Fernsehtipps für den kurzen Februar

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Vom 16. bis 28. Februar 2013…

So, 17. Feb · 02:50-04:50 · 3sat
Aimée & Jaguar

Ende der 1990er Jahre wartet eine alte Frau – Lilly Wust – auf den Transport ins Altersheim. Dort wird sie ihre Freundin Ilse treffen. Lange verdrängte Bilder an das Jahr 1943 kommen an die Oberfläche: Beim Besuch eines Konzerts mit Ilse lernt die junge Mutterkreuzträgerin Lilly die verführerische Jüdin Felice kennen und lieben. Felice hat sich als Mitarbeiterin der „Nationalzeitung“ eine Tarnung geschaffen, in deren Schatten sie eine Untergrundorganisation unterstützt. Unter den Decknamen „Aimée“ und „Jaguar“ schreiben sich die beiden leidenschaftliche Briefe und Gedichte. Lilly bringt sogar den Mut auf, sich von ihrem Mann, einem Nazi, zu trennen und Felice Unterschlupf zu gewähren – bis die Gestapo vor der Tür steht.

So, 17. Feb · 04:50-06:15 · 3sat
Ein Jude, der Deutschland liebte

„Es ist trotz all dem sehr schwer, sich die Liebe zu Deutschland ganz aus dem Herzen zu reißen“, schreibt Willy Cohn im Februar 1933. Der Historiker ahnt, was auf die Juden zukommt – und kann sich dennoch nicht von dem Land trennen, „dessen Sprache wir reden und dessen gute Tage wir auch miterlebt haben!“ Die Veröffentlichung der Tagebücher von Willy Cohn unter dem Titel „Kein Recht, Nirgends“ war 2006 eine zeitgeschichtliche Sensation. 1.200 Seiten über das Leben seiner Familie, über die jüdische Gemeinde in Breslau und über die zunehmende Marter der Juden, die seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten „in einer Mausefalle“ saßen. Im November 1941 wurden Cohn, seine Frau und seine beiden kleinen Töchter verschleppt, deportiert und erschossen. Seine drei ältesten Kinder Louis „Wölfl“, Ernst und Ruth hatte Willy Cohn noch rechtzeitig nach Frankreich und Palästina geschickt. Die Dokumentation „Ein Jude, der Deutschland liebte“ begleitet Louis, Ernst und Ruth Cohn in ihre Heimatstadt Breslau, wo ein filmischer Dialog zwischen ihnen und ihrem ermordeten Vater entsteht.

So, 17. Feb · 10:15-10:45 · 3sat
Literatur im Foyer

Richard Kornitzer ist Richter im Berlin der „Goldenen Zwanziger“. Er hat jüdische Wurzeln und flieht vor den Nazis nach Kuba. Nach dem Zweiten Weltkrieg kommt er zurück nach Deutschland und tritt eine Stelle in Mainz an. Doch in der dumpf-verschlossenen Atmosphäre der Nachkriegsjustiz fühlt er sich zum Widerspruch gezwungen. Ihm wird vorgeworfen, vor der Katastrophe des Weltkriegs in die Karibik geflohen zu sein: Ursula Krechel hat mit „Landgericht“ eine wahre Geschichte erzählt von einem, der zurückkam und das Fürchten lernte. Für den Roman wurde sie im Oktober 2012 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. In „Literatur im Foyer“ spricht Felicitas von Lovenberg mit Ursula Krechel über ihren erfolgreichen Roman. Außerdem zu Gast ist Ijoma Mangold, Feuilletonredakteur der „ZEIT“. Im Gespräch geht es unter anderem um die große CD-Anthologie „Erzählerstimmen“, die eine akustische Literaturgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts wagt.

