Hetty Berg ist als neue Direktorin des Jüdischen Museums Berlin berufen

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Hetty Berg ist ab dem 1. April 2020 die neue Direktorin des JMB; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff

Der Stiftungsrat des Jüdischen Museums Berlin hat heute die Kuratorin und Museums-Managerin Hetty Berg (58) einstimmig zur neuen Direktorin der Stiftung berufen. Sie wird die Leitung des Hauses am 1. April 2020 übernehmen…

Die Vorsitzende des Stiftungsrates, Kulturstaatsministerin Monika Grütters, erklärte: „Mit Hetty Berg haben wir eine international erfahrene Museumsexpertin gewonnen. Sie widmet sich seit vielen Jahrzehnten der Vermittlung jüdischer Geschichte, Kultur und Religion. Als Chefkuratorin des Jüdischen Kulturviertels in Amsterdam hat sie ihre Führungsstärke in komplexen Organisationen erfolgreich unter Beweis gestellt. Ihre Berufung wird dem Jüdischen Museum Berlin nach innen wie außen neue Impulse verleihen. Es ist von großer Bedeutung, die Stärken des Museums als Kultureinrichtung sowie als Ort der Erinnerung und des Dialogs in den Vordergrund zu rücken. Ich wünsche Hetty Berg eine glückliche Hand und viel Erfolg dabei, das Jüdische Museum Berlin mit Kreativität, Sensibilität und fachlicher Expertise weiterzuentwickeln.“

Hetty Berg, geboren 1961 in Den Haag, studierte Theaterwissenschaften in Amsterdam und Management in Utrecht. Von 1989 an war sie als Kuratorin und Kulturhistorikerin am Jüdischen Historischen Museum in Amsterdam tätig. Seit 2002 arbeitete Hetty Berg als Museums-Managerin und Chefkuratorin des Jüdischen Kulturviertels in Amsterdam, zu dem neben dem Jüdischen Historischen Museum auch das Kindermuseum, die Portugiesische Synagoge, das Nationale Holocaust-Museum und die Gedenkstätte Hollandsche Schouwburg gehören.

Hetty Berg lebt zusammen mit dem Fotografen Frédéric Brenner, dessen Arbeiten in der Sammlung des JMB vertreten und zurzeit auch im Museum ausgestellt sind.

Als Direktorin des Jüdischen Museums Berlin wird Hetty Berg Nachfolgerin von Peter Schäfer, der am 14. Juni 2019 von seinem Amt zurückgetreten ist. Kulturstaatsministerin Monika Grütters hatte daraufhin Christoph Stölzl als Vertrauensperson berufen, operativ geleitet wurde das Museum in der Zwischenzeit vom Geschäftsführenden Direktor Martin Michaelis.

Der Auftrag der Stiftung Jüdisches Museum Berlin ist es, jüdisches Leben in Berlin und Deutschland zu erforschen, zu vermitteln und einen Ort der Begegnung zu schaffen. Finanziert wird die Stiftung mit einem jährlichen Zuschuss von über 15 Millionen Euro aus dem Etat der Kulturstaatsministerin.

Mit neuer Direktorin gute Lösung für Jüdisches Museum Berlin gefunden

Der Zentralrat der Juden in Deutschland begrüßt die Entscheidung des Stiftungsrats des Jüdischen Museums Berlin, Hetty Berg als neue Direktorin zu berufen. Zugleich gilt der Dank der Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Dr. Monika Grütters, sowie Prof. Dr. Christoph Stölzl als Vertrauensperson, die für eine zügige Nachfolge an der Spitze des Museums gesorgt haben.

Zu der Berufung erklärt der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster: „Mit Hetty Berg haben wir eine Person für die Leitung des Jüdischen Museums Berlin gefunden, die sowohl eine hohe Qualifikation als Museums-Managerin als auch als Kuratorin von Ausstellungen mitbringt. Wir gehen davon aus, dass sie die Tradition anspruchsvoller Ausstellungen im JMB fortsetzen und zugleich Empathie für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland und Israel aufbringen wird. Wir hoffen, dass das Haus mit ihr an der Spitze wieder in ruhigere Fahrwasser kommen wird. Dafür wünschen wir ihr viel Erfolg und eine glückliche Hand.“

Der Zentralrat der Juden in Deutschland war in der Findungskommission durch Dr. Schuster vertreten und ist Mitglied im Stiftungsrat.

Bild oben: Hetty Berg ist ab dem 1. April 2020 die neue Direktorin des JMB; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff