Auschwitzleugner – Chemiker Germar Rudolf widerlegt

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Der folgende Beitrag widmet sich dem nach seinem Verfasser Germar Rudolf benannten Gutachten. Rudolf ist ein deutscher Chemiker und hatte dieses schein-wissenschaftliche Werk einst zur Entlastung von Ernst Zündel angefertigt.

Von Alexander A. Dellwo

Auschwitzleugner wie Horst Mahler, Ursula Haverbeck, Attila Hildmann, Sylvia Stolz usw. verwenden die von Germar Rudolf angefertigte Arbeit, um mit den darin aufgeführten schein-wissenschaftlichen Argumenten, dass die Shoa niemals stattgefunden hat, neue Anhänger zu finden. Das weiterhin neue Anhänger mit Rudolfs Argumentation überzeugt werden, der Gemeinschaft von Auschwitzleugnern beizutreten ist das Argument für mich gewesen, die letzte bisher noch nicht widerlegte Argumentationskrücke zu zertrümmern.

Auf den ersten 100 Seiten führt er allgemeine Reaktionsgleichungen an, die ein Auszubildender zum Chemielaboranten mit Beendigung des 2. Ausbildungsjahres beherrschen muss. Das Ganze mit unwichtigen und richtigen Aussagen garniert, gerät beim Lesen zur Qual; doch dann legt er plötzlich los und schmiert einem Absatz um Absatz seine unhaltbaren Aussagen unter. Diese Vorgehensweise ist für einen Wissenschaftler unwürdig und färbt dazu noch auf den ganzen Berufsstand ab.

In den USA verurteilt – wegen Exhibitionismus

Germar Rudolf ist ein wissenschaftlicher Goebbels, missbraucht seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse zur Täuschung und spielt dabei die Melodie des Rattenfängers von Hameln. Vier Jahre habe ich vergeblich versucht seinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen und habe selbst den BND dafür angeschrieben, doch sollte mir am Ende eine Richterin im US Bundesstaat Pennsylvania zu Hilfe kommen. Germar Rudolf war bereits in der Vergangenheit häufiger durch seine exhibitionistischen Neigungen aufgefallen, blieb aber mangels Beweise bisher unbescholten. Als er jedoch am 2. Juli 2019, um 4 Uhr morgens mit einem quittegelben T-Shirt, Laufschuhen und unten blank seine Joggingrunde absolvierte, hatte sich bereits ein Polizeibeamter auf die Lauer gelegt und den flitzenden Auschwitzleugner gestellt. Richterin Cook gab dem 55-jährigen Germar Rudolf dann auch 24 Monate auf Bewährung für dessen Runde

Pseudowissenschaftliche Spekulationen

Ist man mit der Wissenschaft der Chemie etwas näher verbandelt und liest die naturwissenschaftlichen Beweisanführungen, so fällt einem direkt auf, dass Rudolf als Diplom Chemiker dabei ein Niveau weit unter dem eines Laboranten verwandt hat. Natürlich hat auch das Methode; so existiert übrigens auch eine extra für Kinder von ihm erstellte Schrift zur Auschwitzleugnung und die nehme ich ihm besonders übel.

Reichsbürger, Geschichtsrevisionisten und Auschwitzleugner führen zum Beweis ihrer Aussage, dass die Shoah, bzw. der Holocaust nicht stattgefunden hat, fast nur noch das Rudolf Gutachten an. Dieses Gutachten behandelt chemische und technische Aspekte der Gaskammern in Auschwitz und kommt mittels pseudowissenschaftlicher Angaben zum Ergebnis, dass in Auschwitz kein Massenmord durch Zyklon B stattgefunden hat. Neben den unmaßgeblichen und stets korrekten Reaktionsgleichungen der jeweils einleitenden Grundlagen, sind hingegen die Reaktionen und Nebenreaktionen die Rudolf zum Gegenbeweis anführt, kompletter wissenschaftlicher Humbug und bereits umfangreich widerlegt worden.

So sind es dann die spekulativen Aussagen in seinem Gefälligkeitsgutachten, die er selbst nicht chemisch vermitteln kann, aber auch die seriösen Wissenschaftler etwas länger beschäftigten. Die letzte noch widerlegte Behauptung und genau daran halten sich die Geschichtsrevisionisten, besser Auschwitzleugner fest, ist die Frage der Berliner Blau Färbung an den Maueraußenseiten der Entwesungskammern, die nur zur Entlausung von Kleidung mittels Zyklon B dienten.

Germar Rudolfs Kenntnisse der Bauchemie sind so katastrophal wie er sie sich zurechtlegt; so sind für Ziegelmauern von vor 1940 nur Kalkputze und keinesfalls Zement-Kalk-Putze zulässig, beide sollen allerdings Bausand mit sehr geringen Eisengehalten ≤ 1% Fe2O3 verwenden. Rudolf führt in seinem Gutachten hier 4% Eisenoxyd im Sand und Zementputz an.

Auf S. 227, Tabelle 8, ist mit Klinker ein gesinterter Mauerziegel gemeint und auch hier rechnet er nicht mit diesem, sondern mit den Werten von Zementblöcken, so dass nicht mit den korrekten 55,2 mg/m², sondern 1550 mg/m² Blausäure (HCN) kalkuliert wird; sind ja nur 2800% mehr. So dreht, wendet, schiebt und fantasiert Rudolf nun die Größenordnungen um, bis, ja bis am Ende die Balken krachen. Eins hat der fantasiereiche Germar Rudolf jedoch ganz außer Acht gelassen, denn die Entwesungskammern wurde bereits mit Errichtung der KZ’s gebaut, während die erste Gaskammer in Auschwitz Ende 1941 bis April 1942 betrieben wurde. Ab April 1942 wurden zwei Gaskammern in einem Bauernhaus eingerichtet und Ende Juni 1942, zwei weitere Gaskammern zur Tötung betrieben.

