Federns Ideen gewinnen ließen. Sicherlich gewann Federn auch ihre Sympathien, weil er – trotz des Professorentitels, den er von der österreichischen Regierung verliehen bekommen hatte – teilweise im Gefängnis übernachtete und somit z. B. bei Mahlzeiten einen sehr nahen Kontakt mit den Beamten hatte. Außerdem initiierte er für Justizwachbeamte Supervisionsgruppen, die er selber leitete. Bis Ende 1987 ging Federn dieser Tätigkeit nach.
Neben dieser aufwendigen Arbeit absolvierte Federn etliche Vortragsreisen, die ihn, als Zeitzeugen, immer wieder zu den nationalsozialistischen Verbrechen und der Vertreibung der österreichischen Intelligenz Stellung beziehen ließen, nebst der psychoanalytischen Interpretation dieser Vorgänge. Bei einer dieser zahlreichen Reisen lernte er 1980 den Tübinger Psychoanalytiker Stefan Becker kennen, der kurze Zeit zuvor gemeinsam mit Pflegedienstmitarbeitern der Tübinger Kinder- und Jugendpsychiatrie in Rottenburg am Neckar, unweit von Tübingen, den Verein für Psychoanalytische Sozialarbeit gegründet hatte. Becker, diplomierter Psychologe, arbeitete seit 1975 in der Tübinger Kinder- und Jugendpsychiatrie. Er bezog sich in seiner dortigen Arbeit insbesondere auf Erfahrungen aus der klinischen Sozialarbeit in den USA und machte vor allem das Pflege- und Erziehungspersonal mit den Arbeiten von Ernst Federn, Rudi Ekstein, Bruno Bettelheim und Donald W. Winnicott vertraut. Sein größter Verdienst war aber, dass er die Bedeutung des Pflegepersonals als einen wesentlichen Therapiefaktor bei lang andauernden stationären Behandlungen hervorhob, ein Bezugspersonensystem installierte und eine Balintgruppe für das Pflegepersonal gründete. Dies war gewissermaßen eine Antwort darauf, dass an der Abteilung nur eine Balintgruppe für akademisch ausgebildete, therapeutische Mitarbeiter existierte. Er bemängelte, dass diese Therapeuten, vielfach Ärzte in Facharztausbildung mit kurzer stationärer Verweildauer, im Gegensatz zum Pflege- und Erziehungspersonal nicht wirklich in der therapeutischen Beziehungsarbeit eingebunden werden könnten. Obwohl dieser Ansatz vom damaligen ärztlichen Direktor der Abteilung, Reinhart Lempp, unterstützt wurde, führte er nach und nach zu heftigen Auseinandersetzungen in der Klinik, vor allem der leitende Oberarzt sah seine Leitungskompetenz gefährdet.
Becker vermochte auch Ernst Federn in seinen Bann zu ziehen (ihn geradezu zu überraschen) und für die Rottenburger Sache zu gewinnen. Federn sah in der Arbeit des Vereins zum ersten Mal eine europäische Variante der „clinical social work“, wie er sie in den Vereinigten Staaten vertreten hatte. Und der kämpferische Becker sprach ihm mit der Beschreibung dessen, was psychoanalytische Sozialarbeit ist, aus dem Herzen: „Die psychoanalytische Sozialarbeit ist in besonderer Weise eine soziale Psychoanalyse, die heute wohl die radikalste Form der Laienpsychoanalyse darstellt, weil die Arbeit mit Übertragung und Widerstand nicht von Ärzten und Diplompsychologen allein, sondern von Pädagogen, Krankenpflegern, Sozialarbeitern usw. zur Güte dessen, was der Patient braucht, gemacht wird“ (Becker, 1987, S.9). Ernst Federn unterstützte fortan die Arbeit des Rottenburger Vereins für Psychoanalytische Sozialarbeit mit Fortbildungen, Vorträgen, Supervisionen und unzähligen Gesprächen.
Hilde und Ernst Federn, © Verein für Psychoanalytische Sozialarbeit Rottenburg/Tübingen e.V.
