Die neuen Fernsehtipps

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Vom 16. bis 31. Dezember 2020…

Fr., 18. Dez · 00:05-01:25 · RBB
Die letzte Chance – Zum 90. Geburtstag von Armin Mueller-Stahl (17.12.1930)

Der Pianist Klaus Seiser erkennt im Konzertsaal den Gestapobeamten Dr. Becker wieder, der 1943 den jungen Seiser wegen eines Flugblattes eingesperrt und drangsaliert hatte. Seiser zeigt ihn bei der Polizei an und hofft auf eine gerechte Bestrafung des Gestapobeamten. Die letzten Töne eines Klavierkonzertes verklingen im Konzertsaal einer westdeutschen Stadt. Der Pianist Hans Seiser verbeugt sich vor dem applaudierenden Publikum. Da fällt sein Blick auf ein Gesicht in der Menge, das er seit vielen Jahren nicht vergessen hat. Damals, 1943, war er noch Musikstudent, inhaftiert mit zwei anderen Deutschen, angeklagt wegen Hochverrats. Endlose Verhöre und dieses Gesicht mit der Narbe. Es ist das Gesicht des Gestapobeamten Dr. Becker. Hans Seiser ist sich ganz sicher. Er geht zur Polizei und erstattet Anzeige. Ausführlich berichtet er dem diensthabenden Beamten von der brutalen Behandlung durch Becker, von seiner Flucht aus dem Gefängnis und dem gefahrvollen Versuch, in die Schweiz zu gelangen. Der Gestapobeamte Becker soll endlich für seine Taten zur Verantwortung gezogen werden. Der Fernsehfilm „Die letzte Chance“ basiert auf dem 1961 erschienenen Roman „Das Gesicht mit der Narbe“ von Herbert Ziergiebel und erzählt als Rückblende diese Geschichte aus Hitlerdeutschland und seinen besetzten Gebieten, zeichnet ein Bild des Widerstandes ohne falsches Pathos. Das Filmende, das zeigt, dass es höchstwahrscheinlich nie zu einer Verurteilung Dr. Beckers kommen wird, entsprach nur allzusehr der Nachkriegswirklichkeit. In der Rolle des Pianisten ist der junge Armin Mueller-Stahl zu sehen. Er kann auf dem spannend gezeichneten Fluchtweg, bei den Begegnungen mit den verschiedensten Menschen und beim Meistern der unterschiedlichen Gefahrensituationen, die gesamte Klaviatur seines darstellerischen Könnens bespielen – die Angst, gefasst zu werden, findet ihren Ausdruck vor allem auch in den Momenten, in denen er immer wieder neue Varianten seiner momentanen Situation fabulieren muss.
© Bild: rbb/Deutsches Rundfunkarchiv/Josef Borst Der Pianist Klaus Seiser erkennt im Konzertsaal den Gestapobeamten Dr. Becker wieder, der 1943 den jungen Seiser wegen eines Flugblattes eingesperrt und drangsaliert hatte. Seiser zeigt ihn bei der Polizei an und hofft auf eine gerechte Bestrafung des Gestapobeamten. DDR-Fernsehfilm mit Armin Mueller-Stahl in der Hauptrolle. – Hans Seiser (Armin Mueller-Stahl).

Fr., 18. Dez · 07:20-07:50 · WDR
Planet Schule: Auch Leben ist eine Kunst – Der Fall Max Emden

In den 1920er Jahren machte der jüdische Geschäftsmann Max Emden mit Kaufhäusern wie dem KaDeWe, oder dem Oberpollinger ein Vermögen und gehörte zu den bedeutendsten Mäzenen Hamburgs. Am Lago Maggiore führte er ein glamouröses Leben mit schellen Booten und schönen Frauen, doch der lange Arm der Nazis erreichte ihn auch dort – Emden verlor alles. Bis heute kämpfen seine Erben vergeblich für eine angemessene Entschädigung.

