Netzwerk Jüdischer Hochschullehrender fordert Rücktritt des Antisemitismusbeauftragten des Saarlandes

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Das Netzwerk Jüdischer Hochschullehrender (NJH) fordert den sofortigen Rücktritt von Prof. Dr. Roland Rixecker als Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus im Saarland. Anlass ist seine Moderation einer Veranstaltung am 9. Juli 2025 an der Universität des Saarlandes, die unter dem Titel „Israel – Völkermord und Apartheidsystem gegen die Palästinenser*innen“ stattfand.

Die Veranstaltung wurde vom Sozialistischen Deutschen Studierendenbund Saarbrücken sowie der Gruppe Students for Palestine Saar organisiert. Dabei wurden unter anderem Berichte von Amnesty International präsentiert, die dem Staat Israel schwerste Vorwürfe wie Völkermord und Apartheid zur Last legen.

Prof. Dr. Rixecker übernahm die Moderation der Veranstaltung. Gegenüber dem NJH erklärte er, dies sei auf Bitte des Universitätspräsidenten geschehen, um eine Eskalation zu vermeiden und möglichen antisemitischen Parolen entgegenzutreten.

Das Netzwerk Jüdischer Hochschullehrender stellt hierzu fest:

1. Der aktuelle Bericht des RIAS (Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus) belegt, dass einseitig antiisraelische Veranstaltungen wesentlich zur Verunsicherung und Bedrohung jüdischer Menschen in Deutschland beitragen.

2. Der Titel der Veranstaltung erfüllt nach Auffassung des NJH die Kriterien der von Bundestag und Landesregierung angenommenen IHRA-Arbeitsdefinition von Antisemitismus und ist als antisemitische Äußerung zu werten.

3. Die Veranstaltung widerspricht der am 29. Januar 2025 verabschiedeten Bundestagsresolution „Antisemitismus und Israelfeindlichkeit an Schulen und Hochschulen entschlossen entgegentreten sowie den freien Diskursraum sichern“.

Dשד Netzwerk betont: „Ein Antisemitismusbeauftragter, dem der RIAS-Bericht, die IHRA-Arbeitsdefinition und die Bundestagsresolution bekannt sind, darf nach unserer Überzeugung keine moderierende und damit aktive Rolle bei einer solchen Veranstaltung einnehmen. Tut er es dennoch, legitimiert er antiisraelische Propaganda, Israelverleumdung und Hass.“

Aus Sicht des NJH hat Prof. Dr. Roland Rixecker mit seinem Verhalten das Vertrauen der jüdischen Gemeinschaft unwiderruflich verspielt.

Das Netzwerk Jüdischer Hochschullehrender fordert daher seinen sofortigen Rücktritt vom Amt des Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus im Saarland.

Netzwerk Jüdischer Hochschullehrender (NJH), www.n-j-h.de