75 Jahre – 75 Zitate

Vor 75 Jahren wurde der Staat Israel gegründet. Wir haben 75 Zitate ausgewählt, die diesen so besonderen Staat, dem wir tief verbunden sind, aus den unterschiedlichsten Perspektiven zeigen. Als demokratisch, innovativ und fortschrittlich, auf der Suche nach Frieden und Verständigung. Aber auch ideologisch verfangen, ausgrenzend, vor den Kopf stoßend. Ein Mosaik der pluralistischen Gesellschaft des Landes, das nun Großvater-Alter erreicht hat und noch immer auf der Suche nach seinem Wesenskern ist.

Zu Wort kommen Frauen und Männer, jüdische, christliche, muslimische, drusische und beduinische. Politiker und Künstler, Schriftsteller und Aktivisten, Sänger und Comedians.

Masal tov, Israel!

14. Mai 1948, David Ben Gurion verliest die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel, Foto: Rudi Weissenstein

75 Zitate aus Israel

„Gleich allen anderen Völkern, ist es das natürliche Recht des jüdischen Volkes, seine Geschichte unter eigener Hoheit selbst zu bestimmen.“
Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel vom 14. Mai 1948

„Wir dürfen nie vergessen, dass unsere Sicherheit letzten Endes von unserer eigenen Stärke abhängt.“
David Ben Gurion (1886-1973), Israels erster Ministerpräsident in einer Ansprache an die Nation am 15. Mai 1948

„Wir streben nach einem wahren, umfassenden Frieden, mit vollkommener Versöhnung zwischen dem jüdischen und dem arabischen Volk. Dabei dürfen wir den Erinnerungen an die Vergangenheit nicht erlauben, uns im Weg zu stehen.“
Menachem Begin (1913-1992), ehem. Ministerpräsident, anlässlich des Besuchs von Ägyptens Präsident Anwar Sadat in der Knesset, 20. November 1977

„Ich habe so lange gekämpft, wie es keine Chance für den Frieden gab. Ich glaube, dass es jetzt eine Chance für den Frieden gibt, eine große Chance. Wir müssen sie nutzen, um derer willen, die hier stehen, und für die, die nicht hier sind – und das sind viele.“
Jitzhak Rabin (1922-1995), ehem. Ministerpräsident, in seiner letzten Rede vor seiner Ermordung, gehalten bei der Friedensdemonstration in Tel Aviv am 4. November 1995

„Ob Gott an unserer Seite war? Es ist richtiger zu sagen, dass wir an der Seite Gottes waren.“
Mosche Dajan (1915-1981), ehem. Verteidigungsminister, in einem Interview nach dem Sechs-Tage-Krieg

„Der beste Weg, die Seele eines anderen Landes kennenzulernen, ist seine Literatur zu lesen.“
Amos Oz (1939-2018), Schriftsteller

„Auch ich bin hier in dieser Heimat, in diesem Land geboren und ich möchte mich als gleichberechtigter Bürger fühlen.“
Ahmad Tibi (geb. 1958), Politiker und Knesset-Abgeordneter 

„Die Araber haben nie eine Gelegenheit verpasst, um eine Gelegenheit zu verpassen.“
Abba Eban (1915-2002), Politiker, ehem. Außenminister, und Diplomat 

„Der Frieden wird kommen, wenn die Araber ihre Kinder mehr lieben, als sie uns hassen.“
Golda Meir (1898-1978), ehem. Ministerpräsidentin 

„Wir waren optimistisch, dass es Frieden geben würde. Früher, in den Tagen von Shalom Achshav [Frieden jetzt] dachten wir, es sei möglich, zu verbessern, zu verändern. Ich weiß nicht, ob die Generation meiner Kinder sich sicher ist, dass sie das verbessern können, was verbessert werden muss.“
Yuli Tamir (geb. 1954), Philosophin, ehemalige Abgeordnete und Ministerin, Mitgründerin der Friedensbewegung  Shalom Achshav

„Und das ist eine der großen Fragen unseres Lebens: Wie wir Grenzen wahren, welche Erlaubnis wir haben, Grenzen zu überschreiten, und wie wir das tun.“
A. B. Yehoshua (1936-2022), Schriftsteller

