Die neuen Fernsehtipps

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Vom 1. bis 15. April 2021…

Do., 1. Apr · 20:15-23:15 · kabel eins
Schindlers Liste

Der Film erzählt von dem Geschäftsmann Oskar Schindler, der über tausend Juden vor dem Tod durch die Nazis rettete indem er sie in seinen Rüstungsfabriken beschäftigte. ‚Schindlers Liste‘ beruht auf einer wahren Geschichte, wurde in schwarz-weiß und an vielen originalen Schauplätzen gedreht und hat kontroverse Diskussion nach sich gezogen.

Do., 1. Apr · 22:30-00:00 · HR
Die Ungewollten – Die Irrfahrt der St. Louis

Voller Zuversicht verlassen 937 jüdische Flüchtlinge 1939 den Hamburger Hafen. Nazi-Deutschland hinter sich, die Freiheit vor sich. Ein Visum für Kuba verspricht ein Leben ohne Angst. Doch Havanna verweigert die Einreise. Kapitän Schröder nimmt Kurs auf die USA. Auch Washington verwehrt der „St. Louis“, einen sicheren, US-amerikanischen Hafen anzulaufen. Als dann auch Kanada die Aufnahme verweigert, gerät die Fahrt in die Freiheit zur Odyssee auf dem Atlantik. An Bord machen die Worte Selbstmord und Meuterei die Runde. Knapp einen Monat nach Verlassen des Hamburger Hafens läuft die „St. Louis“ in Antwerpen ein. Nahezu ein Drittel der Passagiere ermorden die Nazis in den folgenden Jahren. Ein Grammophon, Briefe und ein Tagebuch lagerten jahrelang auf dem Dachboden einer Hamburger Villa in einer alten Seekiste. Der Nachlass von Gustav Schröder erinnert an die dramatischen Ereignisse an Bord der „St. Louis“. In Jad Vashem wird der Kapitän der St. Louis als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt. 2019 jährte sich die Geschichte zum 80. Mal. Die großen Flüchtlingsströme der jüngsten Zeit und wachsender Antisemitismus lassen die Ereignisse an Bord der „St Louis“ erschreckend aktuell erscheinen. Die „Washington Post“ erinnerte daher noch einmal an die Ereignisse aus dem Jahr 1939, Kanadas Premier Justin Trudeau entschuldigte sich bei den Familien der jüdischen Flüchtlinge, die Kanada einst abwies. Der NDR entwickelte mit dem SWR, RBB und HR ein Doku-Drama in Spielfilmqualität. Das Drehbuch basiert auf Gustav Schröders Tagebucheinträgen, die dem NDR vorliegen und dem Film im Zusammenspiel mit beeindruckendem Archivmaterial, den Schauspielern Ulrich Noethen und Britta Hammelstein, eine sehr emotionale Note verleihen.

Do., 1. Apr · 23:15-01:40 · kabel eins
Unbeugsam – Defiance

Der Film basiert auf dem Buch „Defiance: The Bielski Partisans“. Er schildert die Flucht polnischer Juden vor den deutschen Besatzern während des 2. Weltkriegs und deren Widerstandskampf. Die Protagonisten sind die Brüder Tuvia, Zus, Asael und Aron Bielski, deren Familie zum großen Teil durch die Deutschen getötet wurde, die eine Widerstandsgruppe aufbauen um andere Juden zu retten.

Fr., 2. Apr · 00:00-00:40 · HR
Bubis – das letzte Gespräch

Deutschland 1992. In Rostock-Lichtenhagen brennt das Sonnenblumenhaus, in dem vor allem Vietnamesen leben. Anwohner applaudieren und befeuern die rechtsradikalen Brandstifter. Als der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland den Tatort besucht, kann er seine innere Bewegung kaum verbergen. Ignatz Bubis ist schockiert und erschüttert angesichts der schieren Gewalt. Ein lokaler CDU-Politiker findet, dass Bubis hier nichts zu suchen habe, seine Heimat sei doch Israel. Wenige Monate vor seinem Tod gibt Ignatz Bubis im Jahre 1999 sein letztes Interview. Seine Lebensbilanz ist unüberhörbar: „Ich habe nichts oder fast nichts erreicht.“ Das Gespräch mit den beiden Journalisten Michael Stoessinger und Rafael Seligmann erscheint im Stern und entfacht eine heftige Debatte. Es wird ein Gespräch über Angst, Schuld, Deutschland und sein Leben als Jude in Deutschland. Bubis sinnt nach über die Macht des Zufalls und spricht über die Deutschen und ihren Umgang mit dem Holocaust. Bis heute gilt dieses Interview als Bubis‘ Vermächtnis. Die unmittelbare Erfahrung von Bubis‘ Desillusionierung und seine Einsamkeit, sie werden zum Ausgangspunkt der Erzählung. Für die Dokumentation, eine Zusammenarbeit von hr, rbb, NDR und AVE, wurde das letzte Interview mit dem Schauspieler Udo Samel als Ignatz Bubis so einfach wie eindrucksvoll in Szene gesetzt. Es bildet den Rahmen für die Dokumentation. Interviews mit Bubis‘ Tochter Naomi in Tel Aviv, den Journalisten Michael Stoessinger und Rafael Seligmann, mit Weggefährten – wie Salomon Korn, Michel Friedman und Daniel Cohn-Bendit – entwerfen ein intimes und umfassendes Porträt. Ihre Erinnerungen und sorgfältig ausgewählte Archiv-Sequenzen führen zurück in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich Ignatz Bubis als Immobilieninvestor in Frankfurt am Main etablierte und recht bald als „jüdischer Spekulant“ angegriffen wurde, zurück in die Jahre seines politischen Engagements als „deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“, als Brückenbauer, als Mahner und „moralische Autorität“ im Kampf gegen Fremdenhass und Antisemitismus. Entstanden ist dabei eine intensive bild- und wortgewaltige Annäherung an einen streitbaren, engagierten Deutschen – der die deutsche Gesellschaft, in der er lebte, zu Lebzeiten nicht in Ruhe ließ, der unbequem war, der sich angesichts von ausländerfeindlichen, rassistischen und antisemitischen Äußerungen, Ausschreitungen und rechtsradikalen Wahlerfolgen einmischte und seine Stimme erhob. Die Filmautorin Johanna Behre und der Regisseur Andreas Morell dokumentieren das Leben und Wirken von Ignatz Bubis in angespannten Zeiten. „Bubis – das letzte Gespräch“ ist eine Annäherung an Ignatz Bubis und eine Auseinandersetzung mit diesem Land, ein Nachdenken über das Ankommen und Weggehen, über Zugehörigkeit und Fremdsein. Bubis‘ damalige Bilanzen und Prognosen – der Hass und die Gewalt -, das ist auch die Gegenwart: Deutschland im Jahr 2018.

Fr., 2. Apr · 11:50-12:15 · BR
Der fromme Rebell

Christian Stückl steht unter Strom. Er ist der Spielleiter oder besser: Der Dompteur, der glühende Zirkusdirektor, der die 2.500 Laiendarsteller, darunter 600 Kinder, 2010 im Passionsspiel zu Höchstleistungen anfeuert. Schon als kleiner Junge hatte er eigentlich nur einen Berufswunsch: Passionsspielleiter in Oberammergau. Mit 29 Jahren ging sein Traum in Erfüllung. 2010 inszenierte er zum dritten Mal die Passionsspiele. Da schon routinierter als zwei Jahrzehnte zuvor, als er der jüngste Spielleiter war und seinetwegen im Dorf heftig gestritten wurde. Schon damals arbeitete er die Textvorlage des ehrwürdigen Passionsspiels um. Christian Stückl steht unter Strom. Er ist der Spielleiter oder besser: Der Dompteur, ein glühender Zirkusdirektor, der die 2.500 Laiendarsteller, darunter 600 Kinder, 2010 im Passionsspiel zu Höchstleistungen anfeuert. Schon als kleiner Junge hatte er eigentlich nur einen Berufswunsch: Passionsspielleiter in Oberammergau. Mit 29 Jahren ist sein Traum in Erfüllung gegangen. 2010 inszenierte er zum dritten Mal die Passionsspiele. Da schon routinierter als zwei Jahrzehnte zuvor, als er der jüngste Spielleiter war und seinetwegen im Dorf kräftig gestritten wurde. Schon damals arbeitete er die Textvorlage des ehrwürdigen Passionsspiels um. Erst behutsam, im Jahr 2000 dann gründlich. Judenfeindliche Passagen wurden eliminiert. Die biblischen Figuren durchdacht. Jesus wurde damals zum „Revoluzzer“. Stückl legte Wert darauf, dass Jesus nicht nur als der Leidende dargestellt wird, sondern als einer der konsequent handelt und andere zum Umdenken auffordert. Die kreativen revolutionären Ideen des temperamentvollen Spielleiters führten in Oberammergau immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen. Doch trotz aller Widerstände und Diskussionen ist seine Spielfreude ungebändigt. Er inszeniert leidenschaftlich, aufrüttelnd, modern. Ein frommer Rebell eben.