So, 17. Feb · 23:15-00:45 · BR
Der Garten der Finzi Contini

Italien, 1938: In der norditalienischen Stadt Ferrara gibt es eine kleine jüdische Gemeinde, deren Mitglieder durch die auf Anregung Deutschlands eingeführten antisemitischen Rassengesetze zunehmend ausgegrenzt werden. Da es Juden in Mussolinis Italien nun nicht mehr gestattet ist, einem örtlichen Tennisclub beizutreten, gründet die wohlhabende Familie Finzi-Contini auf ihrem Anwesen einen informellen Tennisclub.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=OwfOZ_9X0eU[/youtube]

Unter den jungen Leuten, die sich während des Sommers im üppigen Garten der Finzi-Contini treffen, ist auch Giorgio, der schon seit seiner Kindheit in Micòl, die Tochter des Hauses, verliebt ist. Micòl scheint ebenfalls Zuneigung zu Giorgio zu empfinden, der ihrem kranken Bruder Alberto verblüffend ähnelt. Während die äußeren Umstände immer gefährlicher werden, entwickelt sich zwischen ihnen eine fragile Beziehung, die zwischen tiefer Freundschaft und scheuer Liebe changiert. 1943 werden schließlich die Finzi-Contini verhaftet und deportiert. In der Haft erfährt Micòl, dass Giorgio die Flucht ins Ausland gelungen ist.

Mo, 18. Feb · 21:00-21:45 · BR
Lebenslinien

München, 13. Januar 2001: Ein junger Deutsch-Türke rettet einen am Boden liegenden Griechen vor einer Bande von rechtsradikalen Schlägern, die auf ihn eintreten. Der Retter gerät unfreiwillig in die Schlagzeilen. Medien, Politiker und Kirchenvertreter feiern ihn als Helden, loben seine Zivilcourage. Doch sein Vater warnt ihn vor dem schnellen Ruhm und den Folgen…

Taner ist ein „Münchner Kindl“, wie er selbst sagt, und träumte schon als Kind davon, ein bekannter Fußballspieler zu werden. Mit achtzehn erhält der talentierte junge Mann einen Vertrag bei Fenerbahce Istanbul. Doch in der Türkei, der Heimat seiner Eltern, hält er es nicht lange aus. Die Umgangsformen dort sind ihm fremd. Zurück in München, werden er und seine Freunde im Januar 2001 Zeugen eines nächtlichen Überfalls von Neonazis auf einen ausländischen Passanten. Sie stellen sich den Angreifern entgegen, obwohl diese in der Überzahl sind. Damit retten sie das bereits schwer verletzte Opfer.

Taners Vater sagt ihm, es sei selbstverständlich, ein Menschenleben zu retten, er solle sich nichts darauf einbilden. Doch diese Nacht verändert sein Leben für immer. Denn die brutale Tat und die mutige Rettung des Opfers erregen die Öffentlichkeit weit über München hinaus. Taner wird als „Vorzeige-Held“ gefeiert – und verliert bald die Kontrolle über sein Leben, nachdem er und seine Familie selbst Drohungen aus der rechten Szene erhalten. Im Jahr 2009 verfolgte Lebenslinien-Autor Jens Schanze die vernichtende Berichterstattung über den „unfreiwilligen Helden“, der vor acht Jahren einem Passanten, der von Neonnazis angegriffen wurde, das Leben rettete.

Mo, 18. Feb · 22:50-00:40 · MDR
Hanussen

Nach „Mephisto“ und „Oberst Redl“ erzählt István Szabó in seinem Drama den Aufstieg und Fall des legendären Hellsehers Erik Jan Hanussen, der 1933 von den Nazis ermordet wurde. In der Hauptrolle ist erneut Klaus Maria Brandauer zu sehen.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=hEJiqcFN3OM[/youtube]