„Krieg ist vermeidlich, Frieden ist unvermeidlich.“
Menachem Begin (1913-1992), ehem. Ministerpräsident

„Wir sind noch immer eine Gesellschaft im Entstehen, nichts steht noch an seiner Stelle.“
Aharon Appelfeld (1932-2018), Schriftsteller

„Es ist uns geboten, mit Toleranz zu handeln und den Schutz der Menschenrechte zu fördern.“
Dorit Beinisch (geb. 1942), ehemalige Richterin und Präsidentin des Obersten Gerichtshofs

„Rabins historischer Fehler war, dass er, nachdem er in Oslo einen Durchbruch erzielt hatte, nicht nach vorne preschte und Frieden schloss. Er war zu langsam und zu vorsichtig.“
Uri Avnery (1923-2018), Publizist und Friedensaktivist

David Ben Gurion, (c) Fritz Cohen, National Photo Collection of Israel, ID D597-087 / Menachem Begin / Golda Meir, (c) Marion S. Trikosko, Library of Congress / Dorit Beinisch, (c) Israelische Justizbehörde, CC BY-SA 4.0

„Wir haben die Pflicht zu beweisen, dass es ein Judentum geben kann, das weder kannibalisch noch wild noch rassistisch ist. Es ist eigentlich ein Kampf um die Rettung des Judentums aus den Händen seiner Feinde.“
Joshua Sobol (geb. 1939), Dramatiker und Schriftsteller

„Entschuldigung, Jitzchak. Entschuldigung, dass wir nicht verstanden, was wir sahen. Entschuldigung, dass wir nicht glaubten, dass dies bei uns, zwischen uns geschehen könne.“
Amnon Lipkin-Schachak (1944-2012), ehem. Generalstabschef und Knesset-Abgeordneter, auf der Gedenkveranstaltung für Jitzhak Rabin 1998 

„Das jüdische Volk und die Regierung Israels haben das Recht, die Pflicht und die Fähigkeit, eine weitere Vernichtung des jüdischen Volkes und einen Angriff auf seinen Staat zu verhindern.“
Benjamin Netanyahu (geb. 1949), Ministerpräsident

„Wir spielen immer noch rabiaten Nachbarschaftsfußball und denken, so werden wir alle unsere Probleme lösen. Das ist ein Fehler. Das Fehlen von Levi Eshkols in unserer Kulturlandschaft ist ein echtes Problem.“
Avi Nesher (geb. 1953), Regisseur und Produzent

„Ein herzliches Verhältnis hat noch niemanden verletzt.“
Levi Eshkol (1895-1969), ehem. Ministerpräsident

„In diesem glühenden Land müssen Worte ein Schatten sein.“
Yehuda Amichai (1924-2000), Lyriker

„Wir sind das Silbertablett auf dem euch der jüdische Staat serviert wurde.“
Nathan Alterman (1910-1970), Lyriker, Gedicht über die gefallenen Soldaten Israels

„Es gibt keinen israelischeren Moment als jenen zwischen dem ‚Jiskor‘ und dem Hissen der Flagge.“
Reuben Rivlin (geb. 1939), ehem. Staatspräsident, in Bezug auf den Übergang von Jom haSikaron zu Jom haAtzmaut

„Menschen versuchen, den Rest der Welt in alle möglichen Kategorien einzuteilen, nur weil es viel einfacher ist, als mit dem Anderssein umzugehen.“
Lucy Ajoub (geb. 1992), Moderatorin und Slam-Poetin

„Wir sind eines der wenigen Völker auf der Welt, für die ‚Schalom‘ ‚Ahlan‘ ist (…) und ‚Auf Wiedersehen‘ ‚Jallah bye‘ – und nichts ist in Hebräisch. Du hast keine Ahnung, wie sehr mir das weh tut.“
Uzi Hitman (1952-2004), Sänger

„Ich fühle mich wie ein Kind zweier Mütter. Eine leibliche Mutter, die Palästina ist, und eine Adoptivmutter, die der Staat Israel ist. Ich lebe zwischen diesen beiden Welten.“
Issawi Frej (geb. 1963), Politiker, ehem. Knessetabgeordneter und Minister

„Die Ultraorthodoxen zusammen mit Bibi – auf einer Schubkarre zu einem guten Misthaufen.“
Avigdor Lieberman (geb. 1958), Politiker, Knessetabgeordneter und ehem. Minister

