Die neuen Fernsehtipps

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The Painted Bird, © ZDF und Vladimír Smutný

Vom 16. bis 29. Februar 2024

Sa., 17. Feb · 10:30-11:00 · ARD-alpha
STATIONEN: Wir gegen die? Religionen in Zeiten des Krieges

Der Krieg im Nahen Osten führt zu einer zunehmenden Polarisierung zwischen den Religionsgemeinschaften in Deutschland. Auch Unwissen über Menschen anderer Glaubensrichtungen trägt dazu bei. Wer sich nicht mit Juden austauscht, ist anfälliger für Antisemitismus. Wer nicht weiß, was Menschen islamischen Glaubens von Islamisten unterscheidet, ist zugänglich für Stigmata. Das TV-Team begleitet Jugendliche, denen Antisemitismus im Netz begegnet und eine Muslimin, die sich dafür einsetzt, dass Islam nicht mit Islamismus und Antisemitismus gleichgesetzt wird. Außerdem schaut sich „STATIONEN“-Moderatorin Irene Esmann die politische Debatte über Strategien im Umgang mit Antisemitismus genauer an und fragt: Inwiefern tragen Politiker, die das christlich-jüdische Abendland gegen die muslimische Einwanderungsgesellschaft ausspielen zur Entfremdung zwischen den Religionsgemeinschaften bei? „STATIONEN“ über Versuche der Versachlichung und Vermittlung zwischen Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen in Zeiten des Krieges.

Sa., 17. Feb · 23:15-01:50 · 3sat
The Painted Bird

Irgendwo in Osteuropa lebt ein kleiner jüdischer Junge während des Kriegs allein mit einer alten Frau auf dem Land. Als die Frau stirbt, macht sich der Junge auf die Suche nach seinen Eltern. Die Reise wird zum Horrortrip in menschliche Abgründe. Basierend auf dem Roman von Jerzy Kosiński, stellt „The Painted Bird“ mit hoch ästhetischen Bildern, gedreht auf 35-mm-Film in Schwarz-Weiß und Cinemascope, das wilde und primitive Osteuropa zum Ende des Zweiten Weltkriegs dar. Der Film zeigt die einsame Reise eines Jungen von Dorf zu Dorf, wo er anstelle von Hilfe und Fürsorge extreme physische und psychische Grausamkeiten erfährt. Gequält von der primitiven, abergläubischen Landbevölkerung, kämpft er ums nackte Überleben und wird immer wieder Augenzeuge schrecklicher Gewalttaten durch russische und deutsche Soldaten. In einer Schlüsselszene zeigt ihm der Vogelfänger Lekh einen eigentlich schwarzen Vogel, den er zum Spaß weiß angemalt hat. Lekh lässt ihn wieder in seinen Schwarm zurückfliegen, und der bemalte Vogel wird von seinen Artgenossen sofort totgehackt, weil er anders ist. Der Junge lernt: Anders sein ist tödlich – und er beginnt, sich eine glatte, harte Schale zuzulegen. Aber es gibt auch seltene Momente des Mitgefühls: Ein deutscher Soldat verschont den Jungen trotz Schießbefehls, und er wird Schützling eines katholischen Priesters und eines russischen Scharfschützen, der ihm gegenüber freundlich, aber grausam zu seinen Feinden ist. Als der Junge am Ende des Kriegs auf wundersame Weise wieder seinem von Krieg und Verfolgung gezeichneten Vater begegnet, sind beide wie versteinert.

So., 18. Feb · 18:30-19:00 · HR
Past Forward: Nahostkonflikt – Wie fing das an?

Reporterin Jana Forkel ist erschüttert über den Terrorangriff der Hamas auf Israel. Der Angriff stellt in der langen Geschichte des Konflikts eine absolute Zäsur dar und nun stehen sich beide Seiten, israelische und palästinensische, unversöhnlicher als je zuvor gegenüber. Jana taucht ein in die dramatische Geschichte des Konflikts und trifft Expert*innen und Zeitzeug*innen, die verschiedene Perspektiven darauf haben.

Sa., 24. Feb · 20:15-21:05 · arte
Kaiserin Maria Theresias dunkle Seite – Die Vertreibung der Juden aus Prag

Wien, 18. Dezember 1744. Kurz vor der Geburt ihres siebten Kindes erlässt Maria Theresia einen Befehl, der wie ein Blitz im Habsburgerreich einschlägt und Auswirkungen auf ganz Europa hat: Sie befiehlt die Vertreibung der Juden aus Prag und stellt sich damit gegen den Geist der Aufklärung. Ein Countdown beginnt, ein Kampf, in dem sich halb Europa für die jüdische Bevölkerung von Prag einsetzt. Doch die zur „Mutter ihrer Völker“ hochstilisierte Habsburgerin bleibt gnadenlos. Was treibt die angeblich so aufgeklärte Monarchin zu diesem mittelalterlichen Akt gegen die größte und wichtigste jüdische Gemeinde Europas? Die Dokumentation von Regisseurin Monika Czernin und Fritz Kalteis (Regie Reenactments) geht dieser dunklen Seite Maria Theresias nach.

