Fernsehtipps für April

4
23

Vom 1. bis 15. April 2011…

Fr, 1. Apr · 06:40-09:35 · MGM
Anatevka

Russland, vor der Oktoberrevolution: Der jüdische Milchmann Tevje (Chaim Topol) lebt mit Frau und Töchtern im beschaulichen ukrainischen Dorf Anatevka. Nicht nur die üblichen Probleme des „Schtetl“-Lebens machen Tevje zu schaffen. Die zaristischen Machthaber wollen die Bewohner aus ihrer Stadt vertreiben. – Verfilmung des berühmten Broadway-Musicals mit Oscar-gekrönter Musik. An der Violine: Isaac Stern!

Fr, 1. Apr · 10:00-10:30 · RBB
Stilbruch

Themen u.a.: * „Atomkraft? Nein Danke“ – Die Geschichte eines Protests * Legenden des Ostens: Angelica Domröse und Hilmar Thate * Im Kopfstand zum Glück – Wie Yoga zum Breitensport wurde * Neue Ausstellung: Hitlers Polizei im NS-Staat * Hitlers Polizei – eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum zeigt die Verstrickung mit dem NS-Staat * Die Ginzburg-Dynastie – Jüdischer Swing in der vierten Generation * Kulturtipps mit dem Komiker Ahne * „Atomkraft? Nein Danke“ – Die Geschichte eines Protests Eine Viertelmillion Menschen haben am vergangenen Wochenende gegen die Atomkraft demonstriert. Auch die Landtagswahlen haben gezeigt: Atomkraft ist ein Verliererthema. Inzwischen. Denn es musste erst eine Katastrophe wie in Japan passieren, um die Deutsche Regierung zu einer Abkehr von der Kernenergie zu bewegen. Grund für „Stilbruch“, die Geschichte der deutschen Anti-Atomkraft-Bewegung zu beleuchten – in Ost und West. * Legenden des Ostens: Angelica Domröse und Hilmar Thate Sie waren ein Glamourpaar des Ostens: Angelica Domröse und Hilmar Thate. Beide spielten auf den größten Bühnen Deutschlands und arbeiteten mit Regisseuren wie Heiner Carow, Ingmar Bergman oder Peter Zadek. Bei einer Probe am Berliner Ensemble lernen sie sich 1956 kennen, doch erst zwanzig Jahre später wird aus ihnen ein Paar. „Stilbruch“ begleitet die beiden Schauspieler zu den Anfängen ihrer Karriere und fragt, welche Rolle der Neid in ihrer Beziehung spielt. * Im Kopfstand zum Glück – Wie Yoga zum Breitensport wurde Eine Yogawelle überschwemmt Berlin. Ob in der U-Bahn, im Kaufhaus oder, im Büro – überall lächeln ausgeglichene Menschen im Lotussitz von den Plakaten. Die Filmemacherin Irene Graef hat in ihrem Film „Im Kopfstand zum Glück“ Berliner begleitet, die sich zum Yogalehrer ausbilden lassen. Vier Großstadtmenschen, für die Yoga zur Obsession wird und die feststellen, dass sie vor allem eines suchen: sich selbst.

Fr, 1. Apr · 14:45-16:15 · arte
Totgelacht!
 
Dieser Dokumentarfilm nimmt ein besonders merkwürdiges kulturelles Erbe der 80 Jahre andauernden gesellschaftspolitischen Experimente in Russland und Osteuropa zum Ausgangspunkt seiner Betrachtung: die Kommunisten-Witze.  Während des Sowjetregimes und deren Satellitenstaaten begannen viele Menschen in Osteuropa, sich zahlreiche Witze über die Gesellschaft, in der sie lebten, und das politische System, das sie ertragen mussten, zu erzählen. Angefangen mit einfachen Umformulierungen alter Hitlerwitze in den 40er- und 50er Jahren, entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten ein eigenständiger „kommunistischer“ Humor, der den Menschen als Mittel zum Widerstand diente.  Der Dokumentarfilm stellt einige gesellschaftspolitische Witze vor und beleuchtet auf unterhaltsame Weise diesen Aspekt des Kommunismus. Aber er berichtet auch von den Schicksalen der Witze-Erzähler, die zum Teil in Gulags endeten, während andere zu Fernseh- und Bühnenstars aufstiegen.

Sa, 2. Apr · 01:15-02:00 · PHOENIX
Die Arche Noah und das Rätsel der Sintflut
 
Jeder kennt die Geschichte von Noah, der ein Schiff baut und alle Tiere der Welt darin aufnimmt, um der Sintflut zu trotzen. Keine Geschichte des Alten Testaments ist so dramatisch wie diese.  Jeder kennt die Geschichte von Noah, der ein Schiff baut und alle Tiere der Welt darin aufnimmt, um der Sintflut zu trotzen. Keine Geschichte des Alten Testaments ist so dramatisch wie diese. Was bisher als Mythos, als Legende galt, gewinnt im Licht neuer wissenschaftlicher Untersuchungen historische Realität. Im Sommer 2005 begleitete ein Filmteam die Expedition israelischer und US-amerikanischer Ozeanologen zum Schwarzen Meer, wo sie dem Rätsel der Sintflut auf die Spur kamen.

Sa, 2. Apr · 22:50-23:20 · 3sat
scobel extra – ein Gespräch mit Margarete Mitscherlich

Sie ist die bekannteste und einflussreichste Psychoanalytikerin Deutschlands: Margarete Mitscherlich. Gemeinsam mit ihrem Mann Alexander Mitscherlich brachte sie in den 1960er Jahren die Psychoanalyse zurück nach Deutschland, nachdem die Nationalsozialisten die Ausübung der „jüdischen Wissenschaft“ unmöglich gemacht hatten. Die Arbeit der Mitscherlichs am Frankfurter Sigmund-Freud-Institut prägte Generationen von Analytikern und Therapeuten. Margarete Mitscherlich arbeit bis heute als Psychoanalytikerin. „Erkenne dich selbst, und erkenne deine Zeit“, wird ihr als Leitsatz zugeschrieben. Denken ist seit ihrer Kindheit, wie sie selbst sagt, ihre größte Leidenschaft, ihre wichtigsten Lebensthemen sind die Suche nach Wahrheit und Selbsterkenntnis mit Hilfe der Psychoanalyse. Gert Scobel interviewt die 93-jährige Grand Dame der Psychoanalyse Margarete Mitscherlich inmitten der Ausstellung „Surreale Dinge“ (bis 29. Mai 2011) in der Schirn Kunsthalle Frankfurt. Themen sind verliebte Patienten und ihre Analytiker, Religion, Feminismus, Adolf Hitler, Sigmund Freud, der Surrealismus und die Psychoanalyse. Temperamentvoll und konfliktfreudig, hellwach und klar stellt sich Margarete Mitscherlich Gert Scobels Fragen: Was beispielsweise hat die Psychoanalyse mit Weisheit zu tun? Ist die Analyse eine typisch „weibliche“ Tätigkeit? Welchen Einfluss hatte Sigmund Freud auf die Kunst und die Surrealisten? Ist die Psychoanalyse selbst eine Art von Kunst? Und woran leiden die Menschen in unserer heutigen Gesellschaft eigentlich am meisten?