Di., 22. Dez · 03:25-03:55 · RBB
Allah weiß, dass ich schwul bin

Schwul zu sein, ist in vielen muslimischen Ländern noch ein großes Problem. Die Betroffenen müssen ihre sexuelle Neigung oft verborgen halten. Wird sie von anderen entdeckt, kann es sogar gefährlich werden. Der Film begleitet den Libanesen Hadi, der nach Deutschland geflohen ist, weil er von seiner eigenen Familie gedemütigt und mit dem Tode bedroht wurde. Nachdem sein Asylantrag in Berlin gewährt wurde, war er noch lange nicht sicher. Die Familie verfolgt ihn auch hier. Autor Andreas Bernhard und Kameramann Armin Fausten zeigen eindrucksvoll, wie schwierig und bisweilen gefährlich ein homosexuelles Leben für Muslime in Deutschland sein kann. Aber er zeigt auch, dass es möglich ist, trotz aller Widrigkeiten ein selbst bestimmtes Leben aufzubauen.

Mi., 23. Dez · 07:30-08:00 · HR
Feiertag! Sengelmann sucht Chanukka

Unser Jahresende ist geprägt von christlichen Feiertagen und Festen: Nikolaus, Advent, Weihnachten. Aber auch die Juden feiern in dieser Zeit ein wichtiges Fest: Chanukka, das jüdische Lichterfest. Bei uns ist es kaum bekannt, wenngleich auch schon ein überdimensionaler Kerzenständer vor dem Brandenburger Tor in Berlin aufgestellt und von Vertretern der jüdischen Gemeinde entzündet wurde. Doch was steckt hinter Chanukka? Reporter Julian Sengelmann macht sich auf die Suche – in Norddeutschland ebenso wie in Jerusalem. Er wird dabei viel erfahren über den jüdischen Glauben und jüdisches Leben in Deutschland. Sein Weg führt Julian Sengelmann nach Jerusalem. Dort erlebt er, wie man Chanukka feiert und woher das Fest eigentlich stammt. Bei diesem Fest gedenken die Juden der Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem, erfährt er vom Rabbi der Klagemauer. Auch in Deutschland feiern Juden das Lichterfest , meist zu Hause als Familienfest. Julian darf mit einer Familie feiern und dabei mehr über die Traditionen, die mit diesem Fest verbunden sind, erfahren. Julian fährt auch nach Hannover – in die Schule der jüdischen Gemeinde. Hier erfährt er von den Kindern und Jugendlichen, was man alles lernen muss, um ein „guter Jude“ zu werden. 613 Gesetze haben strenggläubige Juden zu befolgen. Sie beeinflussen und gestalten das gesamte Alltagsleben. Was das konkret heißt, erfährt Julian von Eliyah Havemann. Der Sohn von Liedermacher Wolf Biermann ist vor einigen Jahren zum Judentum konvertiert und lebt inzwischen in Tel Aviv, um seinen Glauben besser praktizieren zu können. Julian trifft Havemann in seiner Heimatstadt Hamburg, begleitet ihn einen Tag. Havemann berichtet von den Herausforderungen und Veränderungen nach seiner Entscheidung für den jüdischen Glauben. In einer Großküche in Berne, nördlich von Hamburg, zeigt ein jüdischer Koch Julian, wie man koscheres Essen zubereitet. Dabei sind viele Dinge zu beachten: Bestimmte Tiere dürfen nicht gegessen werden, Lebensmittel werden nach milchigen und fleischigen Produkten getrennt und ein Rabbi muss die Produktion des Essens überwachen. Schließlich will Julian noch mehr über das jüdische Leben und die jüdische Kultur in Deutschland erfahren: Er besucht ein Konzert der „3 Kantoren“, ein Trio aus Berlin, das Texte auf Hebräisch und Jiddisch präsentiert, und spricht mit ihnen über typisch jüdische Musik und jüdischen Humor. „Feiertag! Sengelmann sucht“ ist ein unterhaltsames Reporter-Format, ein spielerischer Mix aus hautnaher Reportage und smarten Animationen. Julian Sengelmann geht als schlagfertiger Reporter dem Urspung von religiösen Traditionen auf die Spur. Nicht besserwisserisch, sondern neugierig findet er spannende Geschichten, interessante Menschen und überraschende Erkenntnisse.