Rudolf zeigt Bilder, auf denen die Außenmauern der Entwesungskammern (nicht der Tötungskammern!) von Auschwitz Birkenau, Majdanek und Stutthof, mit den Cyanblau-Färbungen zu sehen sind.

Foto: Aneta Lazurek / CC BY-SA 3.0 pl

Vergleicht man diese Bilder mit der St. Jacek Kapelle von Auschwitz, sieht an auch dort bläulich-schwarze Verfärbungen. Diese sind wohl etwas dunkler, doch wurde diese Kapelle bereits in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet, so dass die Ziegel gut 500 Jahre länger der Verwitterung ausgesetzt waren. Auch hier sind wie auf den Bildern der Entwesungskammern nur Teilflächen von einer Verfärbung betroffen. Man kann gesichert davon ausgehen, dass in der Kapelle kein Zyklon B eingesetzt wurde.

Diese Blaufärbungen sind nur an den Außenmauern der Entwesungskammern in Auschwitz-Birkenau, Majdanek und Stutthof zu finden. Germar Rudolf erklärt die in den Entwesungskammern in Dachau nicht vorhandene Blaufärbung mit einem Anstrich der gas- und wasserundurchlässig sei.

Er selbst erklärt dieses Phänomen an den Außenseiten des Ziegelmauerwerks mit von innen nach außen diffundierter HCN (Blausäure) In diesem Absatz haben wir jetzt alles was wir benötigen um das Rätsel zu lösen. Zusammengefasst:

1) Berliner-Blau: in Birkenau, Majdanek und Stutthof     ————-     nicht Dachau
2) In Dachau deshalb nicht, weil dort angeblich gas- und wasserdichte Latexfarbe zum Einsatz kam, so dass
3) keine Blausäure durchs Mauerwerk nach außen für die Berliner Blau Bildung gelangen konnte

AUFLÖSUNG

Zu 3) Das Mauerwerk der Gebäude wurden mit gesinterten Vollbrand-Ziegeln errichtet, so dass man die Maueraußenseiten nicht mit einem Schutzputz versehen musste. Hätte man andere Ziegel genommen, wären die noch erhaltenen Gebäude schon vor 40 Jahren, wegen permanenter Durchfeuchtung eingestürzt. Gesintert steht für eine beim Brennen der Ziegel, durch eine weitere Temperaturerhöhung auf min. 1100°C die Oberflächen des Ziegels schmelzen und dadurch nach Abkühlen dadurch eine geschlossene, gasdichte Oberfläche aufweisen.

Hinzu kommt natürlich die erschwerende Tatsache, dass HCN unterhalb von 26°C verflüssigt. Somit ist eine Durchdringung des aus dem eingesetzten Zyklon B stammenden HCN‘s (Blausäure) durchs Ziegel-Mauerwerk nicht möglich.

Zu 2) Unser Mathematik Professor in Aachen pflegte bei unauflöslichen Termen zu sagen, wenn es schwer wird, machen wir es uns einfach: eine Blackbox die den Wert 1 bekam. Unser Suggestiv-Chemiker Rudolf hat da wohl etwas falsch verstanden, als er sich die fehlenden Blaufärbungen in Dachau nicht erklären konnte und dafür dann in die Trickkiste der Lack- und Anstrichtechnik griff. Die zur damaligen Zeit erhältlichen Latexfarben waren ungefähr 25 x so teuer wie standardmäßige Kalkfarben und wurden – wenn überhaupt – nur in Arztpraxen, zur Einhaltung der Hygienevorschriften und zur Vermeidung aufwendiger Voll-Verfliesungen von Boden und Wänden eingesetzt. Ferner sind in Dachau inneren Trennwände wie auch die Innenseiten der Außenmauern dieser Entwesungskammern mit einem wetterfestem Kalkputz versehen worden

Zu 1) Ziegel werden hauptsächlich aus Ton oder/und Lehm hergestellt und der ist in der Gegend um Auschwitz, Majdanek und Stutthof früher oftmals blau- bis tief- und graublau eingefärbt gewesen. (Jahrbuch der Kaiserlich-Königlichen Geologischen Reichs-Anstalt, von 1858, S. 157, ) Die Gegend um Dachau bietet hingegen weit und breit weder blaue, noch grüne Töne oder Lehme. Ton und Lehm der Abbaustätten für die Ziegeleien, welche die drei Vernichtungslager mit Mauerziegeln versorgten, waren bereits bei Anlieferung je nach Abbautiefe des Tons sehr stark mit Cyanidverbindungen kontaminiert. Dadurch erklärt sich auch die stets partiell auftretenden Blaufärbungen der verbaten Ziegel. Es gab damals allein 50 Kokereien im Umland von Kattowitz und die verseuchten sämtliches Erdreich mit Cyaniden..

Ich habe gut 6 Wochen hunderte von geologischen Büchern durchsucht, um meine anfängliche Vermutung, dass die Färbungen durch die inhomogene chemische Zusammensetzung der Einsatzstoffe für die Produktion der Mauerziegel beeinflusst wurde. Die Reaktionsgleichungen und Ergebnisse die hier nur teilweiseaufgeführt sind, haben zwei voneinander unabhängige Chemiker ohne Beanstandung überprüft.

Bild oben: Screenshot von Rudolfs Gutachten