So, 3. Apr · 10:30-11:00 · SWR
Hutmacher mit Chuzpe

Yitzchak Ferster ist ein Unikum – das, was die Israelis einen „Typus“ nennen. Er ist der Hutmacher von Jerusalem, dessen Koffer immer gepackt ist. Nie weiß er, ob er morgen in Jerusalem, Budapest oder New York sein wird. In einem Alter, in dem andere bereits heftig auf die Pension schielen, kocht er den nächsten Deal mit Porto oder Shanghai aus. „Altern“ ist für den 64-Jährigen ein Fremdwort. Und „Rente“ erst recht. Die Firma „Ferster Hats“ sitzt im Herzen von Mea Shearim, dem ultraorthodoxen Viertel von Jerusalem. Mit seinen schwarz gekleideten und im wahrsten Sinn des Wortes gut behüteten Juden und seinen kleinen, engen Gassen sieht Mea Sheraim mehr wie ein polnisches Shtetl vor hundert Jahren aus als wie ein Großstadtviertel. Dabei ist Yitzchak Ferster alles andere als ein Mann von gestern. Der stets gut gelaunte Mann mit dem weißen Rauschebart hat sich ein wahres Hut-Imperium aufgebaut. Produzieren lässt er in Budapest, die Felle für die Hüte kauft er in Porto, Geschäfte hat er in Jerusalem, Tel Aviv, Antwerpen, New York und New Jersey. Ursprünglich trug seine Familie den Namen Förster. Vor dem Holocaust lebte sie in Wiesbaden, eine ganze Dynastie von jüdischen Hutmachern. Über Osteuropa gelangte sie nach Jerusalem, von wo aus Yitzchak Ferster seitdem die Welt der ultraorthodoxen Juden mit Hüten ausrüstet. Ferster ist immer gut für eine Schlagzeile, er besitzt, wie man auf Jiddisch sagen würde, eine Überdosis Chuzpe. So hat er im letzten Jahr mit einem Gerichtsverfahren gegen den italienischen Huthersteller Borsalino Schlagzeilen gemacht. Fersters Topmodell heißt „Brandolino“ und seit Borsalino in Jerusalem eine Filiale aufgemacht hat, liegen sich die beiden Hutmacher in den Haaren. Dass er den Namen seines Topmodells Brandolino von Borsalino gestohlen hätte, lässt er nicht gelten: „Sie könnten auch sagen, ‚Borsalino‘ erinnert an ‚Brandolino‘, sagt er. „Und überhaupt: Es gibt unendlich viele solcher Namen. Klingen alle gleich. Alle kommen aus der italienischen Hutbranche. Alfonsino, Salantino, und … wie heisst er noch? Albertino.“ Autor Uri Schneider liefert eine Reportage mit Humor und Tempo, ein Road-Movie über einen ultraorthodoxen Juden aus Jerusalem, der mit seinen 64 Jahren mehr Temperament und Lebensfreude besitzt als so mancher 20-Jährige. Einmal ganz abgesehen davon, dass auch kaum eine bessere Quelle für Anekdoten und Legenden aus dem Judentum denkbar ist als dieser „Hutmacher mit Chuzpe“.

Mo, 4. Apr · 00:05-00:50 · BR-alpha
Wortwechsel: Gabriele von Arnim im Gespräch mit Edgar Hilsenrath (1998)

Zum 85. Geburtstag von Edgar Hilsenrath Hilsenrath ist vor allem mit den Werken Nacht, Der Nazi & der Friseur und Das Märchen vom letzten Gedanken bekannt geworden. 1926 wurde er als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Leipzig geboren und musste 1938 mit der Mutter und dem Bruder aus Halle zu den Großeltern nach Rumänien in die Bukowina fliehen. 1941 wurde Hilsenrath in ein jüdisches Ghetto in der Ukraine deportiert. Er überlebte, kehrte in die Bukowina zurück und wanderte 1945 nach Palästina aus. 1947 kam Hilsenrath nach Lyon, wo sich die Familie zusammengefunden hatte, und ging 1951 nach New York. Seit 1975 lebt er in Berlin.

Mo, 4. Apr · 02:35-04:05 · 3sat
Augenblicke der Zärtlichkeit
 
Die Pariserin Anne besucht ihre Freundin Yola in Israel. Vor fünf Jahren haben sie sich im Zug von Tel Aviv nach Jerusalem kennengelernt. Beide sind nun verheiratet, Anne hat ein Kind. Damals führte Yola Anne durch die Stadt, und als Yolas Freund Avi in Jerusalem eintraf, wurde aus dem freundschaftlichen Duo eine „Dreierbande“, die gemeinsam die Nacht durchbummelte. Doch schon bald meldete sich die Eifersucht, und um ihn nicht zu verlieren, fuhr Yola mit Avi nach Tel Aviv zurück. Fünf Jahre später geraten sie in dieselbe Situation, denn die Gefühle haben sich nicht geändert. „Augenblicke der Zärtlichkeit“, der in den bundesdeutschen Kinos unter dem Titel „Moments“ lief, ist der Debütfilm der israelischen Schauspielerin und Regisseurin Michal Bat-Adam, die auch eine der beiden weiblichen Hauptrollen spielt.

Mo, 4. Apr · 21:00-21:45 · PHOENIX
Hitlers Österreich

Ein halbes Jahr nach dem „Anschluss“ herrschte Alltag in der so genannten „Ostmark“. So mancher Österreicher, der im März 1938 noch seinem Landsmann Hitler begeistert zugejubelt hatte, war enttäuscht. Ein halbes Jahr nach dem „Anschluss“ herrschte Alltag in der so genannten „Ostmark“. So mancher Österreicher, der im März 1938 noch seinem Landsmann Hitler begeistert zugejubelt hatte, war enttäuscht. Zwar herrschte Vollbeschäftigung, weil der NS-Diktator – auf Pump – den Krieg vorbereitete, doch wurden viele hochrangige Posten im Land von „Reichsdeutschen“ besetzt. Während die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung auf breite Zustimmung stieß, sorgten die Angriffe der Nazis auf die katholische Kirche vielerorts für offene Empörung.

Mo, 4. Apr · 23:15-00:00 · WDR
Operation Donnerschlag – Israel gegen deutsche Terroristen

Aus deutscher Sicht ist die Entführung der „Landshut“ und die Befreiung ihrer Passagiere im Oktober 1977 die spektakulärste Flugzeugentführung. In ihrem Schatten verschwindet eine andere, international folgenreiche Entführung, die ein Jahr früher passierte – und in der Deutsche eine höchst zwiespältige Rolle spielten. Anfang Juli 1976 wird ein Flugzeug der Air France auf dem Weg von Tel Aviv nach Paris von vier bewaffneten Personen entführt und ins ugandische Entebbe umgeleitet. Dort angekommen trennen die Luftpiraten – die Anführer sind Deutsche – mit vorgehaltener Waffe die jüdischen von den nicht-jüdischen Passagieren. Letztere werden freigelassen, alle jüdischen Passagiere – gleich welcher Staatsangehörigkeit – bleiben an Bord. Die Entführer fordern die Freilassung von 53 Gefangenen überwiegend aus deutschen und israelischen Gefängnissen, bei denen es sich mehrheitlich um Linksterroristen handelt. Das Terrorkommando droht damit, nach Ablauf einer Frist von vier Tagen alle verbliebenen Geiseln zu erschießen. Die Nachricht von diesem Vorgang erreicht wenig später über den israelischen Geheimdienst Mossad den Krisenstab in Tel Aviv. Israel wird aktiv. „Selektion von Juden – Nie wieder!“ Eine beispiellose Befreiungsaktion weit entfernt der Heimat beginnt. Der Autor Thomas Ammann rekonstruiert in seiner Dokumentation minutiös den Ablauf des Geschehens. Der französische Pilot, der sich während der Entführung heldenhaft an die Seite der jüdischen Passagiere gestellt hat, spricht erstmals öffentlich über die Ereignisse von damals. Mit ihm erinnern sich gerettete Geiseln und israelische Politiker an die dramatischsten Stunden ihres Lebens.

