Lotte Geiger – ein Leben zwischen Berlin, Palästina und Israel

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Lotte Geiger

Wie wohl nur wenige anderen war der 18-jährigen Charlotte Aron am 1. April 1933, dem Tag des ersten „Juden-Boykotts“, klar geworden: „In diesem Land kann ich nicht bleiben“. Nur wenige Wochen später befand sie sich auf einem Schiff nach Palästina.

Von Knut Bergbauer

Diese und viele andere Geschichten hat Lotte Geiger, wie sie später hieß, immer gern erzählt. Zuhörer waren die Familie, Freunde, Historiker*innen, aber auch die Freiwilligen von „Aktion Sühnezeichen“ die sie ab und an besuchten. Gunnila Weinraub, die langjährige Freundin von Gad Geiger – Lottes Sohn, hat aus einigen dieser Erzählungen Bilder gemacht.

Diese „Kacheln“ hängen nun, noch bis Februar 2022, im Mitte Museum in Berlin. Dabei entwickelt sowohl die dichte Hängung, als auch der Verzicht auf einen chronologischen Ablauf dieser Lebens-Geschichten einen besonderen Reiz. Den genaueren Ablauf der Ereignisse, die Bilder und Erklärungen dazu, kann man dann ja noch einmal in einer Graphic-Novel studieren, die das Museum zur Verfügung stellt. Zugleich wir hier an eine eher unbekanntere Berliner-Jerusalemerin erinnert, die bis zu ihrem Tod 2011 die Welt, im Großen und Kleinen, deutlich wahrnahm und auf eine sehr besondere Weise kommentierte.

Die Ausstellung ist im Mitte-Museum Berlin noch bis 27.2.2022 zu sehen.