Die neuen Fernsehtipps

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Vom 16. bis 31. März 2018…

Fr, 16. Mär · 06:45-07:30 · PHOENIX
Shalom, Salam, Halleluja

Sadiq (26) ist in Limburg geboren und religiös erzogen worden. In seinem WhatsApp-Profil trägt er ein breites Lächeln und eine große Sonnenbrille zur Schau. Er ist gebildet, eloquent und trachtet stets danach, seine Kenntnisse zu vertiefen. Nach 9/11 erlebte er, wie das Ansehen des Islams in Deutschland Schaden nahm. Um dieser Entwicklung entgegenzutreten und den Islam als Religion des Friedens und der Barmherzigkeit – so, wie er ihn durch seine Eltern kennengelernt hatte – zu propagieren, entschied er sich für die Ausbildung zum Imam. Er gehört der Ahmadiyya Bewegung an, die eine Reformgruppe unter den Muslimen ist und von manchen streng gläubigen Muslimen nicht akzeptiert wird. Jetzt ist Sadiq in der letzten Phase seines Studiums, und die Anspannung wächst. Vor seiner Ernennung zum Imam muss er noch zahlreiche Prüfungen, Übungspredigten und Koranrezitationen absolvieren. Er möchte seine menschlichen Unzulänglichkeiten überwinden, denn Glaube bedeutet für ihn vor allem eines: ein Vorbild sein. Claudius (28) wuchs in einer kleinen Stadt im Schwarzwald auf und war schon als Jugendlicher Ministrant. Während seines Theologiestudiums überlegte er lange, ob er tatsächlich ins Priesterseminar wechseln sollte. Dass er sich dafür entschied, hängt viel mit der Unterstützung seines Umfelds zusammen. „Man braucht Menschen, die einen bestärken, die einem aber auch sagen, wenn man mal abdriftet. Das ist ja eine Gefahr in diesem Beruf.“ Obwohl der Beschluss nun gefasst ist, kommen ihm immer wieder Zweifel. Vor allem der Verzicht auf eine eigene Familie macht ihm zu schaffen. Trotzdem freut er sich auf die Priesterweihe. Davor jedoch steht noch eine letzte Herausforderung: die Exerzitien. Eine Schweigewoche in einem abgelegenen Kloster. Diese intensive Zeit, völlig abgeschnitten von der Welt, konfrontiert die Priester-Anwärter oftmals mit schwierigen Fragen und inneren Konflikten. Doch Claudius hofft, dass er all seine Zweifel überwinden wird. Glaube ist für ihn vor allem eines: Liebe.Benjamin (28) ist als Kind jüdischer Eltern in der Sowjetunion aufgewachsen. Da seine Eltern dort nicht praktizieren konnten, begann er erst mit 14 Jahren in Berlin, sich mit jüdischem Leben auseinanderzusetzen. Es macht ihn glücklich, dass er nun seine Sehnsucht nach dem Glauben ausleben kann. Seine Familie und seine Kinder sind ihm extrem wichtig. Er sagt, er würde niemals den Weg zum Rabbi eingeschlagen haben, wenn das den Verzicht auf Kinder bedeutet hätte. Die Regeln des frommen Lebens erfüllt er aber mit großer Hingabe. Vor der Rede, die er vor den Größen des europäischen Judentums halten muss, hat er zwar großen Respekt, doch anschließend ist er sich seiner Verantwortung noch mehr bewusst. Als neuer Rabbi in Erfurt sieht er sich vor spannenden Herausforderungen, denn Glaube ist für ihn vor allem eines: eine Zukunftsvision.

Fr, 16. Mär · 12:15-12:50 · arte
Re: Eine Klinik in Jerusalem – Ärzte überwinden politische Schranken

Zehn Kilometer westlich von Jerusalem liegt die größte Klinik des Nahen Ostens: das Hadassah-Hospital. Vor über hundert Jahren wurde es von amerikanischen Hebammen gegründet. Ihr Credo: Bedürftigen helfen, unabhängig von Herkunft oder Religion. Das gilt hier bis heute und wird jeden Tag gelebt – so etwa vom israelisch-palästinensischen Ärzteteam auf der Kinder-Herz-Station.Die Kindersterblichkeit in Palästina ist fast fünfmal höher als in Europa. Die meisten der Kinder, die noch im Säuglingsalter sterben, haben einen angeborenen Herzfehler. Rund 300 lebensrettende Operationen führen die Kinderherzchirurgen jedes Jahr durch, 50 davon an Kindern aus den besetzten Gebieten, deren Eltern die Operation nicht bezahlen könnten – wäre da nicht die Organisation „Ein Herz für den Frieden“. Muriel Haim, französische Ärztin und Gründerin der Initiative, hat vor 13 Jahren beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen, dass herzkranke palästinensische Kinder sterben müssen „nur weil sie auf der falschen Seite des Grenzzauns geboren sind“. Der Verein unterstützt auch die Ausbildung palästinensischer Ärzte. Einer von ihnen ist Ibrahim Abu Zahira. Neben seiner Arbeit im Hadassah betreibt er eine Praxis in Hebron, wo er als eines von acht Kindern aufwuchs. Während er vielen seiner Patienten helfen kann – nicht zuletzt mit dem Zugang zur Erste-Klasse-Medizin des Hadassah – gibt es in anderen Teilen der besetzten Gebiete noch immer Kinder, die sterben müssen, weil sie nicht oder nicht rechtzeitig im Hadassah ankommen. Nirit Sommerfeld, Jüdin und Künstlerin, streitet für deren Rechte und für die Aufhebung der Besetzung.