Di, 5. Apr · 00:00-00:45 · WDR
Wenn Ihr wollt, ist es kein Märchen

Am 14. Mai 1948 ruft David Ben Gurion, politischer und militärischer Kopf der jüdischen Gemeinschaft in Palästina, in Tel Aviv den Staat Israel aus. Nach fast zweitausend Jahren gibt es wieder einen jüdischen Staat auf historischem Boden im gelobten Land. Eine alte Sehnsucht steht vor der Erfüllung – doch nach Verfolgung und Holocaust in Europa bietet die Zuflucht im neuen Staat Israel eine Zukunft voller neuer Probleme, die bis heute nicht gelöst sind. Denn nicht nur die Juden, auch Christen und Muslime betrachten Palästina als das heilige Land. Die klassische Dokumentation „Wenn Ihr wollt, ist es kein Märchen“ von Henryk M. Broder und Klaus Liebe, bearbeitet und aktualisiert von Cathrin Leopold, zeichnet den steinigen Weg von Theodor Herzls Entwürfen eines jüdischen Staates über die ersten Kibbuzim bis hin zur Staatsgründung nach. Ein Blick in die Geschichte, der deutlich macht, warum es so schwierig ist, eine friedliche Lösung für den Konflikt im Nahen Osten zu finden. Denn wie soll man ein Land aufteilen, das für mehrere Völker Heimat ist?

Di, 5. Apr · 10:10-11:45 · arte
Mit der SS Hand in Hand

Anhand der Aussagen von Widerstandskämpfern und Kollaborateuren aus der Zeit der Okkupation Frankreichs zeichnet der Film die Geschichte der 1943 von Pierre Laval gegründeten „Milice française“ nach. Umfangreiches Material aus Filmarchiven sowie Fotos und Briefe beleuchten die Werdegänge von ehemaligen Milizangehörigen und Widerstandskämpfern und geben Einblicke in die Geschichte der Miliz. Nach dem Ersten Weltkrieg gewann auch im ausgebluteten Frankreich unter den Kriegsveteranen rechtsradikales Gedankengut an Einfluss. Vom italienischen Faschismus und vom Erfolg der Nazis in Deutschland faszinierte Kreise setzten die Republik in gewaltsamen Demonstrationen unter Druck. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 erwies sich die französische Linke aufgrund ihrer pazifistischen Ausrichtung als völlig handlungsunfähig. In der Folge der Niederlage der französischen Streitkräfte, des Waffenstillstands und der Installierung der Vichy-Regierung wurde die ursprünglich apolitische Kriegsveteranenvereinigung „Légion des anciens combattants“ zu einem Propagandainstrument des Pétain-Regimes. Als Deutschland 1941 die Sowjetunion überfiel, wurde im Zuge der Militarisierung der antikommunistischen Bewegung und der Kollaborationspolitik die „Légion des volontaires français“, eine französische Freiwilligenlegion, an die Ostfront entsandt. Gleichzeitig bekundete die Kriegsveteranenorganisation, nicht nur eine soziale, sondern auch eine bedeutende politische Rolle übernehmen zu wollen. So wurde die paramilitärische Vereinigung „Service d’ordre légionnaire“ gegründet, die im Januar 1943 von Ministerpräsident Pierre Laval aufgelöst wurde und sich als „Milice française“ neu formierte. In der Folge schlossen sich der von Joseph Darnand angeführten Organisation 30.000 Männer an. Als politisches Instrument Lavals bekämpfte die Milice in erster Linie die Widerstandsbewegung und war auch deren Hauptzielscheibe. Im August 1943 stimmten die deutschen Besatzer der Bewaffnung der Milice zu, im Gegenzug wurde ein Teil ihrer Angehörigen für die Waffen-SS rekrutiert. Als Generalsekretär der Milice leistete Joseph Darnand Hitler den Treue-Eid. Damit wurde seine Organisation de facto zu einem Werkzeug der Nazifizierung Frankreichs, während sie sich der Bevölkerung als Erbin der Pfadfinderbewegung darstellte. Ab diesem Zeitpunkt erfolgte auch eine komplette Neuorganisation in ideologischer, militärischer und sozialer Hinsicht. Sie wurde nun auf dem gesamten Staatsgebiet tätig und durchdrang die ganze Gesellschaft. Sie führte einen bewaffneten Kampf gegen die Résistance und ergriff repressive Maßnahmen gegen Politiker und die jüdische Bevölkerung.

Di, 5. Apr · 22:45-23:30 · HR
Die Sudetendeutschen und Hitler

Das Münchner Abkommen vom 29. September 1938 markiert das vorläufige Ende eines Konflikts zwischen Tschechen und Deutschen, dessen kritische Phase 1918 mit dem Zerfall der Donaumonarchie begann. Nach einer Revolution gründen Tschechen und Slowaken auf dem Boden der einstigen österreichischen Kronländer Böhmen und Mähren die erste tschechoslowakische Republik – für die Tschechen ein Durchbruch zu einer eigenen Identität, für die mehrheitlich deutsch sprechende Bevölkerung ein Alptraum. Früher tonangebend, ist sie im neuen Staat zur Minderheit geworden, kämpft verzweifelt um ihr kulturelles und wirtschaftliches Überleben. Deutsche Schulen werden geschlossen, die Kinder sollen auf tschechische Schulen gehen und Tschechisch lernen. Je heftiger die Deutschen bedrängt werden, umso stärker wird ihr Widerstand. Tschechoslowakische Truppen besetzen die deutschsprachigen Grenzgebiete zu Deutschland und Österreich, das so genannte Sudetenland. Bei gewalttätigen Protesten gibt es die ersten Toten. Die Repressionen nehmen zu, die Benachteiligungen durch den tschechischen Staat wachsen. Beflügelt durch die Machtübernahme Adolf Hitlers in Deutschland, gründet 1933 der Sudetendeutsche Konrad Henlein eine Sammlungsbewegung, die sich Autonomie und Selbstbestimmung der Deutschen auf die Fahnen schreibt. Je radikaler ihre Parolen werden, umso mehr Zulauf erhält sie. Nicht alle Sudetendeutschen unterstützen Konrad Henlein, so etwa der Sozialdemokrat Lorenz Knorr; doch auch sie können nicht verhindern, dass die Mehrheit sich immer klarer auf Seite der Nazis stellt. Besonders prekär wird die Lage für die jüdischen Sudetendeutschen. Gezielt und mit tatkräftiger Unterstützung Hitlers provoziert die Henlein-Partei Unruhen und versucht, die Krise anzuheizen, damit ein Krieg unvermeidlich scheint. Die Tschechen machen mobil und sind überzeugt, Hitler militärisch aufhalten zu können, auch mit Unterstützung der Verbündeten England und Frankreich. Doch zu groß ist der Wunsch in Europa, nach dem verheerenden Ersten Weltkrieg einen neuen Krieg auf alle Fälle zu verhindern. Die Alliierten unterzeichnen das Münchner Abkommen. Den Preis zahlen die Tschechen. Ihre gut gerüstete Armee muss kampflos zusehen, wie das Land zerstückelt wird.