Europa, während des Ersten Weltkriegs. Der österreichische Soldat Klaus Schneider (Klaus Maria Brandauer) wird im Feld verwundet und in ein Lazarett eingeliefert. Bei seiner Untersuchung macht der Arzt Dr. Bettelheim (Erland Josephson) eine verblüffende Entdeckung: Der Patient ist in der Lage, Gedanken zu lesen und zukünftige Ereignisse vorauszusagen. Nach seiner Genesung und dem Ende des Krieges beginnt Schneider, aus seinen Fähigkeiten Kapital zu schlagen. Aber erst als er sich mit seinem gewieften Kriegskameraden Nowotny (Károly Eperjes) zusammentut, den glamourösen Künstlernamen Erik Jan Hanussen annimmt und den tragischen Untergang eines Ozeandampfers voraussagt, nimmt seine Karriere Fahrt auf.
Nicht einmal eine Anklage wegen Hochstapelei* kann seinen Aufstieg bremsen, im Gegenteil: Der vom Gericht bezeugte, triumphale Beleg seiner Fähigkeiten macht ihn endgültig zum Star. Auch international findet Hanussen in den folgenden Jahren immer größere Beachtung. Von Ruhm und Reichtum verwöhnt, kostet er mit seiner Lebensgefährtin Valery de la Mer (Grazyna Szapolowska) das schöne Leben aus. In der besseren Gesellschaft Berlins ist er ein gern gesehener Gast.

Den politischen Veränderungen, die sich gegen Ende der 20er Jahre anzukündigen beginnen, steht er zunächst gleichgültig gegenüber. Hanussen bezeichnet sich stets als unpolitischen Künstler, dennoch sagt er 1930 Hitlers Machtantritt voraus. Dies bringt ihm die Gunst des „Führers“ ein, seine Freunde hingehen reagieren entsetzt, nicht zuletzt Dr. Bettelheim, der als Jude schon bald um sein Leben fürchten muss. Seine eigene jüdische Herkunft kaschiert Hanussen kaum, er hält sich aufgrund seiner glänzenden Beziehungen für unantastbar. Bis er bei einem spektakulären Auftritt mit der Vorhersage des Reichstagsbrands für einen Eklat sorgt und als Verräter bei den Nazis in Ungnade fällt.

*) Darauf geht eine tschechische Verfilmung genauer ein. Wer den deutsch-ungarischen Film verpasst hat kann sich also auch mit einer tschechischen Verfilmung vergnügen. Hier noch etwas zu den Hintergründen: Hermann Steinschneider verlor seine Mutter schon im Alter von zehn Jahren. Sein Vater Siegfried (1858–1910), ein aus Prostějov (Proßnitz) in Mähren stammender und als Handelsreisender bzw. Wanderbühnenschausteller tätiger Arztsohn aus jüdischem Hause, heiratete bald darauf eine Witwe, die zwei weitere Kinder mit in die Ehe brachte. Drei Jahre später brach Steinschneider die Schule ab und lief von zu Hause davon.
Er versuchte in Wien mehrfach als Gesellschaftsreporter Fuß zu fassen, erpresste auch betuchte Bürger mit Kolportagen in Klatschblättern. Er machte spektakuläre Vorhersagen, wobei er häufig falsch lag, Zufallstreffer jedoch groß herausstellte. Mit okkultistischen Beratungsgesprächen verdiente Hanussen nicht nur Geld, sondern erwarb auch gesellschaftliche Kontakte. 1931 wurde Hanussen vor dem Kreisgericht in Litoměřice (Leitmeritz) (Böhmen) des hundertfachen Betruges angeklagt, weil er – so der damalige Gesetzestext – „den Schwachsinn“ von Gutgläubigen ausgenutzt habe. Nach einigen Monaten Dauer des Prozesses, der bis in die USA verfolgt wurde, wurde Hanussen freigesprochen und im Urteil die Entscheidung zum Glauben an die Fähigkeiten eines Hellsehers dessen Kunden überlassen. Der Weg zu einer grandiosen Karriere wurde damit erst möglich gemacht.
Der als intelligent geltende Hanussen verlegte mehrere Zeitungen, mit denen er genau wie in seinen Beratungsgesprächen die Sehnsüchte der Leser bediente. Hanussens bunte Wochenschau war kurzfristig eine der auflagenstärksten Zeitungen Berlins…

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Di, 19. Feb · 22:45-23:15 · HR
Entweder-Broder – Die Europa-Safari (4/4)

