Die neuen Fernsehtipps

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Foto: Pexels

Von 1. bis 15. August 2025

Sa., 2. Aug · 06:25-07:25 · arte
Billy Wilder – Eine Hollywood-Legende

Samuel Wilder (1906-2002) war Sohn jüdischer Eltern und wuchs in Österreich auf. Nach der Machtübernahme der Nazis siedelte der ehemalige Journalist zunächst nach Paris und später nach Hollywood über. Aufgrund seines großen Talents kam Wilder trotz mangelnder Englischkenntnisse bei Paramount unter Vertrag. Gemeinsam mit dem antisemitischen WASP Charles Brackett schrieb er die Drehbücher zu zwei Werken seines Mentors und Vorbilds Ernst Lubitsch: „Blaubarts achte Frau“ und „Ninotschka“ wurden zu Kassenschlagern des Goldenen Zeitalters. Aber Wilder zieht es hinter die Kamera. Mit seinem ersten amerikanischen Erfolgsfilm „Der Major und das Mädchen“ (1942) bringt der Regisseur eine scheinbar leichtfüßige Liebesgeschichte mit pädophilen Zügen auf die Leinwand und zeichnet eine grausame und provokante Satire seiner neuen Wahlheimat. 1950 folgt „Boulevard der Dämmerung“ mit Gloria Swanson und William Holden in den Hauptrollen. Die beiden Schauspieler gehören neben Jack Lemmon zu Wilders Favoriten. Der Film steht mittlerweile auf der Liste der besten Hollywoodfilme aller Zeiten. Wenig später verlässt der unbestrittene Meister der Komödie Paramount, um seine Unabhängigkeit zu wahren. Wilders persönlicher Lieblingsfilm ist „Reporter des Satans“ (1951), eine scharfe Anklage gegen die Scheinheiligkeit so mancher Medien, die auch heute noch aktuell ist. Anhand von Ausschnitten aus seiner meisterhaften Filmografie und herrlich (selbst)ironischen Archiv-Interviews geht die Dokumentation dem Werk des legendären Billy Wilder auf den Grund.

So., 3. Aug · 23:35-01:33 · Das Erste (ARD)
Nicht ganz koscher – No Name Restaurant

Um die einst größte jüdische Gemeinde der Welt vor dem sicheren Ende zu bewahren, wird Ben, ein orthodoxer Jude aus Brooklyn, als dringend benötigter zehnter Mann für das in einer Woche anstehende Passahfest von Jerusalem nach Alexandria entsandt. Seine Reise nach Ägypten im Überlandbus wird jedoch abrupt unterbrochen, als er nach heftiger Diskussion unter den arabischen Mitreisenden in der Wüste Sinai ausgesetzt wird. Zwar liest ihn der mürrische Beduine Adel mit seinem klapprigen Renault am Straßenrand auf und stellt ihm in Aussicht, ihn ins weit entfernte Alexandria zu fahren, doch müsse er erst ein entlaufenes Kamel finden. Ben hat keine andere Wahl, als sich Adel anzuschließen, obgleich sein Unbehagen wächst, als sie den Kamelspuren immer tiefer in die Wüste folgen. Fortan sind die beiden auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Nachdem das Auto den Geist aufgegeben hat, soll ein Zweitagesmarsch sie zu einer alten Wasserstelle führen. Zögerlich kommen sich der weltfremde Orthodoxe und der väterlich raue Araber näher. Für Adel ist es eine wehmütige Reise in die eigene Vergangenheit, für Ben eine in das Land seiner biblischen Vorfahren. Ben erfährt von Adels Familienzwist und seinem Hadern mit dem modernen Beduinenleben, Adel wiederum von Bens unerfüllter Liebe zu Yemima, einer weniger orthodoxen Jüdin, die Ben zwar täglich anruft, ohne allerdings jemals ein Wort mit ihr zu wechseln. Als sie die rettende Wasserstelle endlich erreichen, passiert ein Unglück, das die beiden zwingt, an ihre Grenzen zu gehen und ihre kulturell-religiösen Vorurteile zu überwinden.