Er befand sich hierbei in einem illustren Kreis von Persönlichkeiten, die sich insbesondere in den ersten Jahren der Gründungsphase des Vereins sehr für die dortige Sache einsetzten: Reinhart Lempp, der erste Lehrstuhlinhaber für Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland, Hellmuth Becker, Bildungsreformer und Direktor des Berliner Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung, Aloys Leber und Rudi Ekstein, um nur einige der „Honoratioren“ des Vereins zu nennen, die Stephan Becker immer wieder geschickt im Rahmen der fachöffentlichen Diskussionen um die Arbeit des Vereins um fachliche Unterstützung bat. Der Verein für Psychoanalytische Sozialarbeit konnte sich so im Laufe der Jahre etablieren.
Ernst Federn sah hier plötzlich Ideen umgesetzt, die er einerseits aus dem Wien der 1920er Jahre durch die Arbeiten Siegfried Bernfelds mit dem Kinderheim Baumgartnerhöhe und August Aichhorns kannte, andererseits konzeptionierte sich das Therapeutische Heim des Vereins für Psychoanalytische Sozialarbeit über das Schaffen eines therapeutischen Milieus und übernahm in diesem Zusammenhang zum Teil Ideen, die Fritz Redl und in besonderer Weise Bruno Bettelheim in den USA umzusetzen vermochten (vgl. Maas, 2003, Kaufhold, 2001). In einer Publikation aus dem Jahre 1996 geht Federn näher auf den Milieu-Begriff ein: „Es bedeutet, man muss einem Menschen, und vor allem auch einem Kind und einem Jugendlichen, das, was er in seiner Kindheit nicht gehabt hat, später zur Verfügung stellen. Es handelt sich hier also im fundamentalen Sinn um eine Behandlung des Ichs. Dieses Milieu ist speziell für Menschen nötig, die an einer Defiziens des Ichs leiden, und diese Defiziens ist schon in der Mutter-Kind Beziehung angelegt. (…) Die Milieutherapie, die wir einsetzen, diese Ich-Störungen der frühen Kindheit wieder gutzumachen ist Aufgabe der Sozialarbeit“ (Federn, 1996, S.24ff.).
Federn machte im Zusammenhang der Milieutherapie gerne darauf aufmerksam, dass sie die Bezugspersonen, die sogenannten „Milieutherapeuten“, in einem Höchstmaß beanspruchen würde, weshalb jemand, der mit ichgestörten Menschen arbeiten würde, „einen Teil des mütterlichen Ichs, das eigene Ich“ während der jeweiligen Bezugszeiten mit der Klientel abzuspalten hätte (vgl. Federn, 1996). Oft seien die Modelle der Milieutherapie gescheitert, weil die Mitarbeiter solcher Projekte allzu schnell ausgebrannt seien, gewissermaßen Introjekte ihrer Klientel mit in den privaten Alltag nähmen, um sich dann in der Folge nicht mehr im Sinne des Zur-Verfügung-Stellens von der Klientel verwenden lassen zu können.
Im Laufe der Jahre, und der Verein für Psychoanalytische Sozialarbeit existiert mittlerweile über 30 Jahre, wurde sehr deutlich die Gefahr einer allzu engen Beziehungsmodalität mit der Klientel erkannt, die ja insbesondere im Kontext einer Rund-um-die Uhr-Begleitung entstehen kann. Bruno Bettelheim sagte einmal rückblickend auf seine Arbeit an der Orthogenic School in Chicago, „dass das Hauptproblem bei der Milieutherapie darin liegt, wie man ein Milieu schaffen kann, in dem sich die Mitarbeiter nicht gegen die emotionale Verheerungen wehren müssen, welche die Patienten und ihre Bedürfnisse bei ihnen anrichten“ (Bettelheim, 1975, S.282). Man entzerrte also in Rottenburg das sehr dichte Arbeiten mit der Klientel. In der Gründungszeit des Vereins bzw. des Therapeutischen Heims wohnten die Mitarbeiter noch zusammen mit der Klientel unter einem Dach, was zu einer gewissen Überversorgung führte. Dienstpläne – es gab nur wenige aufeinanderfolgende freie Tage, Urlaube über drei Wochen waren praktisch ausgeschlossen – wurden nicht mehr nur den Bedürfnissen der Klientel angepasst, sondern es war mehr und mehr möglich, auch eigene Wünsche einzubringen. Dennoch empfanden neu einsteigende Mitarbeiter das Therapeutische Heim „sicherlich auch aufgrund der extremen sozialen Störungen und Lebensschwierigkeiten der dort betreuten Kinder – in einer extremen Form als ghettohaft von der gesellschaftlichen Realität (…) abgetrennt“ (Feuling, 2000, S.55).