Do., 24. Dez · 21:50-22:35 · ARD-alpha
Gernstl in Israel 1

Franz Gernstl ist mit seinem altbewährten Team (Kameramann Hans Peter Fischer und Tonmann Stefan Ravasz) nach Israel gereist. Aber nicht, um den Nahost-Konflikt zu erklären, sondern um zu sehen, wie man in einem Land lebt, das nie zur Ruhe kommt. Israel ist einer der geschichtsträchtigsten, dynamischsten und umstrittensten Orte dieser Erde. Und dennoch ein Land, in dem die Menschen gelernt haben, in permanenter Ausnahmesituation so etwas wie ein ganz normales Leben zu führen. Einer, der sich auskennt ist Mickey Shubitz. Er ist in Tel Aviv geboren und begleitet das Team durch das Gelobte Land. Tel Aviv ist nicht die Hauptstadt Israels aber wirtschaftliches Zentrum und Kulturmetropole des Landes. Es leben viele Junge in der Stadt, und man spricht von einer ausgelassenen Partyszene. „Jerusalem prays – Tel Aviv plays.“ Jerusalem betet, Tel Aviv feiert. Die Stadt ist jung, gerade mal hundert Jahre alt. Und trotzdem gibt es ein architektonisches Erbe von rund 4000 Gebäuden im Bauhausstil. Die Häuser wurden von deutschstämmigen, jüdischen Architekten errichtet, die 1933 vor den Nationalsozialisten nach Israel geflohen sind. Die Deutsch-Jüdin Sharon Golan Yaron kümmert sich um den Erhalt der Häuser. In der Fußgängerzone treffen Mickey und Franz einen coolen älteren Herrn mit Rauschebart, Sonnenbrille und Schlapphut. Und tatsächlich erzählt er, dass er ehemals Rock-Sänger in Brooklyn war. Jetzt aber – und schon wieder bröckelt ein Vorurteil – ist er Mitglied der orthodoxen Chabad-Bewegung und als Rabbi tätig. Auf halbem Weg zum Toten Meer machen die Reisenden in der Wüste Negev Halt. Am Schild „Sea Level Zero“ sitzt seit 30 Jahren ein Beduine, der gelegentlich sein Kamel an Touristen vermietet und ansonsten das Leben gemächlich angeht. Keine Uhr, kein Handy. „Gibt es Arbeit, gut. Gibt es keine Arbeit, auch gut. Wir laufen dem Geld nicht hinterher Zurück in Tel Aviv besucht das Team Ronny Edry in seiner „Peace Factory“. Der Graphikdesigner hatte vor zwei Jahren fast versehentlich eine große Bewegung ins Leben gerufen, die „Israel Loves Iran“ Kampagne auf Facebook. Er postete ein Plakat von sich und seiner Tochter, auf dem stand: „Iraner wir werden euer Land niemals bombardieren. Wir lieben euch“ und hatte binnen Tagen Hunderttausende Klicks. Ein Ausflug ins Kibbuz Ein Shemer. Besuch bei Uri Hofi. Er gilt als Begründer der israelischen Schmiedekunst. Das Schmieden hat er erst mit 59 Jahren begonnen und es mittlerweile, mit 79, zu beachtlichem Können gebracht. Dennoch meint er: „Perfektion ist nicht erreichbar. Denn wenn etwas perfekt wird, dann ist es tot.“ Wieder zurück in Tel Aviv am Drummer’s Beach endet der erste Teil der Reise. Jeden Freitag vor dem Shabbat treffen sich hier junge Israelis, um gemeinsam zu trommeln, zu tanzen und den Sonnenuntergang zu feiern.