Mo., 4. Aug · 03:05-04:35 · Das Erste (ARD)
The Bibi Files – Die Akte Netanjahu

Als erster amtierender Ministerpräsident Israels steht Benjamin Netanjahu vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Korruption im Amt vor. Der Prozess begann 2020 und könnte sich noch über Jahre hinziehen. Erstmals zeigt dieser Dokumentarfilm von Regisseurin Alexis Bloom und Oscar-Preisträger Alex Gibney als Produzent die Verhörvideos von Netanjahu, auf denen die Anklage basiert. Sie wurden den Filmemachern zugespielt. Aussagen von ehemaligen Freunden und Wegbegleitern vervollständigen das Porträt eines Mannes, der mit allen Mitteln an der Macht bleiben will, dafür 2022 sogar ein Bündnis mit der extremen Rechten eingegangen ist. Dass Benjamin Netanjahu sich ihren Extremismus zu eigen macht, hat tödliche Folgen.

Mo., 4. Aug · 20:15-21:00 · PHOENIX
Ruth Maier – Die österreichische Anne Frank

Ihre Tagebücher sind Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes Memory of the World. In ihrer Heimat Österreich aber ist sie kaum bekannt: Ruth Maier, 1920 in eine jüdische Familie in Wien geboren, schrieb akribisch Tagebuch über ihre private Situation, aber auch die politischen Entwicklungen in Österreich vor und nach dem Einmarsch deutscher Truppen. Ebenso über ihre Flucht 1939 nach Norwegen und ihre Zeit als Fremde und Flüchtling. Die Eintragungen enden erst kurz vor ihrer Deportation nach Auschwitz, wo sie am 1. Dezember 1942 vergast wurde. Es sind feinsinnige und analytische Beobachtungen einer außergewöhnlich sensiblen und begabten jungen Frau. Nicht von ungefähr hat Ruth Maier daher heute oft den Beinamen Anne Frank von Österreich. Für einen Platz in einem Kindertransport schon zu alt, hat Ruth Maier das Glück, im Jänner 1939 zu einer Gastfamilie in Norwegen fliehen zu können. Dort will sie Matura machen und danach zu ihrer Familie weiterfahren, die nach England fliehen konnte. Aber einen Monat vor der Matura marschiert die Wehrmacht in Norwegen ein. Ruth vermerkt in ihrem Tagebuch: Jetzt wieder. Kein Unterschied. Ich bin allein. Als jüdischer Flüchtling kann Ruth Maier auch unter deutscher Besatzung zumindest anfangs noch ohne Einschränkungen und selbstbestimmt leben. Einen gewalttätigen und mörderischen Antisemitismus wie in Wien erlebt sie in der norwegischen Bevölkerung nicht. Mit mehrmaligen freiwilligen Meldungen zum Arbeitsdienst sichert sie ihren Lebensunterhalt. In einem dieser Lager lernt sie Gunvor Hofmo kennen, deren Familie sich dem kommunistischen Widerstand angeschlossen hat. Die beiden jungen Frauen verlieben sich und beginnen eine Beziehung, die bis zur Deportation Ruth Maiers anhält. Nach Ruth Maiers Ermordung verblieben ihre Tagebücher bei Gunvor Hofmo und mehr als ein halbes Jahrhundert lang in der Öffentlichkeit unbekannt. Hofmo wird nach dem Zweiten Weltkrieg zwar eine bedeutende norwegische Schriftstellerin, doch ihre Versuche, die Tagebücher zu publizieren, scheiterten. Nach Hofmos Tod 1997 fand sie der norwegische Schriftsteller Jan Erik Vold in ihrem Nachlass und veröffentlichte sie 2007. Bis heute wurden sie weltweit in mehr als zehn Sprachen publiziert. Die Wirkung von Ruth Maiers Schilderung der norwegischen Gesellschaft zwischen Kollaboration mit und Widerstand gegen die NS-Besatzung war so nachhaltig, dass ihre Tagebücher auf norwegische Initiative seit 2014 Teil des Weltdokumentenerbes sind.

Mi., 6. Aug · 23:05-00:00 · HR
Die Zweiflers 1/6

Für den Berliner Musikmanager Samuel Zweifle verbindet sich mit seinem Jüdischsein vor allem: Zuhause! In Frankfurt betreibt seine Familie eine Deli-Kette, deren Stammhaus zum multikulturellen Bahnhofsviertel gehört wie das nahegelegene Rotlichtmilieu. Als sein Großvater Symcha die Familie versammelt, macht er die überraschende Ankündigung, an einen Investor zu verkaufen. Bei einem Treffen mit Freunden lernt Samuel die Szene-Köchin Saba kennen – und verliebt sich.