Als ich allerdings 1990 gemeinsam mit meinem Kollegen Horst Nonnenmann die Wohngruppe für Jugendliche und junge Erwachsene des Therapeutischen Heims eröffnete, gab es diese Art von Essentials noch nicht. Auch fühlte ich wenig von der theoretischen „Vorplanungs(be)last(ung)“, welche der Gründung vorausging und die oben angesprochenen inhaltlichen Veränderungen aufnehmen sollte. Wie alle Kollegen im Verein war ich als psychoanalytischer Sozialarbeiter angestellt worden. Mein Diplom in Erziehungswissenschaften, meine berufliche Identität als Diplom-Pädagoge war sozusagen umgepolt worden (auch heute kenne ich von manchen Psychoanalytischen Sozialarbeitern des Vereins nicht deren jeweils ursprüngliche Profession). Es galt fortan ein Projekt voranzutreiben, das von anderen konzipiert worden war, ich theoretisch nachlesen konnte, aber das allein durchs Lesen noch nicht in die Praxis umgesetzt war. Auch half es mir wenig, Ernst Federn schon das ein oder andere Mal gehört und getroffen zu haben oder gar in Wien, der Wiege der Psychoanalyse, über einige Jahre auf den Spuren dieser gewandelt zu sein. Was half, war die Lust, sich auf diese besondere Art von Beziehungsarbeit einzulassen, und zwar als Sozialarbeiter mit psychoanalytischem Wissen.
Zum Psychoanalytischen Sozialarbeiter macht einen erst der fortwährende Alltag im Therapeutischen Heim, wo wir den Wahnsinn empfangen, wie es die französische Psychoanalytikerin Maud Mannoni einmal sehr passend ausdrückte (Mannoni, 1978). Und in diesem Alltag sind wir mehr oder weniger unablässig dem Agieren der Bewohner ausgesetzt. Dieses In-Szene-Setzen psychotischer Symptome dient den Bewohnern zunächst, psychisch zu überleben, in zumeist banal anmutenden Situationen, die sie allerdings als äußerst bedrohlich erleben.
So versuchen wir, uns das Agieren zu Nutze zu machen, um auf diesem Wege vielleicht doch irgendetwas von dem grundgestörten jungen Menschen zu (be-)greifen und über (un-)endlich viele Fragmente ein kohärenteres Ich zu konstruieren oder, und damit sind wir wieder bei Paul Federn und seinen Beobachtungen, die er in seiner „Ich-Psychologie und die Psychosen“ festgehalten hat, dass sich nämlich ein psychotischer Patient, gleich ob er sich in einer halluzinatorischen Welt oder einer katatonen Starre befindet, sich nicht als wirklich empfindet: Ich-Gefühl und Körperempfinden befinden sich in einem merkwürdigen Nebeneinander. Der Konflikt wird im Ich ausgelebt, weshalb das Ich behandelt gehört.
Ernst Federn hat hierüber in unzähligen vereinsinternen Gesprächszirkeln berichtet, zuletzt 2003. Es waren meist Gesprächsrunden, die von herrlichen Mahlzeiten umrahmt waren, mal in einem Tübinger oder Rottenburger Restaurant, meist aber in der kleinen Bibliothek des Vereins. Dann gab es Tafelspitz oder Lamm, zum Dessert wurde immer ein Eis gereicht.
Hilde u. Ernst Federn mit Mitarbeitern des Vereins für Psychoanalytische Sozialarbeit Rottenburg/Tübingen, © Verein für Psychoanalytische Sozialarbeit Rottenburg/Tübingen e.V.
So ging Federn bestens gestärkt in die Gesprächsrunden, das waren meist wunderbare „Stegreif-Monologe“. Niemals habe ich es erlebt, dass sich Federn eines Manuskripts bediente. Ordnende Ergänzungen erfuhren seine Vorträge in seltensten Fällen durch einen liebevollen Hinweis seiner Frau Hilde, die immer an seiner Seite weilte und aufmerksam dem vortragenden Gatten zuhörte. Gerne ließ sich Federn zum Schluss noch Fragen stellen. Traf man hier sein besonderes Interesse, so leitete Federn die Antwort tief wienerisch mit dem ihm so eigenen „Schauen Sie,…“ ein.
