MADHOUSE-Festschrift zum 30jährigen

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Die in München beheimatete Beratungsstelle mit Schwerpunkt Sinti und Roma, Madhouse gGmbH, feierte kürzlich ihren 30. Geburtstag. Zu diesem Anlass erschien eine reich illustrierte Festschrift, die interessante und hochaktuelle Informationen zu Geschichte und Gegenwart der Minderheit in Bayern und Deutschland enthält…

Madhouse, jene Einrichtung, die ganz eng mit dem Namen ihres Gründers und Vaters, Alexander Diepold, verknüpft ist, stellt eine ganz und gar einzigartige Institution dar, wie es sie in dieser Form in keiner anderen deutschen Großstadt gibt.

Aber erteilen wir lieber zwei Prominenten das Wort, zunächst dem Münchner OB Dieter Reiter, dann dem Zentralratsvorsitzenden der deutschen Sinti und Roma, Romani Rose. Beider Ausführungen entnahmen wir der Festschrift, um die es hier geht.

Dieter Reiter:

„Madhouse hat in München eine Vermittlerrolle zwischen Sinti und Roma und der Mehrheitsgesellschaft übernommen und füllt sie auf eine Weise aus, die ein wahrer Glücksfall für unsere Stadtgesellschaft ist. Dies geschieht unter anderem durch zahlreiche Kultur- und Fortbildungsveranstaltungen, die über die Geschichte und gegenwärtige Situation von Sinti und Roma in München und darüber hinaus informieren und aufklären…

Daneben ist Madhouse auch durch die Beratung  von Jugendhilfe-Trägern, Schulen, Jugendamt oder Bezirkssozialarbeit unverzichtbar dafür geworden, junge Münchner Sinti und Roma in ihrem Bemühen um Chancengleichheit und Integration bestmöglich zu unterstützen…

Gerade was die in München lebenden Sinti und Roma betrifft, hat sich Madhouse dabei zu einer zentralen und mit allen anderen Akteuren optimal vernetzten Einrichtung entwickelt, die große Bedeutung für unsere vielfältige und offene Stadtgesellschaft hat.“

Romani Rose:

„… Einrichtungen wie Madhouse hier in München sind für die Durchsetzung der Rechte unserer Minderheit wichtig. Ihre Präsenz vor Ort und das lebendige Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichern die Erfolge der Bürgerrechtsbewegung und setzen wichtige Impulse für die Aufklärung der Bevölkerung…

Heute beraten und begleiten im Madhouse 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kinder, Jugendliche sowie junge Erwachsene und deren Familien, um ihnen die Chancengleichheit zu ermöglichen, die ihnen nach dem Krieg lange verwehrt wurde. Durch Mediatorenprogramme, Bildungsberatung und Aufklärungsarbeit in Schulen, Hochschulen und Behörden stellt Ihr die Weichen für eine selbstbewusste Zukunft vieler Sinti und Roma…

Das Team von Madhouse arbeitet täglich daran, den Dialog zwischen Sinti und Roma und der Mehrheitsbevölkerung anzuregen und das Bild unserer Minderheit positiv und nachhaltig zu verändern. Ein wichtiges Mittel dazu ist der Kontakt zwischen den Menschen, der auf verschiedenen kulturellen Veranstaltungen von Madhouse eine Bühne bekommt. Insbesondere die Präsenz und die Berichte der Überlebenden des Holocaust haben immer eine herausragende Rolle dabei gespielt. Die Authentizität ihrer Zeugnisse fand immer die Aufmerksamkeit eines großen Publikums. Mit den noch lebenden Zeitzeugen als Gäste setzte sich Madhouse unter dem Motto ‚Geschichte erinnern – Zukunft gestalten‘ für eine würdige Erinnerungskultur ein…

Ich weiß, lieber Alexander Diepold, dass Du und Dein Team noch viel vorhabt… Der Zentralrat und ich unterstützen euer Vorhaben…

Ich wünsche für dieses und die zahlreichen weiteren Projekte von Herzen alles Gute und viel Erfolg.“

Das Inhaltsverzeichnis der Festschrift 30 Jahre Madhouse gibt einen ersten Eindruck davon wieder, was den Leser erwartet:

GRUßWORTE

von Dieter Reiter – Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München

von Romani Rose – Vorsitzender des Zentralrats deutscher Sinti und Roma in Deutschland

von Marcela Reinhardt – Vorsitzende des Regionalverbandes Deutscher Sinti und Roma Schwaben e.V.