Do., 7. Aug · 22:15-23:00 · PHOENIX
Terra X History: Roadtrip 1945, Wolfszeit

Das letzte Lebenszeichen seiner Eltern Moritz und Else Gans liegt Jahre zurück. Über das Lager Westerbork waren sie nach Bergen-Belsen und schließlich nach Theresienstadt verschleppt worden. Bis kurz vor Kriegsende werden rund 88.000 jüdische Menschen von hier aus in die Vernichtungslager im Osten geschleust. Nur jeder siebte Insasse von Theresienstadt überlebt den Holocaust. Freddie kann sein Glück kaum fassen, als er sieht, dass seine Eltern tatsächlich leben. Fast schon nüchtern notiert er: „Zwischen Gesprächen über ihre Vergangenheit, unsere Verwandten, die Welt fühlen wir uns jetzt alle sehr glücklich.“ Doch dann breitet sich im überfüllten Areal Fleckfieber aus. Die Erkrankten werden isoliert, das ganze Lager großflächig entlaust. Kaum befreit, stellt der sowjetische Kommandant Theresienstadt unter Quarantäne. Ein Schockmoment, wie Freddie in seinem Bericht schreibt. Ohne seine Eltern kehrt er zunächst ins niederländische Goes zurück, wo er sich umgehend daran macht, die Eindrücke der vergangenen Tage zu Papier zu bringen. Und er setzt alles daran, seine Eltern so schnell wie möglich aus Theresienstadt herauszuholen. Nachdem im Lager die Fleckfieber-Epidemie abebbt, ist es endlich soweit. Am 21. Juni 1945 besteigen das Ehepaar Gans und weitere niederländische Überlebende ein Flugzeug nach Eindhoven. Freddies private Mission geht damit zu Ende, doch sein Dienst für die britische Armee noch nicht. Als ausgebildeter Verhörspezialist befragt Freddie KZ-Wärter und andere NS-Funktionäre. Seine Befragungen dienen auch der Vorbereitung der Nürnberger Prozesse. Deren Ende erlebt er als Zivilist. Im August 1946 legt er seinen Tarnnamen ab und wird wieder zu Manfred Gans. Im Juli 1948 gibt er seiner großen Liebe Anita in New York das Ja-Wort.