In der vierten Folge ihrer Europa-Safari reisen Henryk und Hamed in zwei Länder, die gegensätzlicher nicht sein können. Zunächst begeben sie sich mit Volvo Kurt und Foxterrier Wilma an den südlichen Rand des Kontinents. An der Küste Kalabriens in Süditalien wollen die beiden Zeuge einer Geschichte werden, die der gebeutelten Seele Europas neues Leben einhauchen soll. Vorher jedoch müssen sie einmal durch ganz Italien fahren, von Nord nach Süd. Dabei begegnen sie in Florenz der Geschichte und außerdem einem ehemaligen Strafverteidiger, Mafiagegner und Krimiautor. Sie werden von Nonnen geküsst und klären am Rande Neapels mit Damen des ältesten Gewerbes der Welt die Europa-Frage. In Süditalien angekommen, erwartet sie in der „Città Futura“ eine herbe Enttäuschung, und fast scheint Europa schon wieder verloren. Doch einen Anlauf nehmen Henryk und Hamed noch, um die Seele Europas endlich zu finden. Henryk glaubt, sie befinde sich vielleicht unterhalb des nördlichen Polarkreises: Island ist zwar nicht in der EU, aber die älteste Demokratie im Europa der Neuzeit. Das Land hat bereits eine Krise erfolgreich überstanden. Henryk ist begeistert: „In Island gibt es keine Moslems, keine Juden, wenig Deutsche – der perfekte Platz zum Leben!“ Ob Henryk und Hamed im Land der Wikinger aber tatsächlich die Seele Europas finden, erfährt man in der vierten Episode der Europa-Safari. Nach vielen Tausend Kilometern und um vieles klüger endet ihre Europa-Safari – zu Hause und mit der Frage, wie europäisch ganz Deutschland mittlerweile ist.

Di, 19. Feb · 23:15-01:00 · WDR
A Serious Man

Amerika, 1967. Larry Gopnik lebt mit seiner Familie in einer bürgerlichen Vorortsiedlung im amerikanischen Mittelwesten: eine Einöde aus uniformen Einfamilienhäusern, menschenleeren, betongrauen Straßen und akkurat gestutzten Rasenflächen. Er ist ein respektiertes Mitglied der Jüdischen Gemeinde und als Physik-Professor am örtlichen College tätig. Aber der Anschein gepflegter Biederkeit trügt: Larry Gopniks Leben gleicht in jeder Hinsicht einem Katastrophengebiet…

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Seine Frau Judith will sich für einen anderen Mann von ihm scheiden lassen und sein pubertierender Sohn Danny interessiert sich ausschließlich für den nächsten Joint und den störungsfreien Empfang seiner Lieblingsserie. Töchterchen Sarah denkt an die Finanzierung ihrer Nasen-OP und verschwindet allabendlich in der Disco. Damit nicht genug, hat sich Larrys arbeitsloser Bruder Arthur, der wegen illegalen Glücksspiels von der Polizei gesucht wird, auf der Familiencouch eingenistet. Larrys aggressiver Nachbar nimmt ungefragt einen Teil seines Grundstücks in Beschlag und ein Student will ihn für eine bessere Note bestechen. Dessen Vater wiederum droht mit einer Anzeige wegen Rufmords, sollte Gopnik die Sache publik machen. Zur gleichen Zeit wird Larrys Beförderung am College durch anonyme Verleumdungsbriefe gefährdet. In seiner Verzweiflung sucht der arme Kerl Hilfe bei verschiedenen Rabbinern. Doch deren Ratschläge geben ihm nur noch mehr Rätsel auf. Fast scheint es, als würde Gott höchstpersönlich ihn auf die Probe stellen.

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Mi, 20. Feb · 20:15-21:41 · arte
Das verrückte Liebesleben des Simon Eskenazy

Der schwule jüdische Klarinettenspieler Simon Eskénazy hat ein aufregendes Leben. Als sich aber ein arabischer Transvestit in ihn verliebt, seine kranke Mutter sich bei ihm einquartiert und seine Ex-Frau ihn mit dem gemeinsamen Sohn besucht, wird es sogar ihm ein bisschen zu aufregend.

