Israelischer Kaffee international erfolgreich

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Wo auch immer man politisch stehen mag, es gibt eines, was alle Israelis vereint – die Liebe zum Kaffee…

Wann immer man durch eine der florierenden israelischen Städte schlendert, wird man sich auf einmal wie in Paris oder London fühlen, wenn man die vielen Cafés sieht, die von Legionen von Kaffee-Trinkern gefüllt werden.

In den letzten fünfzehn Jahren sind Ketten wie Aroma und Cup O’Joe, Arcaffe und Café Hillel ebenso allgegenwärtig wie die goldenen Bögen von McDonalds.

In einem Land, das von Café-Ketten nur so überläuft, haben einige der erfolgreichen Ketten nun begonnen, ihren Horizont auch über Israel heraus zu erweitern und exportieren nun ihre Kaffees. Es heißt auf Wiedersehen, Jaffa-Orangen, hallo, Eiskaffee!

Die israelische Kaffee-Kultur ist älter als der Staat selbst. Wie Michael Reiner, Vorstandsvorsitzender von Ava Coffee erklärt, kommt die entspannte Kaffee-Kultur vor allem aus der nahöstlichen Umgebung. „Wir haben die Gewohnheiten der Beduinen und Araber übernommen, die dem sozialen Akt der Kaffeezubereitung und des Kaffee-Trinkens eine große Bedeutung beimessen.“

Ja, man kann sogar sagen, dass der Kaffe bei der Staatsgründung eine große Rolle spielte. Die Untergrund-Kämpfer in der Mandatszeit saßen zusammen und tranken den starken dickflüssigen Türkischen Kaffee, der auf Hebräisch „Botz“ genannt wird – Schlamm.

Botz ist für Jahrzehnte der weitverbreitetste Kaffee geblieben, getrunken von Soldaten bei der Nachtwache und Studenten zwischen zwei Seminaren.

Aber mit den Jahren kamen dann auch andere Kaffee-Sorten dazu, wie Nes (Kurz für Nescafé) aus den USA und aus Europa der Cappuccino.

Als die Israelis in den siebziger und achtziger Jahren begannen zu reisen, brachten sie aus der Welt die verschiedenen Kaffee-Sorten mit, die sich bald über das Land ausbreiteten.

In den neunziger Jahren kamen dann die „Spezialkaffees“, die vor allem im Café „Ilan’s“ in Tel Aviv und von der Kette „Arcaffe“ eingeführt wurden. Dann kam der Boom – zwischen 1995 und 1998 wurden in Israel 500 neue Kaffee-Bars eröffnet.

Jede Kette hat ihren eigenen Stil, und Gebäck und Kuchen sind mindestens so wichtig wie die verschiedenen Kaffee-Sorten. Am meisten wird Cappuccino getrunken, oder wie er auf Hebräisch heißt „Kaffee hafuch“, umgedrehter Kaffee. Danach kommen die Eiskaffees und an dritter Stelle der Espresso.

Doch der gute alte Botz ist immer noch der Kaffee, der für den Hausgebrauch am meisten verkauft wird, auch wenn mehr und mehr Israelis heute eine Espresso-Maschine zu Hause haben.

So speziell ist die israelische Kaffee-Kultur, dass Starbucks hier keine Chance hatte – nach nur zwei Jahren waren die wenigen Filialen wieder aus dem Land verschwunden.

Im Gegenzug suchen nun israelische Kaffeehäuser ihr Glück im Ausland – Aroma hat 2006 seine erste ausländische Filiale in New York eröffnet, heute gibt es 15 Filialen im Ausland, in den USA, Kanada, der Ukraine, Rumänien und Kasachstan. Und nicht zuletzt hat Aroma auch eine Filiale auf der Friedrichsstraße in Berlin.

Außenministerium des Staates Israel, 28.06.11, Newsletter der Botschaft des Staates Israel

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