Das Foto von David Ben Gurion beim Kopfstand am Strand von Herzliya genießt in Israel Kultstatus. Überraschend wenig bekannt dagegen ist Paul Goldman, der Schöpfer dieser – und anderer – Ikonen der Gründerjahre des Staates Israel…
Paul Goldman wurde 1900 in Budapest geboren. Er dokumentierte zwischen 1943 und 1961 den im Entstehen begriffenen jungen Staat Israel und schuf Bilder, die heute Teil des visuellen Gedächtnisses Israels sind. Als Goldman im Jahr 1986 starb, geriet sein Werk in Vergessenheit. Im Jahr 2000 begab sich David Rubinger, 1924 in Wien geboren, auf die Suche nach dem verlorenen Nachlass seines älteren Kollegen und wurde auf dem Dachboden der Tochter Paul Goldmans in einem kleinen Vorort von Tel Aviv fündig. Dank Rubingers Initiative und dem ideellen und finanziellen Engagement des Sammlers Spencer M. Partrich konnte der wertvolle Bestand von rund 40.000 Negativen archiviert und durch eine Ausstellungsserie erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Israelitische Kultusgemeinde München und die Gasteig München GmbH präsentieren diese eindrucksvollen Zeitdokumente von Paul Goldman zusammen mit ausgewählten Fotografien von David Rubinger in einer gemeinsamen Ausstellung vom 8. April bis 5. Mai 2010.
Laufzeit im Gasteig, Rosenheimer Str. 5, 1. OG: 8. April – 5. Mai 2010,
zugänglich täglich von 8:00–23:00 Uhr
Eintritt frei.
Foto: Staatsgründer David Ben-Gurion beim Kopfstand am Strand , Herzliya 1957 (Paul Goldman)
© Sammlung Spencer M. Partrich
Begleitprogramm zur Ausstellung
„60 Jahre Pressefotografie aus Israel – Paul Goldman und David Rubinger“
Donnerstag, 8. April, 19:30 Uhr
Israel durch mein Objektiv – Sechzig Jahre als Fotojournalist
Buchvorstellung, Lichtbildvortrag und
Gespräch mit David Rubinger (Jerusalem)
Der Wiener David Rubinger kam 15-jährig nach Palästina. Dort lebte er im Kibbuz, bis er 1942 in die Britische Armee eintrat. Nach dem israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948 begann der Autodidakt Rubinger als freiberuflicher Fotograf zu arbeiten – zunächst für lokale Medien, später für Magazine wie TIME und LIFE. Sein 1967 nach der Eroberung der Altstadt von Jerusalem im Sechs-Tage-Krieg entstandenes Foto israelischer Soldaten, die ehrfürchtig an der Klagemauer stehen, zählt zu den berühmtesten Aufnahmen in der Geschichte der Kriegsfotografie. Rubinger wird über die spannenden »Geschichten hinter den Bildern« berichten und seine soeben erschienene Biografie »Israel durch mein Objektiv« (Pellens Verlag, Bonn 2010) vorstellen.
Moderation (in Deutsch): Dr. Alexandra Nocke, Berlin
Eintritt frei
Veranstalter
BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung,
Gasteig München GmbH, Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
Veranstaltungsort
Black Box / Gasteig, Rosenheimer Str. 5, 1. OG
Sonntag, 18. April, 19:00 Uhr
»Eyewitness – 60 Years«
Präsentation des Dokumentarfilms
(Israel, 2008, 55 Min., hebr. OF/ engl. UT)
Anschließend Gespräch
mit dem Regisseur Micha Shagrir (Jerusalem)
In diesem Film begleitet Micha Shagrir den Presse- und Dokumentationsfotografen David Rubinger auf einer bewegenden Reise in die Vergangenheit, zurück an Plätze und zu Menschen, die er im Laufe der Jahrzehnte fotografierte.
Micha Shagrir, 1937 in Linz geboren, wurde bereits mit 23 Jahren Spitzenreporter bei Kol Israel, der nationalen israelischen Radiostation. Er gehört zu den Pionieren des israelischen Filmwesens. 2005 erhielt er vom Jerusalem International Film Festival den Preis für sein Lebenswerk.
Moderation (Englisch/ Deutsch): Ellen Presser
Eintritt frei
Veranstalter
Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin, Gasteig München GmbH, Kulturzentrum der Israelit. Kultusgemeinde München
Veranstaltungsort
Vortragssaal der Stadtbibliothek / Gasteig,
Rosenheimer Str. 5, 1. OG