Fr, 16. Mär · 21:15-22:50 · One
Heil

Der afrodeutsche Autor Sebastian ist auf Lesereise in der ostdeutschen Provinz und wird von den ortsansässigen Neonazis standesgemäß begrüßt: mit einem Schlag auf den Kopf. Sebastian verliert prompt sein Gedächtnis und plappert alles nach, was man ihm sagt. Nina, seine Freundin, macht sich Sorgen und fährt kurzerhand nach Prittwitz, um Sebastian wieder zur Vernunft zu bringen. Der fühlt sich in der rechten Szene jedoch pudelwohl. Ein Schwarzer, der gegen Integration wettert – die Öffentlichkeit ist aus dem Häuschen. Und Sven, der Anführer der örtlichen Neonazitruppe, sieht sich endlich auf dem Weg zum Meinungsführer.

Sa, 17. Mär · 06:45-07:00 · PHOENIX
Liebe trotz allem

50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen sind auch 50 Jahre Liebesbeziehungen zwischen Deutschen und Israelis. Was zieht Deutsche und Israelis zueinander hin? Spielt der Täter-Opfer-Komplex dabei noch eine Rolle? Oder zählt die Geschichte gar nicht mehr? Drei Generationen, drei gemischte Paare, dreimal spezielle Herausforderungen für die Beziehungen. Ruth und Abraham leben in Tel Aviv. Ruth hieß eigentlich einmal Renate – bis sie zum Judentum konvertierte und in Israel ihre Heimat gefunden hat. Sie übersetzt die großen israelischen Schriftsteller für deutsche Verlage und genießt es, wenn ihr Mann Abraham ihr am Nachmittag deutsche Literatur vorliest. Ruth und Abraham sind die Brückenbauer, die Pioniere. Als sie ein Paar wurden, war das noch alles andere als selbstverständlich. Nirit und Andreas leben in Berlin. Nirit führt israelische Touristen durch die Stadt und Andreas hat eine kleine Weinbar. Sie sind glücklich, doch die Geschichte holt sie immer wieder ein. Andreas ist schockiert, als er erfährt, dass sein Vater in der SA war. Nirit ist auch hierbei sein Halt. Sie fängt ihn auf, wenn es emotional eng wird. Rilli und Benedikt wohnen noch gar nicht zusammen, Hals über Kopf haben sie sich ineinander verliebt – zwischen Berlin und Tel Aviv. Die Musik verbindet sie. Rilli singt und Benedikt spielt Geige. Sie sind mutig und unbeschwert, heiraten nach einem Jahr Beziehung und – weil das zwischen Deutschen und Israelis so seine bürokratischen und religiösen Tücken hat – gleich drei Mal: in Prag, Berlin und Tel Aviv. Der falsche Rabbi muss es am Ende richten – kein Problem, denn es ist eine echte Herzensangelegenheit. Alle Paare erzählen, was sie zusammengebracht hat, welche Schwierigkeiten oder Vorteile ihnen diese Mischung bringt. Ihre Geschichten stehen für 50 Jahre spannende Beziehungen zwischen Deutschland und Israel, zwischen Deutschen und Israelis. Und schließlich sind es auch in der Politik Menschen – oft Paare -, die Israel und Deutschland einander näher gebracht haben. David Ben Gurion und Konrad Adenauer legten den Grundstein für das, was Kanzlerin Angela Merkel zur Staatsräson erklärt hat: untrennbare Bande zwischen Israel und Deutschland. Ein Streifzug durch das Archiv erlaubt den Blick auf die historischen Highlights.

Sa, 17. Mär · 20:15-21:45 · ARD-alpha
Kaddisch für einen Freund

„Kaddisch für einen Freund“ erzählt authentisch und berührend die tragikomische Geschichte einer intensiven Freundschaft zwischen dem palästinensischen Flüchtlingsjungen Ali (14) und dem russischen Juden und Weltkriegsveteran Alexander (84) im heutigen Berlin. Aufgewachsen in einem palästinensischen Flüchtlingslager hat der vierzehnjährige Ali Messalam von klein auf gelernt, „die Juden“ zu hassen. Nach der gemein-samen Flucht mit seiner Familie aus dem Libanon gelangt er schließlich nach Berlin Kreuzberg. Hier sucht Ali Anschluss bei den arabischen Jugendlichen im Kiez. Doch dafür muss er erst beweisen, was er drauf hat. Er soll als Mutprobe in die Wohnung seines jüdisch-russischen Nachbarn Alexander einbrechen. Die Jugendlichen folgen Ali und verwüsten im Exzess die Wohnung des alten Mannes. Doch nur Ali wird von dem vorzeitig zurückkehrenden Alexander erkannt und bei der Polizei angezeigt. Um einer Verurteilung und der damit verbundenen Abschiebung zu entgehen, bleibt ihm nur eine einzige Chance: Ali muss sich dem verhassten Feind annähern und ihn um Unterstützung bitten …