Mittlerweile leben die Federns in einem Wiener Altenheim, wo Federn das aufgreift, was immer schon seine Stärke war, nämlich die ihm Zuhörenden für die Sache der Psychoanalyse und der Psychoanalytischen Sozialarbeit zu gewinnen: Er hat für die interessierten Senioren einen Lesekreis eingerichtet.
Aufgrund dessen, dass Federn inzwischen vollends auf einen Rollstuhl angewiesen ist, hat er seine rege Reisetätigkeit einschränken müssen.
Ernst Federns Verdienste um die Bekanntmachung und Anerkennung der psychoanalytischen Sozialarbeit sind immens. Jedoch? Wie steht es um eine Institutionalisierung bzw. Etablierung der psychoanalytischen Sozialarbeit? Der Verein für Psychoanalytische Sozialarbeit richtet seit 1981 Fachtagungen aus, die in der Fachöffentlichkeit ein zunehmendes Echo gefunden haben. Seit Anfang der 1990er Jahre nehmen an diesen Fachtagungen regelmäßig zwischen 200 und 300 Interessierte teil. Die Resonanz auf diese Fachtagungen, die sich stets um eine Theorie-Praxis-Vermittlung der psychoanalytischen Sozialarbeit bemühen, ist äußerst positiv. Kehren die Teilnehmer aber an ihre psychosozialen Arbeitsplätze zurück, werden sie doch schnell wieder ernüchtert. Die Zwänge der Institutionen erlauben kaum das breitere Umsetzen des Gedankenguts psychoanalytischer Sozialarbeit. Die subjektiven Anteile der in die Institutionen zurückkehrenden Kollegen können hier wohl nur sehr selten in der Form wirksam werden, wie das beim Verein für Psychoanalytische Sozialarbeit der Fall ist, der das aufgrund seiner relativ geringen Größe und seiner offenen Organisationsstruktur den einzelnen Mitarbeitern ermöglicht. Oft werden in diesem Zusammenhang die ökonomischen Zwänge genannt, die es nicht erlauben, psychoanalytische Sozialarbeit in der Form zu institutionalisieren, dass sie sich wirklich etablieren kann.
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es mancherorts kleinere Projekte, die sich auf die psychoanalytische Sozialarbeit beziehen, so auch in Ostdeutschland, wo im Landkreis Barnim ein kleiner Verein „Sprungbrett“ e.V, psychoanalytische Sozialarbeit u.a. im Rahmen des Streetwork mit rechtsradikalen Jugendlichen organisiert (vgl. Giwer et al., 2003)
In Österreich hat Federn aufgrund seiner psychoanalytischen Sozialarbeit zu einer Humanisierung des Strafvollzugs dauerhaft beigetragen. Der Jugendwohlfahrtsbereich ist aber in Österreich in Bezug auf ein flächendeckendes Angebot sozialtherapeutischer Wohngemeinschaften, trotz der bedeutenden psychoanalytisch-pädagogischen Geschichte dieses Landes, mehr als mangelhaft organisiert, weshalb es bisher gar nicht die Möglichkeit gab darüber nachzudenken, wie die psychoanalytische Sozialarbeit hier in konzeptionelle Überlegungen aufgenommen werden kann. Der Wiener Kinderpsychiater Ernst Berger hat auf die Notwendigkeit der Schaffung solcher Wohngruppen hingewiesen und ein erstes Konzept „eines Betreuungsmodells an der Grenze von Kinderpsychiatrie und Jugendwohlfahrt“ hierfür entwickelt. Das Modell wird nun im Raum Wien umgesetzt, die sozialtherapeutische Wohngruppe trägt den Namen eines berühmten Mannes: August Aichhorn. In unmittelbarer Nachbarschaft wohnt übrigens Ernst Federn. Vielleicht besinnt man sich ja des Propheten im eigenen Lande! Der 90.Geburtstag wäre jedenfalls ein wirklicher Anlass dazu.
Diese Studie ist zuvor in der Zeitschrift Kinderanalyse, 12. Jg., H. 3/2004, S. 272 – 287 erschienen und wurde von Roland Kaufhold für haGalil durchgeschaut und geringfügig gekürzt. Wir danken der Redaktion der Kinderanalyse, Frau Heidi Zimmermann-Günter, sowie dem Verlag Klett-Cotta herzlich für die freundlich erteilte Nachdruckgenehmigung.