Fr., 2. Apr · 15:15-16:00 · 3sat
Bibelrätsel – Die Macht der Zehn Gebote

Warum haben die Zehn Gebote – als einzige Gesetzessammlung aus der Zeit des Alten Orients – bis heute Bestand? Eine filmische Recherche begleitet von der Theologin Margot Käßmann. Es ist eine Erfolgsgeschichte: Die Regeln aus dem Alten Testament lassen sich bis in die Formulierungen moderner Rechtsordnungen hinein verfolgen. Sie gelten als Kern des Paktes zwischen dem Gott der Bibel und seinem auserwählten Volk. Das Alte Testament berichtet, Gott selbst habe sie auf zwei Steintafeln geschrieben, nachdem er sein Volk aus der ägyptischen Gefangenschaft befreit hat. In einer tragbaren Kiste, der Bundeslade, sollen die Gesetzestafeln auf dem Weg ins Gelobte Land mitgeführt worden sein, bis sie schließlich im Tempel von Jerusalem einen festen Platz erhielten. Für das Geschehen, das die Bibel schildert, gibt es nach dem renommierten Archäologen Professor Dr. Israel Finkelstein keine überzeugenden Belege. Mehr noch: Mit der Zerstörung des Tempels durch die Babylonier im Jahre 586 vor Christus verschwinden auch die Gesetzestafeln spurlos. Trotzdem geht die Geschichte der Zehn Gebote damit nicht zu Ende. Im Gegenteil – ob in den Paragraphen der Menschenrechtskonvention oder in den Verfassungen vieler Länder – die Regeln der Zehn Gebote gelten heute mehr denn je. Wie ist diese ungeheure Wirkungsgeschichte zu erklären? Die Frage nach der Macht der Zehn Gebote führt in das 5. Jahrhundert vor Christus. Damals fand in Jerusalem eine Bearbeitung der Heiligen Schriften statt, bei der auch eine Kurzfassung des biblischen Gesetzeskanons entstand, der insgesamt 613 Gebote umfasste. Thomas Römer, Professor für Biblische Wissenschaften, sieht in der Beschränkung auf lediglich zehn Gebote den Versuch, ein Regelwerk für jedermann zu verfassen, das sich an den Fingern von zwei Händen abzählen ließ. Aber die Kürze ist nicht der einzige Grund für den Fortbestand der göttlichen Gebote. Als die Bibelredakteure die Regeln formulierten, hatte das Königreich Israel längst seine Unabhängigkeit verloren. Das auserwählte Volk musste sich auf ein Leben unter fremder Herrschaft einstellen. Es war nur folgerichtig, die Zehn Gebote von der Existenz eines Herrscherhauses abzukoppeln und Gott selbst als Autoren auszugeben. Mit den Zehn Geboten schufen sich die Israeliten ein paralleles Rechtssystem: göttliche Gesetze, auf die sie sich, auch in der Behauptung ihrer Rechte gegenüber ständiger Fremdherrschern, immer berufen konnten. Die Zehn Gebote wurden zu einem Gesetz über dem Gesetz, so unverrückbar und ewig, dass sie die Jahrtausende wortwörtlich und gänzlich unverändert überdauert haben, wie ein experimenteller Vergleich am Ende des Films ergibt.

Fr., 2. Apr · 18:15-18:45 · SWR
Geschichte weitererzählen – Der Rabbiner Schlomo Rülf

80 Jahre nach der Auswanderung des Saarbrücker Rabbiners Friedrich Salomon Rülf nach Palästina erzählt seine Tochter Yedida ihrem Enkel Yehuda von seinem Urgroßvater. In seiner neuen Heimat Israel hat er mitgeholfen, das Schulwesen für eine freie jüdische Jugend aufzubauen. Friedrich Salomon Rülf wurde 1896 in Braunschweig geboren. Nach dem Studium und Promotion in Breslau war Rülf im Ersten Weltkrieg Feld-Hilfsrabbiner. 1929 kam er als Rabbiner der jüdischen Gemeinde nach Saarbrücken. Das Saargebiet unterstand damals einer Regierungskommission des Völkerbunds. „Im Land herrschte eine Atmosphäre der Internationalität“, schrieb Rülf später in seiner Autobiografie. Dennoch kam es schon vor der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler zu antisemitischen Ausschreitungen, die sich im Abstimmungskampf in brutaler Gewalt äußerten. Rülf setzte sich beim Völkerbund für die Jüdinnen und Juden an der Saar ein und wurde Mitinitiator des „Römischen Abkommens“: Es beinhaltete, dass jüdische Emigrantinnen und Emigranten nach der Rückgliederung an Hitler-Deutschland bis März 1936 ihr Vermögen mitführen konnten. Er selbst fand mit Frau und fünf Kindern in Nahariya eine neue Heimat und baute dort eine moderne Gesamtschule auf. Die SR-Dokumentation geht mit Rülfs Tochter auf Spurensuche.

Fr., 2. Apr · 20:15-21:45 · PHOENIX
Kinder des Krieges

Im Mai vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Noch leben Angehörige der Generation, die den Krieg miterlebten. Noch leben die letzten Zeitzeugen, die in Bombenkellern saßen, zum Volkssturm eingezogen wurden, mit ihren Eltern vor der näher rückenden Front flohen. Das multimediale ARD-Projekt „Kinder des Krieges“ erzählt das Schlüsseljahr 1945 aus der Sicht der Kinder. Was prägt unser Bild vom Jahr 1945? Das Kriegsende. Und sonst? Noch Wochen nach dem 8. Mai 1945 habe er sich in Panik auf die Erde geworfen, wenn irgendwo am Himmel ein Flugzeug erschien, berichtet Paul Diefenbach (damals 7 Jahre alt) aus Köln. Bis heute würde er davon träumen, dass der im Krieg vermisste Vater wieder in der Tür erscheint, erzählt Alois Schneider (12) aus dem Saarland. Als sie die ersten Bilder aus den KZs zu sehen bekam, habe sie sich ihrer BDM-Uniform geschämt und später begonnen, Geschichte zu studieren, erzählt Elfie Walther (17) aus Delmenhorst. Noch ist es nicht zu spät, Fragen zu stellen. Noch leben die letzten Angehörigen der Generation, die zu jung war, um Schuld auf sich geladen zu haben, die aber alles miterlebte. Zeitzeugen des Jahres 1945 und ihre Erinnerungen stehen im Zentrum des multimedialen ARD-Projektes „Kinder des Krieges“. Ihre Aussagen machen deutlich: Unser Bild vom Jahr 1945 ist rückblickend geschönt. Geschönt von der Vorstellung des nahen Kriegsendes. Geschönt von der Vorstellung, dass am 8. Mai 1945 aller Schrecken endet. Aus Sicht derjenigen, die damals Kinder waren, stellt sich das Jahr 1945 anders dar: Zwar ist das Ende des Krieges bereits im Januar 1945 absehbar, doch niemand kann sicher sein, dieses Ende auch zu erleben. Fast alle der für diesen Film interviewten Personen haben in diesem Jahr 1945 traumatische Erfahrungen gemacht: Sie haben Hinrichtungen und Selbstmorde mitangesehen, Bombenangriffe erlebt und Vergewaltigungen ertragen. Sie drohten zu verhungern. Sie haben beim Spielen in Ruinen mit Blindgängern gespielt und dabei ihr Leben riskiert. Sie haben gesehen, wie ihre Eltern sich der Parteiabzeichen, der Hitler-Bilder, der Hakenkreuzwimpel und Fahnen entledigten. Sie wurden vorgeschickt, um die ersten alliierten Soldaten zu begrüßen, während die Eltern ängstlich hinter den Gardinen lauerten. Viele schwiegen – um das Erlebte hinter sich zu lassen Zusammen mit ihren Eltern wurden sie durch die befreiten Konzentrationslager geschleust, um zu erkennen, welche Verbrechen in den Jahren des Nationalsozialismus geschehen waren. Nach dem Krieg haben viele über das Erlebte geschwiegen, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Es sind unsere Mütter und Väter, unsere Großmütter und Großväter.