So, 18. Mär · 20:15-21:45 · One
Elser

Georg Elser hätte beinahe die Welt verändert: 1939 wagt er einen Bombenanschlag auf Adolf Hitler, der nur knapp misslingt. Beim Versuch, in die Schweiz zu fliehen, wird Elser festgenommen. Es folgen tagelange Verhöre und schwere Folter. Nach fünf Jahren Haft in den KZs Sachsenhausen und Dachau wird Elser hingerichtet. In Rückblenden behandelt der Film das frühere Leben Elsers, seine Liebe zu Elsa, seine Sprachlosigkeit angesichts der Verhaftung seines Freundes und der öffentlichen Demütigung einer Frau, die mit einem Juden eine Beziehung hat. Die Einsicht, dass er etwas tun muss. Minuziös plant Elser den Anschlag auf die NS-Führung. 1932: Georg Elser ist Schreiner und lebt in Konstanz ein unbeschwertes Leben. Um den Vater beim Betrieb des Bauernhofs zu unterstützen, muss er in sein Heimatdorf Königsbronn zurückkehren. Hier spitzt sich die politische Lage merklich zu. Die Meldepflicht wird verschärft und die Bewohner sind bereit, sich gegenseitig zu denunzieren. In der Dorfkneipe kommt es zu Prügeleien zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. An einem solchen Abend lernt er die schöne Elsa kennen. Die beiden verlieben sich sofort ineinander. Elsa ist jedoch mit dem Säufer Erich verheiratet, der sie schlägt und vergewaltigt. Heimlich treffen sie sich und planen ein gemeinsames Leben. Doch dazu kommt es nicht … Die politischen Ereignisse überschlagen sich und lassen kaum mehr Raum für die Träume von privatem Glück. Elsers Freund Schurr, Mitglied der KPD, wird von den Nazis verhaftet und zum Zwangsarbeiter gemacht. Auf dem Dorfplatz wird Lore öffentlich dafür gedemütigt, einen Juden zum Freund zu haben. Dem Nationalsozialismus kann man sich im Dorf bald nicht mehr entziehen und Elser wird immer klarer, dass er etwas tun muss. Und zwar etwas Radikales. Er baut einen Sprengsatz, den er im Münchner Bürgerbräukeller platziert und der während einer Rede Hitlers explodieren soll. Leider ist Hitlers Rede an diesem Abend kürzer als gewöhnlich und die Bombe verfehlt ihn um einige Minuten. Elser versucht in die Schweiz zu gelangen und wird festgenommen. In tagelangen Verhören unter schwerster Folter bleibt er bei seiner Aussage, die Bombe alleine gebaut zu haben. Elser wird die letzten Jahre bis zu seiner Hinrichtung im KZ verbringen.

Mo, 19. Mär · 23:20-00:40 · WDR
Giraffada

Manchmal braucht’s die Übersicht einer Giraffe oder die Perspektive eines Kindes um den Wahnsinn einer trennenden Mauer zu überwinden. Der naive Glaube und die ohnmächtige Trauer Ziads lassen seinen Vater so über sich hinauswachsen, dass er eine Giraffe aus Israel entführt, um sie nach Palästina zu schmuggeln. Manchmal ist das Verrückte eben das einzig Sinnvolle.

Do, 22. Mär · 01:15-01:40 · 3sat
Panorama – Jüdische Literaten

Eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit: „Panorama“ zeigt, wie Themen, die uns heute beschäftigen, einst im Fernsehen behandelt worden sind. Diesmal geht es um jüdische Literaten. Nicht nur das Werk von Joseph Roth ist faszinierend: Ein Faszinosum stellt ebenfalls seine Biografie dar. Der viel gelesene Autor war auch Alkoholiker und Bankrotteur. Seine letzten Lebensjahre musste er in der Emigration verbringen. Mit nur 45 Jahren starb der große Schriftsteller und Chronist der untergehenden Habsburgermonarchie in einem Armenspital in Paris. Was würde man in einem Restaurant bestellen, wenn man nur noch eine halbe Stunde zu leben hätte? Die Romanfigur Tante Jolesch wusste es genau: „Etwas Fertiges!“ Im nächsten Beitrag geht es um das bewegte Leben vom Erfinder der Tante Jolesch, um Friedrich Torberg. Torberg und Joseph Roth waren einander natürlich auch nicht unbekannt. Haben sie doch ihre Biografien immer wieder zusammengebracht. Auch Torberg war in Paris im Exil. Im Jahr 1973, in dem das Porträt entstand, lebte er wieder in Österreich, genau genommen in Breitenfurt. Friedrich Torberg war lange Zeit – so wie auch andere Kaffeehausliteraten – Stammgast im „Café Hawelka“. Josef und Leopoldine Hawelka erzählen von der Geschichte dieses berühmten Kaffeehauses. Das „Hawerl“, wie es auch liebevoll genannt wurde, war aber auch für viele Literaten und Lebenskünstler ein Wartezimmer zum Ruhm. Nicht für alle Stammgäste klappte es mit der Berühmtheit. Aber für die Buchteln hat es sich jedenfalls gelohnt.