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Simon lebt in einem bunten Multi-Kulti-Stadtviertel in Paris. Er ist ein erfolgreicher Klarinettist, jüdisch und lebt nach der Trennung von seiner Frau offen schwul. Eines Nachts landet er mit dem arabischen Transvestiten Naïm im Bett. Der verliebt sich in Simon und ist von nun an nicht mehr so leicht loszuwerden. Die perfekte Gelegenheit bietet sich Naïm, als Simons kranke, aber nicht gerade pflegeleichte Mutter sich bei ihrem Sohn einquartiert. Naïm gibt sich kurzerhand als die Krankenschwester Habiba aus und kann von nun an ständig in der Nähe seines Angebeteten sein.
Der hat aber noch ganz andere Sorgen: Eine stressige Konzerttournee steht an, und er muss seine Beziehung zu dem verklemmten Raphaël beenden. Zu allem Überfluss reist dann auch noch Simons Ex-Frau mit dem gemeinsamen Sohn und ihrem neuem Partner aus New York an…

Mi, 20. Feb · 20:15-22:00 · Das Erste (ARD)
Nacht über Berlin

Berlin, 1932. Albert Goldmann (Jan Josef Liefers) sitzt als gemäßigter SPD-Abgeordneter im Berliner Reichstag. Nach seinen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg ist der idealistische jüdische Arzt zum leidenschaftlichen Demokraten geworden, der nur eines will: Nie wieder Krieg! Entgegen seiner pazifistischen Überzeugung lässt er sich von seinem jüngeren Bruder Edwin (Franz Dinda), Mitglied einer radikalen kommunistischen Zelle, zu einem heiklen Kurierdienst überreden.

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Prompt gerät er in eine Polizeikontrolle und entgeht nur dank der spontanen Hilfe der selbstbewussten Henny Dallgow (Anna Loos) seiner Enttarnung. Die unangepasste Tochter aus reichem Haus ist beeindruckt von dem engagierten Arzt, der den sozial Schwachen hilft und sich als streitbarer Reichstagsabgeordneter für den Fortbestand der jungen und nicht sehr angesehenen Demokratie einsetzt. Henny wiederum macht ihren persönlichen Traum wahr und übernimmt das „Ballhaus“ von dem Juden Matze Belzig (Jürgen Tarrach), der die Zeichen der Zeit erkennt und rechtzeitig nach Amerika emigriert. Als Sängerin, die in ihrem mondänen Etablissement wie selbstverständlich SA-Männer zu ihren Gästen zählt, verkehrt Henny in einer Welt, die den Juden Albert abstößt. Über diese Gegensätze hinweg entwickelt sich jedoch eine große Liebe, die unter keinem guten Stern steht. Im Februar 1933, als die Lage auf den Straßen eskaliert, erfährt Henny vom künftigen Mann ihrer Cousine Uta (Claudia Eisinger), dem den Nazis zugewandten Karrieristen Erhart von Kühn (Sven Lehmann), dass Albert in Gefahr ist. Sie will ihn warnen, doch Albert ist unterwegs zum Reichstag, um einen verwirrten Patienten daran zu hindern, eine Dummheit zu begehen.

Jan Josef Liefers und Anna Loos überzeugen als leidenschaftliches Paar, das sich zur falschen Zeit begegnet. Das aufwendige TV-Event zeigt das facettenreiche, pulsierende Berliner Leben in den Wochen vor dem Reichstagsbrand vor 80 Jahren. Während die Weimarer Republik zwischen linken und rechten Extremisten zerrieben wird, prallen auch in der Reichshauptstadt gegensätzliche Welten aufeinander: Jürgen Tarrach glänzt als freigeistiger Künstler, der dem Land rechtzeitig den Rücken kehrt. In der Rolle des zynischen Nazi-Karrieristen Erhart von Kühn zeigt Sven Lehmann, wie braune Ideologie mit wirtschaftlichen Interessen Hand in Hand geht. Claudia Eisinger spielt als Hennys Cousine Uta eine Frau, die von den realen Entwicklungen nichts wissen will, während Franz Dinda als Alberts heißblütiger Bruder Edwin im bewaffneten Kampf gegen die Nazis stirbt. Regisseur Friedemann Fromm(„Weissensee“) inszeniert das historische Drama nach eigenem Buch, das er gemeinsam mit Rainer Berg („Die Gustloff“) verfasste.