„Nicht jede Rechte ist eine faschistische Rechte und nicht jede Linke eine verräterische Linke.“
Juli Edelstein (geb. 1958), Politiker, Knessetabgeordneter und ehem. Knessetsprecher

„Jede Gemeinde brachte ihren eigenen Import hierher. Die Marokkaner brachten die Mimuna. Die Amerikaner brachten die Gleichberechtigung.“
Anat Hoffman (geb. 1954), Feministin, Aktivistin und Vorsitzende der „Women of the Wall“

„Nach dem Sechstagekrieg hörte der Staat Israel auf, eine Demokratie zu sein. Es hält 2 Millionen Menschen ohne bürgerliche und politische Rechte fest.“
Jeschajahu Leibowitz (1903-1994), Naturwissenschaftler und Religionsphilosoph

Lucy Ajoub, (c) Tehila Gotlieb, CC BY-SA 4.0 / Uzi Hitman, wikicommons / Issawi Frej, (c) Louis Green, CC BY-SA 4.0 / Jeschajahu Leibowitz, (c) Bracha L. Ettinger, CC BY-SA 2.5

„Es gibt eine Sache, die uns alle, die Vertreter der gesamten Nation, das gesamte Haus Israel, eint und verbindet – das ist die Sorge um die Existenz, die Sicherheit und den Fortschritt des Staates Israel.“
Jitzchak Ben Zwi (1884-1963), ehem. Staatspräsident

„Ich sage, dass es möglich ist, dem Faschismus entgegenzutreten, auch wenn er von muslimischer Seite kommt. Diese Aussage selbst wird als Verrat am liberalen Prinzip angesehen, aber meiner Meinung nach ist es genau das Gegenteil.“
Amnon Rubinstein (geb. 1931), Rechtswissenschaftler, ehem. Knessetabgeordneter und Minister

„Die Hetze feiert hier. Überall sind Schilder und Graffiti an den Wänden, was bedeutet, dass dieses Volk nichts gelernt hat. Es ist nicht in der Lage, Lehren zu ziehen. Offenbar war ihm ein politischer Mord nicht genug, also braut es sich jetzt den zweiten zusammen. Juden hassen Juden, wie könnten sie dann Araber nicht hassen?“
Mira Awad (geb. 1975), Schauspielerin und Sängerin

„Wir sollten unsere Fantasie mehr nutzen als unser Gedächtnis.“
Schimon Peres (1923-2016), ehem. Ministerpräsident und Staatspräsident

„Diese Art von konstruktivem Feminismus gereicht den Frauen zur Ehre. Sie erscheint mir wichtiger als die Frage, wer das Haus sauber macht oder den Tisch deckt.“
Golda Meir (1898-1978), ehem. Ministerpräsidentin, über Frauen in der zionistischen Arbeiterbewegung

„Wir leben in einer rassistischen Gesellschaft. Juden hassen Araber und umgekehrt, Aschkenasim verachten Misrachim und diese kontern mit Feindseligkeit.“
Sami Michael (geb. 1926), Schriftsteller

„Wie können wir über die ‚Trennung von Staat und Religion‘ sprechen, in einem Land, dessen Symbol die Menora des Tempels und dessen Flagge ein Tallit ist?“
Chaim Navon (geb. 1973), Rabbiner und Publizist

„Wir leben nicht in Westeuropa oder Nordamerika, es ist wirklich eine schwierige Umgebung, es ist wirklich eine ‚Villa im Dschungel‘ und es gibt auch feindliche Kräfte um uns herum.“
Ehud Barak (geb. 1942), ehem. Generalstabschef, Politiker und Ministerpräsident

„Der Staat Israel – mehr als ich erwartet hatte, weniger als ich gehofft hatte.“
Serach Wahrhaftig (1906-2002), Jurist und Politiker

„Interessiert und gibt Ratschläge. Nervös und unruhig – wird wütend und macht wütend. Arbeitet auf lauten Touren und mit aggressiven Dezibel, lässt sich aber mit einem ehrlichen Wort und Aufmerksamkeit beruhigen.“
Yael Dajan (geb. 1939), ehem. Politikerin, Autorin und Journalistin, über den typischen Israeli