Do., 24. Dez · 22:35-23:20 · ARD-alpha
Gernstl in Israel 2

In der zweiten Folge geht es zu Beginn gleich nach Jerusalem. Hier treffen die drei monotheistischen Weltreligionen aufeinander. Man zählt 1200 Synagogen, 158 Kirchen und 73 Moscheen. Besonders turbulent wird es freitags. Die Moslems müssen zum Felsendom – Freitagsgebet, die Christen zur Grabeskirche und die Juden zur Klagemauer. Beim Spaziergang durch die engen Gassen taucht „Jesus“ auf. Ein Amerikaner, beseelt von der Spiritualität der Stadt und gekleidet in weißes Leinen, versucht er zu leben wie Jesus. Manche Gläubige sind von der Atmosphäre der Heiligen Stadt derart ergriffen sind, dass sie unter Persönlichkeitsverlust leiden. Man nennt das Phänomen Jerusalemsyndrom. Der Rat der Ärzte: die Stadt möglichst schnell verlassen. Wem der religiöse Trubel zu viel wird, der findet Zuflucht in der Villa Dolorosa. Dort steht seit 1856 das österreichische Hospiz. Hier kann man in einem der schönen Zimmer übernachten oder nur auf ein Wiener Schnitzel und eine Linzer Torte mit Meindl Kaffee einkehren. Auch Juden und Moslems sind hier willkommen. Im Elah-Tal bauen einige der besten Israelischen Winzer Wein an. Einer davon ist Shuki Yashuv. Er keltert preisgekrönten koscheren Wein. Shuki selbst ist Atheist, aber viele seiner Freunde sind gläubig, und er wollte seinen Wein nicht alleine trinken. Bei der Verkostung seines eigenen Weines darf er die Fässer nicht berühren, das macht sein orthodox gläubiger Helfer Yeshaya. Tel Aviv am Sonntagmorgen. Franz Gernstl wird von eigenartigen Klopfgeräuschen geweckt. Es ist Matkotzeit. Den israelischen Nationalsport spielt man mit Holzschlägern am Strand. Der Gummiball verursacht das vielfache „Pong Pong“. Unangefochtener Matkotkönig ist der 69 Jahre alte Amnon Nissim. Er spielt jeden Tag. In seiner Wohnung hat er ein Matkotmuseum eingerichtet. Auch sein Bett ist mit Schlägern und Bällen dekoriert. Er will mit Matkot einschlafen und mit Matkot aufwachen. 1993 hat Tel Aviv einen neuen Busbahnhof bekommen, den größten der Welt. Ein ehrgeiziges Projekt damals, heute ein gigantisches Beispiel verwirrender Fehlplanung. Mendy Cahan hat im fünften Stock eine einzigartige, jiddische Bibliothek untergebracht. Es kommen nicht allzu viele Besucher, aber Mendy kämpft unbeirrt und mit viel Humor für den Erhalt der jüdischen Sprache. Mit Blick über die Skyline von Tel Aviv verabschiedet sich Franz Gernstl von einem alten Freund, der sich wehmütig an seine Zeit in München und an friedvolle Tage im Biergarten erinnert. Und der trotzdem in Tel Aviv bleibt. „Es ist nicht die schönste Stadt der Welt“, meint er, „aber es ist meine Heimat.“

Do., 24. Dez · 23:20-00:05 · ARD-alpha
So isst Israel – Von der Wüste nach Jerusalem