Fr., 2. Apr · 20:55-21:25 · ARD-alpha
alpha-retro: Jesus oder Jeschua? (1990)

Zur ersten Inszenierung des jungen, damals noch nicht Kette-rauchenden Christian Stückl im Jahr 1990 gab es im Vorfeld einen Film mit dem Titel „Jesus oder Jeschua?“, in dem die jüdischen Religionswissenschaftler Ruth und Pinchas Lapide mit Christian Stückl und Otto Huber über einzelne Stellen im Passionstext diskutieren. Und dann wird gezeigt, wie Stückl das in seiner ersten Inszenierung umzusetzen versucht. Die Judasgasse in Oberammergau: Ruth und Pinchas Lapide sind auf dem Weg zu Christian Stückl und Otto Huber, um mit ihnen über die kommenden Passionsspiele zu diskutieren. 1990 inszenierte Christian Stückl als Achtundzwanzigjähriger zum ersten Mal die Passionsspiele in Oberammergau. In den Jahren davor hatte es viel Streit gegeben und mit der Wahl von Christian Stückl wagte man in Oberammergau einen Neuanfang. Stückl und sein Dramaturg Otto Huber hatten angekündigt, antisemitische oder auch nur antisemitisch klingende Passagen aus dem Passionsspieltext von Daisenberger, der noch aus dem 19. Jahrhundert stammte, zu entfernen. Dazu holten sie sich Rat von Pinchas Lapide, dem berühmten jüdischen Religionswissenschaftler und dessen Frau Ruth Lapide, ebenfalls Religionswissenschaftlerin. Pinchas Lapide hatte u.a. das zweibändige Werk „Ist die Bibel richtig übersetzt“ geschrieben und diskutierte nun zusammen mit seiner Frau im Winter 1989/90 mit Stückl und Huber über einzelne Textstellen und will mithelfen einen Mittelweg zu finden zwischen den „Rigoristen“ in Oberammergau, die alles beim Alten lassen wollen, und den Rigoristen auf jüdischer Seite, die die Passionsspiele in Oberammergau wegen dieses alten Textes verdammen. Eine zentrale Frage, die Pinchas Lapide daher in diesem Zusammenhang stellt, lautete: „Warum muss die Jesus-Liebe im Neuen Testament – und in Oberammergau – immer mit dem Judenhass zu einem bibelwidrigen Zweiergespann zusammengejocht werden?… Warum beschuldigt Ihr die Juden nicht endlich einmal, Jesus hervorgebracht zu haben? Anstatt ihnen vorzuwerfen, ihn umgebracht zu haben, was falsch ist.“ Es geht in diesen Gesprächen allen vieren um Versöhnung: Die Brücke, die sie dabei damals gebaut haben, wurde später weiter ausgebaut und trägt bis in die Gegenwart.

Fr., 2. Apr · 21:45-22:30 · PHOENIX
Die Geschichte der Lilli Jahn

Der Briefwechsel der jüdischen Ärztin Lilli Jahn ist weltweit ein Bucherfolg. Für „ZDF-History“ erzählen ihre Kinder und Enkel vom bewegenden Schicksal, das aus den Briefen spricht. An der Seite ihres christlichen Ehemanns wird Lilli Jahn im „Dritten Reich“ nach und nach ausgegrenzt. Doch sie bleibt unbehelligt, bis sich ihr Mann 1942 von ihr scheiden lässt. Lilli Jahn kommt als Jüdin ins Arbeitslager, später nach Auschwitz, wo sie stirbt. Über 500 Briefe zeugen von dem engen Band zwischen der inhaftierten jüdischen Ärztin Lilli Jahn und ihren fünf Kindern. Aus dem La e Mutter ihrem Sohn und den vier Töchtern immer wieder heimlich und offiziell Nachrichten zukommen lassen. Die Kinder schicken Briefe und Pakete mit Lebensmitteln zurück, die der Mutter das Überleben in der harten Lagerzeit ermöglichen. Kurz vor ihrer Deportation nach Auschwitz im März 1944 schickt Lilli Jahn die Briefe ihrer Kinder an ihren ältesten Sohn Gerhard Jahn zurück. Der spätere Justizminister unter Bundeskanzler Willy Brandt verwahrt sie ohne Wissen seiner Schwestern. Erst nach seinem Tod entdecken die Töchter Lilli Jahns die liebevollen Zeilen an ihr „liebstes Muttileinchen“ in seinem Nachlass. Lange war der Tod der Mutter in Auschwitz in der Familie ein Tabu. Jetzt bricht der Damm. Der Journalist Martin Doerry, Enkel von Lilli Jahn, veröffentlicht den Briefwechsel. Das Buch wird in 20 Sprachen übersetzt: ein herausragendes Dokument der Menschlichkeit in Zeiten der NS-Barbarei. „ZDF-History“ zeigt die bewegende Geschichte, aus der die Briefe entstanden sind.

Sa., 3. Apr · 13:00-14:00 · ARD-alpha
Planet Wissen: Hemmungslose Hetze – was tun gegen den Hass im Netz?

Mehr als 10.000 Kommentare am Tag bearbeitet die Social-Media-Redaktion der Tagesschau mittlerweile. Ein Drittel ist „Hate Speech“, verbale Hetze gegen Frauen, Homosexuelle, Muslime, Juden, Flüchtlinge. Der Hass nimmt immer mehr zu – mit Entstehen von Pegida, mit der Debatte über die Flüchtlingspolitik, mit der Diskussion über die Übergriffe in Köln. Hass im Netz entsteht in den Köpfen, erklärt die Amadeu Antonio Stiftung, die das Phänomen seit Jahren beobachtet. Das Netz mache sichtbar, dass es eine hohe Feindseligkeit gegenüber bestimmten Personengruppen gibt. Politik, Zivilgesellschaft und Unternehmen wie Facebook haben das Problem lange ignoriert. Sie handeln erst seit Kurzem – und nur sehr zögerlich. Dabei wirkt das Netz mit seinen sich immer weiter ausdifferenzierenden Infokanälen als „Echokammer“, verstärkt das Problem: Meinungen ecken nicht mehr an, bislang Unsagbares wird sagbar, zerstört demokratische Werte, Vielfalt und Menschenrechte. „Planet Wissen“ fragt deshalb: Was tun gegen den Hass im Netz?