„Wir sind auf der (Welt-)Karte und wir bleiben auf der Karte – nicht nur im Sport, in allem.“
Tal Brody (geb. 1943), ehem. Basketballspieler, nach dem Sieg von Makkabi Tel Aviv im Europapokal 1977

„Angst ist das, was die israelische Gesellschaft heute mehr als alles andere charakterisiert – die Angst um unsere Kinder in der Armee, aber auch die Angst, auf der Straße zu gehen.“
David Grossmann (geb. 1954), Schriftsteller

„Die Vision von zwei Staaten, die friedlich und in Sicherheit Seite an Seite leben, ist nicht allein eine Politik der israelischen Regierung. Diese Vision repräsentiert das Streben der Mehrheit der Einwohner Israels.“
Zippi Livni (geb. 1958), Politikerin, ehem. Außenministerin

„Bevor wir uns der Zukunft zuwenden, haben wir noch eine Aufgabe: Wir müssen einen Weg finden, einander die Vergangenheit zu vergeben. Der Hass ist ein Gefängnis, Vergebung ist die Austrittskarte.“
Yair Lapid (geb. 1963), Journalist und Politiker, ehem. Ministerpräsident

„Mein Leben bewegt sich in einem Dreieck, dessen Eckpunkte der Kinneret [See Genezareth], Jerusalem und Tel Aviv sind, der Kinneret steht für Geborenwerden und Sterben, Jerusalem und Tel Aviv sind zwei Pole von heilig und profan.“
Naomi Schemer (1930-2004), Sängerin und Komponistin

Shimon Peres, (c) Maryland GovPics, CC BY 2.0 / David Grossmann, (c) Jindřich Nosek (NoJin), CC BY-SA 4.0 / Zippi Livni, (c) Tal Givony, CC BY-SA 3.0 / Boris Carmi /Meitar Collection / Naomi Shemer, (c) Boris Carmi, Meitar Collection, National Library of Israel, The Pritzker Family National Photography Collection, CC BY 4.0

„Früher war alles besser. Und ich spreche nicht aus Nostalgie und romantischen Gefühlen. Es war einfach besser. In Tel Aviv saßen die Leute auf den Balkonen, bei offenen Fenstern und unverschlossenen Türen. Damals gab es die Begriffe ‚Karriere‘ und ‚Star-Sein‘ nicht.“
Arik Einstein (1939-2013), Sänger

„Es gibt Kibbuzim, die nicht wissen, was Jom Kippur ist, und Kaninchen und Schweine züchten. Haben wir keine Tora? Haben wir keine Tradition?“
Elasar Menachem Man Schach (1899-2001), Rabbiner

„Eine Spezialeinheit muss aufgestellt werden, um die Intifada der Ultraorthodoxen zu bekämpfen, wie sie es in den [besetzen] Gebieten getan haben.“
Jossi Sarid (1940-2015), Publizist, Politiker, ehem. Minister

„Als ich gerade erst meinen Weg in der Welt der Schauspielerei begann, stieß ich immer wieder auf diese Stereotypen, die Russen charakterisieren. Plötzlich wird man so und so kategorisiert, aber ich habe darauf bestanden, es nicht als Hindernis zu betrachten.“
Marina Shoif (geb. 1974), Schauspielerin

„Wir fürchten den Frieden nicht weniger als wir uns danach sehnen. Es gibt eine bewusste und unbewusste Angst, dass Versöhnung Verschmelzung bedeutet, und mit der Zeit ein Verschluckt-Werden im arabischen Raum.“
Dort Rabinyan (geb. 1972), Schriftstellerin

„Die ganze Zeit waren wir an der Seite, am Rande der Gesellschaft, sie sprachen über uns und nicht mit uns, sie sprachen in unserem Namen und nicht mit unserer Stimme. Jahrelang hat die Regierung besondere, aggressive und repressive Wege gewählt, um mit uns zu kommunizieren, tatsächlich aber um uns ins Schranken zu halten und zum Schweigen zu bringen.“
Rajaa Natour (geb. 1972), Lyrikerin und Aktivistin

„Ich habe es satt, die ganze Zeit Aschkenasim auf meinem Geld zu sehen. Aschkenasim auf den Scheinen, Aschkenasim im Obersten Gerichtshof – es reicht damit.“
Shlomo Maos (geb. 1946), Ökonom und Finanzspezialist