Es gibt kaum einen besseren Zugang zu der reichen Kultur des Landes als über ihre Küche: Kulinarik ist der Türöffner zum Leben in Israel. Wir begeben uns auf filmische Entdeckungsreise mit Tom Franz quer durch ganz Israel. Eineinhalb Jahre arbeitete die Filmemacherin Mica Stobwasser mit Co-Regisseur Louis Saul an der Realisation der Reihe, die ein anderes Israel zeigt, als wir es aus den Nachrichten kennen. In der ersten Folge von „So isst Israel“ reist Tom Franz von der Wüste Negev nach Jerusalem. Die kulinarische Tour beginnt in einer Wüstenoase an der Südspitze des Landes: der Dattelplantage des Kibbuz Samar. Die meisten Kibbuzim sind im modernen Israel privatisiert. In Samar wird die sozialistische noch gelebt. „Tu, was dich glücklich macht“, lautet das Lebensmotto in Samar. Jeder kann arbeiten, was und wie viel er will, und alle haben eine gemeinsame Kreditkarte. Klingt wie Utopia? Tom hilft bei der Dattelernte und Freiwillige aus Deutschland erzählen ihm dabei begeistert, wie das Leben in der Wüstenkommune funktioniert. Über das Essen öffnet Tom Franz auch das Tor zur Heiligen Stadt: Ist Humus, dieses urorientalische Streetfood, eigentlich ein israelisches Essen oder ein arabisches? Mit Dvir Hollander, dem engagierten Führer durch den Souk der Altstadt klärt Tom die Humus-Frage. Sein Fazit: „Gutes Essen vereint die Menschen, es gehört niemandem!“ Überall ragen die Glaubenssymbole der drei Weltreligionen in den Himmel: Minarette, Kreuze, Kuppeln soweit das Auge reicht: 1200 Synagogen, 158 Kirchen und 73 Moscheen geben ein Gefühl dafür, warum Jerusalem die Heilige Stadt heißt. Wo die Wege zu den Heiligtümern der Christen, Muslime und Juden sich kreuzen, liegt das Österreichische Hospiz mit seinem Wiener Kaffeehaus, ein Ort der Stille. Dort trifft Tom den deutschen Benediktinerpater Nikodemus, seit mehr als zehn Jahren ein ebenso überzeugter wie kritischer Bewohner der Hauptstadt Israels. Pater Nikodemus lädt Tom zum Besuch seines Klosters, der Dormitio Abtei. Das Stammkloster der Mönche liegt auf dem Berg Zion, im Nebengebäude soll Jesus sein letztes Abendmahl eingenommen haben. Alles in Jerusalem scheint irgendwie mit Religion und Politik zu tun zu haben. Tom trifft die „Chefs for Peace“, eine Gruppe jüdischer, christlicher und muslimischer Köche, die sich für den Frieden im Land engagieren. Die renommierten Chefs nutzen ihre Kochkunst, um Menschen unterschiedlichen Glaubens zusammenzubringen und eine Brücke zur gegenseitigen Akzeptanz zu schlagen. Am Mahane Yehuda Markt, einem Eldorado orientalischer Genüsse, kocht Shabi, der Chef des Restaurants Azura, traditionelle jüdische Shabbat-Gerichte. Auf winzigen Petroleum-Flammen schmelzen köstlich duftende Kube Suppen vor sich hin. Shabi lädt Tom zu einer kulinarischen Probiertour durch den Nahen und Mittleren Osten ein. Nur wenige Schritte entfernt tobt die säkulare Szene der Heiligen Stadt: Das Machneyuda Restaurant ist Keimzelle der jungen wilden Köche Israels und der heißeste „food and entertainment – spot“ der Stadt. Das kulinarische Abenteuer endet vor den Toren Jerusalems: nur ein paar Kilometer entfernt landet Tom in einer einzigartigen Naturlandschaft, den Judäischen Hügeln. Mittendrin Israels ältestes Gourmetrestaurant: „Rama`s kitchen“. Der Israelin Rama Ben Zvi gelang es, Tomer Niv als Chefkoch zu gewinnen. Er hat in den besten Restaurants der Welt in Kopenhagen und London gearbeitet. Rama geht es um Harmonie im Leben: Die köstlichen Gerichte haben ihre Wurzeln in der palästinensischen Küche. Produkte kennen keine nationalen Grenzen, und das Team in Rama´s kitchen auch nicht: Muslime und Juden kochen hier friedlich am selben Herd und schaffen in ihrer Küche das, wovon die Weltpolitik seit Jahrzehnten träumt: Ein Stückchen Frieden in Nahost.