Do, 22. Mär · 23:05-23:35 · MDR
Das Erbe der Gret Palucca – Die Hohe Schule des Ausdruckstanzes

„Ich will nicht hübsch und lieblich tanzen!“, war die Parole der jungen Gret Palucca. Sie trainiert zuerst als Rollschuhtänzerin, dann als Sportlerin, bis hin zur Akrobatik. Ihr Markenzeichen ist ihre unglaubliche Gelenkigkeit und Elastizität sowie ihre einzigartige Sprungkraft. Ihr Tanzen strahlt pure Lebensfreude aus – mit Temperament, grotesken Elementen, akrobatischen Einlagen, die Leichtigkeit im Schweben. Der Film zeigt ein hochspannendes und widersprüchliches Bild einer Persönlichkeit, das ein Jahrhundert deutscher Geschichte aus einer besonderen Perspektive spiegelt. „Ich will nicht hübsch und lieblich tanzen!“, war die Parole der jungen Gret Palucca. Sie trainiert zuerst als Rollschuhtänzerin, dann als Sportlerin, bis hin zur Akrobatik. Ihr Markenzeichen ist ihre unglaubliche Gelenkigkeit und Elastizität sowie ihre einzigartige Sprungkraft. Ihr Tanzen strahlt pure Lebensfreude aus – mit Temperament, grotesken Elementen, akrobatischen Einlagen, die Leichtigkeit im Schweben. 1925 eröffnet sie eine eigene Schule für modernen Tanz in Dresden. Lehrt fast sieben Jahrzehnte lang – durch alle privaten und politischen Turbulenzen hindurch – ihre neuartige Form des Ausdruckstanzes. Sie knüpft Kontakte zu vielen Bauhauskünstlern. Für Moholy-Nagy ist Palucca die einzige Tänzerin, die die neue Ästhetik des Bauhausgedankens gestaltet. Später distanziert sie sich von den Bauhäuslern, um unter den Nationalsozialisten nicht anzuecken. Sie nimmt mit Leni Riefenstahl an der Olympiade-Eröffnung 1936 teil, verleugnet ihre jüdische Herkunft. Später in der DDR, nach dem Zweiten Weltkrieg, gelingt es der Tanzpädagogin, im ausgebombten Dresden wieder zu unterrichten. Sie eröffnet ihre Schule neu, in der sie ihren Schülerinnen und Schülern vor allem Kreativität, Eigenständigkeit, Spontaneität und Verantwortungsbewusstsein für den eigenen Weg vermittelt und in den internationalen Sommerkursen, die seit 1957 in Dresden stattfinden, Kontakte auch zu westlichen Tänzern ermöglicht. 1949 wird die Palucca-Schule Dresden verstaatlicht. Trotz Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen mit den Kulturfunktionären der DDR bleibt Gret Palucca in Dresden und schafft sich inmitten des sozialistischen Realismus eine künstlerische Insel. Wenn sie der DDR-Bürokratie grollt, zieht sie sich auf Hiddensee zurück und droht mit Abwanderung in den Westen. Aufgrund der Verquickung von privaten und öffentlichen Begebenheiten zeigt sich ein hochspannendes und widersprüchliches Bild einer Persönlichkeit, das ein Jahrhundert deutscher Geschichte aus einer besonderen Perspektive spiegelt.

Sa, 24. Mär · 18:45-18:50 · MDR
Glaubwürdig: Diana Matut

Eigentlich wollte Diana Matut Musikerin werden, bis sie als junges Mädchen die jüdischen Klassiker für sich entdeckte. Sie studierte, musizierte und noch heute ist die Musik die größte Leidenschaft der promovierten Judaistin. Als Wissenschaftlerin hat sie sich der Erforschung der nahezu vergessenen Westjiddischen Kultur und Sprache verschrieben, als Künstlerin der westjiddischen Musik. Der Film begleitet Diana Matut und porträtiert eine Frau, die fröhlich, klug und beharrlich jüdisches Leben und Religion in all der Vielfalt und Sinnlichkeit entdeckt und präsentiert. Diana Matut ist 40 Jahre alt. Nach Stationen in Oxford und New York lebt und arbeitet sie heute in Halle. Eigentlich wollte Diana Matut Musikerin werden, bis sie als junges Mädchen die jüdischen Klassiker für sich entdeckte. Sie studierte, musizierte und noch heute ist die Musik die größte Leidenschaft der promovierten Judaistin. Als Wissenschaftlerin hat sie sich der Erforschung der nahezu vergessenen Westjiddischen Kultur und Sprache verschrieben, als Künstlerin der westjiddischen Musik. Deren Lieder waren quasi die Popsongs der Frühen Neuzeit, gesungen und geliebt von Juden und Christen gleichermaßen. Diesen nahezu vergessenen Teil jüdischen Alltags wieder lebendig werden zu lassen, dafür gründete Diana Matut ihr Ensemble „Simkhat henefesh“ (Freude der Seele), bestehend aus Laute, Barockvioline, Viola da Gamba und Nyckelharpa. Der Film begleitet Diana Matut und porträtiert eine Frau, die fröhlich, klug und beharrlich jüdisches Leben und Religion in all der Vielfalt und Sinnlichkeit entdeckt und präsentiert. Auf welche Widerstände sie dabei mitunter stößt und wie sie damit umgeht, auch davon erzählt Diana Matut glaubwürdig.