Mi, 6. Apr · 05:00-06:00 · arte
Let’s Dance! Israel und der moderne Tanz
 
In kaum einem anderen Land der Welt ist die kulturelle Tradition so stark mit dem Tanz verbunden wie in Israel. „Let’s Dance!“ zeigt die Entwicklung des Tanzes in Israel vom ersten Kibbuz bis zur heutigen Zeit.  „Ich werde verrückt, wenn ich mich nicht bewege.“ Dieser Ausruf einer israelischen Choreographin ist typisch für die tiefe Verwurzelung von Volkstanz und modernem Tanz in der israelischen Gesellschaft. „Wir räumten immer alle Stühle aus dem Esssaal, und dann hat der ganze Kibbuz Volkstänze getanzt. Die Schritte haben alle gekannt, ich kann mich nicht einmal erinnern, sie gelernt zu haben.“ Mittlerweile ist der Tanz made in Israel auch über seine Grenzen hinaus ein Erfolg. Weltweit erfreuen sich die Tanzgruppen und Choreographen großer Beliebtheit. „Let’s Dance!“ zeigt mit eindrucksvollen Archivbildern von der Gründung des ersten Kibbuz bis zur heutigen Zeit, mit spektakulär gefilmten Tanzszenen und mit lebhaften Interviews, wie sehr die Entwicklung des Tanzes in Israel mit der gesellschaftlichen Entwicklung dort verbunden ist. Von Gertrud Kraus über Martha Graham, die Batsheva Dance Company bis zu Yasmeen Godder, Rami Be’er und Ohad Naharin werden die wichtigsten Impulsgeber des Tanzes vorgestellt. Der Tanz selbst tritt dabei in einen wortlosen Dialog mit den aufwühlendsten Problemen der israelischen Gesellschaft, mit der Religion, der Sexualität, der Heimatfrage bis zum Militär, den militaristischen Tendenzen und dem Leben in einem multikulturellen Umfeld. Durch die enge Verbindung mit dem täglichen Leben und den lebendigen Traditionen ist Tanz in Israel nie nur abstrakte Kunst. Er wurde zu einem Spiegel der Gesellschaft und damit zu einer der größten kulturellen Errungenschaften Israels.

Mi, 6. Apr · 23:30-00:15 · Das Erste (ARD)
Hitlers Polizei, 2/2
 
Die Polizei war auch während des Zweiten Weltkrieges eine wesentliche Stütze des NS-Systems. Mit Kriegsbeginn 1939 zogen viele Polizisten nach Osten. Sie sollten in den eroberten Gebieten für „deutsche Ordnung“ sorgen – und spielten eine verhängnisvolle Rolle im Vernichtungskrieg. Deutsche Polizisten exekutierten in ganz Europa die tödliche Weltanschauung der Nazis. Ohne das effektive Fachwissen von geschulten Polizeikräften wäre auch das ideologische Hauptziel des Nationalsozialismus, die Vernichtung der europäischen Juden, in diesem Ausmaß nicht erreichbar gewesen. Die Radikalisierung der Gesellschaft nach innen und außen in den letzten Kriegsjahren wird von den Polizeikräften entscheidend mitgetragen – bis zum Ende. So schnell die Polizei den Übergang von der Demokratie der Weimarer Republik zum verbrecherischen NS-Staat vollzog, schaffte die Polizei auch den Übergang nach dem verlorenen Krieg in die neue Zeit. Nur wenige Polizeibeamte mussten sich für ihre Taten verantworten. Diese Tatsache nährte den Nachkriegs-Mythos von der „sauberen Polizei“. Oft hieß es, lediglich die Geheime Staatspolizei, die Gestapo, habe Verbrechen begangen. In ihrem Film zeigen die Autoren eindrucksvoll, wie weitgehend die deutsche Polizei während der NS-Zeit in verbrecherische Machenschaften verstrickt war. Die Dokumentation verfolgt dabei anhand ausgewählter Biographien die Spuren des Terrors „ganz normaler Männer“, führt zu den historischen Schauplätzen im In- und Ausland und lässt Überlebende sowie ausgewiesene Experten zu Wort kommen.

Mi, 6. Apr · 23:40-01:20 · BR
Übers Wasser wandeln
 
Um an den Nazi-Kriegsverbrecher Alfred Himmelman heranzukommen, gibt sich der israelische Geheimdienstagent Eyal als Fremdenführer aus und freundet sich mit Himmelmans Enkeln Axel und Pia an.  Nur widerwillig akzeptiert der israelische Geheimdienstmann Eyal seinen neusten Auftrag: Um den untergetauchten Altnazi Alfred Himmelman aufzuspüren, setzt ihn sein Chef Menachem auf Himmelmans Enkel Axel an, der seine Schwester Pia in Israel besucht. Pia hat ihrer Familie in Deutschland den Rücken gekehrt und lebt nun in einem Kibbuz. Eyal gibt sich als persönlicher Fremdenführer aus und führt Axel während seines Besuchs zu den historischen Stätten Jerusalems und an die Strände des Toten Meeres. Dabei freunden sich die beiden gegensätzlichen Männer – hier der konservative Macho Eyal, da der liberale Homosexuelle Axel – an. Axels offener Umgang mit seiner Homosexualität führt jedoch immer wieder zu Spannungen. Als der Mossad vermutet, dass Alfred Himmelman zur großen Geburtstagsfeier von Axels Vater sein Versteck verlassen wird, wird Eyal nach Deutschland geschickt. Hier soll er Axel treffen, um die Wahrheit über die berüchtigte Familie herauszufinden. Axel nimmt ihn mit offenen Armen auf und führt ihn in seine Familie ein. Der Auftrag wird für Eyal zu einer Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit, bei dem die Mechanismen der Verdrängung und die scheinbar unverrückbaren Prinzipien aller auf den Prüfstand kommen.