Sa., 26. Dez · 01:15-03:00 · MDR
Der Trafikant

Österreich, in den späten 1930er Jahren: Der 17-jährige Franz Huchel (Simon Morzé) kommt aus dem Salzkammergut nach Wien, um bei dem „Trafikanten“ Otto Trsnjek (Johannes Krisch) in die Lehre zu gehen. In dem Tabakgeschäft des Kriegsinvaliden lernt er die bürgerlichen Kreise kennen, die sich sogar die berühmten Importzigarren aus Cuba leisten können, die Franz in liebevoller Handarbeit frischhalten muss. Unter den Stammkunden ist der hochangesehene Psychologe Sigmund Freud (Bruno Ganz), zu dem der junge Mann schon bald Vertrauen fasst. An ihn wendet sich Franz, als er sich unglücklich in die böhmische Varietétänzerin Anezka (Emma Drogunova) verliebt. Dass die Liebe selbst dem berühmten Psychoanalytiker unlösbare Rätsel aufgibt, hilft dem unerfahrenen Franz leider nicht weiter. Als Österreich im Jahr 1938 für den Anschluss an das nationalsozialistische Deutsche Reich stimmt, beginnen schwere Zeiten für Franz und seinen Meister, der politisch aufrecht bleibt und weiterhin jüdische Kunden bedient. Erst verwüsten antisemitische Schläger den Laden, dann wird Otto aus fadenscheinigen Gründen verhaftet. Nun muss Franz auf sich allein gestellt das Geschäft führen und für Trsnjek kämpfen. Rat sucht er bei dem 82-jährigen Freud, der jedoch selbst in Gefahr ist. „Der Trafikant“ erzählt die Geschichte des Erwachsenwerdens eines jungen Mannes zu Zeiten des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938. Der Nachwuchsschauspieler Simon Morzé beeindruckt als Trafik-Lehrling Franz Huchel, der im Sog der dramatischen Ereignisse seinen Weg finden muss. Eine ungewöhnliche Freundschaft verbindet ihn mit Sigmund Freud, gespielt von Bruno Ganz. In Zentrum des liebevoll gezeichneten Zeitporträts steht die Trafik, ein für Wien typischer Tabakladen. Die Verfilmung von Robert Seethalers Bestseller zeichnet sich durch eine poetische Erzählweise mit bittersüßem Tonfall aus, die auf berührende Weise das aufkommende Unheil der nationalsozialistischen Diktatur in Österreich, den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg erahnen lässt.

So., 27. Dez · 06:50-07:40 · arte
Chagall – Ein Maler zwischen den Welten

Die Dokumentation „Chagall – Ein Maler zwischen den Welten“ zeichnet den persönlichen und künstlerischen Werdegang von Marc Chagall nach und stützt sich dabei auf seine sehr poetischen Schilderungen in der Autobiografie „Mein Leben“ sowie auf in der Sowjetunion veröffentlichte Artikel. Gleichzeitig zeichnet sie das Porträt einer Künstlergeneration, die zwischen 1910 und 1930 ihren eigenen Weg zwischen Volkskunst und Moderne fand. Manche dieser Künstler kamen vor dem Ersten Weltkrieg nach Paris, weil sie frei malen wollten. Einige schlossen sich Kubismus oder Fauvismus an, andere suchten nach einem jüdischen Stil in der Kunst. Marc Chagall gründete nach dem Krieg in seiner Heimatstadt Witebsk eine Kunstschule, die das einfache Volk an die Kunst und die Revolution heranführen sollte und zu einer wichtigen Wirkungsstätte der russischen Avantgarde in der jungen Sowjetunion wurde. Doch unvermeidlich kam es hier auch zu künstlerischen Richtungsstreits und menschlichen Konflikten. Am Beispiel des faszinierenden Lebensweges von Chagall veranschaulicht die Filmemacherin Laurence Jourdan das für diese Zeit der politischen, künstlerischen und menschlichen Umbrüche charakteristische Spannungsverhältnis zwischen Verwurzelung in der Tradition und Modernität, nach der diese Generation junger russischer Künstler strebte.

