Außenministerium: Der Hausherr ist verrückt geworden

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Es ist mittlerweile schwer, da noch mitzukommen. Der Schäden mit der Türkei wurde noch nicht wieder repariert, der wöchentliche Schaden mit den Palästinensern und den israelischen Arabern kann noch garnicht eingeschätzt werden, und schon wird eine neue Front gegen den Kongress in Washington eröffnet…

Im Aussenministerium sitzt ein Pyromane, meint Yael Gvirtz in Jedioth achronoth

Dani Ayalon schafft es, und das ist ganz bestimmt nicht einfach, mit seiner diplomatischen Zügellosigkeit, sogar Avigdor Liebermann in den Schatten zu stellen. Diese israelische Regierung hat zwar Minister, wie Sand am Meer, aber in keinem dieser Ministerien gibt es einen Vizeminister, wie im Außenministerium.

Eine Serie von Fehltritten

Doch die Sache ist schon lange nicht mehr witzig, da tagtäglich neue Fehler dazukommen. Der Schaden ist einfach zu groß. Das muss sofort aufhören. Ayalon muss gehen. Wenn Netanjahu nicht die Macht hat, seine Verantwortung geltend zu machen, und Liebermann aus dem Außenministrium zu drängen, dann ist die sofortige Verbannung Ayalons das mindeste, was man jetzt erwarten kann.

Die Affäre um die Liquidierung in Dubai und die diplomatische Verlegenheit infolge der deplacierten Nutzung von Pässen, haben plötzlich das Selbstverständliche hervorgehoben – dass Israel ein funktionierendes Außenministerium braucht, dass man professionelle israelische Diplomatie und weltweit diplomatisches Ansehen braucht. Man braucht jeden Tropfen der Milch, die Liebermann und Ayalon im Laufe des vergangenen Jahres verschüttet haben.

Bislang haben sich Barak und Netanjahu bemüht, die alltäglichen Brände zu löschen, mit Erklärungen der Art „das sind nicht wir“, aber nun handelt es sich direkt um den Staat Israel, um die Notwendigkeit sich um das Buschwerk in Dubai zu kümmern, um Verlegenheit und Schaden bei befreundeten Nachrichtendiensten in den Ländern Europas. Da ist ein Feuerlöschen notwendig, das auch Schimon Peres, die einzige Ikone, die uns noch in der internationalen Arena geblieben ist, nicht mehr leisten kann.

Es ist klar, dass der Hausherr verrückt geworden ist und dass der Vizeminister das (so schon angeschlagene) Image Israels weltweit, noch viel tiefer in den Abgrund manövrieren wird. Nach einem Jahr im Amt ist klar, dass es sich hier um einen riesigen Besetzungsfehler handelt, der aus der israelischen Außenpolitik eine verrückte Parodie ihrer selbst macht.

Es ist klar, dass sowohl das Image, als auch die Außenbeziehungen eines ganzen Staates in den Händen eines Pyromanen gelandet sind. Als bei der Ernennung von Liebermann und Ayalon viele missbilligend die Augenbrauen hochzogen, zwinkerte Netanjahu, die Ernennungen sei eigentlich bedeutungslos, da er doch höchstpersönlich die Außenpolitik in die Hände nehmen würde. Aber im Gegensatz zu Rabin und Sharon hat Netanjahu bisher keinen politischen Plan vorgestellt, kann also nicht so tun, als habe er die Außenpolitik tatsächlich zur Chefsache gemacht.

Wir sind auf dem Boden der Tatsachen gelandet und es ist an der Zeit sich dies einzugestehen und zu handeln. Netanjahu muss diesen Dorn aus dem Außenministrium zu entfernen. Es wäre der erste Schritt zur Schadensbegrenzung und zum Wiederaufbau.

2 Kommentare

  1. Lieberman nimmt notwendige Korrekturen vor, im Falle der Türkei kann man sowieso nicht viel machen, da Israel mit offensichtlicher Wandel in der türkischen Außenpolitik zu tun hat. Diese allgemeine Nasenrümpfen über Lieberman und D. Ayalon gehört zum Standardrepertoir der Linksliberalen Presse. Hagalil könnte mit solchen „Neuigkeiten“ etwas kritischer umgehen.

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