„Wenn wir die Demokratie nicht schützen, schützt uns die Demokratie nicht.“
Aharon Barak (geb. 1936), ehem. Richter und Präsident des Obersten Gerichtshofs

„Der Staat Israel wird nicht nach seinem Reichtum, seiner Armee oder seiner Technologie beurteilt, sondern nach seinem moralischen Charakter und seinen menschlichen Werten.“
David Ben Gurion (1886-1973), Israels erster Ministerpräsident

„Es scheint mir wesentlich, dass wir uns kennen lernen, denn eine Person neigt dazu, das zu hassen, was sie nicht kennt. Ohne dieses Kennenlernen fehlt das Fundament, auf dem Vertrauen aufgebaut wird, und Vertrauen ist die Grundlage des Friedens.“
Jitzchak Navon (1921-2015), ehem. Staatspräsident, aus einer Rede in Kairo, 26.10.1980)

„Wenn ich der israelische Premierminister wäre, würde ich die Rekrutierung von viel mehr Ultra-Orthodoxen bewirken als in jedem Plan, der heute auf dem Tisch liegt. Ich würde bewirken, dass sich mehr Ultra-Orthodoxe in den Arbeitsmarkt integrieren und dass mehr Ultraorthodoxe zum Studium an die Universitäten gehen, und diese Themen werden bei jeder Regierung anstehen.“
Shelly Yachimovich (geb. 1960), Journalistin und Politikerin

„Diejenigen, die einmal gekämpft haben, werden bezeugen, dass Krieg keine Zukunft hat.“
Jankele Rotblit (geb. 1945), Textdichter und Journalist

„Mit mir stehen hier zu dieser Stunde sechs Millionen Ankläger. Aber sie können nicht aufstehen und einen anklagenden Finger auf den richten, der in dem Glaskasten sitzt und schreien – ich klage an. Denn ihre Asche stapelt sich auf den Hügeln von Auschwitz und den Feldern von Treblinka und übersät die Wälder Polens. Ihre Gräber sind über die gesamte Länge und Breite Europas verstreut. Ihr Blut schreit, aber ihre Stimme ist nicht zu hören. Deshalb werde ich ihr Sprecher sein und in ihrem Namen die schreckliche Anklage aussprechen.“
Gideon Hausner (1915-1990), ehem. Generalstaatsanwalt, Chef-Ankläger im Eichmann-Prozess

„Der feministische Kampf sollte auf der Ebene der Gesellschaft als Ganzes stattfinden, er sollte über Dinge wie Militarismus, Besatzung und wie all dies uns als Frauen betrifft, sprechen.“
Aida Toma Suleiman (geb. 1964), Knessetabgeordnete

„Extremismus ist die Mutter aller Sünden. Er kann eine Gesellschaft zum Zerfall und Zusammenbruch bringen, die Gesellschaft in Israel untergraben.“
Reuben Rivlin (geb. 1939), ehem. Staatspräsident

Arik Einstein, (c) Yaakov Saar, GPO, CC BY-SA 3.0 / Shelly Yachimovich, (c) Nitaigr, CC BY-SA 4.0 / Gideon Hausner, (c) GPO / Reuven Rivlin, (c) Avi Ochajon, CC BY-SA 3.0

„Mein pädagogisches Weltbild sagt, es gibt keine Zauberei, sondern Verantwortung und Führung.“
Ali Salalha (geb. 1952), Pädagoge und Knessetabgeordneter

„Für mich gibt es im Kibbuz mehr Positives – in der Stille, in der Routine, mit den Fahrrädern auf dem Bürgersteig, mit der weit geöffneten Tür, mit dem bescheidenen Leben.“
Sarale Scharon (geb. 1948), Sängerin 

„Wir Israelis beschweren uns viel. Aber wenn wir heute zu einer Volksbefragung gehen würden, glaubst Du, irgendjemand würde auf eine Ethnie in Israel verzichten und sagen „schick sie zurück“? Ich glaube nicht, dass unsere Gesellschaft ohne diesen Reichtum und diese Vielfalt so aussehen würde wie sie aussieht, und das kommt nur von der Zuwanderung.“
Pnina Tamano-Shata (geb. 1981), Knessetabgeordnete, ehem. Ministerin

