In Erinnerung an Ofra Haza

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Ofra Haza, 1981, Foto. Yaakov Saar / GPO Israel, CC BY-SA 3.0

Am 19. November 2022 hätte Ofra Haza ihren 65. Geburtstag feiern können, wenn sie nicht auf so tragische Weise, so früh hätte gehen müssen. Anlässlich dieses, ihres Jubiläums soll mit Links zu Musikaufnahmen, Interviews und TV-Dokumentationen an die so einzigartige Persönlichkeit Ofra Haza und deren künstlerisches Wirken erinnert werden.

Von Robert Schlickewitz

Immer noch gehen die Zugriffszahlen auf Alben und Einzeltitel der auf der ganzen Welt verehrten Sängerin und Schauspielerin bei den verschiedenen Online-Musikanbietern in die Millionen. Ofra Haza war eine faszinierende Persönlichkeit und viel von der Faszination, die von ihr und ihrer Stimme nach wie vor ausgeht, hat mit ihrem jemenitischen Hintergrund zu tun. Zu den Umständen um ihr Lebensende wurden vor wenigen Jahren neue Erkenntnisse bekannt, die allerdings immer noch nicht alle Fragen beantworten können.

Ofra Hazas Biographie, ihr Karriereverlauf und ihre Discographie gelten als weitgehend erschlossen und können den diversen Wikieinträgen entnommen werden. Besonders ausführlich informieren die englisch-, die französisch- die tschechisch- und die deutschsprachigen, virtuellen Enzyklopädien.  

Daher hier nur die wichtigsten Daten zu der Künstlerin:

Bat-Sheva Ofra Haza wurde am 19. November 1957 in Tel Aviv als jüngstes von neun Kindern eines aus dem Jemen stammenden Elternpaars geboren. Als sie 12 Jahre alt war, wurde ihr späterer Manager und Produzent Bezalel Aloni auf ihr besonderes Gesangstalent aufmerksam. Mit 19 Jahren war sie bereits ein aufstrebender israelischer Popstar, jedoch leistete sie, wie alle jungen Israelis, erst ihren Militärdienst ab, ehe sie sich vollends ihrer Karriere zuwendete.

1983 nahm sie für Israel am Eurovisions Song Contest teil und errang den zweiten Platz.

Im Jahr darauf gelang ihr mit dem Album jemenitischer Lieder „Shirei Teiman“ der endgültige internationale Durchbruch. An diesen Erfolg konnte sie besonders noch mit dem Album „Shaday“ von 1988 anknüpfen. Es enthält ihr berühmtes „Im Nin’alu“, das u.a. auch zwei Wochen an der Spitze der Eurocharts stand.

Weitere bedeutende Meilensteine ihrer Laufbahn stellten die Alben „Fifty Gates of Wisdom“, „Desert Wind“, „Kirya“ und „Ofra Haza“ der Jahre 1984 bis 1997.

In Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Stars und Arrangeuren entstanden ganz besonders denkwürdige Aufnahmen, die heute zu den ausgesuchten Schätzen ihrer Musikproduktion gehören.

Hier eine unvollständige Liste dieser Künstler und Musikschaffenden: Glykeria, Yehudit Ravitz, Paul Anka, Paula Abdul, Michael Jackson, Iggy Pop, Hoite, Buddha Bar, Ishtar, Gidi Gov, Whitney Houston, Tzvika Pick, Khaled, Prachim Yerushalaim, The Sisters of Mercy, Thomas Dolby, Stefan Waggershausen, Eric B and Rakim, Gila Miniha, Hans Zimmer, Hagashash Hachiver, Yaffa Yarkoni, Dana International, Shoshana Damari.

(Diese musikalische Zusammenarbeit findet übrigens besondere Berücksichtigung bei der Auswahl der am Ende dieses Beitrags versammelten Musik-Links.)

Dem US-amerikanischen Animationsfilm von 1998 „The Prince of Egypt“ über das Leben des Moses verlieh Ofra Haza sowohl die Stimme der Yocheved, als auch deren Gesichtszüge. Denn sie sang nicht nur einen ganz besonderen Mezzosopran, sondern sie bezauberte nicht minder mit ihrem natürlichen Aussehen und ihrer Ausstrahlung. Das Lied „Deliver Us“ aus dem Film sang Ofra Haza für die Synchronfassungen des Streifens in nicht weniger als 19 Sprachen.

Mindestens noch einem weiteren Film verlieh sie mit ihrer Stimme einen außerordentlichen Wert, „The Governess“ von 1998.

