Israel gilt als Schweizer Auswanderungsland Nummer eins. Während 13.000 Schweizer sich entschieden, am Mittelmeerstreifen alt zu werden, sind es gerade mal 1000 Israelis, die in der Schweiz leben. Zwei davon habe ich getroffen. Ihr Ziel: Das „nötige Olivenöl im Hummus“, das den Israelis in der Schweiz fehlt, mit Parties für Junge und Junggebliebene zu ergänzen. Ihr Motto: Mishe lo ba – mafsid. Wer nicht kommt – der verliert…
Von Benji Epstein
Zürich im Oktober. Es regnet und es ist kalt. Die Gebrüder Daniel und Elior Karavani, zwei junge in der Schweiz lebende Israelis versuchen die Kälte und das Grau mit israelischer Wärme zu kompensieren. Sie gründen das Partylabel „Sababa Events“, welches das junge Partyvolk in kalten Tagen aufheizen sollte. HaGalil hat sie getroffen und sprach mit ihnen über Serben und Griechen, Mizrahi Musik, Maccabi Bier und Falafel.
haGalil: Wie fühlt Ihr Euch als Israelis in der Schweiz lebend?
Karavanis: Als Söhne einer schweizer Mutter und eines israelischen Vaters leben wir in einem ständigen hin und her zwischen den Kulturen. In der Schweiz fühlen wir uns in vielen Situationen temperamentvoller und offener als unsere Mitmenschen. Sobald wir jedoch in Israel sind, kommen unsere schweizer Adern zum Vorschein. Natürlich fehlt uns hier die Sonne, das Meer und die schönen Frauen. Auch wenn uns bewusst ist, dass es uns hier in der Schweiz sehr gut geht, vermissen wir Israel tagtäglich. Das israelische Ambiente versuchen wir jedoch mithilfe von Aba’s Falafel, israelischer Musik und israelischen „Chaflot“ zu kompensieren.
Wer steht hinter den Sababa Events? Wer sind die Organisatoren?
Hinter diesem Label stehen zwei motivierte Brüder aus Zürich, die Israel über alles lieben. Nicht zu vergessen sind unsere vielen hilfsbereiten Freunde, die uns bei den jeweiligen Events kräftig unter die Arme greifen.
Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, das Label Sababa Events zu starten?
Die Idee schwirrte schon seit langer Zeit in unseren Köpfen, die Umsetzung war jedoch nicht einfach und brauchte seine Zeit. Die Serben, Griechen, Albaner, Russen, Türken und viele andere, haben ihre eigenen Parties, warum wir eigentlich nicht?
Warum ist man früher noch nicht auf die Idee gekommen?
Es fanden auch schon in der Vergangenheit kleinere israelische Parties in der Schweiz statt. Meist fehlte uns an denen jedoch der nötige Pfeffer oder das „nötige Olivenöl im Humus“. Als wir eines Tages im Auto mit vollaufgedrehtem Mizrahit Sound durch Zürich fuhren kamen wir zum Punkt: „Eine richtige Israelische Party muss her!“
Was ist die Idee der Sababa Events?
Wir wollen allen Israelfreunden die Möglichkeit bieten, gleichgesinnte Menschen zu treffen und kennenzulernen und an unseren Veranstaltungen gemeinsam israelische Luft zu schnuppern. Unsere Community wächst ständig, täglich melden sich bei uns Interessenten aus allen Städten der Schweiz bis über die Landesgrenzen hinaus nach Deutschland.
Welche Leute kommen zu Euren Events? Wen wollt Ihr damit ansprechen?
Junge und junggebliebene Juden, Heimweh-Israelis, Israel liebende Menschen und all deren Freunde sind bei uns herzlich willkommen. An unserem ersten Event, der „We love Tel Aviv Summerparty“ konnten wir beobachten, wie verschiedenste Kulturen zusammentrafen und mit einem Maccabi Bier in der Hand zu israelischen Klängen tanzten und feierten. Ein unbeschreibliches Gefühl, einfach Sababa!
Full House an der We Love Tel Aviv Party
Was für Events habt Ihr in der Zukunft geplant?
Zurzeit steht die „We love Tel Aviv Summerparty, Volume 2“ vor der Tür. Am 31. Oktober ist es wieder soweit und wir erhoffen uns einmal mehr eine unvergessliche Nacht. Dieses Mal freuen wir uns, dem Publikum Goldstar Bier aus Israel anbieten zu können. Eine weitere erfolgreiche Party würde uns zu weiteren immer grösser werdenden Veranstaltungen verhelfen.
Nächster Event: 31. Oktober, Sasso Bar in Zürich. Ab 21.30 Uhr