Graumann neuer Vizepräsident des World Jewish Congress

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Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann, ist am Montag in Budapest zum Vizepräsidenten des World Jewish Congress (WJC) gewählt worden…

„Ich freue mich sehr und bin mir über diese verantwortungsvolle Position sehr bewusst“, sagte Dr. Graumann im Anschluss an die Wahl, die während der Vollversammlung des Jüdischen Weltkongresses stattfand. „Die weltweite Vernetzung und Zusammenarbeit ist für uns Juden besonders wichtig. Der Zusammenhalt über Landesgrenzen hinweg ist eine jahrtausendealte jüdische Tradition. Das zeigt sich auch gerade daran, dass das WJC mit seiner Vollversammlung in Ungarn tagt. In dem Land breitet sich gerade eine aggressive antisemitische Stimmung aus, ausgehend von einer durch und durch faschistischen Partei, die zurzeit drittstärkste Macht im Lande ist. Doch wir lassen uns keineswegs einschüchtern und stehen ganz klar und geschlossen an der Seite der ungarischen Juden. Wir setzen hier ein starkes  Zeichen gegen Antisemitismus und Intoleranz.“

Dr. Graumann betonte, dass er als WJC-Vizepräsident den internationalen Austausch erheblich verstärken will. Zugleich wertete er seine Wahl als „deutliches Zeichen des Respekts für die gesamte jüdische Gemeinschaft in Deutschland, die inzwischen in der ganzen jüdischen Welt geachtet wird.“

Seit April 2011 ist Dr. Graumann auch Vizepräsident des European Jewish Congress.

Zugleich bestätigten die mehr als 300 Delegierten aus 100 Staaten WJC-Präsidenten Ronald S. Lauder  in seinem Amt.

Seit seiner Gründung 1936 in Genf vertritt der Jüdische Weltverband die Interessen jüdischer Spitzenverbände und Organisationen öffentlich und mit Nachdruck. Immer wieder hat er vor wachsendem Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus weltweit gewarnt. Der Jüdische Dachverband tagt erstmals in Osteuropa und beschäftigt sich noch bis Dienstag mit Themen wie einer Friedensperspektive im Nahen Osten und Fragen der Religionsfreiheit.

Berlin/Budapest, 6. Mai 2013/26. Ijar 5773, PM Zentralrat der Juden in Deutschland

2 Kommentare

  1. Herzlichen Glueckwunsch!

    eine gute wahl. ich glaube herr graumann wird sehr viel
    gute arbeit leisten.

    allerdings sollte man sich auch an folgendes erinnern:
    „Vor kurzem hatte bereits Zentralratspräsident Dieter Graumann den Brief des Ministers und vor allem die Ratschläge des Oberrabiners in einem Schreiben an den israelischen Botschafter kritisiert. Es handele sich um einen „beispiellosen Akt der Einmischung in die religiösen und politischen Angelegenheiten einer unabhängigen jüdischen Gemeinde“.“

    zittiert nach http://www.tagesspiegel.de/politik/beschneidungsdebatte-zentralrat-der-juden-geht-auf-distanz-zu-israel-/7075878.html
    aber man findet diese reaktion auch in anderen medien
    zittiert.

    ich hoffe, dass her graumann diese art von positionen in
    seinem neuen amt ueberdenken wird. immerhin wird genau
    das sein neuer job sein.

    es gibt keine herausragende rolle des deutschen judentums,
    die so besonders ist, dass sich Juden(!!) aus anderen
    laendern nicht einmischen sollten/duerften/koennten.

    fuer mich sind das nichts weiter als eitelkeiten.

    zudem sind ein grosser teil der juden in deutschland
    in den GUS laendern geboren worden, und sind genauso
    juden in deutschland wie juden die in deutschland geboren
    wurden. egal welche muttersprache sie sprechen.

    J

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