Die Ursprünge der mediterranen Küche liegen im Jordantal

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Die mediterrane Küche ist weltweit dafür bekannt, besonders ausgewogen und gesund zu sein. Jüngste archäologische Erkenntnisse haben nun gezeigt, dass die Ursprünge dieser Ernährungsweise im Jordantal liegen könnten und mindestens 7.500 Jahre zurück reichen…

Ausgrabungen in Tel Tzaf haben Überreste von Nahrungsmitteln zu Tage gefördert, die vor allem aus Bohnen, Oliven, Weizen, Gerste und Fleisch von domestizierten Tieren bestand.

Die Fleischrückstände wurden in diesem Sommer in einer ehemaligen Feuerstelle entdeckt.

Prof. Danny Rosenberg von der Universität Haifa zufolge könnte diese „Grillparty“ ein Hinweis auf gemeinschaftliche Feste sein, bei denen das Fleisch gebraten wurde.

Entdeckt wurde unter anderem ein vollständiges Schweineskelett, das Tier wurde dort wohl verzehrt.

Der Aufstieg der mediterranen Ernährung, so Rosenberg, falle mit einer neuen Siedlungsgruppe und mit dem Ende der Jägergesellschaft zusammen.

„Tausend Jahre zuvor ist das Fleisch erlegter Tiere noch eine Hauptkomponente der Ernährung unserer Vorfahren. Mehrere Jahrhunderte zuvor gibt es bereits Belege dafür, dass das Jagen an Bedeutung verliert“, so Rosenberg.

„Hier in Tel Tzaf haben wir den Moment von vor 7.500 Jahren entdeckt, als hier, in den wachsenden ländlichen Gemeinden, das Jagen verschwindet – kurz bevor dem Aufstieg der größten Kulturen in der Region“, fügt er hinzu.

Die Forscher haben beinahe keine Überreste von Fleisch gefunden, das gejagt und erlegt wurde. Stattdessen fanden sie pflanzliche Hinweise, darunter Olivenkerne, Weizen, Gerste und andere Getreidesorten.

„Während die Gesellschaften immer komplexer werden, beginnen sie, den größten Teil ihrer Nahrung selbst zu produzieren und sich nicht mehr länger auf das Jagen und Sammeln zu verlassen“, erklärt Rosenberg weiter.

Die Siedlung in Tel Tzaf am Jordan geht auf 5.200 bis 4.700 v.d.Z. zurück. Die Überreste der Siedlung wurden in den 1940er Jahren entdeckt, die ersten Ausgrabungsarbeiten wurden von 1978 bis 1980 durchgeführt.

Die gegenwärtigen Arbeiten wurden 2013 begonnen und sind Teil eines multidisziplinären Projektes des Zinman Instituts für Archäologie an der Universität Haifa und des Deutschen Archäologischen Institutes (DAI) unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Rosenberg und Dr. Florian Klimscha vom DAI.

Times of Israel, 30.07.18, Newsletter der Botschaft des Staates Israel
Bild oben: Die Reste der ehemaligen Feuerstelle (Foto: Universität Haifa)