Sa, 24. Mär · 23:50-01:20 · MDR
Der Tel-Aviv-Krimi: Masada

Die antike Bergfestung Masada gilt als Symbol für den Freiheitswillen des jüdischen Volkes: 73 n. Chr. gingen dort Aufständische lieber in den Freitod als in die Gefangenschaft der römischen Besatzer. Dieser für das heutige Israel wichtige Mythos steht im Zentrum des dritten Tel-Aviv-Krimis „Masada“. Katharina Lorenz als Kommissarin Sara Stein und Samuel Finzi in der Rolle ihres Kollegen Blok müssen einen rätselhaften Todesfall klären, bei dem alle Beteiligten bedacht sind, eine nationale Legende zu schonen. Michael Degen spielt einen Shoah-Überlebenden und berühmten Archäologen, dessen eigener Sohn ihn vom Sockel stoßen wollte. Kommissarin Sara Stein (Katharina Lorenz) und ihr Kollege Jakoov Blok (Samuel Finzi) werden zur antiken Festung von Masada gerufen. Es gab eine Explosion, bei der der Archäologe Aaron Salzman (Guy Zu-Aretz) ums Leben kam. Aaron war nicht irgendwer, sondern der Sohn von Avram Salzman (Michael Degen), dem „König“ der Archäologie, Entdecker von Masada und Überlebender der Shoa. Avram war bei der Explosion ebenfalls vor Ort, hat aber sein Gedächtnis verloren. Zwischen Sara und Avram stellt sich vom ersten Moment an eine eigenartige Vertrautheit ein. Sara, nicht sicher, ob sie an Avrams Amnesie glauben kann, sucht die Nähe dieses beeindruckenden Mannes, der so viel in seinem Leben durchlitten hat. Unterdessen gehen die Ermittlungen weiter und führen zu Philippe (Iftach Ophir), Aarons jungem Assistenten. Sara und Blok erfahren, dass Aaron gemeinsam mit Philippe einen lukrativen Schmuggel mit antiken Fundstücken unterhielt. Der angesehene Wissenschaftler verkehrte in Kreisen, in denen Verbrechen an der Tagesordnung sind. Ist hier der Mörder zu suchen? Eine einfache Lösung, die Sara nicht zu überzeugen vermag. Sie spürt, dass die Wahrheit in Aarons Familie zu suchen ist, bei Aarons zuverlässigem, aber ungeliebtem Bruder Elia (Yigael Sachs) und bei Avram. Hartnäckig und unbestechlich wie sie ist, kommt Sara einer tragischen Familiengeschichte auf die Spur, der der Salzmanns, aber auch ihrer eigenen.

Di, 27. Mär · 00:00-01:30 · ZDF
Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen

In der Grabeskirche in Jerusalem leben sechs christliche Konfessionen Tür an Tür unter einem Dach, und eine muslimische Familie verwahrt den Schlüssel zur Kirche. Diese Familie schließt die Haupttür morgens auf und abends wieder zu. In diesem Status quo befindet sich die Kirche seit der osmanischen Zeit. Die einzelnen Glaubensgemeinschaften wachen verbissen über die ihnen zugeteilten Anteile. Die abessinischen Christen, die ihren Platz in der eigentlichen Kirche verloren haben, quartierten sich kurzerhand auf dem Dach der Kapelle ein, die koptischen Christen, die den Haupteingang des Grabes nicht benutzen dürfen, bauten sich eine kleine Kapelle an der Rückseite der Grabkammer, und die Griechisch-Orthodoxen verteidigen raubeinig den Vordereingang. Zu hohen Festtagen kommt es manchmal zu absurden Schlachten religiöser Leidenschaft, die Prozessionen geraten sich gegenseitig in die Quere, und Gläubige aus aller Welt verkeilen sich untereinander. Aber nachts, wenn die unfreiwillige Wohngemeinschaft in der Kirche eingeschlossen ist, beten die Mönche vor dem Grab. Dann verwandelt sich die Kirche in einen mystischen Ort der Hingabe und Sehnsucht nach erfülltem Glauben. Mit Respekt und Neugier verfolgt der Film von Hajo Schomerus das Leben der Bewohner und zeigt unterhaltsam und freudvoll, dass Glauben eine zutiefst menschliche Angelegenheit mit allen Höhen und Tiefen ist.