Do., 7. Aug · 23:45-00:30 · PHOENIX
Terra X History: Roadtrip 1945, Kriegsende

Nach der deutschen Kapitulation begibt sich Freddie Gray auf eine abenteuerliche Reise quer durch Trümmerdeutschland auf der Suche nach seinen Eltern, die von den Nationalsozialisten verschleppt worden waren. Kurz vor Kriegsende erreichte ihn die Nachricht, dass sie möglicherweise noch am Leben sein könnten sie wurden im Lager Theresienstadt gesehen. Hinter Freddie liegen abenteuerliche Monate, die mit der Landung in der Normandie am sogenannten D-Day begannen. Er ist Soldat in der britischen X Troop einem geheimen jüdischen Kommando, das für die Briten gegen die Nazis kämpft. Am 27. Januar 1945 hatten Einheiten der Roten Armee die wenigen Überlebenden des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz befreit. Eine Mordfabrik in gigantischen Ausmaßen, perfektioniert wie ein Industriebetrieb. Millionen sind hier und in anderen Vernichtungslagern gestorben. Erste Bilder der unvorstellbaren Gräueltaten der Deutschen gehen um die Welt. Nachrichten, die auch den 23-jährigen jüdischen britischen Soldaten Frederick „Freddie“ Gray erreichen und bei ihm schlimmste Befürchtungen auslösen. Seit Jahren hat er kein Lebenszeichen von seinen Eltern mehr erhalten: Sie hatten ihn 1938 außer Landes geschickt, schafften es aber selbst nicht mehr, den Nationalsozialisten zu entkommen. Kurz vor Kriegsende erreicht ihn die Nachricht, dass seine Eltern vielleicht noch am Leben sein könnten sie wurden im Lager Theresienstadt gesehen. Hinter ihm liegen abenteuerliche Monate, die mit der Landung in der Normandie am sogenannten D-Day begannen. Er ist Soldat in der britischen „X Troop“ einem geheimen jüdischen Kommando, das für die Briten gegen die Nazis kämpft. Auch Freddie operiert hinter feindlichen Linien, hilft, letzte Bastionen des Atlantikwalls zu Fall zu bringen, bei Kriegsende erreicht er mit seiner Einheit das niederländische Goes. Von dort aus begibt er sich am 12. Mai 1945 in einem Jeep samt Fahrer auf einen halsbrecherischen „Roadtrip“ quer durch seine zerstörte deutsche Heimat, um seine Eltern im knapp 900 Kilometer entfernten Konzentrationslager Theresienstadt zu suchen. Seine Reise führt den aus dem Münsterland stammenden Freddie zunächst in seine Westfälische Heimat Borken zurück. Dass sein Elternhaus noch steht, grenzt an ein Wunder. Denn viele deutsche Städte wurden noch in den letzten Kriegswochen massiv bombardiert. Auch Borken ist fast vollständig zerstört, „Germany 1945 Style“, kommentiert Freddie trocken. Auch Mirko Drotschmann besucht auf seiner Zeitreise Borken und lernt Freddies Nachfahren kennen, die heute in den USA und Israel leben, darunter Sohn Daniel Gans. Sie treffen sich am einstigen Familiensitz, für alle eine sehr emotionale Situation. Für Freddie war es damals nur ein kurzer Zwischenstopp. Die Sorgen um seine Eltern trieben ihn zur raschen Weiterfahrt Richtung Osten an. Hunderte Kilometer lagen noch vor ihm. Es war eine Fahrt ins Ungewisse.

Sa., 9. Aug · 02:00-02:55 · arte
Dani Karavan – Die Kunst der Erinnerung

Im fortgeschrittenen Alter, als er auf die 90 Jahre zuging, begab sich Dani Karavan auf eine emotionale und politische Abschiedsreise zu seinen Kunstwerken. Die Dokumentation begleitet ihn nach Deutschland, Frankreich, Spanien und Israel. Überall überprüft er den Zustand seiner Kunstwerke und äußert seine Besorgnis über ihre Instandhaltung. Eine der Stationen ist die französische Stadt Cergy-Pontoise, Heimat der „Axe Majeur“, eine der größten Umweltskulpturen der Welt. Die Arbeiten an diesem Bauwerk laufen seit 30 Jahren. Angesichts seines Alters ist Karavan fest entschlossen, das Bauwerk noch zu seinem Abschluss zu bringen. In seinen Werken geht es meistens um Erinnerungskultur – um Erinnerung von Menschen, von Epochen, von Orten. Auf seiner letzten Reise beginnt ihn sein eigenes Gedächtnis zu verlassen. Bei seinem letzten Auftrag gerät er in einen politischen Konflikt, als er in Warschau ein Denkmal für die Polen bauen sollte, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben riskierten, um Juden zu retten. Das Denkmal konnte er nicht mehr errichten. Die Dokumentation zeigt einen rastlosen, energiegeladenen alten Mann, voller Witz und Leidenschaft, er zählt zu den großen Künstlern unserer Zeit.

So., 10. Aug · 08:00-08:55 · NDR
Pioniere der Filmmusik – Europas Sound für Hollywood