So., 4. Apr · 20:14-21:55 · arte
Kunsträuber am Werk

Kunstraub und Raubkunst, zwei Seiten derselben Medaille: Kunstgegenstände werden geraubt, beschlagnahmt, einbehalten, ihre Eigentümer enteignet, um einen symbolischen Mehrwert durch ihre Ausstellung oder einen ökonomischen durch ihre Veräußerung zu erzielen. Nazi-Beutekunst beschäftigt noch heute die Provenienzforschung. Längst sind nicht alle Objekte zurückgegeben. ARTE widmet dem Thema einen Programmschwerpunkt mit fünf Spielfilmen und Dokumentationen rund um Nazi-Raubkunst, Kunstfälscher und skrupellose Auktionatoren.“Die Frau in Gold“ des britischen Regisseurs Simon Curtis erzählt vom Rechtsstreit um die Rückgabe des berühmten Jungendstilgemäldes von Gustav Klimt. Nach der Beschlagnahme durch die Nazis behielt Österreich das Jugendstilgemälde nach Kriegsende ein und stellte es jahrzehntelang aus.Eine tschechische Malerin, der zwei Bilder gestohlen wurden, lädt den Dieb ein, ihr Modell zu stehen. Auch dies eine wahre Geschichte, erzählt in einem Dokumentarfilm aus Norwegen, in deutscher Erstausstrahlung.Von dem Versuch der Nazis, nach der Landung der Alliierten wertvolle Gemälde mit einem Zug nach Deutschland zu transportieren, handelt John Frankenheimers „Der Zug“ von 1964. Die Zugstrecke wird zum Kriegsschauplatz.Er baute die Gestapo auf, ließ Konzentrationslager errichten – und häufte geraubte Kunst an: Der NS-Funktionär Hermann Göring nahm mehr als 4.000 Werke in seinen Besitz, darunter Bilder von Rubens und Matisse. Der Dokumentarfilm „Göring, Brueghel und die Shoah – Die Blutspur der NS-Raubkunst“ zeichnet anhand von Zeitzeugenberichten und Archivmaterial die Geschichte der NS-Raubkunst-Sammlung nach, die zu großen Teilen aus dem Besitz jüdischer Familien stammte.In William Wylers Evergreen „Wie klaut man eine Million?“ sind nicht Nazis die Kunsträuber, sondern Fälscher und Versicherungsbetrüger. Ein Kunstauktionator und Junggeselle verfällt dem Charme einer geheimnisvollen Kundin, deren Werke er veräußern soll, die er aber nie zu Gesicht bekommt.In Giuseppe Tornatores „The Best Offer – Das höchste Gebot“ aus dem Jahr 2013 geht es um unvorstellbare Preise, die der auratische Charakter der Kunst provoziert. Und wo Geld verdient werden kann, wird’s schnell kriminell.Last but not least bietet die ARTE-Reihe ein Wiedersehen mit Inspektor Clouseau auf der Jagd nach dem größten Diamanten der Welt, dem „rosaroten Panther“ …

So., 4. Apr · 20:15-21:55 · arte
Die Frau in Gold

Maria Altmann führt ein zufriedenes Leben in Los Angeles. Doch die Erinnerungen an die Vergangenheit haben sie nie losgelassen: Als Tochter der jüdischen Unternehmerfamilie Bloch-Bauer war sie vor dem Zweiten Weltkrieg in Wien zu Hause, bevor sie vor den Nationalsozialisten in die USA fliehen musste. Viele Jahrzehnte später erfährt die alte Dame, dass sie die rechtmäßige Erbin mehrerer Werke des österreichischen Malers Gustav Klimt ist. Darunter befindet sich Klimts Porträt ihrer geliebten Tante Adele Bloch-Bauer, das zu den bedeutendsten Werken der Wiener Secession zählt. Die Kunstwerke, damals von den Nazis geraubt, sind mittlerweile im Besitz der Republik Österreich. Die „Goldene Adele“ wird dort als österreichische Mona Lisa verehrt – Marias Ansinnen nach Rückgabe des millionenschweren Kunstschatzes stößt dementsprechend auf wenig Begeisterung. Deshalb schätzt sie ihre Forderung zunächst als hoffnungsloses Unterfangen ein. Zögern lässt sie auch ihr Schwur, niemals wieder nach Österreich zurückzukehren. So ist die tatkräftige Unterstützung des unerfahrenen Anwalts Randy Schoenberg, eines Enkels Arnold Schönbergs, und des Wiener Journalisten Hubertus Czernin nötig, damit die Erbin nach Wien fliegt und sich mit Entschlossenheit der Herausforderung stellt, einen juristischen Machtkampf um das wertvolle Familienerbe auszutragen. Diese Reise wird Marias Leben abermals verändern.

Mo., 5. Apr · 19:15-19:30 · ARD-alpha
RESPEKT kompakt: Verschwörung! – Wie gefährlich sind demokratiefeindliche Influencer*innen?

Im Internet breitet sich eine Parallelwelt aus: Junge Männer und Frauen verbreiten als Influencer*innen Verschwörungstheorien, Hassbotschaften und Hetze und erreichen teilweise mehrere Hunderttausend Menschen. Respekt fragt: Sind rassistische, nationalistische oder antisemitische Influencer*innen eine Gefahr für die Demokratie?

Di., 6. Apr · 21:00-21:45 · RBB
Geheimnisvolle Orte: Hitlers Linz

Nicht Berlin, nicht die geplante „Welthauptstadt Germania“, wie es oft falsch dargestellt wurde, zog Hitler immer wieder in den Bann. Es war Linz, der eher beschauliche Ort an der Donau in Österreich. Seit 1933 plante er, ließ erste Bauten errichten, skizzierte zum Teil selbst. Die Stadt seiner Jugendzeit und Träume wollte Hitler zu einem „völkischen Gesamtkunstwerk“ machen. Februar 1945. Die letzten Wochen im Leben des Adolf Hitler. Der „Führer“ hat sich in die Bunker und Keller der Neuen Reichskanzlei verkrochen. Momentaufnahmen: Hitler versonnen, abwesend, träumerisch. Der Diktator beim Betrachten des neuen Modells für die Umgestaltung seiner auserkorenen Patenstadt, seines Sehnsuchtsortes. Entlang der Donau sollte eine politische Kulisse errichtet werden, mit einem riesigen Gau-Forum als Zentrum. Auch ein Prachtboulevard für den „idealsten Bummel der Welt“, wie Hitler es formulierte, sollte entstehen. Ein Aushängeschild der „arischen“ Kultur und des neuen „tausendjährigen Reichs“, seine nationalsozialistische Musterstadt. Unübersehbare Spuren von Hitlers Plänen für Linz finden sich noch heute. Einige Vorhaben sind sogar fertiggestellt worden: die Nibelungenbrücke mit den Brückenkopfbauten, die „Hermann-Göring-Werke“ oder die „Hitler-Siedlungen“, die als Wohnbauten immer noch die Stadt prägen. Die eigentliche monumentale Umgestaltung blieb den Linzern erspart. Der Film nähert sich aus unterschiedlichen Perspektiven und mit überraschenden filmischen Mitteln „Hitlers Linz“ und seiner Geschichte. Selten gezeigte Amateuraufnahmen, Animationen und Archiventdeckungen. Fachhistoriker und Spezialisten bieten interessante Einsichten und Diskussionsstoff.

Di., 6. Apr · 21:45-22:15 · Das Erste (ARD)
Report München extra: Eichmann und sein geheimer Komplize

Am 11. April 1961 beginnt im Zentrum von Jerusalem der Prozess gegen Adolf Eichmann. Der Prozess erregt weltweites Aufsehen. Letzte noch lebende Zeitzeugen berichten über den Prozess, ihre Gefühle, die Folgen und Versäumnisse. Denn nur die wenigsten von Eichmanns Komplizen wurden je vor Gericht gestellt. Dazu gehörte auch der mysteriöse Fall eines SS-Generals, der für den Tod von zehntausenden Menschen verantwortlich war und beste Beziehungen zu den wichtigsten Führern des sogenannten Dritten Reiches unterhielt. Der SS-General legte sich nicht einmal einen neuen Namen zu, sondern wohnte bis zu seinem Tod mit seiner Familie in seiner Heimatstadt, so als wäre nichts gewesen. Wer schützte diesen Schreibtischtäter? Wie entkam er der Gerechtigkeit?

Mi., 7. Apr · 02:00-02:15 · RBB
Baseballschlägerjahre – Nazis im Visier

Die Reportage beschreibt die Arbeit der MEGA, einer Sondereinheit der Brandenburger Polizei. 1998 wurde sie aufgebaut, um rechte Gewalt einzugrenzen und zu verfolgen. Sind die Strategien der Polizei aufgegangen?

Mi., 7. Apr · 02:30-02:45 · RBB
Baseballschlägerjahre – Himmelfahrtskommando

Der Film über die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Neonazis und linker Szene in Magdeburg zeigt, wie sich eine ganze Jugendgeneration radikalisierte; wie Menschen gejagt, verletzt und sogar getötet wurden.