Do, 7. Apr · 00:35-02:30 · Das Erste (ARD)
Lili Marleen

Die deutsche Barsängerin Willie Bunterberg und der Schweizer Jude Robert Mendelsson verlieben sich 1938 zur falschen Zeit und am falschen Ort. Aufgrund einer Intrige von Roberts einflussreichem Vater darf Willie nach einer Deutschlandreise nicht mehr in die Schweiz zurück. Mit Hilfe eines Nazi-Kulturfunktionärs nimmt sie in München eine Schallplatte auf und avanciert mit ihrem wehmütigen Soldatenlied „Lili Marleen“ über Nacht zum Star. Doch ihr zweifelhafter Ruhm als Ikone der Nazi-Propaganda überschattet ihre Beziehung zu Robert. Um ihm ihre Liebe zu beweisen, versucht Lili, einen Film mit Informationen über Konzentrationslager außer Landes zu schmuggeln, und gerät so ins Visier der Gestapo. Frei nach einer autobiografischen Erzählung von Lale Andersen schildert Fassbinders Meisterwerk „Lili Marleen“ die melodramatische Geschichte einer gescheiterten Liebe vor dem Hintergrund einer Karriere in Nazi-Deutschland. Mit Hanna Schygulla, Giancarlo Giannini, Mel Ferrer, Gottfried John, Hark Bohm und Karl-Heinz von Hassel. Willie Bunterberg (Hanna Schygulla) ist eine mäßig talentierte deutsche Sängerin, die 1938 durch Zürcher Bars tingelt und von einer großen Karriere träumt. Ihre Liebe zu dem jüdischen Musiker Robert Mendelsson (Giancarlo Giannini) steht unter keinem günstigen Stern. Robert schmuggelt für die Untergrundorganisation seines wohlhabenden Vaters David (Mel Ferrer) gefälschte Pässe nach Deutschland, um bedrohten Juden die Ausreise zu ermöglichen – und um jüdisches Kapital in die Schweiz zu schaffen. Als Robert Willie in seine heimlichen Unternehmungen einweiht, sieht der Vater seine Pläne gefährdet. Durch eine Intrige sorgt er dafür, dass Willie nach einer Deutschlandreise nicht mehr in die Schweiz zurückkehren darf. Auf sich allein gestellt, besinnt Willie sich auf einen ihrer vielen Verehrer. Der Nazi-Kulturfunktionär Hans Henkel (Karl-Heinz von Hassel) arrangiert die Plattenaufnahme des Liedes „Lili Marleen“, mit dem Willie überraschend zum Star und bald zu einer Ikone der Nazi-Propaganda avanciert. Sie wird nun sogar vom Führer empfangen. Um herauszufinden, ob seine Geliebte tatsächlich eine „Nazi-Braut“ geworden ist, riskiert Robert Kopf und Kragen und reist mit gefälschtem Pass nach Berlin. Dort wird er von der Gestapo verhaftet, kommt aber durch einen Gefangenenaustausch wieder frei. Aus Liebe zu Robert versucht Willie auf einer Tournee einen Film mit Informationen über Vernichtungslager im Osten nach Berlin zu schmuggeln, als Henkel ihr auf die Schliche zu kommen droht. Doch Willie überlebt und trifft nach dem Krieg Robert wieder, der nun ein berühmter Dirigent und mit einer anderen Frau (Christine Kaufmann) verheiratet ist. Frei nach dem Leben Lale Andersens erzählt Rainer Werner Fassbinder in seinem eleganten Melodram die Geschichte einer Sängerin, die als Gegenleistung für Karriere, Geld und Privilegien ins Räderwerk der Nazi-Propaganda gerät. Geschickt greift Fassbinder, der selbst eine kleine Rolle spielt, die Ästhetik der Ufa-Filme auf und zeichnet im Vorspann entsprechend als „Spielleiter“ verantwortlich. Die Gesangsauftritte Hanna Schygullas sind mit bemerkenswerter Sensibilität für Zwischentöne und Doppelbödigkeiten inszeniert: Das sentimentale Soldatenlied „Lili Marleen“, das als erste deutsch besungene Schallplatte gilt, die im Verkauf über die Millionengrenze kam, wird jedes Mal mit dem Grauen des Krieges kontrastiert. Neben der überzeugenden Hanna Schygulla treten internationale Akteure wie Giancarlo Giannini und Mel Ferrer sowie eine beeindruckende Reihe deutscher Stars auf, darunter Karl-Heinz von Hassel, Christine Kaufmann, Hark Bohm, Karin Baal, Udo Kier und Gottfried John.

Do, 7. Apr · 16:35-17:30 · arte
In den Hügeln der Negev
 
Der Film berichtet über den Alltag des Beduinen Muhammad, der um den Erhalt der traditionellen Lebensweise der Beduinen inmitten einer modernen Welt kämpfen muss, zugleich aber für seine Kinder ein Leben im Zeichen des Fortschritts erhofft.  Für den Beduinenstamm El Talalka in der Negev-Wüste im Süden Israels sind die Lebensbedingungen prekär. Jetzt hat die israelische Regierung auch noch beschlossen, die Behausungen der arabischen Beduinen zu zerstören, um die Nomaden in einer Stadt sesshaft – und damit besser kontrollierbar – zu machen.

Do, 7. Apr · 23:30-01:10 · RBB
Harlan – Im Schatten von Jud Süß

Veit Harlan war die schillerndste Figur des Nazi-Films neben Leni Riefenstahl. Millionen Deutsche sahen seine Filme. Er polarisierte die Gesellschaft der 50er Jahre. Veit Harlan war ein Spezialist für nationalen Kitsch und Todesverklärung, ein ebenso verblendeter wie talentierter Vorzeige-Künstler. Millionen Deutsche sahen seine Filme. Sie liefen in ganz Europa und prägten die Mentalität unzähliger Zuschauer, die in „Die goldene Stadt“ oder „Opfergang“ um das Schicksal der blonden Schwedin Kristina Söderbaum bangten, Harlans dritter Ehefrau und ständiger Hauptdarstellerin. Die Melodramen waren Kassenschlager – und Propagandafilme. Mit dem Monumentalfilm „Kolberg“ schuf er 1944/45 das große Durchhaltepos eines untergehenden Regimes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Veit Harlan für seinen antisemitischen Film „Jud Süß“ zweimal wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Und beide Male wurde er freigesprochen. Der Film „Harlan – Im Schatten von Jud Süß“ erzählt, wie sich seine Kinder und Enkel bis heute mit der Person und den Filmen Harlans auseinandersetzen. Sein ältester Sohn Thomas und seine Töchter Maria und Susanne erlebten zwei Prozesse gegen den Vater, aber auch, wie er scheinbar ungebrochen weiter Filme in der jungen Bundesrepublik drehte. Ihre Reaktionen darauf fielen – zerrissen zwischen Vaterliebe und Abrechnung – teilweise extrem aus. Veit Harlan polarisierte die Gesellschaft der 50er Jahre. War er Nazi? War er Antisemit? Ein „Mordinstrument“ nannte Thomas Harlan den Film „Jud Süß“ und brach mit dem Vater – zu einer Versöhnung kam es erst auf dem Totenbett. Seine Schwester Maria wollte nach dem Krieg Schauspielerin werden und musste den Namen Harlan ablegen, weil sie sonst keine Engagements bekommen hätte. Gemeinsam litten sie unter dem schändlichen Erbe. Aber auch tiefe Risse in der Familie werden sichtbar, wie mit der Vergangenheit umzugehen sei und ob man den Vater öffentlich kritisieren dürfe. Bis hin zu Veit Harlans Nichte Christiane, Witwe des legendären Regisseurs Stanley Kubrick, reicht diese verzweigte Familie. Stanley Kubrick – möglicherweise inspiriert durch die familiäre Verbindung – wollte sogar einen Film über den Alltag der Nazi-Filmproduktion drehen. Der Blick des Films von Felix Moeller richtet sich auch auf die dritte Harlan-Generation: Neugier, Scham oder auch bewusste Distanz sind ihre Reaktion auf die Konfrontation mit der Familiengeschichte. Dieser Schatten von „Jud Süß“ ist, freilich abgeschwächt, auch noch in der dritten Generation der Harlans spürbar. Thomas Harlans Tochter, die in Frankreich zur Schule ging, wurde wegen der „Nazi-Großeltern“ beschimpft. Und Jessica Jacoby – der eine Großvater war Veit Harlan, der andere ein im Holocaust umgekommener jüdischer Kaufmann – verkörpert wie keine andere die Spaltung deutscher Familien in Opfer und Täter. In dem mit Filmausschnitten und Privatmaterial aus dem Familienarchiv montierten Dokumentarfilm reflektieren Harlans Söhne, Töchter und Enkel den Einfluss der Vergangenheit auf das eigene Leben bis heute. Thomas Harlan starb im Oktober 2010. Im März erschien seine Biografie des Vaters.