„Der Boykott ist eine neue Art von gefährlichem antisemitischem Terrorismus, wir werden ihn mit allen Mitteln und aller Kraft bekämpfen.“
Jitzchak Herzog (geb. 1960), Politiker, derzeitiger Staatspräsident, über die BDS-Bewegung

„Der israelische Sport ist ein Botschafter der Spitzenleistung in der internationalen Arena – ebenso wie erfolgreiche israelische Unternehmen, deren Produkte in jedem Regal der Handelsketten in Amerika verkauft werden. Ein israelisches Produkt zu boykottieren ist nicht anders als bei einem internationalen Wettkampf nicht gegen einen israelischen Athleten anzutreten.“
Yael Arad (geb. 1967), Judoka, erste israelische Medaillengewinnerin bei der Olympiade 

„Sie sagen, dass es eine neue deutsche Regierung gibt, mit der man reden, verhandeln und ein Abkommen unterzeichnen kann. Bevor Hitler an die Macht kam, hat das deutsche Volk für ihn gestimmt. 12 Millionen Nazis dienten in der deutschen Armee. Es gibt keinen einzigen Deutschen, der unsere Vorfahren nicht ermordet hätte. Jeder Deutsche ist ein Nazi. Jeder Deutsche ist ein Mörder.“
Menachem Begin (1913-1992), ehem. Ministerpräsident

„Die Vergangenheit wirft keinen Schatten auf die Haltung gegenüber Deutschland in der Gegenwart, und die israelische Öffentlichkeit glaubt, dass es mit seiner Vergangenheit richtig umgeht.“
Mosche Zimmermann (geb. 1943), Historiker

„Es ist nicht mehr möglich, die Strömung zu ignorieren, die vor unseren Augen immer stärker wird, die uns allmählich untergräbt, in Form eines binationalen Staates oder eines Apartheidstaates oder eines Staates von Soldaten, Rabbinern, Extremisten und Rassismus.“
David Grossmann (geb. 1954), Schriftsteller

„Ich hoffe nicht, ich schaffe Hoffnung.“
Hanan Elsane (geb. 1980), Juristin und Aktivistin

„In dem Auffanglager, in dem ich geboren wurde, und in dem überfüllten Viertel, in dem ich aufgewachsen bin, gab es viele Amsalems, Machloufs, Bitans und Orkavs neben den Moskovitches, Rashkovitzes und Ravitzes. Als Kinder spielten wir zusammen in der Nachbarschaft und lernten zusammen in der Klasse, und die Freundschaft, die zwischen uns als Kinder gewachsen ist, lebt und atmet bis heute, weil wir uns für menschliche Liebe und Respekt entschieden haben.“
Esther Chajut (geb. 1953), Richterin und derzeitige Präsidentin des Obersten Gerichtshofs

„Ich habe kein Problem damit, mich politisch zu äußern. Ich werde niemals die grüne Linie überschreiten und ich werde sicherlich keine Arbeit in den besetzten Gebieten annehmen.“
Dani Karavan (1930-2021), Bildhauer 

„In jedem Land gibt es einen Zirkus. In diesem Land gibt es Zirkus an jedem Ort.“
Israel Har (1932-2019), Lyriker

„Kommt runter vom Balkon, das Land bricht zusammen!“
Demonstrationsslogan seit 2011

„Wir haben auch eine Verantwortung für den Staat. Wir lassen ihn nicht zusammenbrechen, und es ist klar, dass der Staat ohne uns zusammenbricht.“
Shikma Schwarzman-Bressler (geb. 1980), Physikerin und Aktivistin

„Und vergesst nicht, wir haben ein wunderbares Land.“
Eyal Kitzis (geb. 1969), Comedian, der Routine-Schlusssatz der Satire-Sendung „Eretz nehederet“ („Ein wunderbares Land“)

Pnina Tamano-Shata, (c) Haim Zach, GPO, CC BY-SA 4.0 / Jitzchak Herzog, (c) Greek Ministry of Foreign Affairs, CC BY-SA 2.5 / Esther Chajut, (c) Judikative, Israel, CC BY-SA 4.0 / Shikman Bressler, (c) Hanay, CC BY-SA 3.0