So., 27. Dez · 16:15-16:45 · BR
Stofferl Wells Bayern

Wie sagt man in Mittelfranken zum „Strawanzen“? Das lässt sich Stofferl Well in Fürth vom Kabarettisten und Schauspieler Volker Heißmann sagen, der hier geboren wurde und zusammen mit seinem Kollegen Martin Rassau das Theater Comödie Fürth betreibt. Beim Strawanzen durch Mittelfranken erfährt Stofferl Well vom Kabarettisten und Schauspieler Volker Heißmann, was es mit dem „Mariechen“, der bekanntesten Figur des fränkischen Kabarettisten, auf sich hat. Fürth war früher ein Zentrum jüdischen Lebens und auch heute erinnert noch viel an die jüdische Gemeinde. Stofferl Well besucht den wunderschönen, 400 Jahre alten jüdischen Friedhof.

So., 27. Dez · 20:15-21:45 · WDR
Unsere wunderbaren Jahre 2/3

April 1949. Ulla lebt endlich ihren Traum: Sie studiert Medizin in Tübingen und arbeitet nebenher im Universitätsklinikum. Als sie von der Verhaftung ihres Vaters erfährt, kehrt sie nach Altena zurück. Ihre Mutter Christel ist sich sicher, dass Böcker ihn denunziert hat, Stacheldraht an das KZ Bergen-Belsen geliefert zu haben. Wenn keine Gegenbeweise vorgelegt werden, sieht es schlecht für Eduard aus. Doch die alten Papiere sind angeblich bei einem Fliegerbombenangriff verbrannt. Ulla hat eine Idee. Ihr Vater hatte vor Jahren seinem Freund, dem jüdischen Apotheker Julius Rosen, zur Flucht verholfen. Er könnte als Leumundszeuge aussagen. Also bittet Ulla Jürgen, ihr zu helfen. Denn Jürgens Vater hatte die örtliche Apotheke übernommen, als Rosen die Stadt verlassen musste. Auf dem Dachboden finden sie in einem alten Schrank Fotos von ihm und seinen Kindern und eine Postkarte von seiner Tante. Jürgen beginnt nun zu hinterfragen, wie sein Vater an die Apotheke gekommen ist. Auch wenn sein Vater es nicht so benennt, hat er von der Enteignung der Juden profitiert. Für Jürgen eine bittere Erkenntnis, die zum Bruch mit seinem Vater führt. Die Spuren zu Julius Rosen führen Ulla nach Ost-Berlin. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an Tommy, der hier studiert und zwischenzeitlich eine Affäre mit seiner Professorin Sybille Himmelreich angefangen hat. Tatsächlich finden sie mit Hilfe von Sybille, die ausgezeichnete Verbindungen hat, den gesuchten Julius Rosen. Aber natürlich flammen auch die alten Gefühle zwischen Ulla und Tommy wieder auf. Doch zu vieles steht zwischen ihnen. Noch immer sieht Ulla in ihrem Vater nichts Schlechtes, was Tommy bei dem Vorwurf, der gegen Eduard im Raume steht, nicht verstehen kann. Wie kann sie nur so naiv sein zu glauben, dass Eduard der einzige Stahlfabrikant in ganz Deutschland war, der sich nicht die Hände schmutzig gemacht hat? Ulla ist verletzt: Wenn er so denkt, warum hat er ihr dann überhaupt geholfen? Doch seine Antwort, dass nur sie der Grund dafür ist, bekommt sie schon nicht mehr mit. Denn Julius Rosen steht mit einem Koffer auf der anderen Straßenseite. Er hat es sich überlegt, er wird Eduard in Altena helfen. Derweil führt Gundel die Geschäfte der Firma, sehr zum Unmut von Böcker, der die alleinige Führung haben will. Er hat einen Plan, wie er die Firma an sich reißen kann. Wenn Bankdirektor Mücke Gundel als Geschäftsführerin ablehnt und damit den Münzauftrag kündigen wird, muss die Familie Wolf ihn als Geschäftsführer akzeptieren. Doch Gundel bietet – zu aller Überraschung – die Münzherstellung ohne Rechnung an. Diese wird erst fällig, wenn ihr Vater zurück ist. Bis dahin haftet die Familie mit ihrem Privatvermögen. Den Deal kann Mücke nicht ablehnen, sehr zum Ärger von Böcker. Voller Auftrieb trifft Gundel nun noch ihre alte Liebe Benno in Düsseldorf wieder und die beiden kommen sich näher. Für Schwester Margot ist das Leben alles andere als rosig. Nach dem Tod von Fritz versucht sie, durch Schmuggeln Geld zu verdienen. Eines Nachts verursacht sie dabei einen Unfall und vertraut sich in ihrer Not ausgerechnet Böcker an. Er überreicht ihr einen Briefumschlag mit Geld, um eine Überfahrt nach Argentinien und Pässe für sich und Winne bezahlen zu können. Er verspricht auch, sich ihrer Sorge anzunehmen und den heimlichen Unfall zu „klären“. Als sie ihren Vater im Gefängnis besucht, um sich auch von ihm zu verabschieden, eskaliert der Streit erneut, und Margot eröffnet ihrem Vater wütend, dass sie ihn angezeigt hat. Eduard ist fassungslos. Julius Rosen sagt vor Gericht parallel für Eduard aus, und damit lässt der Commander ihn frei. Die Freude ist groß, auch weil Gundel sich mit Benno verlobt hat. Doch plötzlich erhält Eduard Papiere vom eigens dafür heimgekehrten Tommy, die ihn schwer belasten. Und er steht vor einer folgenschweren Entscheidung. Können diese Papiere seine Schuld bezeugen?