So, 10. Apr · 10:15-11:00 · BR
Stationen.Dokumentation – In Erwartung des Messias

Sie sind überzeugt von ihrem Auftrag: Das Land, das Gott den Juden verheißen hat, zu besiedeln und zu bebauen, um es auf die Ankunft des Messias vorzubereiten. Die Siedler im Westjordanland erscheinen regelmäßig in den Nachrichten und Kommentaren als eines der Haupthindernisse für den Frieden im Heiligen Land. Entstanden ist der harte Kern der Siedler aus der „Gush Emunim“-Bewegung der 60er- und 70er-Jahre (Gush Emunim – Der Block der Getreuen). In ihrer religiösen Überzeugung sind diese Gruppen immer radikaler, um nicht zu sagen extremistischer geworden. Die Jüngeren sehen sich häufig nicht mehr als Staatsbürger Israels. In ihren Augen ist Israel kein jüdischer Staat mehr, sondern ein Staat von „Israelis“, der nur noch den Interessen der Araber diene. Nur sich selbst sehen sie als echte Juden an, als die wahren Besitzer des Landes. Nicht einmal vom israelischen Obersten Gericht lassen sie sich dieses Recht nehmen.

So, 10. Apr · 17:30-18:00 · Das Erste (ARD)
Mein Vater, der SS-Offizier!
 
Wer kennt sie nicht, die Angst vor den dunklen Geheimnissen der Familiengeschichte? Margret Tilling-Rehder, 70 Jahre alt, und Bernd Sorge, 65 Jahre alt, haben sich auf eine heikle Spurensuche begeben. Ihre Väter waren bis 1945 SS-Offiziere. Über deren damaligen Aufgaben und Tätigkeiten durfte jahrzehntelang in der Familie nicht gesprochen werden. Margret Tilling-Rehder weiß, dass ihr Vater als SS-Obersturmbannführer in Krakau eingesetzt und auch mit Oskar Schindler befreundet war. Ihr Vater, so viel steht fest, hat geholfen „Schindler-Juden“ zu retten. Aber was hat er sonst in Krakau getan und gewusst – was hat er als SS-Mann zu verantworten gehabt? Bernd Sorge erinnert sich, dass sein Vater nach dem Krieg inhaftiert wurde, da ihm Mord und Totschlag an Häftlingen vorgeworfen wurden. Bis zu seinem Tode im Jahre 1987 hat sein Vater nie offen über das gesprochen, was er als SS-Hauptsturmführer und Bauleiter in verschiedenen KZs zu tun und zu verantworten hatte. So macht sich Bernd Sorge nach Jahrzehnten auf die Suche, um zu erfahren, ob es nicht vielleicht auch irgendetwas Gutes über den SS-Hauptsturmführer Alfred Sorge zu berichten gibt. Der Film „Mein Vater, der SS-Offizier!“ begleitet Margret Tilling-Rehder und Bernd Sorge bei ihrer Spurensuche, denn für beide ist es eine Suche voller persönlicher Hoffnungen, aber auch mit Ängsten vor den Abgründen, die sich nach Jahrzehnten immer noch auftun könnten. Beide verfolgen die Frage: Wer war mein Vater wirklich? Für beide ist es eine Suche geworden, die inzwischen ihr ganzes Leben verändert hat.

So, 10. Apr · 23:20-01:05 · SWR
The Body – Das geheimnisvolle Grab

Wenn Hamid, der arabische Krämer aus der Altstadt von Al Quds in Jerusalem das nur vorher geahnt hätte! Eigentlich wollte er nur seinen Laden ausbauen lassen und dann entdeckt man ausgerechnet hinter seinem Haus eine antike Grabstätte. In der zunächst scheinbar leeren Grabkammer entdeckt die Archäologin Sharon Golban einen Sesterz mit dem Porträt des Pilatus im Staub, was sie stutzig macht. Bei der Untersuchung der Wände kann man schon durch eine kleine Öffnung die Überreste eines Skelettes erkennen! Die Rostspuren in den Handgelenken und Fußknochen, die groben Verletzungen deuten darauf hin, dass dieser Mann mit Nägeln gekreuzigt wurde und nicht, wie damals sonst üblich, mit Stricken. Alles sieht genauso aus wie es in der christlichen Bibel beschrieben steht. Hat sie das Grab Jesu entdeckt? Der archäologisch so wertvolle Fund entwickelt sich rasch zum Albtraum vor der Kulisse der traumatisierten Stadt Jerusalem, dem Zentrum der drei großen Weltreligionen. Man zieht einen katholischen Priester zu Rate, der nach dem Besuch der Grabstätte an seinem Verstand zu zweifeln beginnt. Jesus – ein gewöhnlicher Sterblicher? Diese Möglichkeit erschüttert nicht nur seinen Glauben, es entzieht ihm geradezu die Grundlage, den Sinn seiner Existenz. Die Nachricht von der möglichen realen menschlichen Existenz Jesu stößt deshalb im Vatikan nicht gerade auf Wohlgefallen. Man bestellt den lateinamerikanischen Pater Matt Gutiérrez, der vor dem Eintritt ins Priesteramt Mitarbeiter des Geheimdienstes war. Wegen seines starken Glaubens und seiner Erfahrung hält man ihn für den Richtigen, um zu beweisen, dass es sich auf gar keinen Fall um den Leichnam Christi handelt. Jetzt muss ausgerechnet der katholische Priester mit der emanzipierten jüdischen Archäologin zusammenarbeiten. Als wäre dies nicht bereits Zündstoff genug, werden die beiden auch noch von orthodoxen Juden verfolgt, die nicht wollen, dass man die Totenruhe stört. Außerdem interessieren sich auch palästinensische und israelische Geheimdienste für den Fund. Sie wittern die Chance der politischen Erpressung des Vatikans und der christlichen Welt. Im Wirrwarr der Religionen, dem brutalen Alltag Jerusalems mit seinen Autobomben und der religiösen Intoleranz kommen sich der Priester und die Archäologin näher. Der Pater zweifelt mit dem Fortschritt der Untersuchungen immer mehr an seinem Glauben. Die Lage gerät schließlich vollends aus den Fugen, als man die Kinder der Archäologin entführt. Der palästinensische Geheimdienst will um jeden Preis das Skelett in seinen Besitz bringen. Doch Gott hat keinen Platz in der Politik …

So, 10. Apr · 23:45-00:30 · BR-alpha
Gabriel Bach – Der Ankläger und der Eichmann-Prozess
 