Zahlreiche weltweite Live-Auftritte, solo oder mit populären Kollegen, runden den Überblick zu ihrer Karriere ab. Ofra Haza sang vor allem in hebräischer, arabischer und englischer Sprache.

In den letzten Jahren wurden mehrfach Neubearbeitungen ihrer Lieder vorgenommen, bei denen ihr Gesang auf elektronische Weise von der Originalinstrumentalbegleitung getrennt und mit neuer Begleitung durch aktuelle Musiker gemischt wird. Ein weiterer Beleg dafür, wie gefragt Ofra Hazas Stimme immer noch ist.

Die Künstlerin heiratete im Jahre 1997 den reichen israelischen Geschäftsmann Doron Ashkenazi, der, wie neueren Erkenntnissen zu entnehmen ist, mit hoher Wahrscheinlichkeit für ihren Tod im Alter von nur 42 Jahren die Verantwortung trägt.

Ofra Haza verstarb am 23. Februar 2000 und fand ihre letzte Ruhestätte auf dem Yarkon-Friedhof von Petach Tiqwa bei Tel Aviv.

Die folgenden Links verweisen im ersten Abschnitt auf Dokumentationen zu Leben und Karriere, im zweiten auf Musikaufnahmen von Ofra Haza.

Biografisches

Ofra haza – Secrets

Ofra Haza: In Memoriam (10 Years Later)

TV-Dokus:

Life & Death of Ofra Haza 2002 – Israel Kanal 2, 29. Jan. 2002. (Hebr.).
Sodot (Secrets) 2005 –Israel Kanal YES. (Hebr. und Engl.).
Dokoceleb Ofra Haza 2007 – Israel. Sender HOT, 22. Febr. 2007. (Hebr.).
Lost Treasure of Ofra Haza 2010 – Israel Kanal 10, 22. Febr. 2010. (Hebr. und Engl.).

https://en.wikipedia.org/wiki/Ofra_Haza
https://fr.wikipedia.org/wiki/Ofra_Haza
https://cs.wikipedia.org/wiki/Ofra_Haza
https://de.wikipedia.org/wiki/Ofra_Haza
https://he.wikipedia.org/wiki/%D7%A2%D7%A4%D7%A8%D7%94_%D7%97%D7%96%D7%94
https://www.haaretz.com/2007-07-11/ty-article/the-double-life-of-ofra-haza/0000017f-e87f-dea7-adff-f9ff05f10000
Bezalel Aloni, Haza’s Manager und Produzent, veröffentlichte 2007 sein aufschlussreiches Buch Michtavim L’Ofra (Briefe an Ofra).

Musikaufnahmen

Ofra Haza – Im Nin’Alu [1978]

Ofra Haza – Im Nin’Ale

Ofra Haza – Mocher Ha’Prachim [1974]

Zecharia Ben Ezra – Ofra Haza

Ofra Hhaza-Im Titnu Li Kos Yayin Lehavdala

Ofra Haza – Yemenite Songs (1987)

Ofra Haza – Yerushalaim Shel Zahav

Ofra Haza – Shecharchoret

Ofra Haza – Queen In Exile Full Album

Hechalil – Ofra Haza and Yehudit Ravitz

Ofra Haza & Glykeria – Irisim / Girise / Flowers

Ve’yoyo Gam – Ofra Haza

Rumiya ve ‚ Yoel – Ofra Haza and Moti Giladi

Parpar Nechmad and Bli Sodot – Ofra Haza

Shlager (The Hit) – Ofra Haza (with HaGashash HaHiver Trio)

Ishtar & Ofra Haza ~Along The Sea~

Edward Shearmur and Ofra Haza: Salome

Ya Benaya – Ofra Haza and Aharon Amran

Chai – Ofra Haza Hologram and Sarit Hadad

Chaim Sheka’ele (Pashanel) – Ofra Haza and Bezalel Aloni

Mishmar Hagvul – Ofra Haza

לאורך הים Ishtar Alabina and Ofra Haza

Ofra Haza feat. Iggy Pop – Daw Da Hiya

Ofra Haza – You … (Music for Buddha Bar)

Ani Ve’ata – Ofra Haza and Dan Shilon

Laila Gov – Ofra Haza and Gidi Gov

Ofra Haza – the bimbo song (by Svika Pick)- English Subtitles

„Ofra’s Special Performance“ – Ofra Haza

Ofra Haza – Elo Hi (Canto Nero)

Ofra Haza – Kaddish

Bild oben: Ofra Haza, 1981, Foto. Yaakov Saar / GPO Israel, CC BY-SA 3.0