Mi., 30. Dez · 20:15-22:00 · ZDF
Ein Dorf wehrt sich

Altaussee, April 1945. Die Freunde aus Kindertagen – Sepp Rottenbacher, Bergarbeiter in der Salzmine, und Franz Mitterjäger, Schuhmacher des Ortes – hoffen auf ein baldiges Kriegsende. Während Franz, der unter Beobachtung der Gestapo steht, mit seiner Frau Elsa jungen Dorfbewohnern hilft, zu desertieren und im Gebirge zu überleben, hält sich Sepp aus allem raus. Elsa wirft ihm mangelnde Distanz zu den Nazis, Feigheit und Untätigkeit vor. Sepp muss mit den anderen Bergleuten die von den Nazis in ganz Europa geraubten weltberühmten Kunstwerke in das Salzbergwerk in Altaussee schaffen. Er kann zwar seinen Freund zunächst noch vor einer Verhaftung warnen, dennoch wird Franz vor den Augen seiner Frau auf der Flucht erschossen. Die Nazis verweigern allerdings das Begräbnis von Franz Mitterjäger. Doch wenn es um einen der ihren geht, hält das Dorf – auch Elsa und Sepp – zusammen und erzwingt eine würdige Beerdigung. Mit dem Nahen der Alliierten spitzt sich die Situation zu. Der fanatische Gauleiter Eigruber lässt kurz vor der Kapitulation Fliegerbomben in die Stollen bringen, um den Berg und seine Schätze lieber zu sprengen, als dem Feind zu überlassen. Nicht nur den wertvollen Kunstwerken droht die Vernichtung, sondern auch der Existenzgrundlage des Dorfes: dem Salzbergwerk.