Der Jurist Gabriel Bach leitete 1961 als Verantwortlicher und juristischer Berater der ermittelnden Polizeibehörde die Untersuchung gegen Adolf Eichmann. Von seinem deutschen Lebensweg berichten er selbst und seine Weggefährten.  Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von Soldaten der Roten Armee befreit. Die den Vernichtungslagern begangenen Morde an Millionen von Juden waren lange Jahre kein Gegenstand juristischer Strafverfolgung. Selbst in Israel, dem 1948 gegründeten Staat der Juden, blieb das Thema Holocaust über mehr als ein Jahrzehnt überwiegend unbearbeitet. Das änderte sich allerdings mit der Festnahme Adolf Eichmanns. Kaum ein anderes Ereignis dürfte für das Selbstverständnis des jungen Staats bedeutender gewesen sein als der Prozess gegen den Organisator der Judenvernichtung, der am 11. April 1961 in Jerusalem begann. Eine der Hauptpersonen dabei war der Ankläger Gabriel Bach, ein junger Jurist, dessen Familie dem Holocaust durch die Flucht aus Deutschland in letzter Minute entgangen war. Eine Konstellation von historischer Tragweite und von einer persönlichen Wucht, die bis heute das Leben Bachs prägt. Gabriel Bach, 1927 in Halberstadt geboren, erlebte den Judenhass und die Judenverfolgung der Nazis bereits als Kind. 1940 konnte seine Familie nach Palästina entkommen. Kurz nach Kriegsende begann er ein Jura-Studium in London. 1960 wurde er beauftragt, als Verantwortlicher und juristischer Berater der ermittelnden Polizeibehörde die Untersuchung gegen Adolf Eichmann zu leiten. Er war im gleichen Gefängniskomplex wie Eichmann untergebracht und direkter Ansprechpartner für ihn. In dem acht Monate andauernden Verfahren amtierte er als stellvertretender Chefankläger. Die besondere Symbolik: Ein Jude aus Deutschland repräsentierte die Gerichtsbarkeit und damit Handlungsfähigkeit des Staates Israel. Bis heute ist und bleibt der Eichmann-Prozess das wichtigste Ereignis in seinem Leben, sagt er. Viele Angehörige und Weggefährten erzählen mit ihm gemeinsam von seinem deutschen Lebensweg, der ein besonderes Licht auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts wirft.

Mo, 11. Apr · 09:30-10:00 · HR
Die Propaganda-Maschine
 
Der Film stellt die Mittel, Techniken und die Geschichte der Propaganda vor. Umfangreiches Archivmaterial zeigt, wie sehr sich über nationale, zeitliche oder auch politische Grenzen hinaus Propagandaziele und -techniken ähneln.  Die Nazis griffen für ihr perfides Zerrbild vom „ewigen Juden“ auf dieselbe Technik zurück, mit der schon ihre britischen Kollegen im Ersten Weltkrieg das Feindbild vom Deutschen entwarfen. Der Propaganda ist jedes Mittel recht. Je unauffälliger und harmloser sie daherkommt, um so wirkungsvoller geht ihre Saat auf. Keine politische Ordnung, kein Verfassungstyp verzichtet auf sie – auch nicht die Demokratie. Vor Propaganda ist niemand sicher.

Mo, 11. Apr · 13:30-15:00 · BR
Die Ritchie Boys
 
‚Die Ritchie Boys‘ erzählt die Geschichte von jungen Deutschen, meist Juden, die im US-Exil lebten und 1944 im Auftrag der US-Army nach Europa zurückkehrten, um in einer geheimen Einheit gegen Nazi-Deutschland zu kämpfen.  In Camp Ritchie, Maryland, durchliefen sie ein rigoroses Trainingsprogramm, das sie auf ihren Einsatz in Europa vorbereitete. Ihre Aufgabe: ‚Die Erforschung der psychischen Widerstandskraft des Gegners und ihre Lähmung‘. Ihre Waffen: Intensive Kenntnisse der deutschen Sprache und Mentalität. Zu den Männern, die in Camp Ritchie ausgebildet wurden, gehörten so bekannte Namen wie der Journalist und Autor Hans Habe, der Schriftsteller Stefan Heym, David Robert Seymour, Mitbegründer der Fotoagentur Magnum, und der Prager Regisseur Hanus Burger, über den der Autor Christian Bauer das Thema vor 15 Jahren entdeckte.  Viele der ‚Ritchie Boys‘ machten nach dem Krieg Karriere in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Einige von ihnen sind noch am Leben: Ihre Erinnerungen, ausführliche Gespräche und privates Archivmaterial bilden den Kern des Films. ‚Es hat die Ritchie Boys überrascht und gefreut, dass die Deutschen mehr Interesse an Ihrer Geschichte zeigen als die Amerikaner. Dass ich Deutscher bin, hat aber auch Erinnerungen und Gefühle hervorgerufen, die für beide Seiten nicht immer einfach zu ertragen waren‘, so Christian Bauer über die Dreharbeiten. Entwickelt wurde das Projekt mit Hilfe einer MEDIA Plus Paketförderung, gedreht wurde 2003 an Originalschauplätzen in den USA, Italien und Deutschland.

Mi, 13. Apr · 20:15-21:05 · 3sat
Der Rechtspopulist
 
Ohne Geert Wilders geht fast nichts mehr in der niederländischen Politik. Die neue Minderheitsregierung kommt an dem Rechtspopulisten nicht vorbei. Bei Gastvorträgen in Deutschland attackiert der Mann mit der blondierten Mähne auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und profiliert sich zusehends zum Kopf einer neuen europäischen Rechten. Anders als ihre politischen Ahnen geben sich die neuen Rechten intellektuell und smart und bekommen so viel mehr Rückenwind als mit der Phrasendrescherei von früher. Wilders reagiert auf die, wie er meint, fortschreitende Ausbreitung des Islam in Europa. Er habe nichts gegen Moslems als Menschen, aber er sehe im Islam eine Ideologie, die nicht zu den europäischen Werten passe. Es ist kein Zufall, dass Wilders stets von Leibwächtern begleitet wird. Die Dokumentation „Der Rechtspopulist“ porträtiert Geert Wilders und deckt auch Verbindungen zwischen Wilders und israelischen Politikern auf. Denn manchen Kreisen in Israel kommt es sehr zupass, dass einer wie Wilders so vehement gegen die Ausbreitung des Islam in Europa wettert.

Do, 14. Apr · 05:00-06:00 · arte
Let’s Dance! Israel und der moderne Tanz
 
In kaum einem anderen Land der Welt ist die kulturelle Tradition so stark mit dem Tanz verbunden wie in Israel. „Let’s Dance!“ zeigt die Entwicklung des Tanzes in Israel vom ersten Kibbuz bis zur heutigen Zeit.  „Ich werde verrückt, wenn ich mich nicht bewege.“ Dieser Ausruf einer israelischen Choreographin ist typisch für die tiefe Verwurzelung von Volkstanz und modernem Tanz in der israelischen Gesellschaft. „Wir räumten immer alle Stühle aus dem Esssaal, und dann hat der ganze Kibbuz Volkstänze getanzt. Die Schritte haben alle gekannt, ich kann mich nicht einmal erinnern, sie gelernt zu haben.“ Mittlerweile ist der Tanz made in Israel auch über seine Grenzen hinaus ein Erfolg. Weltweit erfreuen sich die Tanzgruppen und Choreographen großer Beliebtheit. „Let’s Dance!“ zeigt mit eindrucksvollen Archivbildern von der Gründung des ersten Kibbuz bis zur heutigen Zeit, mit spektakulär gefilmten Tanzszenen und mit lebhaften Interviews, wie sehr die Entwicklung des Tanzes in Israel mit der gesellschaftlichen Entwicklung dort verbunden ist. Von Gertrud Kraus über Martha Graham, die Batsheva Dance Company bis zu Yasmeen Godder, Rami Be’er und Ohad Naharin werden die wichtigsten Impulsgeber des Tanzes vorgestellt. Der Tanz selbst tritt dabei in einen wortlosen Dialog mit den aufwühlendsten Problemen der israelischen Gesellschaft, mit der Religion, der Sexualität, der Heimatfrage bis zum Militär, den militaristischen Tendenzen und dem Leben in einem multikulturellen Umfeld. Durch die enge Verbindung mit dem täglichen Leben und den lebendigen Traditionen ist Tanz in Israel nie nur abstrakte Kunst. Er wurde zu einem Spiegel der Gesellschaft und damit zu einer der größten kulturellen Errungenschaften Israels.