Mi, 20. Feb · 22:00-22:30 · Das Erste (ARD)
Nacht über Deutschland: Hitler – Die ersten 100 Tage

Berlin, 27. Februar 1933. Der Reichstag, das Symbol des deutschen Parlamentarismus, steht in Flammen. „Es gibt kein Erbarmen; wer sich uns in den Weg stellt wird niedergemacht. Das deutsche Volk wird für Milde kein Verständnis haben.“

Mit diesen Worten wird Hitler zitiert, wie er sich an eine Gruppe von Politikern, Polizisten und Militärs wendet, die sich am brennenden Reichstag versammelt haben. Er soll geschrien haben, vor Erregung. Was Hitler in jenen Minuten wirklich denkt, wird kein Historiker je rekonstruieren können. Auf alle Fälle sieht er eine Gelegenheit, den Aufbau seines Macht- und Terrorapparates in beispielloser Weise forcieren zu können. Tags darauf werden die Notverordnungen „zum Schutz von Volk und Staat“ erlassen. Damit werden verfassungsmäßige Grundrechte außer Kraft gesetzt. Der Beginn einer totalitären Herrschaft, die vor nichts zurückschreckt.

 

Nacht über Deutschland. Ausgehend vom Reichstagsbrand fokussiert die Begleitdokumentation zum TV-Film „Nacht über Berlin“ den rasanten, erschreckenden und dennoch nicht unaufhaltsamen Weg Deutschlands in die Hitler-Diktatur. Sie erzählt die ersten 100 Tage von Hitlers Kanzlerschaft. Eine kurze Zeitspanne, die trotzdem Antworten gibt, auf die immer wiederkehrende Frage „Wie war Hitler möglich?“. Eine Geschichte der politischen Tricks und des brutalen Terrors, der haltlosen Versprechungen und wohlgesetzten Drohungen, des Widerstands und der raschen Ausschaltung aller demokratischen Kräfte. Es war nicht die „Vorsehung“, wie Hitler selbst seine Ernennung zum Reichskanzler und die Wochen danach verbrämte, sondern ein „Blitzkrieg“ gegen Demokratie und Menschenrechte mit dem erklärten Ziel die Alleinherrschaft an sich zu reißen. Mit allen verfügbaren Mitteln und in einem schwindelerregenden Tempo – mal in brauner Uniform, mal in Frack und Zylinder. Bemerkenswert dabei ist, wie einfach sich die Institutionen, die die Weimarer Republik getragen hatten, überwältigen ließen. Und die Mehrheit der Deutschen? Sie wird immer mehr eingesponnen in die „Volksgemeinschaft“ der Nazis, mit Hitlergruß und Hakenkreuz.

Die Dokumentation führt vom Tag der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler (30. Januar 1933), der Errichtung der ersten Konzentrationslager und dem „Tag von Potsdam“ (21. März) über den Boykott gegen jüdische Geschäfte (1. April), dem „Tag der Arbeit“ (1. Mai) bis hin zu den Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933, dem 100. Tag von Hitlers Kanzlerschaft. Die Chronik einer Machteroberung ohnegleichen. Nach diesen 100 Tagen hat sich Deutschland radikal verändert. Es herrscht der „Ausnahmezustand“; die Länder sind gleichgeschaltet; Bedrohung, Entrechtung und Ausgrenzung werden zum Alltag für „Andersdenkende“ und die jüdische Bevölkerung. Es gibt keine Gewerkschaften mehr, der „undeutsche Geist“ wird verfolgt und verbrannt. 80 Jahre nach dem Frühjahr 1933 werden Ereignisse, ihre Geschichte, ihre Hintergründe und ihre Folgen rekonstruiert. Historiker wie z. B. Michael Wildt, Norbert Frei und Hans-Ulrich Thamer kommen zu Wort. So entsteht ein kompaktes Gesamtbild dieser ersten 100 Tage von Hitlers Herrschaft.