Literatur:
Allerdings, I., Staigle, J. (1999): Der Verein für Psychoanalytische Sozialarbeit. 20 Jahre Betreuung von jungen Menschen mit schweren seelischen Handicaps. Zu Gründung, Struktur und Arbeitsbereichen. In: Verein für Psychoanalytische Sozialarbeit (Hg.): Vom Entstehen analytischer Räume. Edition diskord, Tübingen, S. 292-330.
Becker, St. (1987): Einleitung in das Schwerpunktthema. In: Becker, H., Nedelmann, C. (Hg.): Psychoanalytische Sozialarbeit mit psychotischen Kindern und Jugendlichen. psychosozial Nr. 32, S. 7-15.
Federn, E. (1951/2004)): The Contribution of Psychoanalysis to Criminology as reflected in recent professional Literature. Unveröffentl. Diplomarbeit an der New York School of Social Work, Columbia University, New York. (Eine gekürzte Übersetzung ist erschienen in der Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis, 19. Jg., H. 4/2004, 367-389.)
Federn, E. (1985): Das Verhältnis von Psychoanalyse und Sozialarbeit in historischer und prinzipieller Sicht. In: Aigner, J.C. (Hg.): Sozialarbeit und Psychoanalyse. Chancen und Probleme in der praktischen Arbeit. Verband der wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs, Wien, S. 13-30.
Federn, E. (1990): Geschichtliche Bemerkungen zum Thema Psychoanalyse und Sozialarbeit. In: Büttner, C., Finger-Trescher, U., Scherpner, M. (Hg.): Psychoanalyse und soziale Arbeit. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz, S. 11-19.
Federn, E. (1993): Psychoanalytische Sozialarbeit – Kulturelle Perspektiven. In: Kaufhold, R. (Hg.): Pioniere der Psychoanalytischen Pädagogik: Bruno Bettelheim, Rudolf Ekstein, Ernst Federn und Siegfried Bernfeld. Psychosozial-Verlag, psychosozial 16, Nr. 53 (1/1993), S. 103-108.
Federn, E. (1995): Warum ich in die Sozialarbeit gegangen bin. In Verein für Psychoanalytische Sozialarbeit (Hg): Fragen zur Ethik und Technik psychoanalytischer Sozialarbeit. Edition diskord, Tübingen, S. 21-27.
Federn, E. (1996): Therapeutische Milieus in der psychoanalytischen Sozialarbeit. Historisches und Grundsätzliches. In: Becker, S. (Hg.): Setting, Rahmen, therapeutisches Milieu in der psychoanalytischen Sozialarbeit. Psychosozial-Verlag, Gießen, S. 22-30.
Federn, E. (1999): Persönliches Protokoll von einem Besuch bei Ernst Federn in Wien im Januar 1999.
Kaufhold, R. (1993): Zur Geschichte und Aktualität der Psychoanalytischen Pädagogik. Interviews mit Ernst Federn und Rudolf Ekstein. In: Kaufhold, R. (Hg.): Pioniere der Psychoanalytischen Pädagogik: Bruno Bettelheim, Rudolf Ekstein, Ernst Federn und Siegfried Bernfeld, psychosozial 16, Nr. 53, S. 9-19.
Kaufhold, R. (2001): Bettelheim, Ekstein, Federn: Impulse für die psychoanalytisch-pädagogische Bewegung. Mit einem Vorwort von Ernst Federn. Gießen (Psychosozial-Verlag).
Kuschey, B. (2003): Die Ausnahme des Überlebens. Ernst und Hilde Federn. Eine biographische Studie und eine Analyse der Binnenstruktur des Konzentrationslagers. Bd. I und II. Gießen (Psychosozial-Verlag).
Maas, M. (2003): Assoziationen zum Einfluss Bruno Bettelheims auf die Genese der „Gesprengten Institution“ Hagenwört – Ein psychoanalytisch-pädagogisches Modell für Menschen mit seelischem Handicap. In: Kaufhold, R. et. al. (Hg.) (2003): „So können sie nicht leben“ – Bruno Bettelheim (1903-1990). Zeitschrift für Politische Psychologie 11, H. 1-3/2003, S. 199-220.
Mannoni, M. (1978): Ein Ort zum Leben. Die Kinder von Bonneuil. Syndikat, Frankfurt/M.
Plänkers, T., Federn, E. (1994): Vertreibung und Rückkehr. Interviews zur Geschichte Ernst Federns und der Psychoanalyse. Edition diskord, Tübingen.