Do, 14. Apr · 23:35-00:40 · MDR Sachsen-Anhalt
Der Fall Gleiwitz

SS-Hauptsturmführer und Gestapomann Naujocks wartet in aller Ruhe die kommenden Ereignisse ab, die er in die Wege geleitet hat. Am 1. September 1939 wird ein namenloser KZ-Häftling das tote Beweisstück der „polnischen Provokation“. Im oberschlesischen Gleiwitz, nahe der polnischen Grenze, befindet sich ein Rundfunksender. Seine Zerstörung durch deutsche Soldaten in polnischen Uniformen ist der Vorwand für den Überfall auf Polen, für den Beginn des Zweiten Weltkrieges. Dem Film liegt eine genaue Detailkenntnis (Buch: Wolfgang Kohlhaase, Günther Rücker) zugrunde. Er wurde gekonnt mit kühler Präzision von Regisseur Gerhard Klein (u.a. „Berlin – Ecke Schönhauser“) und seinem Kameramann Jan Curík 1961 in Szene gesetzt. In den Hauptrollen: Hannjo Hasse, Herwart Grosse und Hilmar Thate.

Fr, 15. Apr · 11:30-12:15 · NDR
Abenteuer Zoo: Noahs Rückkehr – Oryx-Antilopen, Mandrills und Flusspferde in Israel
 
Die israelischen Zoos zeigen viel Heimisches. Damhirsche, Steinböcke, Strauße und Antilopen, aber auch Löwen und Flusspferde – die Tierwelt jener Zeiten, als die Region an der Ostküste des Mittelmeeres noch bewaldet war.  Viele Arten, die in Palästina und Judäa einmal zu Hause gewesen sind, hat der Mensch durch Jagd und Umweltzerstörung bereits ausgerottet, andere sind stark dezimiert. Von den in der Bibel erwähnten Arten verschwanden mehr als zehn aus der Landschaft Israels.  Das Wildreservat Hai Bar Yotvata, ein „Wildpark für die Tiere der Bibel“ in der Negevwüste, gilt als „Arche Noah des 20. Jahrhunderts“. Strauße, Antilopen, Wildesel und Gazellen bereiten sich in dem 18 Quadratkilometer großen Terrain auf ein freies Leben in der israelischen Savanne vor. Von den Weißen Oryx-Antilopen haben einige das Abenteuer Wildnis schon bestanden. Weitere Gruppen aus dem Schutzgebiet sollen folgen.  Nicht von der dicken Pelle seiner Mutter rückt das Flusspferdbaby in der Safari-Anlage vom Zoo Tel Aviv. Es lernt erst nach ein bis zwei Wochen, die Milchspenderin von den Artgenossen zu unterscheiden. Einst tummelten sich die Gras fressenden Kolosse an den Ufern des Jordan. Heute können sie im Gelobten Land nur noch auf der 100 Hektar großen „Arche“ der israelischen Hauptstadt ein richtiges Herdenleben führen.  Auch der zoologische Garten der Heiligen Stadt will unter Existenzdruck geratenen Arten beim Überleben helfen. Anfang der 1990er-Jahre kamen sechs Mandrills in den Biblischen Zoo von Jerusalem. Die westafrikanischen Paviane sind stark bedroht. Aus der Truppe um den Chef Yoda ist inzwischen eine richtige Großfamilie geworden. Ihre neun farbenfrohen Kinder stoßen auf großes Interesse bei Juden, Arabern und Christen, bei gläubigen und weniger gläubigen Tiergartenbesuchern.

Fr, 15. Apr · 23:15-00:55 · WDR
Ein Leben für ein Leben – Adam Hundesohn

In nie gesehener Radikalität erzählt Regisseur Paul Schrader die Geschichte eines jüdischen Clowns, der den Gaskammern entkommt, dafür aber zeitlebens von qualvollen Erinnerungen heimgesucht wird. Das verstörend-surreale Drama ist glänzend besetzt mit Jeff Goldblum, Willem Dafoe, Joachim Król, Moritz Bleibtreu und Veronica Ferres. Adam Stein, vor dem Krieg ein begnadeter Berliner Clown und Varieteekünstler, wird ins Konzentrationslager deportiert. Hier trifft er auf den zynischen Lagerkommandanten Klein, einen „Bewunderer“ seiner Kunst. Zu Kleins Zerstreuung muss Adam dessen Schäferhund mimen und im Zwinger leben. Er erträgt jede Demütigung, in der Hoffnung, seine Familie vor der Gaskammer zu retten. Aber Klein kennt keine Gnade. Adam überlebt, wird von Schuldgefühlen gepeinigt und hat selbst Jahrzehnte später sein Trauma nicht überwunden. Als die Pensionswirtin Ruth Edelson wegen seines gewalttätigen Verhaltens wieder einmal die Polizei rufen muss, wird Adam in eine abgeschiedene Nervenklinik eingeliefert. Das Shoa-Sanatorium ist ein Museum der Qualen, in dem psychisch zerrüttete Holocaust-Überlebende die unvorstellbare Pein der Nazi-Herrschaft in einer Endlos-Zeitschleife wieder und wieder durchleben. Adam ist hier der einzige Lichtblick. Mit seinen furiosen Kaspereien rüttelt er Patienten und Personal gleichermaßen auf. Dank seines Einfühlungsvermögens als Komiker entwickelt er eine Methode, um die Insassen von ihrer „Überlebensschuld“ zu befreien. Sich selbst kann er jedoch nicht helfen. Nachdem eines Tages ein winselndes Kind eingeliefert wird, das sich unter dem Bett versteckt, „erschnüffelt“ Adam einen Seelenverwandten: Es ist ein Junge, der sich für einen Hund hält. Bellend und auf allen Vieren nähert Adam sich dem Kind, macht sich zu dessen „Alphatier“. Dank dieser Konfrontation findet der Junge ins menschliche Leben zurück. Auch Adam kann sich endlich den Dämonen seiner Vergangenheit stellen.

4 Kommentare

  1. Was heißt bekomme? Wie bekomme? Sie müssen ja nur auf die Startseite von haGalil gehen, da finden Sie die Tipps wie gesagt immer am Vorabend des 1. und am Abend des 15. unter Deutschland.. Schauen Sie doch einfach rein!

  2. Wir bemühen uns, die Fernsehtipps immer am Vorabend des jeweiligen Zeitraums anzubieten, also am Vorabend des 1. des Monats und des 16., dann ist ja noch kein Tipp verfallen. Schauen Sie einfach dann rein!

  3. Sehr geehrte Damen und Herren,
    geht es nicht eher, die Termine zu erfahren. Es sind bereits einige gute Tipps verfallen. Kann ich diese Empfehlungen auf einer anderen site aktuell erfahren.
    Danke Georg Strattner

Kommentarfunktion ist geschlossen.