Mi, 28. Mär · 00:40-02:40 · Das Erste (ARD)
Die Frau die singt – Incendies

Ein kanadisches Geschwisterpaar reist in den Nahen Osten. Dem rätselhaften Testament ihrer Mutter folgend, suchen die beiden den tot geglaubten Vater und einen ihnen unbekannten Bruder. In einem nicht benannten, von Bürgerkrieg und religiösen Spannungen zwischen Christen und Muslimen zerrissenen Land, kommen sie dem Leidensweg der Mutter auf die Spur. Und damit auch der ungeheuerlichen Wahrheit über ihre eigene Herkunft. Der frankokanadische Regisseur Denis Villeneuve hat vor dem Hintergrund der Verwerfungen im Nahen Osten eine epische Parabel über die Folgen von Krieg und Gewalt inszeniert. Das Familiendrama, in seiner Auflösung einer antiken Tragödie würdig, wurde 2011 für den Oscar nominiert. Der Letzte Wille ihrer Mutter Nawal (Lubna Azabal), die im kanadischen Exil starb, versetzt die Zwillinge Jeanne (Mélissa Désormeaux-Poulin) und Simon Marwan (Maxim Gaudette) in tiefes Erstaunen. Notar Jean Lebel (Rémy Girard), ein enger Freund der Familie, überreicht ihnen zwei Briefe: Einer ist bestimmt für ihren Vater, den sie für tot hielten, der zweite für einen Bruder, von dessen Existenz sie bislang nicht einmal eine Ahnung hatten. Diese Briefe müssen laut Nawals Testament erst übergeben werden, bevor ein Grabstein auf ihre letzte Ruhestätte gesetzt werden darf. Um den Wunsch ihrer Mutter zu erfüllen, bricht Jeanne in den Nahen Osten auf; Simon folgt ihr nur widerwillig. Im Zuge einer ereignisreichen Odyssee durch ein verwüstetes Land finden beide heraus, dass ihre Mutter nach einem politisch motivierten Attentat in einem Spezialgefängnis inhaftiert wurde. 15 Jahre verbrachte sie in Einzelhaft, wurde von einem „Verhörspezialisten“ immer wieder gefoltert. Als Folge mehrfacher Vergewaltigung brachte sie hier Simon und Jeanne zur Welt. Der unbändige Überlebenswillen ihrer Mutter, die sich durch das Singen in der Haft den Verstand bewahrte, beeindruckt die Zwillinge. Die Konfrontation mit der ganzen Wahrheit versetzt beiden jedoch einen Schock, der ihr ganzes weiteres Leben beeinflussen wird.

Mi, 28. Mär · 22:10-22:55 · WDR
Die dunkle Seite des deutschen Rap

HipHop ist die größte Jugendkultur Deutschlands. Rapper machen Millionen-Umsätze mit ihrer Musik, sind sehr erfolgreich in den Streamingdiensten und bei Youtube. Nicht selten haben ihre Videos über 10 Millionen Klicks. Doch es gibt eine dunkle Seite: Selbst bekannte Rapper kokettieren mit antisemitischen Klischees. „Es ist ein einfaches Spiel die härtesten Textzeilen zu rappen, Antisemitisches zu rappen und sich nachher immer darauf zu berufen, dass das nur eine Kunstform sei“, so Daniel Neumann, Direktor des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinde in Hessen. Über Antisemitismus im deutschen Rap wird nicht nur in der Musikszene heftig debattiert. „Die Story“ fragt nach: Wer sind die Akteure? Um was geht es in den Rap-Texten wirklich? Wirklich um Judenhass? „Die Story“ geht auf Schulhöfe und fragt nach, wie die Texte Jugendliche beeinflussen. In Offenbach sagt ein Schüler: „Jude ist hier ein gängiges Schimpfwort. Das habe ich in der Grundschule schon so gehört. Das heißt so, wenn man geizig ist.“ Auch andere Schüler finden Sätze wie „Alta, du Jude“ nicht schlimm. Das sei Teil ihrer Jugend, sei nicht böse gemeint und gehöre einfach zu der Musik, die sie hören. Jugendliche laden Songs umstrittener deutscher Rapper zigtausendfach aufs Handy. Ist das der neue Soundtrack auf deutschen Schulhöfen?

Do, 29. Mär · 00:35-01:33 · MDR
Rockpalast: Orphaned Land

Orphaned Land aus Israel verbinden nicht nur Doom-, Death- und Prog-Metal mit orientalischen Einflüssen, sondern auch das Juden- und Christentum und den Islam. Dieser musikalische Brückenschlag ist nicht nur mitreißend, sondern ein gelebtes Zeichen für Frieden – unabhängig aller Glaubensfragen. Auf ihrem neuen Album „Unsung Prophets & Dead Messiahs“ widmen sie sich noch expliziter als gewohnt den dunklen Seiten unserer Welt, suchen aber auch erfolgreich nach dem Guten – musikalisch virtuos und mitreißend wie eh und je!