BLÜTEZEIT – Bildinterpretation von Alexander Diepold

IMPRESSIONEN – Aktionsfelder, Begegnungen und Impulse

30 JAHRE MADHOUSE – 30 JAHRE BERATEN, HELFEN UND GESTALTEN

Bildung – Ein Erfahrungsbericht aus der sozialen Arbeit – von Katharina Schwaiger und Rainer Burger

Überregionale ambulante Erziehungshilfen (ÜAEH) – von Lena Nützel

Erlebnispädagogik in der allgemeinen Erziehungshilfe (AEH) – von Patrik Schneidewind

Das Konzept des Heilpädagogischen Kleinstheims (HPKH) von Alexander Diepold

KUNST, KULTUR UND POLITISCHE BILDUNG

Inklusion und Stärkung von Münchner Jugendlichen

von Nadia Wehrle

SINTI UND ROMA AN DEN HOCHSCHULEN.  EIN BILDUNGSAUFBRUCH – AUCH FÜR MULTIPLIKATOR*INNEN     

                        Einführung – von Nadia Wehrle

ESSAY: Bettelmafia aus Osteuropa? Unser Umgang mit der Armut von Leon Fitz

                        Kein Bleiberecht für Roma in Deutschland? 

Theorie und Praxis des Rechts auf Asyl im Zuge einer verschärften Asylpolitik von Mia Pulkkinen

BEGEGNUNGEN MIT ALEXANDER DIEPOLD. EINE LAUDATIO

von Prof. Wilhelm Solms

SINTI UND ROMA – EIN TEIL UNSERER GESELLSCHAFT?

von Alexander Diepold

ZUR GESCHICHTE DER VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA IN DEUTSCHLAND

                        von Prof. Wilhelm Solms

SINTI UND ROMA IN BAYERN – 1945 BIS GEGENWART

von Robert Schlickewitz

JENISCHE, REISENDE, KOMÖDIANTEN, ZIRKUSARTISTEN, SCHAUSTELLER –

WAS HAT DAS MIT SINTI UND ROMA ZU TUN?

von Oliver Stey

BIOGRAFIE DES ZEITZEUGEN PETER HÖLLENREINER                                  

                        (Buchempfehlung) 4

DAS SCHICKSAL DER RROMANI SPRACHE ALS LANGE UNTERDRÜCKTE UND GEOGRAPHISCH BREIT GESTREUTE MINDERHEITENSPRACHE

                        von Marcel Courthiade

GELINGENDE BERATUNG IN BEHÖRDEN BEI SINTI UND ROMA

von Mario Franz

EIN LANGLEBIGES VORURTEIL. DIE MEDIALE BERICHTERSTATTUNG ZUR SOGENANNTEN “ARMUTSZUWANDERUNG“ ZEICHNET SICH DURCH ANTIZIGANISMUS AUS

von Markus End

VERGANGENHEIT, GEGENWART UND ZUKUNFT – DER STAB WIRD WEITERGEREICHT, UNSERE GESCHICHTE SCHREITET VORAN

                        von Behar Heinemann

LEBENSLANGES UND UNERMÜDLICHES ENGAGEMENT

Münchner Bürgerrechte-Aktivistin Uta Horstmann wird mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt

DUI RROMA, TRIN RROMA (VORSCHAU)

von Adrian Gaspar

KULTUR. FÖRDERUNG DER KULTURELLEN IDENTITÄT VON SINTI UND

                        ROMA

                        Das Projekt ”DjangoO“ – von Walter Abt

                        Musik als Mittel zum Erfolg – von Adrian Gaspar

                        Die Musiker des Jubiläumstages

                        Förderung von Nachwuchstalenten

AUSBLICK

                        Everyday is Romaday – von Christoph Leucht

Hildegard Lagrenne Stiftung (HLS) – ein Projektergebnis – von Daniel Strauß 

Erste Öko-Bio Rroma-Landwirte – von Iosif Gaspar

WÜRDIGUNG – von Behar Heinemann

SCHLUSSWORT – von Alexander Diepold

 

Die Festschrift im DIN A 4 Format umfasst 194 Seiten und kostet, einschließlich Porto und Verpackung, 10 Euro. Da sie nicht über den allgemeinen Buchhandel erhältlich ist, wenden sich Interessenten bitte direkt an die:

Madhouse gGmbH
Abt. Festschrift
Landwehrstr. 43
80336 München

Bzw. können Telefonbestellungen entgegengenommen werden über (Deutschld.) 089 7167 222 500.

Die Nummer des Treuhandkontos von Madhouse, ausgestellt auf Alexander Diepold, bei der Augusta-Bank eG/Raiffeisen-Volksbank lautet:

IBAN: DE58 7209 0000 0105 5761 56.

Zuletzt noch die bibliographischen Angaben:

30 Jahre Madhouse 1987 – 2017, (Hg.) Alexander Diepold, München 2017.

Weitere Informationen: http://www.madhouse-munich.com/