USA besorgt über iranische Atomfortschritte: Teheran nennt Israel „Krebsgeschwür“

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Ayatollah Ali Khameini hat seinem Hass auf Israel abermals freien Lauf gelassen. Auf einer Konferenz in Teheran erteilte das geistige Staatsoberhaupt des Iran auch dem versöhnlichen Kurs der neuen US-Administration eine scharfe Abfuhr. Er lehnte auch Verhandlungen ab, egal ob mit Israel oder den USA…

„Selbst der neue Präsident von Amerika, der mit Sprüchen über die Änderung von Bushs Politik an die Macht gekommen ist, verteidigt den Staatsterrorismus, indem er über die bedingungslose Verpflichtung gegenüber der Sicherheit Israels spricht“, sagte Khamenei.
„Ein anderer großer Fehler ist es zu sagen, dass der einzige Weg zur Rettung der palästinensischen Nation über Verhandlungen führt“, beteuerte der Mullah. „Verhandlungen mit wem? Mit einem tyrannischen Besatzungsregime, das an kein anderes Prinzip als die Gewalt glaubt? … Oder Verhandlungen mit Amerika oder Großbritannien, die die größte Sünde begangenen haben, indem sie dieses Krebsgeschwür geschaffen und unterstützt haben…?“

US-Generalstabschef warnt vor iranischer Atombombe

In den USA wächst die Sorge angesichts des iranischen Atomprogramms. Nun hat der Vorsitzende der Vereinigten US-Generalstabschefs, Admiral Mike Mullen, mitgeteilt, dass der Iran inzwischen über ausreichend spaltbares Material für eine Atombombe verfüge.

„Wir denken, sie haben es, ganz offen gesagt“, erzählte Mullen dem Nachrichtensender CNN. „Der Iran im Besitz von Atomwaffen – seit langer Zeit glaube ich, dass dies ein sehr, sehr schlechter Ausgang ist – für die Region und für die Welt.“

Mullen sprach in Reaktion auf einen im vergangenen Monat veröffentlichten Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Aus diesem war hervorgegangen, dass der Iran bereits einen Bestand von 1.010 Kilogramm niedrig angereichertem Uran aufgebaut hat. Viele Experten gehen davon aus, dass diese Menge nach Konvertierung in hoch angereichertes Uran für eine Atombombe genügen würde.

Israels Einschätzung ist bisher dahin gegangen, dass der Iran bis Ende 2009 genügend spaltbares Material für eine Atombombe verfügen würde. Die USA hatten jedoch bis vor kurzem noch behauptet, dies werde nicht vor 2010 der Fall sein.

US-Geheimdienstchef: Dialog wird iranisches Atomprogramm nicht aufhalten

Der Direktor der US-amerikanischen National Intelligence, Dennis Blair, vertritt die Ansicht, dass der Iran auf diplomatischem Wege nur schwerlich dazu gebracht werden könne, sein Atomprogramm einzustellen. Das machte er am Dienstag vor dem Verteidigungsausschuss des Senats deutlich.

„Wir glauben, dass es schwer sein wird, die iranische Führung davon zu überzeugen, auf die Entwicklung der Atombombe zu verzichten, angesichts dessen, dass viele innerhalb der Führung eine Verbindung zwischen der Atomwaffe und der nationalen Sicherheit des Iran sehen, und angesichts der Bemühungen des Iran um die Entwicklung einer solchen Waffe zumindest von den späten achtziger Jahren bis 2003“, sagte Blair.

Lediglich eine Kombination von verstärktem internationalen Druck und Anreizen könnte Teheran womöglich dazu bringen, das Atomprogramm einzustellen. Wenngleich man nicht sicher wisse, ob der Iran derzeit vorhat, Atomwaffen herzustellen, gehe man doch davon aus, dass die Islamische Republik sich die Option zumindest offen halte.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt besitze der Iran, so Blair, noch keine Atomwaffen, bereits 2010 könnte er jedoch in den Besitz solcher gelangen. Israels Militärgeheimdienstchef Amos Yadlin hatte erst vor Kurzem mitgeteilt, die Islamische Republik habe bereits die technologische Schwelle zum Bau der Atombombe überschritten.

(Haaretz, 02./04. 03. 2009, Yedioth ahronot, 10. 03. 2009)