Die Filmmusik Hollywoods hat ihre Wurzeln in Europa. Drei Komponisten, die vor Krieg und Nationalsozialismus in die USA geflohen waren, erschufen den Klang, der die Filmmusik bis heute prägt: Erich Wolfgang Korngold, Max Steiner und Franz Waxman. Ihr Einfluss ist sichtbar in der Arbeit zeitgenössischer Komponisten wie Hans Zimmer („Dune“), Ramin Djawadi („Game of Thrones“) und Harold Faltermeyer („Top Gun“). Diese ebenfalls europäischen Künstler setzen die Methoden ihrer Vorgänger fort und bewahren so die Traditionen, die im Wien und Berlin des 19. Jahrhunderts ihren Anfang nahmen. Das „Star Wars“-Thema von John Williams in all seiner Pracht, Jerry Goldsmiths ikonische „Raumschiff Enterprise“-Melodien und Hans Zimmers beeindruckende „James Bond“-Soundtracks – all das verdanken wir drei Wegbereitern der Filmmusik: Erich Wolfgang Korngold, Max Steiner und Franz Waxman. Alle drei stammten aus dem deutschsprachigen Europa, waren jüdischer Herkunft und zur Flucht vor Krieg und Nationalsozialismus gezwungen. Diese klassisch ausgebildeten Komponisten transformierten im frühen 20. Jahrhundert die in Wien und Berlin erworbenen Methoden zu einer neuartigen amerikanischen Kunstform: der Filmmusik. Korngold, Steiner und Waxman balancierten das Verhältnis zwischen Bild und Ton aus und entwickelten Techniken sowie dramaturgische Kniffe, um den größtmöglichen Effekt auf den Zuschauer zu erzielen.

Di., 12. Aug · 22:45-00:10 · ZDF
Das Unwort

Krisengespräch am Berliner Westend-Gymnasium: Max, 15 Jahre, hat seinem Mitschüler Karim das Ohrläppchen abgebissen und einem anderen, Reza, die Nase gebrochen. Nun droht Max der Schulverweis. Wie sich bald herausstellt, hat der Vorfall eine Vorgeschichte: Als die Klassenlehrerin Annika Ritter einige Zeit zuvor Das Tagebuch der Anne Frank im Unterricht behandeln möchte, erzählt Max von seiner jüdischen Herkunft und wird damit zur Zielscheibe eines monatelangen Mobbings durch seine Mitschüler. Sogar Max‘ Freund Reza schlägt sich irgendwann auf die Seite von Karim, der die treibende Kraft hinter den verbalen und physischen Attacken gegen Max ist. Während die Klassenlehrerin mit der Situation überfordert ist, versucht die Schulleitung aus Angst um den Ruf der Schule, das Problem herunterzuspielen. „Zu ihrem eigenen Schutz“ sollen Max und andere jüdische Kinder ab sofort während der großen Pause im Klassenzimmer bleiben. Die Eskalation ist programmiert, auf der Schulkonferenz kommt es vollends zum Eklat. Was ist der richtige Umgang mit der Situation? Ist die Sache aus der Welt, wenn statt Max nun Karim und Reza von der Schule fliegen? Max‘ Vater Simon möchte um keinen Preis, dass sein Sohn zum Opfer gemacht wird, Rezas Mutter Majan Marschner Merizade sieht sich einer antimuslimischen Vorverurteilung ausgesetzt, der Schuldirektor Ralf Stege hat Angst um seine politische Karriere, und die eigens angereiste Vertreterin der Schulaufsichtsbehörde, Frau Dr. Gisela Nüssen-Winkelmann, will einen Medienskandal vermeiden. So gerät der Versuch der Erwachsenen, den Konflikt der Jugendlichen zu lösen, unversehens zu einem „Kampf der Kulturen“, einen Kampf zwischen Eltern und Schulvertretern, zwischen Moslems, Juden und „deutscher Leitkultur“, zwischen Bürokratie und Menschlichkeit. Ein folgenschwerer Abend, an dem sich jenseits aller politischen Korrektheit die Vorurteile und Ressentiments der Erwachsenen Bahn brechen.

Fr., 15. Aug · 09:55-10:25 · 3sat
Alles außer Kartoffeln: Conflict Kitchen: Nir Rosenfelds Traum vom Frieden

Sechs Köchinnen und Köche mit Migrationshintergrund, die erfolgreich die Gerichte ihrer Herkunftsländer kochen, stehen im Mittelpunkt dieser Dokumentationsreihe. Eine Welt ohne Tierleid – das ist das Ziel des veganen Frankfurters Nir Rosenfeld. Er betreibt mehrere israelische Restaurants in Frankfurt. Doch nach dem Terroranschlag der Hamas in seinem Geburtsland Israel erlebt er Anfeindungen und Bedrohungen. Nir Rosenfeld wird manchmal gefragt, ob es „israelische Küche“ überhaupt gibt. Wie kann er sich für Toleranz einsetzen – wenn sogar Essen politisiert wird?