„Unsere Kinder werden als menschliche Schutzschilde missbraucht“

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Ilana Gritzewsky und Arbel Yehoud, die beide selbst in Gaza gefangen waren, vor der Residenz des Premierministers in Jerusalem. Ihre Partner Ariel Cunio und Matan Zangauker befinden sich weiterhin in Gefangenschaft, Foto: The Hostages and Missing Families Forum

In der Nacht griff die israelische Luftwaffe Dutzende Ziele in Gaza-Stadt an, offenbar als Teil der letzten Vorbereitungen für den Start der neuen Bodenoffensive. Familienangehörige der in Gaza verbliebenen Geiseln machten sich noch in der Nacht auf den Weg, um vor der Residenz von Premier Netanyahu in Jerusalem dagegen zu protestieren.

Hamas hatte in den vergangenen Tagen mitgeteilt, einige der noch lebenden Geiseln nach Gaza-Stadt gebracht zu haben, wo sie nicht mehr in einem Tunnel, sondern oberirdisch gefangen gehalten werden, um als menschliche Schutzschilde zu dienen.

Einav Zangauker, die Mutter von Matan, wandte sich an Sara Netanyahu: „Sara, komm her und erzähl, was du mir in Nir Oz versprochen hast. Komm! Es sind auch andere Väter und Mütter hier. Komm her und erzähl, wie du mir ins Gesicht gelogen hast, wie du mir gesagt hast, ihr würdet einen Deal abschließen und alle nach Hause holen. Komm her und erzähl, wie du mich angelogen hast. Du weißt, wie man sich hinter verschlossenen Türen mit Familien trifft, fernab der Medien, fernab von allem, und du erzählst ihnen völligen Unsinn. Genug!“

Die Familien errichteten Zelte vor der Residenz des Premierministers und verbrachten dort die Nacht.

Foto: The Hostages and Missing Families Forum

Um 6:29 Uhr, der Uhrzeit als am 7. Oktober der Überfall der Hamas begann, gaben die Familien dann eine Erklärung ab.

Von rechts nach links: Michel Ilouz, Anat Angrest, Ofir Braslavski, Einav Zangauker und Shahar Mor

In Gaza werden immer noch 48 Geiseln gefangen gehalten. 20 von ihnen sind noch am Leben.