The Eichmann Show

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WARNING: Embargoed for publication until: 13/01/2015 - Programme Name: The Eichmann Show - TX: 20/01/2015 - Episode: n/a (No. 1) - Picture Shows: ***EMBARGOED UNTIL 13th JAN 2015*** Leo (ANTHONY LAPAGLIA), Milton (MARTIN FREEMAN) - (C) Feelgood Fiction - Photographer: Steffan Hill

Im Rahmen der 7. Jüdischen Filmtage im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz wird am Donnerstag, 28.01.2016 um 19.00 Uhr der Spielfilm „The Eichmann Show“ gezeigt…

Regie: Paul Andrew Williams, Drehbuch: Simon Block. Großbritannien 2015, 92 Min., engl. OF mit dt. Untertiteln
Darsteller: Martin Freeman, Anthony LaPaglia, Rebecca Front, u.a.

1961 fand in Jerusalem wohl einer der spektakulärsten und bedeutungsschwersten Prozesse der Nachkriegszeit statt: der Prozess gegen den NS-Verbrecher Adolf Eichmann. Über das Gerichtsverfahren wurde täglich in 37 Länder, darunter Deutschland, Amerika und Israel, im Fernsehen berichtet. Die Ausstrahlung wurde zum globalen Medienereignis. Vier Monate lang entfaltete die Ausstrahlung ihre Wirkung. Tag für Tag teilten Schoah-Überlebende ihr schockierendes Vermächtnis mit einem weltweiten Publikum, Tag für Tag irritierte der Angeklagte Adolf Eichmann die Öffentlichkeit durch seinen offenkundigen Mangel an Reue.

Das packende Dokudrama »The Eichmann Show« erzählt die Geschichte des amerikanischen Filmteams um Produzent Milton Fruchtman (Martin Freeman) und Regisseur Leo Hurwitz (Anthony LaPaglia), das nach Jerusalem aufbrach, um die Welt an diesem Ereignis teilhaben zu lassen. Die BBC-Produktion »The Eichmann Show« fängt die Bedeutung der TV-Übertragung des Prozesses in Spielfilmszenen und Originalaufnahmen aus dem Gerichtssaal auf spannende und realistische Weise ein.

Eintritt 5,- Euro
Karten unter Telefon (089) 20 24 00-491, per E-Mail karten@ikg-m.de und an der Abendkasse
Veranstaltungsort: Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18, 80331 München

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3 Kommentare

  1. Weniger bekannt dürften diese Gesichtspunkte zu Eichmann sein:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Eichmann#Eichmann_als_.E2.80.9EHebraist.E2.80.9C
    https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Adolf_Eichmann#Aktivit.C3.A4ten_f.C3.BCr_den_Zionismus (Eichmann und der Großmufti al Husseini von Jerusalem, Eichmann als der Verbindungsmann zu den Judenfeinden in Palästina).

    Eichmann gelangte bekanntlich mithilfe der „Ratlines“ (Rattenlinien), eines ‚barmherzigen‘ Werkes des Sekretärs des Papstes Pius XII., Montini, nach Südamerika (siehe unten, ebenfalls Wiki-Eichmann-Artikel-Auszug und hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Rattenlinien#Rolle_des_Vatikan).

    Hierzu fällt mir eine Begebenheit vom letzten Herbst (2015) ein. Ich musste beruflich für paar Tage nach Rom und ebenfalls zu meinem Job gehörte eine (recht ermüdende) Papstaudienz mit anschließender Besichtigung der Paulskirche. Zu meiner Gruppe gehörte auch ein etwa 65 Jahre alter CSU-Stadtrat aus einer bayerischen Kleinstadt, der sich vorbildlich über die Päpste des Mittelalters auskannte und der Gruppe interessante Informationen liefern konnte. Als wir an der Sarkophag-Steinplatte für Papst Paul VI. angelangt waren, übernahm ich das Wort und berichtete, dass just dieser Giovanni Battista Montini, wie er vor seiner Verpäpstlichung hieß, für eben jene Ratlines verantwortlich gewesen sei, mit deren Hilfe die schlimmsten NS-Verbrecher, darunter auch Eichmann, entkommen konnten. Während meine Mitreisenden und Kollegen mir aufmerksam zuhörten und auch noch weitergehende Fragen stellten, verfärbte sich das Gesicht des Herrn Stadtrates mehrfach und er schwieg eine gehörige Zeit über. Am darauf folgenden Tag, beim Frühstück, hatte er dann das Bedürfnis mir ein „Feedback“, wie er es nannte, zu geben. Er zählte zunächst sämtliche positiven Seiten auf, die er an mir (nach zwei Tagen) meinte erkennen zu können, um mir dann („aber…“) erhebliche Vorwürfe zu machen, ob meiner allzu großen Bereitschaft die historische Wahrheit unverhüllt auszusprechen. Ich hätte nicht nur seine, sondern „gewiss“ auch die Gefühle anderer Gruppenmitglieder, noch dazu an einem für alle Katholiken heiligen Ort, auf das schwerste gekränkt. Zudem gab er mir den guten Rat solche Dinge in Zukunft nur in Kreisen zu erörtern, die solche Dinge unbedingt hören wollten.
    Offensichtlich macht Fromm-katholisch (oder Einfältig-katholisch) manche Menschen übersensibel gegenüber der historischen Wahrheit. Es tut ihnen weh, sie zu hören. Lieber weiterhin nichts als Lügen und Märchen als Tatsachen.

    Ich gestehe es ein, dass ich besonders gern Katholiken mit der historischen Wahrheit über ihre Kirche konfrontiere. Katholiken sind nämlich gewöhnlich derart schlecht informiert über die Abgründe ihrer Konfession, dass sie es vorziehen zunächst betreten, oder wütend, zu schweigen, um später, wenn der „böse Feind“ außer Hörweite ist, ihrem Ärger lautstark Luft zu machen. Je öfter Katholiken die Wahrheit zugemutet wird, desto größer die Chance, dass sie aufhorchen und beginnen sich endlich selbst Fragen zu stellen.

    „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar.“
    (Ingeborg Bachmann)

    Wiki:
    Mit Hilfe des Sterzinger Pfarrers Johann Corradini gelangte er (Eichmann) über die österreichische Grenze nach Südtirol, wo er im Franziskanerkloster Bozen untergebracht wurde. Im Jahre 1950 hatte er genug Ersparnisse zusammen, um mit Hilfe deutsch-katholischer Kreise um den österreichischen Bischof Alois Hudal im Vatikan über Italien entlang der sogenannten Rattenlinien nach Argentinien auszuwandern. Eichmann gab sich als Ricardo Klement aus.

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