Mi., 7. Apr · 02:45-03:00 · RBB
Baseballschlägerjahre – Die Häutung

Steven ist ehemaliger Neonazi und seit zehn Jahren nicht mehr Teil der Szene – ein Aussteiger. Als Zeichen der Abkehr lässt er sich in einem langen Prozess seine rechtsextremen Tattoos entfernen.

Mi., 7. Apr · 03:00-03:15 · RBB
Baseballschlägerjahre – Meine Baseballschlägerjahre

ZEIT ONLINE-Autor Christian Bangel begibt sich auf Spurensuche und geht an den Ort seiner Jugend zurück, am Rande des wiedervereinten Deutschlands. In Frankfurt (Oder) wurde er von Neonazis verfolgt und erlebte eine Atmosphäre von Angst und Gewalt. Wie hat die Stadt das Problem in den Griff bekommen?

Mi., 7. Apr · 19:15-19:30 · ARD-alpha
RESPEKT kompakt: Holocaust – Erinnern ohne Zeitzeugen

Wie kann das Wissen über den Holocaust weitervermittelt und niemals vergessen werden? 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Ende des Nazi-Regimes in Deutschland gibt es nur noch wenige Überlebende, die von dem Grauen in den Konzentrationslagern berichten können. Wie kann Erinnern gelingen, wenn die letzten Zeitzeug*innen verstorben sind?

Mi., 7. Apr · 22:45-23:45 · BR
Die Katastrophe vor Gericht – Der Eichmann-Prozess vor 60 Jahren

Adolf Eichmann gilt als Organisator des Holocaust. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lebte er lange unbehelligt in Argentinien. Doch im Mai 1960 entführte der israelische Geheimdienst Mossad den ehemaligen SS-Obersturmbannführer und brachte ihn nach Israel. Dort begann am 11. April 1961 der Jahrhundertprozess gegen Adolf Eichmann.

Do., 8. Apr · 23:45-02:45 · SWR
Berlin 1945

Berlin 1945 aus der Perspektive seiner Zeitgenossen: Hakenkreuz-Fahnen versinken im Trümmermeer um neuen Gedanken und Fahnen über den Köpfen Platz zu machen, während sich am Horizont die Teilung der Stadt abzeichnet. „Berlin 1945“ erzählt mit Archivmaterial aus den Blickwinkeln der Zeitgenossen, ohne sich über sie zu erheben, ein vielstimmiges, kollektives Tagebuch: Geschichte wird gegenwärtig. Berlin 1945: Die Stadt verwandelt sich erst in einen Kriegsschauplatz, dann in ein Trümmerfeld, in dem das letzte Aufgebot aus jungen Menschen sinnlos stirbt. Kurz darauf wird der Beginn einer neuen Zeit eingeleitet – mit Siegern und Besiegten. Deutsche und Alliierte, einfache Bürger, Soldaten, Journalisten, Politiker, Zwangsarbeiter, Untergetauchte, Verbrecher und Helden kommen zu Wort – ein vielstimmiges, kollektives Tagebuch. Erzählt wird aus den Blickwinkeln der Zeitgenossen, ohne sich über sie zu erheben, auf Augenhöhe, eine direkte Vergangenheitserfahrung. Und während sich das ganze Ausmaß der untergegangenen Diktatur erst langsam entblättert, zeichnet sich am Horizont schon eine neue Teilung ab. Zusammengesetzt aus Archivmaterial aller damaligen Akteure wird „Berlin 1945“ eine multiperspektivische, emotionale Seherfahrung: lebendige Geschichte. So haben es die Menschen gesehen und empfunden. Es sind Bilder, Töne, Eindrücke aus „ihrer“ Stadt. Die Vielstimmigkeit führt uns vor Augen, wie unterschiedlich die Erfahrungen waren, wie wenig man voneinander wusste, wie zerrissen die Menschen waren.

Sa., 10. Apr · 00:30-01:15 · ZDF
Tatort Dessau – Der Fall Yangjie Li

Am 13. Mai 2016 um kurz nach 11.00 Uhr wird Yangjie Li tot aufgefunden. Offensichtlich wurde sie vergewaltigt und brutal misshandelt. Ein Fall, der nicht nur aufgrund seiner Grausamkeit heraussticht, sondern der auch stutzig macht, wenn man das Vorgehen der ermittelnden Polizei näher beleuchtet. Vor allem, nachdem ein Polizistensohn als dringend tatverdächtig gilt. Der Mordfall um die chinesische Studentin ist einer von über 300 Mordfällen in Deutschland im Jahr 2016. Ein Mordfall allerdings, der aus der Masse der anderen Taten herausragt. Die Dessauer Polizei ist kein unbeschriebenes Blatt. 2005 sorgt sie für Schlagzeilen, nachdem der Asylbewerber Oury Jalloh aus Sierra Leone aus noch immer ungeklärten Umständen in einer Zelle des Dessauer Reviers verbrennt. Zwei Jahre später sind die Beamten der dortigen Polizei wieder in den Schlagzeilen: Drei Dessauer Polizisten, so deckt es der Berliner „Tagesspiegel“ auf, sollen von ihrem Vorgesetzten angehalten worden sein, die Erfassung rechtsextremer Straftaten zu vertuschen. Ist Yangjie Li der nächste Fall in der Pannenserie Dessau?

Sa., 10. Apr · 00:15-02:15 · MDR
DEFA-Filme – Nackt unter Wölfen

Frühjahr 1945, Konzentrationslager Buchenwald. Inmitten des Schreckens geschieht etwas Unglaubliches: Häftlinge finden in einem Koffer einen kleinen jüdischen Jungen. Was tun? Das Kind vor der SS verstecken? Das würde den sicheren Tod für die Eingeweihten und Gefahr für den Plan der Selbstbefreiung bedeuten. DEFA 75 und Zum 76. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald Frühjahr 1945, Konzentrationslager Buchenwald. Die sich nähernde Front von Ost und West versetzt die Lagerleitung in Panik und täglich werden mehr Häftlinge in den Tod geschickt. Dagegen wächst unter Führung der Häftlingsselbstverwaltung der Widerstand der Lagerinsassen. n dieser angespannten Situation trifft im KZ ein neuer „Evakuierungstransport“ aus Auschwitz ein. Unter ihnen auch ein Pole mit einem großen, zerdrückten Koffer. Die Häftlinge Höfel (Armin Mueller-Stahl) und Pippig (Fred Delmare) erschrecken zutiefst, als sie dessen Inhalt sehen: Ein Kind. Es im Lager zu verstecken, ist schwierig und gefährlich und gefährdet gleichzeitig die Pläne einer Selbstbefreiung. Deshalb entscheidet schweren Herzens der Leiter der illegalen Widerstandsgruppe Bochow (Gerry Wolff), dass der Pole und der Junge mit dem nächsten Transport das Lager wieder verlassen müssen. Für ihn stehen 50.000 Menschen gegen ein einziges Kind. Aber der Lagerälteste, Walter Krämer (Erwin Geschonneck), lässt die Abschiebung nicht zu. Bochows Befürchtungen bestätigen sich, die SS erfährt von dem Kind. Doch ihre Suche danach ist vergeblich. Unter Einsatz ihres Lebens reichen es Krämer, Pippig und Höfel und viele andere von Versteck zu Versteck. Der Junge wird für die Häftlinge zum Sinn ihres Lebens und zum Ziel des Kampfes gegen ihre Peiniger. Als am 11. April 1945 das Signal zum Aufstand ertönt, ist unter den 21.000 Häftlingen aus 32 Ländern auch der kleine jüdische Junge.

Sa., 10. Apr · 20:15-21:45 · ARD-alpha
Eichmanns Ende

Der Film erzählt in einer dichten Verschränkung von historischem Bildmaterial, Berichten von Betroffenen und Zeitzeugen sowie dokumentarischen Spielszenen die Geschichte von der Entdeckung und Ergreifung des Organisators der Massendeportationen europäischer Juden. Die hochkarätige Besetzung der Spielszenen macht das Doku-Drama zu einer packenden Darstellung. Herbert Knaup als Adolf Eichmann, Ulrich Tukur als Willem Sassen und Axel Milberg als Staatsanwalt Bauer.