Fr, 30. Mär · 20:15-21:55 · Das Erste (ARD)
Die Kinder der Villa Emma

Nach wahren Begebenheiten erzählt das bewegende Drama „Die Kinder der Villa Emma“ von einer gefährlichen Flucht, die sich während des Zweiten Weltkriegs zugetragen hat. 1942/1943 war das italienische Dorf Nonantola tatsächlich Zufluchtsort von 73 jüdischen Kindern, die sich auf ihrem Weg ins „gelobte Land“ Palästina dem gnadenlosen Zugriff der Nationalsozialisten entziehen wollten. Regisseur Nikolaus Leytner schildert die gefährliche Reise als spannende Bewährungsprobe, dargestellt von einer talentierten jungen Besetzung. Angesicht des Schicksals von Kindern und Jugendlichen, die heute unbegleitet vor Kriegen auf der Flucht sind, entfaltet die historische Geschichte eine besondere Aktualität. Wien, im Frühjahr 1941: Die Nazis haben die Stadt besetzt, Juden sind nicht mehr sicher. Auf Veranlassung ihres besorgten Vaters findet sich die 14-jährige Betty (Sophie Stockinger) in einer Gruppe jüdischer Kinder wieder, die von einer Hilfsorganisation nach Palästina geschleust werden soll. Betty verliert alles: ihr Zuhause, ihre Familie und ihre beste Freundin. Auf dem beschwerlichen Weg findet die Gruppe in einem Landhaus bei Zagreb kurzzeitig Unterschlupf. Als ihr Begleiter Georg (August Zirner) erschossen wird, müssen die Kinder, nun angeführt vom jungen Josko (Ludwig Trepte) und dessen Helferin Helga (Nina Proll), ganz auf sich gestellt ihre Flucht fortsetzen. Schließlich erreichen sie das italienische Dorf Nonantola und beziehen dort eine leerstehende Villa. Für einen Moment können die Jungen und Mädchen wie andere Gleichaltrige sein: Freundschaften finden sich und romantische Gefühle kommen auf. Schon bald werden die Flüchtenden von der harten Realität des Kriegs eingeholt. Auf ihrer gefährlichen Reise ins Ungewisse müssen sie erneut weiterziehen.

Fr, 30. Mär · 22:50-00:40 · ZDF
Im Labyrinth des Schweigens

Bundesrepublik 1958: Ein junger Staatsanwalt wird auf den Fall eines ehemaligen KZ-Häftlings aufmerksam, der einen Aufseher anzeigen möchte. Doch niemand will sich mit dem Fall befassen. In Zeiten des Wiederaufbaus stört jeder Gedanke an vergangene Schuld. Aber der junge Jurist ist beharrlich und wendet sich an seinen Chef Fritz Bauer, den legendären Generalstaatsanwalt in Frankfurt. Und Bauer gibt tatsächlich grünes Licht für weitere Ermittlungen. 13 Jahre nach Kriegsende gibt es in der jungen Bundesrepublik nur einen Gedanken: Wiederaufbau. Im beginnenden Wirtschaftswunder stören daher alle Erinnerungen an den Holocaust und die Verbrechen der Nazi-Vergangenheit. Täter und Mitläufer werden lieber eingebunden als vor Gericht gebracht. Entsprechend verzweifelt sind die wenigen aus dem KZ nach Deutschland zurückgekehrten Opfer – man klagt nicht an, man schweigt. In dieser Situation wird der ehrgeizige junge Staatsanwalt Johann Radmann (Alexander Fehling) auf den Fall des überlebenden jüdischen KZ-Insassen Simon Kirsch (Johannes Krisch) aufmerksam, der durch einen Zufall in dem Lehrer Alois Schulz (Hartmut Volle) einen seiner früheren Peiniger in Auschwitz wiedererkannt hat. Doch seine Versuche, den Mann anzuzeigen, laufen ins Leere. Auch Oberstaatsanwalt Walter Friedberg (Robert Hunger-Bühler) in Frankfurt, Radmanns direkter Vorgesetzter, weigert sich, in dem Fall zu ermitteln. Nur Radmann, der sich bei seinen Verkehrsstrafsachen zu Tode langweilt, hat Interesse und kontaktiert auf eigene Faust den Journalisten Thomas Gnielka (André Szymanski), der sich sehr engagiert Kirschs Fall angenommen hatte. Durch Gnielkas Informationen und eigene Recherche gelingt es Radmann, den Lehrer als Mitglied der Waffen-SS in Auschwitz zu identifizieren, doch ohne Folgen: Schulz bleibt weiter im Schuldienst. Gnielka, der feststellen muss, dass Radmann, wie die meisten seiner Altersgenossen, so gut wie nichts über Auschwitz und die Verbrechen der Deutschen weiß, macht den Fall in einem Artikel publik. Damit weckt er die Aufmerksamkeit seines Generalstaatsanwalts Fritz Bauer, eines aus dem KZ ins Exil geflohenen, nach dem Krieg zurückgekehrten Juden, der seinen jungen Kollegen gegen den Widerstand aller übrigen Staatsanwälte dazu ermutigt, weiter gegen mutmaßliche NS-Verbrecher in Auschwitz zu ermitteln. Radmann, der inzwischen auf einer Party bei Gnielka die schöne Verkehrssünderin Marlene Wondrak (Friederike Becht) wiedergesehen und sich heftig in sie verliebt hat, merkt erst allmählich, dass er hier eine Aufgabe vor sich hat, die ihn verschlingen könnte und sein Privatleben auf Eis legt. Doch je weiter sich Radmann in das Geflecht aus Verdrängung, Verleugnung und Lüge hineinarbeitet, desto mehr Feinde macht er sich: Das Labyrinth des Schweigens ist ein einsamer Ort. Doch alle Mühen und persönlichen Krisen lohnen sich, denn sie führen zu dem berühmten Frankfurter Auschwitz-Prozess, der ersten juristischen Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen durch ein Gericht der Bundesrepublik.
Bild oben: © ZDF und Heike Ulrich; Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (Gert Voss, r.) rückt seinem jungen Kollegen Johann Radmann (Alexander Fehling, l.) den Kopf zurecht.

