„Antizionistischer Gesinnungswandel“ von Fridays For Future München

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Das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München (LBGA) veröffentlichte am 24. August 2025 eine Stellungnahme, in dem es das am Tag zuvor publizierte „Statement Palästina“ von Fridays For Future München (FFF) scharf kritisiert. Mit diesem Statement kündigte FFF München im Ton scharfer Selbstkritik eine „solidarische Aufarbeitung“ an, weshalb es bislang zum Nahostkonflikt „nicht einfach ‚geschwiegen‘“, sondern „aktiv Gegenstimmen unterdrückt“ hätte, und solidarisierte sich ausdrücklich mit der antizionistischen und das antisemitische Massaker vom 7. Oktober 2023 befürwortenden Organisation Palästina Spricht (PS).

Das LBGA verweist in seiner Stellungnahme auf eine gemeinsam mit FFF am 10. Dezember 2023 organisierte Demonstration mit dem Titel „Nie wieder ist jetzt! Gegen jeden Antisemitismus, Rassismus & Islamismus“, die von FFF initiiert worden sei und an der sich u. a. auch der Verband Jüdischer Studenten in Bayern (VJSB) beteiligte. FFF lieferte damals geradezu ein Musterbeispiel dafür, wie man Antisemitismuskritik und Antirassismus verbindet, und suchte sogar aktiv den Kontakt zu jüdischen Betroffenen, weshalb sich auch der VJSB an der Demo beteiligte, heißt es dazu vonseiten des LBGA.

Das jetzige Statement von FFF bewertet das LBGA als ausdrückliche Entsolidarisierung mit Jüdinnen*Juden – mit jenen, die in Israel am 7. Oktober abgeschlachtet wurden, und mit jenen, die seitdem hierzulande regelmäßig damit bedroht werden, ein ähnliches Schicksal zu erleiden. Das wird auch damit begründet, dass FFF München ihre Distanzierung von FFF International und Greta Thunberg ausdrücklich zurückgenommen hätte. Thunberg war im Oktober 2023 dafür kritisiert worden, sich mit PS solidarisiert zu haben.

Als noch niederschmetternder beurteilt das LBGA, wie FFF München in ihrem jetzigen Statement die damalige Distanzierung von FFF International und Thunberg begründet, da es ihnen zu keiner Zeit um Solidarität mit Jüdinnen*Juden und um den Kampf gegen Antisemitismus gegangen sei, sondern nur darum, in den Medien eine gute Figur zu machen. Seine Stellungnahme beschließt das LBGA mit der rhetorische Frage, wie opportunistisch die jetzige Solidarisierung von FFF mit „Palästina“ sei, nachdem auch AfD und CDU/CSU begonnen haben, in aller Offenheit immer „israelkritischer“ zu agieren.

–> Die Stellungnahme des LBGA ist hier einsehbar

1 Kommentar

  1. Stephan Grigat hat vor und nach dem Evang. Kirchentag 2015 wiederholt daran erinnert, wie der Linken mit den NS-Erfolgen das „Prolatariat“ abhanden gekommen war und somit der Traum von der Revolution, bwz. die Abwendung er NS-Machtübernahme hinfällig.
    Bei der linken Ausschau nach Ersatz für den imaginierten Bündnispartner entschieden sich die linken Denkmeister für diverse „Befreiungsbewegungen“ im sog. Trikont, vor allem bei den jeweils radikalsten von ihnen. In Deutschland entschied sich 1967/68 auch der letzte Rest der politisch suizidalen linken Minorität bei der Suche nach potentem Ersatzpartner für das Paktieren mit den jeweils tonangebenden arabischen Terrorkräften.
    Ähnlich wie die faschistische Propaganda von Radio Zeesen den arabischen Furor gegen jüdisches Leben maximierte bzw. die Einkünfte der Terror-Sponsoren aus fossilen Energieträgern
    am Golf (bzw. im Iran) gigantisch wuchsen, breitete sich die linke Fehl-Deutung aller Weltkonflikte unter vielen jüdischen und muslimischen Intellektuellen aus. Das Ergebnis, wie hier für „PS“ beschrieben, kann im Ernst niemanden überraschen. Kritisches Umdenken würde das sponsorship handkehrum versiegen lassen.

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