Sa., 10. Apr · 23:25-01:35 · 3sat
Sonny Boy – Eine Liebe in dunkler Zeit

Gegen Ende der 1920er-Jahre verlässt der junge Waldemar Nods seine Heimat Surinam, um in Den Haag zu studieren. Da er dunkelhäutig ist, findet er zunächst keine Bleibe. Erst die aufgeschlossene Rika van der Lans vermietet ihm ein Zimmer.- Der auf einer wahren Begebenheit beruhende Film erzählt von der Geschichte eines Ehepaares unterschiedlicher Hautfarbe zur Zeit vor und während des Zweiten Weltkrieges in Holland. Rika van der Lans, Mutter von vier Kindern, hat gerade ihren streng religiösen Mann Willem verlassen, nachdem dieser sie mit dem Dienstmädchen betrog. Obwohl Rika 17 Jahre älter ist, werden sie und Waldemar ein Paar, was ihre schwierige Situation nicht gerade einfacher macht. Rikas Gatte ist zutiefst entsetzt, dass seine Noch-Ehefrau von einem Schwarzen schwanger ist. Er entzieht ihr das Sorgerecht für die Kinder, doch damit nicht genug. Der um seinen Ruf besorgte Vermieter setzt die beiden samt Baby auf die Straße. Mit liebenswürdiger Unterstützung des jüdischen Barbesitzers Sam eröffnen Rika und Waldemar im liberalen Vorort Scheveningen eine Pension. Ihr Glück währt nicht lange, denn mit dem Einmarsch der Deutschen beginnt auch in Holland der antisemitische Terror. Dass Rika auf ihrem Dachboden jüdische Flüchtlinge versteckt, bleibt den Nazis nicht lange verborgen. Die mutige Widerstandskämpferin und ihr Mann Waldemar, den sie nach der Scheidung von Willem heiratet, werden in ein Konzentrationslager deportiert.

So., 11. Apr · 02:00-02:55 · arte
Der endlose Krieg: Iran – Israel – USA (1/2) Die Ursprünge der Konfrontation

Zu Zeiten des Schahs und vor Gründung der Islamischen Republik waren der Iran und Israel befreundete Länder und Verbündete der USA im Kalten Krieg. Gemeinsam bildeten sie eine Front gegen den arabischen Nationalismus, der im Mittleren Osten an Einfluss gewann. Ihre strategische Partnerschaft wurde durch eine weitreichende wirtschaftliche und sicherheitspolitische Zusammenarbeit untermauert. Mit der Islamischen Revolution 1979 endete diese freundschaftliche Beziehung. Der erste ausländische Vertreter, der nach dem Volksaufstand in den Iran kam, war Palästinenserführer Jassir Arafat. In der diplomatischen Vertretung Israels zog die palästinensische Botschaft ein. Die Geiselnahme in der US-Botschaft besiegelte schließlich den Bruch mit der westlichen Welt. Bald schon kollidierten die Ambitionen und Interessen Teherans mit denen Washingtons und Tel Avivs. 1982 kam es zum Eklat, als Israel im Libanon einmarschierte – eine Verkettung unvorhersehbarer Umstände. Israel verfolgte die Absicht, die Entstehung eines neuen, christlich dominierten Libanon zu unterstützen, der zu einem Verbündeten werden könnte. Auf diese Weise wollte Tel Aviv den Palästinensern Einhalt gebieten, die den Libanon zum Brückenkopf für ihre Guerilla-Aktionen gemacht hatten. Tatsächlich aber geriet dadurch das strategische Gleichgewicht des Mittleren Ostens ins Wanken. Wenig später wurde ein Bombenanschlag auf das Hauptquartier der israelischen Armee im südlibanesischen Tyros verübt. Israel begriff zunächst nicht, wer hinter dem Angriff steckte. Später stellte sich heraus, dass es der erste Selbstmordanschlag einer neuen schiitischen Revolutionsbewegung gewesen war. Durch ihre Einmischung in einem tief und vielfach gespaltenen Land hatten die Israelis eine religiöse Minderheit auf den Plan gerufen, die bis dahin als Randgruppe galt und kaum politisiert war: die Schiiten, marginalisiert und zahlreich. Die Islamische Republik Iran bot den militanten und politisch-religiös motivierten Schiiten ihre ideologische, logistische und militärische Unterstützung an. So entstand die Hisbollah, die zunächst im Libanon und dann in der ganzen Region Fuß fasste. Bald schon wurden amerikanische und französische Militärstützpunkte zur Zielscheibe von Selbstmordanschlägen. Die westlichen und auch die israelischen Streitkräfte zogen aus dem Libanon ab. Noch nie war der Iran Israel so bedrohlich nah …

So., 11. Apr · 02:55-03:50 · arte
Der endlose Krieg: Iran – Israel – USA (2/2) Dialog oder Krieg

Nach dem ersten Golfkrieg und dem schrittweisen Zerfall der Sowjetunion dominierten die USA den Mittleren Osten. Es war an der Zeit, den Konflikt zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn zu schlichten. Der israelische Ministerpräsident Jitzchak Rabin nahm den Dialog mit den Palästinensern auf. Hintergedanke dieser Annäherung war es, den Einfluss des Irans zu neutralisieren. Die Führer der Islamischen Republik sahen sich bedroht, machten Front gegen Israel und die USA und bereiteten heimlich die Entwicklung von Atomwaffen vor …

So., 11. Apr · 06:20-07:15 · arte
Eva Hesse

Die Dokumentation erzählt das Leben der jüdischen Künstlerin Eva Hesse mit seinen Schicksalsschlägen und Hindernissen bis zum Erfolg in der männerdominierten New Yorker Kunstwelt. Sie nähert sich der Faszination, die Eva Hesse als Person auf ihre Mitmenschen ausübte, und zeigt, wie außergewöhnlich ihre Kunst zu ihrer Zeit war und wie eigenständig ihre künstlerischen Positionen noch heute weiterwirken. Zu Wort kommen unter anderem Evas Künstlerfreunde wie Sol LeWitt, Robert und Sylvia Mangold, Nancy Holt, Richard Serra, Dan Graham, Carl Andre und Werner Nekes, aber auch Experten wie Tate-Direktor Nicholas Serota und die Schriftstellerin, Kunsttheoretikerin und Kuratorin Lucy R. Lippard.Die Regisseurin Marcie Begleiter, Professorin am Art Center College of Design Los Angeles und Dozentin an der Internationalen Filmschule Köln, hat sich von Eva Hesse seit Jahren fesseln lassen und auch ein erfolgreiches Theaterstück über ihr Leben geschrieben. Mit Hesse teilt sie die deutsch-jüdischen Wurzeln, die Erfahrung des Schritts aus den USA zurück ins Land der Eltern.Eva Hesse, die mit einem der letzten Kindertransporte vor den Nazis in die USA gerettet werden konnte, hatte ihre künstlerische Erweckung 1964/65 während eines Deutschlandaufenthaltes in Essen-Kettwig; eine ihrer ersten Ausstellungen war im Düsseldorfer Kunstverein. Als sie 1970 in New York starb, hatte sie in dieser kurzen Zeit ein sehr eigenständiges Werk geschaffen. „Ich will meinen eigenen Weg finden. Es macht mir nichts aus, Meilen von jedem anderen entfernt zu sein; die besten Künstler waren die, die alleine standen“, sagte sie.