So., 25. Feb · 22:55-23:50 · arte
Pioniere der Filmmusik – Europas Sound für Hollywood

Das „Star Wars“-Thema von John Williams in all seiner Pracht, Jerry Goldsmiths ikonische „Raumschiff Enterprise“-Melodien und Hans Zimmers beeindruckende „James Bond“-Soundtracks – all das verdanken wir drei Wegbereitern der Filmmusik: Erich Wolfgang Korngold, Max Steiner und Franz Waxman. Alle drei stammten aus dem deutschsprachigen Europa, waren jüdischer Herkunft und zur Flucht vor Krieg und Nationalsozialismus gezwungen. Diese klassisch ausgebildeten Komponisten transformierten im frühen 20. Jahrhundert die in Wien und Berlin erworbenen Methoden zu einer neuartigen amerikanischen Kunstform: der Filmmusik. Korngold, Steiner und Waxman balancierten das Verhältnis zwischen Bild und Ton aus und entwickelten Techniken sowie dramaturgische Kniffe, um den größtmöglichen Effekt auf den Zuschauer zu erzielen. Heute nutzen ihre Nachfolger wie Oscarpreisträger Hans Zimmer, Ramin Djawadi („Game of Thrones“) und Harold Faltermeyer („Top Gun“) das gleiche Handwerkszeug. Mit ihren kreativen Ideen vertonen sie fantastische Geschichten und verleihen ihnen eine eindrückliche Dimension. Ohne diese Musik könnten viele Geschichten nicht ihre ganze Kraft entfalten. Ihre Melodien sind Teil des kollektiven Gedächtnisses der Menschheit und spiegeln die vereinten Traditionen europäischer und amerikanischer Musikgeschichte wider. Die Dokumentation begleitet Komponisten bei ihrer Arbeit und erforscht die europäischen Wurzeln Hollywoods.

Di., 27. Feb · 19:40-20:15 · arte
Re: Ein palästinensisches Dorf kämpft um seine Zukunft

Farkha mit seinen knapp 1.800 Einwohnern liegt idyllisch auf einem Hügel, 40 Minuten von Ramallah entfernt. Mitten in der konservativen palästinensischen Landbevölkerung haben sie hier eine Vision in die Tat umgesetzt: Regelmäßige Wahlen und Teilhabe der Bevölkerung an politischen Entscheidungsprozessen, Solidarität und Selbstversorgung sowie Gleichberechtigung der Frauen. Ein Dorf voll ungewöhnlicher Menschen: Da ist Mai, die als Anwaltsgehilfin arbeitet und mit ihrer Mutter einen kleinen Catering-Dienst aufgebaut hat. Nebenbei unterstützt sie auch noch Farkhas Frauen-Kooperative, die ihre traditionellen palästinensischen Lebensmittel bis nach Ramallah und Jerusalem vertreibt. Mai ist 38 Jahre alt und unverheiratet, was hier auf dem Land eher ungewöhnlich ist. Aber eben nicht in Farkha. Mustafa, 33, ist seit drei Jahren der Bürgermeister des Dorfs. Er stammt aus einer progressiven Familie mit kommunistischen Idealen und ist eine der Triebfedern von Farkhas Entwicklung. Ständig löst er irgendein Problem, organisiert Hilfe für die Einwohner oder leitet die Sitzungen des Dorfrats. Jetzt aber ist er mit einer der größten Herausforderungen in der Geschichte des Dorfes konfrontiert: Vor den Toren Farkhas haben israelische Siedler im Oktober 2023 eine Straße gebaut – dort, wo sich zahlreiche Olivenhaine des Dorfes befinden. Die Bewohner erzählen, sie seien bei der Ernte von Siedlern bedroht worden. Und sie haben Angst, dass das nur der Anfang sein könnte. Denn gegenüber von Farkha liegt die Siedlung Ariel, mit 20.000 Einwohnern die viertgrößte Siedlung im Westjordanland.

Do., 29. Feb · 00:45-01:15 · ZDF
auslandsjournal – die doku: Zerrissener Jemen – Im Griff der Huthi-Milizen

Die Raketenangriffe der Huthis gegen Handelsschiffe drohen den Konflikt in Nahost weiter zu eskalieren. Wer sind die jemenitischen Milizen, die einen Krieg gegen das eigene Volk führen? Im Jemen, einem der ärmsten Länder der Region, herrscht seit neun Jahren Bürgerkrieg. Von Iran ausgerüstete Huthi-Milizen bekämpfen von Saudi-Arabien unterstützte Regierungstruppen. ZDF-Korrespondentin Golineh Atai zeigt seltene Einblicke aus einem zerrissenen Land.

Do., 29. Feb · 23:45-01:15 · HR
Schalom und Hallo – mit Susan Sideropoulos

In dieser 90-minütigen Dokumentation begibt sich Schauspielerin Susan Sideropoulos auf eine spannende und unterhaltsame Reise durch 1.700 Jahre deutsch-jüdische Geschichte und auf die Spuren ihrer eigenen Vorfahren. Immer mit Blick auf die Gegenwart erzählt sie vom Köln zu Römischer Zeit, von den mittelalterlichen SchUM-Städten, vom Frankfurt der frühen Neuzeit sowie von Leipzig, Hamburg, München oder Berlin.