Sa, 31. Mär · 11:30-12:15 · SWR
Städte am Meer: Tel Aviv – Hier tanzt Israel

Ohne die Anbindung ans Meer wäre Tel Aviv nie entstanden. Einst war die Stadt der rettende Hafen für Juden aus der Diaspora, heute reißt der Strom freiwilliger Zuwanderer nicht ab. Jerusalem betet, Haifa arbeitet und Tel Aviv tanzt. Lifestyle, Kreativität und Individualität sind die Visitenkarte von Tel Aviv. Ohne die Anbindung ans Meer wäre Tel Aviv nie entstanden. Einst war die Stadt der rettende Hafen für Juden aus der Diaspora, heute reißt der Strom freiwilliger Zuwanderer nicht ab. Jerusalem betet, Haifa arbeitet und Tel Aviv tanzt. Lifestyle, Kreativität und Individualität sind die Visitenkarte von Tel Aviv. Der Film zeichnet ein facettenreiches Bild von Israels zweitgrößter Stadt, deren Name so viel wie „Hügel des Frühlings“ bedeutet. Tel Aviv wurde buchstäblich auf Sand gebaut, nachdem jüdische Familien 1909 mit Muscheln vom Strand die Parzellen ausgelost hatten, auf denen sie die ersten Häuser errichteten. Nazi-Verfolgung, stalinistische Bedrohung und Anfeindungen in arabischen Ländern machten sie zum Zufluchtsort für Juden unzähliger Nationalitäten. Wer hier mithalten will, nimmt sich einen Personal Trainer, wie Maria Pomerantz. Die Bodybuilderin erzielt Spitzenhonorare, in dem sie ihre Kunden quält. Die Sicherheitsstandards der immer wieder von terroristischen Anschlägen bedrohten Stadt sind hoch. Dennoch gibt der Film Einblick in den War-Room, ein multimedial ausgerüstetes Krisenzentrum drei Stockwerke unter der Erde und begleitet den städtischen Sicherheitschef David Aharony. Um die alltäglichen Sorgen der Tel Aviver kümmern sich etwa die „Gassi Geher“ von DogMen, einem Start-Up, das den rund 80.000 Hunden einen allumfassenden Service bietet. Der neueste Trend ist die vegane Küche. Als die Restaurantchefin Nanuchka Shrier Fleisch von ihrer Speisekarte verbannte, prophezeiten ihr viele das Aus. Aber bis heute wird im „Nanuchka“ jeden Abend auf den Tischen getanzt.

Sa, 31. Mär · 17:05-17:50 · RBB
Unser Vater Hans Rosenthal

Dass Hans Rosenthal, der beliebte Fernseh-Moderator, mal Bauer werden wollte, um Nazi-Deutschland zu entkommen, wissen wohl die wenigsten. Auch sein Sohn, Gert Rosenthal, weiß von diesem dramatischen Lebensabschnitt seines Vaters wenig. Für ihn umso mehr ein Grund auf den Spuren des Vaters nach fast Vergessenem zu forschen. Dass Hans Rosenthal, der beliebte Fernseh-Moderator, mal Bauer werden wollte, um Nazi-Deutschland zu entkommen, wissen wohl die wenigsten. Auch sein Sohn, Gert Rosenthal, weiß von diesem dramatischen Lebensabschnitt seines Vaters wenig. Für ihn umso mehr ein Grund auf den Spuren des Vaters nach fast Vergessenem zu forschen. Seine erste Station: eine Ausstellung in Neuendorf, ehemalige Hachschara-Einrichtung, in der jüdische Jugendliche in Landwirtschaft und Handwerk ausgebildet wurden, um nach Palästina zu gehen. Hier war auch sein Vater gewesen! Nie hatte er davon erzählt, höchstens auf Familienfesten hörte der Sohn Erinnerungsfetzen, die mehr Rätsel aufgaben als aufklärten. Gert, der jüngere Bruder des Vaters, dessen Namen er trägt, war deportiert worden, während der Vater untertauchen konnte. Nun beginnt eine spannende, aber auch mühsame Spurensuche entlang der Lebensstationen des Vaters in der Nazi-Zeit. Sie führt zu Zeitzeugen, Archiven, verfallene Häusern und Ruinen. Gert Rosenthal erinnert sich, „immer wenn meine Schwester oder ich unseren Vater etwas zur Nazi-Zeit fragten, wechselte er nach zwei Sätzen das Thema, es schien mir, als wollte er uns vor diesen schrecklichen Geschichten verschonen“. Jetzt hofft der Sohn, dass durch die filmische Spurensuche ein wenig Licht in das Dunkel seiner Familiengeschichte gebracht werden kann