So., 11. Apr · 06:50-07:40 · HR
Sir Georg Solti – Für mein Leben habe ich kämpfen müssen

Sir Georg Solti (1912 – 1997) war einer der herausragenden Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Nur wenige Dirigenten von Weltrang können auf eine derartig von Erfolg gekrönte Karriere zurückblicken wie Sir Georg Solti. Er wuchs als Sohn jüdischer Eltern in Budapest auf, studierte Klavier, Komposition und Dirigieren bei Bartók, Dohnányi, Kodály und Leo Weiner an der Liszt-Akademie in Budapest. Obwohl er bei seinem Konzertdebüt als Pianist auftrat, wurde er von der Budapester Oper wenig später als Dirigent engagiert. 1937 ernannte Toscanini ihn zu seinem Assistenten für die Salzburger Festspiele. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zwangen die ungarischen Judenpogrome Solti 1939 zur Emigration in die Schweiz, wo er jedoch nicht als Dirigent auftreten durfte. Das hatte zur Folge, dass er seinen Lebensunterhalt als Pianist verdiente und 1942 beim Concours International in Genf den ersten Preis gewann. Im Jahr 1946 wurde Solti von der amerikanischen Militärregierung aufgefordert, in München eine Aufführung von Beethovens Fidelio zu dirigieren. Der große Erfolg dieser Darbietung führte zu seiner Ernennung zum Leiter der Münchner Staatsoper. Weitere Engagements an die Frankfurter Oper und an das Königliche Opernhaus Covent Garden London folgten. Trotz der schwierigen Bedingungen – praktisch überall musste er zu Beginn seiner Engagements gegen Vorurteile ankämpfen – führte er jedes Haus zur Weltspitze. Danach feierte er Erfolge in Wien, Bayreuth, Berlin. Schließlich begann seine bemerkenswerte Partnerschaft mit dem Chicago Symphony Orchestra (1970 bis 1989), mit dem er über tausend Konzerte bestritt und mehr als hundertfünfzig Plattenaufnahmen einspielte. Sir Georg Solti hinterlässt eine Diskografie mit über 250 Aufnahmen und wurde insgesamt 105 mal für den Grammy nominiert, und er ist der Künstler, der die meisten Grammys erhielt, unabhängig von der Musikrichtung: 31 Grammys gingen an ihn persönlich einschließlich eines Lifetime Achievement Awards, weitere sechs an Techniker (Produktion/Aufnahme). Diesen Rekord hält Solti bis heute. Im Film kommen Interview-Partner zu Wort, die in enger Beziehung zu Solti standen und sehr persönliche Einblicke in dessen Leben gewähren: Lady Valery Solti, Charles Kaye, Valery Gergiev, Christoph von Dohnányi, Sir Peter Jonas, Clemens Hellsberg, Ewald Markl, Norman Lebrecht u.v.m.

So., 11. Apr · 10:15-12:00 · MDR
Die Kinder der Villa Emma

Wien, im Frühjahr 1941: Die Nazis haben die Stadt besetzt, Juden sind nicht mehr sicher. Auf Veranlassung ihres besorgten Vaters findet sich die 14-jährige Betty (Sophie Stockinger) in einer Gruppe jüdischer Kinder wieder, die von einer Hilfsorganisation nach Palästina geschleust werden soll. Betty verliert alles: Ihr Zuhause, ihre Familie und ihre beste Freundin. Auf dem beschwerlichen Weg findet die Gruppe in einem Landhaus bei Zagreb kurzzeitig Unterschlupf. Als ihr Begleiter Georg (August Zirner) erschossen wird, müssen die Kinder, nun angeführt vom jungen Josko (Ludwig Trepte) und dessen Helferin Helga (Nina Proll), ganz auf sich gestellt ihre Flucht fortsetzen. Schließlich erreichen sie das italienische Dorf Nonantola und beziehen dort eine leerstehende Villa. Für einen Moment können die Jungen und Mädchen wie andere Gleichaltrige sein: Freundschaften finden sich und romantische Gefühle kommen auf. Schon bald werden die Flüchtenden von der harten Realität des Kriegs eingeholt. Auf ihrer gefährlichen Reise ins Ungewisse müssen sie erneut weiterziehen.

So., 11. Apr · 18:30-19:00 · 3sat
Museums-Check mit Markus Brock: Jüdisches Museum Frankfurt

Nach fünf Jahren Um- und Ausbau öffnete das Jüdische Museum Frankfurt im Oktober 2020 wieder seine Pforten. „Wir sind jetzt“, lautet der Titel der neuen Dauerausstellung. Ausgehend von der Gegenwart wird hier jüdisches Leben in all seinen Facetten erfahrbar. Markus Brock „checkt“ das Museum und begrüßt als Gast die jüdische Publizistin und Politikerin Marina Weisband. Wie keine andere deutsche Stadt war und ist Frankfurt von der jüdischen Kultur geprägt. Frankfurt war auch die erste Anlaufstation von Marina Weisband, als sie 1994 im Alter von sechs Jahren mit ihrer Familie aus Kiew nach Deutschland kam. Oft sei ihr gesagt worden, dass sie die erste Jüdin wäre, die man kennenlerne. „Wir waren diese Fabelwesen, die man nur aus dem Geschichtsunterricht kannte“, sagt sie. Heute lebt die Diplom-Psychologin in Münster und erfährt noch immer antisemitische Beleidigungen. Als Publizistin und Politikerin bei Bündnis 90/Die Grünen macht sie auch auf die gegenwärtige Situation der Juden in Deutschland aufmerksam. Außerdem setzt sie sich für die Vermittlung demokratischer Grundwerte an Jugendliche ein. Seit 2014 leitet sie das Projekt „aula – Schule gemeinsam gestalten“. Und wann immer es ihre Zeit erlaubt, arbeitet sie als freischaffende Künstlerin. Mit Markus Brock erkundet Marina Weisband die beiden Standorte des Jüdischen Museums: das Museum Judengasse und das klassizistische Rothschild-Palais am Mainufer mit dem modernen Lichtbau der „Staab Architekten“. Der weiße Kubus mit großen Fenstern repräsentiert das Neue, Offene im bewussten Kontrast zum denkmalgeschützten Rothschild-Palais, das quasi ein Museum im Museum ist. Hier wohnte einst die berühmte jüdische Bankiersfamilie Rothschild. Ihre Geschichte erzählt beispielhaft von den Traditionen der Juden Frankfurts, von Erfolg, Exil, Gewalt und Gegenwehr. Der Kinderstuhl von Anne Frank, die 1945 im KZ Bergen-Belsen ermordet wurde, ist eine Ikone des Museums. Das Leben des bekanntesten Opfers des Holocausts wird mit Briefen, Alltagsgegenständen und Fotos veranschaulicht. Auch Kunsthandwerk und Kunst spielen im Jüdischen Museum eine zentrale Rolle, etwa in Zeichnungen und Gemälden über die jüdische Kultur und Werke von jüdischen Malern. Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler sind hier regelmäßig zu sehen. Im Rahmen der Neueröffnung des Museums zeigt das Jüdische Museum außerdem die Sonderausstellung „Die weibliche Seite Gottes“. Seit der Spätantike spielen Frauen in den monotheistischen Religionen eine wichtige Rolle, was Exponate wie antike Figurinen aus Israel, hebräische Bibelillustrationen und Madonnenbilder verdeutlichen. Das Jüdische Museum Frankfurt versteht sich als Ort der Zuversicht, der aktiv an einer offenen, toleranten Gesellschaft mitwirken möchte.

Mo., 12. Apr · 00:00-00:45 · ARD-alpha
Zeuge der Zeit: Gabriel Bach

Gabriel Bach war elf Jahre alt, als er 1938 mit seiner Familie vor dem Vernichtungsplan der Nationalsozialisten aus seiner Heimat Berlin fliehen konnte. Viele Jahre später übernahm er eine der wichtigsten Aufgaben bei der Aufklärung darüber, was im Holocaust geschah: 1961 wurde der Kriegsverbrecher Adolf Eichmann in Israel vor Gericht gebracht, und der Jurist Gabriel Bach war der stellvertretende Staatsanwalt.

Mo., 12. Apr · 00:45-01:30 · ARD-alpha
Zeuge der Zeit: Michael Goldmann-Gilead

Michael Goldmann-Gilead spricht nicht gerne über sich. Aber der 92-Jährige hat dieses intensive und bewegende Interview gegeben, damit die zukünftigen Generationen in Zeiten zunehmenden weltweiten Rechtsrucks und Antisemitismus die Wahrheit erfahren. Die Wahrheit über ein System, das „Menschen wie Mücken tötete“.

