Kritik an Veranstaltung von Daniele Ganser im Theater Leo17

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Das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München (LBGA) kritisiert eine Veranstaltung von und mit Daniele Ganser im Münchner Theater Leo17 und fordert öffentlich eine Absage. Befürchtet wird die Verbreitung rechtsradikaler und verschwörungsideologischer Inhalte. Auf eine im Vorfeld per Mail formulierte Kritik des LBGA wäre das Theater nicht näher eingegangen und hätte Ganser pauschal gegen alle Vorwürfe in Schutz genommen…

In einer öffentlichen Stellungnahme des LBGA heißt es: Kurzum handelt es sich bei Daniele Ganser um einen Hetzer, der rechtsradikale und verschwörungsideologische Propaganda betreibt, die auch Antisemitismus befördert. Insbesondere aufgrund seiner Kontakte zu Hoffmann [Anm.: Karl-Heinz Hoffmann, Gründer der rechtsterroristischen Wehrsportgruppe Hoffmann, in der auch der Attentäter des Oktoberfestattentats Mitglied war] und seiner Thesen zum Oktoberfestattentat ist eine Veranstaltung mit ihm in München inakzeptabel.

Begründet wird die Kritik u. a. damit, dass Ganser hinter dem Oktoberfestattentat Geheimarmeen der NATO („Gladio“) vermute und dadurch den rechtsradikalen Hintergrund des Anschlags relativiere. Darüber hinaus bezeichne er die Erinnerungspolitik in Deutschland als „psychologische Kriegsführung“ und fordere eine stärkere Beschäftigung mit Goethe anstelle von Hitler. Das sind Ansichten, die sich in der Form auch im Parteiprogramm der AfD oder in Reden Björn Höckes finden und in der Vergangenheit bereits aufgrund ihres revisionistischen Charakters, der auf das Gedenken an die Shoa abzielt, als antisemitisch bezeichnet worden sind, heißt es dazu in der Stellungnahme des LBGA weiter. Auch seine Tätigkeit als Beirat für Rubikon News wird beanstandet, weil dort Artikel veröffentlicht werden, die die Existenz von AIDS und Ebola leugneten und zur differenzierte Rezeption von Adolf Hitlers „Mein Kampf“ aufriefen.

Die Stellungnahme ist hier einsehbar:

https://lbga-muenchen.org/2019/09/11/zum-vortrag-daniele-gansers-im-theater-leo17-am-19-september/

Das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München ist ein Zusammenschluss der Grünen Jugend München, der linksjugend [’solid] München, der SJD – Die Falken München, der Emanzipatorischen Linken München und des Antifaschismus-Referats der LMU.

Siehe: Verschwörungsstar verliert Lehrauftrag: Auch Uni St. Gallen lässt Daniele Ganser fallen