
Erinnerungsraum und Ausstellung der Initiative kritisches Gedenken & Zentrale für kritische Bürger:innenanliegen in Sachen Frida Poeschke und Shlomo Lewin
29. Oktober bis 20. Dezember 2025
Vor 45 Jahren wurden Shlomo Lewin und Frida Poeschke in Erlangen von einem Rechtsterroristen der Wehrsportgruppe Hoffmann aus antisemitischen Motiven ermordet. Die Ausstellung „Was bleibt, wenn es gewesen ist?“ greift dieses Kapitel der Erlanger Stadtgeschichte auf und schafft einen Raum für kritisches Erinnern.
Im Mittelpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung des Kunstkollektivs Zentrale für kritische Bürger*innenanliegen steht ein Archiv von historischen Spuren und Fragmenten, das im Zuge der Erinnerungsarbeit der Initiative kritisches Gedenken entstanden ist. Die Materialien dokumentieren nicht nur die Geschichte des Attentats, dessen Bedingungen und den Umgang damit, sondern machen auch sichtbar, welche Leerstellen über Jahrzehnte des nicht-Erinnerns entstanden sind. Damit wirft die Ausstellung Fragen auf, mit denen wir uns gerade angesichts der Kontinuität rechter Gewalt auseinandersetzen müssen.
Ort:
Goethestraße 29, 91054 Erlangen
Öffnungszeiten:
Mi. 16:30 – 19:30
Sa. 14:00 – 17:00
So. 11:00 – 17:00
Programm:
Mi. 29.10. | 18:00
Vernissage
Sa. 01.11. | 18:00
Filmscreening: Die Möllner Briefe
Kulturzentrum E-Werk
Sa. 15.11. | 15:00
Künstler:innengespräch
Ein vergessener rechtsterroristischer Doppelmord
Am Abend des 19. Dezember 1980, der Schabbat hat gerade begonnen, öffnet Shlomo Lewin ohne jeden Argwohn die Haustür und erblickt seinen Mörder, der sofort drei Schüsse aus einer Beretta-Pistole auf ihn abgibt und anschließend noch einen finalen Kopfschuss aus nächster Nähe setzt. Danach tötet der Unbekannte Lewins Lebensgefährtin Frida Poeschke ebenfalls mit vier Kugeln. Es war eine «regelrechte Hinrichtung», erklärt die Polizei. Und es war der erste Mord an einem offiziellen Vertreter der jüdischen Gemeinschaft in der Bundesrepublik Deutschland.