Mo., 12. Apr · 20:15-21:00 · PHOENIX
Damals in Amerika – Die Geschichte der Einwanderer

1886 machte Frankreich Nordamerika die Freiheitsstatue zum Geschenk: „Gebt mir eure Müden und Armen, eure geknechteten Massen, die frei zu atmen begehren!“, verkündet die Inschrift. Seitdem hat Lady Liberty im Hafen von Ellis Island Millionen von Einwanderern aus aller Welt empfangen. Auf frühen, nachträglich mit Farbe versehenen Aufnahmen der Filmgeschichte, sieht man die Erleichterten, die die Torturen der Überfahrt und das Prozedere der Einwanderungsbeamten überstanden haben, wie sie sich mit Donuts stärken. Von New York aus ziehen sie in alle Teile des Landes, um ihr Glück zu versuchen. Seltene Privataufnahmen zeugen vom Versuch, sich niederzulassen, anzupassen, dazu zu gehören. Firmen wir Ford helfen mit Einbürgerungskursen- und filmen Vorzeige-Amerikaner aus den Neuankömmlingen zu machen. Sind Amerikas Arme anfangs weit offen, setzen sich schnell mehr und mehr Beschränkungen durch. Mitte der 1920er Jahre ist das Bild der erwünschten Immigranten klar umrissen: Asiaten sind ausgeschlossen, Süd- und Osteuropäer, darunter viele Jude, wenig willkommen. Erwünscht sind weiße Westeuropäer, und auch die nur noch in Kontingentzahlen. 1939 wird die St. Louis mit 900 Juden an Bord wieder des Hafens verwiesen, weil das Kontingent ausgeschöpft ist. Für berühmte Flüchtlinge Nazi-Deutschlands wie Albert Einstein oder Marlene Dietrich wird Amerika dagegen eine zweite Heimat. Selbst, wenn es auch hier, wie seltene Bilder von Jugendlagern und Massenveranstaltungen im Madison Square Garden eindrucksvoll belegen, faschistische Organisationen gibt. Mit Kriegseintritt Amerikas ruft nicht nur der italienisch-stämmige Regisseur Frank Capra filmisch zu den Waffen. Alle Einwanderer haben ihre Loyalität zu beweisen. Wer aus Kriegsgegner-Ländern kommt, wie Deutsche, Italiener oder Japaner, wird in Internierungslagern kaserniert. Fremdenfeindlichkeit und Antikommunismus durchziehen die Haltung gegenüber Immigranten.Im Nachkriegsamerika der 50er Jahre entsteht die typisch amerikanische Massenkultur, die ihren Siegeszug um die Welt antreten wird:. Mit Pizza und Frank Sinatra ist sie nicht unwesentlich von der großen italienischen Einwanderergemeinde geprägt. Homemovies der Familie De La Cova, die wie viele Kubaner nach Castros sozialistischer Revolution 1959 in die USA kommen, beenden die Geschichte des Schmelztiegels der Kulturen.

Di., 13. Apr · 06:30-07:00 · arte
Stätten des Glaubens: Jerusalem, die Stadt der drei Religionen

Die Stadt Jerusalem ist ein heiliger Ort mit weltweit anerkanntem Symbolcharakter. Die winzige Altstadt birgt Heiligtümer von höchster Bedeutung für die drei monotheistischen Weltreligionen: die Grabeskirche für die Christen, die Klagemauer für die Juden und der Felsendom für die Muslime. Der Film erkundet die drei religiösen Stätten und ihre Verbindungen untereinander und zeigt die Menschen, die sie tagtäglich schützen und mit Leben erfüllen.

Di., 13. Apr · 07:10-07:25 · HR
Meine Geschichte – Verfolgt von den Nazis: Ingeborg Hecht

Ingeborg Hecht wurde 1921 in Hamburg geboren. Ihre Eltern lebten in einer von den Nazis so genannten Mischehe. Ihr Vater, Dr. Felix Hecht, war ein jüdischer Anwalt und ihre Mutter eine adelige Protestantin. Als sich die Eltern kurz vor dem Machtantritt Adolf Hitlers 1933 aus persönlichen Gründen scheiden ließen, ahnten sie noch nicht, was das für die Familie bedeuten würde. „Meine Mutter konnte ja nicht ahnen, dass mit der Scheidung die Gesetze meinen Vater nachher so behandelt haben, dass er nicht mehr geschützt war“, erinnert sich Ingeborg Hecht. Denn die Nürnberger Gesetze von 1935 systematisierten die Verfolgung und Ächtung der Juden. Als geschiedener Mann verlor der Vater von Ingeborg Hecht auch den von den Nazis noch gewährten Schutz der „Mischehe“. Sogar der Kontakt zu seiner eigenen Tochter wurde ihm verboten. 1944 wurde Felix Hecht ins Konzentrationslager gebracht, nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ingeborg Hecht erzählt von der Sorge um den Vater, von den wenigen heimlichen Treffen. Sie berichtet von ihrer Jugend, die von Einschränkungen, Bedrohungen und Ängsten geprägt war. Sie hat darüber auch ein Buch geschrieben, unter dem Titel „Die unsichtbaren Mauern“.

Di., 13. Apr · 07:25-07:40 · HR
Meine Geschichte – Verfolgt von den Nazis: Lily van Angeren

640 Deportationszüge rollen von 1942 bis 1944 nach Auschwitz. Unter den Deportierten auch etwa 23.000 Sinti und Roma, die größte Gruppe der Opfer nach den Juden; etwa 500.000 werden vom Regime der Nazis in ganz Europa ermordet. Unter den Deportierten ist auch Lily van Angeren. Als so genannte Artfremde, ausgeschlossen aus der Volksgemeinschaft, werden die Sinti und Roma bereits 1935 in Deutschland verfolgt. Lily van Angeren, Jahrgang 1924, hat sechs Geschwister. Der Vater ist Musiker, die Mutter handelt mit Kurzwaren. 1938 wird der Vater verhaftet. Erst 1942 erfährt die Familie, dass er im Konzentrationslager Oranienburg ist. Wenig später wird auch seine 19-jährige Tochter nach Auschwitz deportiert, dort, wo gleichsam am Fließband gemordet wird. Ihr Bruder stirbt, Verwandte sterben, sie selbst wird Opfer grauenvoller medizinischer Experimente, bis ihr ein polnischer Häftling zu einem Posten in der Schreibstube verhilft. Im August 1944, im Zeichen der anrückenden sowjetischen Armeen, wird das so genannte Zigeunerlager von der SS aufgelöst. Wer nicht mehr arbeitsfähig ist, wird vergast, 3.000 Menschen in einer Nacht. Lily van Angeren kommt ins Konzentrationslager Ravensbrück. Nach der Evakuierung des Lagers kann sie auf dem anschließenden Todesmarsch der SS entkommen. Nach dem Krieg lebt Lily van Angeren in Holland.

Mi., 14. Apr · 20:15-21:40 · Das Erste (ARD)
Familie verpflichtet

Das glückliche Paar David und Khaled würde nur zu gerne öffentlich heiraten, wäre da nicht Khaleds arabischstämmige Familie, insbesondere sein homophober Vater Aledrissi. Auch Davids Mutter Lea, die zurück zum Glauben gefunden hat und sich als Geschäftsführerin der jüdischen Gemeinde engagiert, sorgt für Ärger. Als plötzlich auch noch die schwangere Sarah vor der Tür des Paares steht und behauptet, das Kind sei von Daniel, droht alles außer Kontrolle zu geraten.

Mi., 14. Apr · 21:00-21:45 · SWR
betrifft: Vergiftete Heimat – Die netten Rechten von nebenan

Sie sind smart, klug und argumentationsstark. Die jungen Mitglieder der Identitären Bewegung Deutschland. Modern kommen sie daher, haben mit „rechtsextremen Dumpfbacken“, „Tattoo-Trägern in Springerstiefeln“ nichts gemein. Sie lehnen Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung ab. Der Verfassungsschutz stuft sie jedoch nach dreijähriger Prüfung als rechtsextremistisch ein. Zentrale Positionen der Identitären Bewegung Deutschland sind danach nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. In Erscheinung tritt die neue rechte Jugendbewegung vor allem im Internet. Mit professionell gemachten Videoclips ihrer spektakulären Aktionen nimmt sie …