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Mi, 20. Feb · 23:00-00:50 · BR
Sophie Scholl – die letzten Tage

München, 1943: Die Geschwister Hans und Sophie Scholl drucken und verteilen heimlich Flugblätter ihrer Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ gegen die Nazidiktatur. Bei einer Aktion an der Universität werden sie entdeckt und verhaftet. Die tagelangen Verhöre bei der Gestapo entwickeln sich zu einem psychologischen Duell zwischen Sophie Scholl und dem Vernehmungsbeamten Robert Mohr München, Februar 1943. Die „Weiße Rose“, eine Widerstandsgruppe um die Geschwister Hans und Sophie Scholl an der Münchner Universität, druckt in einem kleinen Atelier heimlich Flugblätter gegen die Nazi-Diktatur. Am Vormittag des 18. Februar legen die beiden Studenten Flugblätter an ihrer Universität aus. Sophie lässt einen ganzen Stapel hinunter in den Lichthof regnen. Doch ein Hausmeister beobachtet die Geschwister und schlägt Alarm. Die beiden werden von der Gestapo verhaftet. Tagelang wird Sophie von dem Vernehmungsbeamten Robert Mohr verhört. Anfangs gelingt es ihr, den erfahrenen Kriminalisten zu täuschen. Dann aber gesteht ihr Bruder, die Flugblätter gedruckt und verteilt zu haben. Nun gibt auch Sophie zu, Mitglied der „Weißen Rose“ zu sein und bekennt sich offen zu ihren Idealen. Durch ihr Geständnis versucht sie, die anderen Mitglieder der „Weißen Rose“ zu schützen. Sophie weicht auch dann nicht von ihrer Überzeugung ab, als Mohr anbietet, ihr Leben zu retten. Am 22. Februar 1943 werden Hans und Sophie Scholl sowie ihr Kommilitone Christoph Probst wegen „Hochverrat, Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung“ angeklagt. Aus Berlin ist der berüchtigte NS-Richter Roland Freisler angereist, um den Schauprozess zu führen. Alle drei werden zum Tode verurteilt.

Fr, 22. Feb · 06:30-07:00 · BR
Die Juden – Geschichte eines Volkes (6/6): Überleben

Die Integration der Juden in die bürgerliche Gesellschaft scheitert. Bleiben oder Auswandern wird zur Schicksalsfrage des Judentums Ende des 19. Jahrhunderts, nicht nur in Deutschland. Die 6. Folge erzählt von den Pogromen in Russland, die zur Massenauswanderung in die USA führen, und von der Geburt des politischen Zionismus. Zunächst glauben viele Juden in Mitteleuropa noch, dass Assimilation eine Lösung sei. Im Ersten Weltkrieg kämpfen sie Seite an Seite mit ihren christlichen Kameraden. Doch die Hoffnung erweist sich als Trugschluss. Unter den Nationalsozialisten gibt es für die Juden keine Zukunft mehr. Sechs Millionen Menschen werden auf grausame Weise ermordet. Einigen gelingt die Flucht in Länder wie die USA oder nach Israel. Viele besinnen sich hier wieder ihrer jüdischen Wurzeln.

Sa, 23. Feb · 08:05-11:15 · MGM
Anatevka

Russland, vor der Oktoberrevolution: Der jüdische Milchmann Tevje (Chaim Topol) lebt mit Frau und Töchtern im beschaulichen ukrainischen Dorf Anatevka. Nicht nur die üblichen Probleme des „Schtetl“-Lebens machen Tevje zu schaffen. Die zaristischen Machthaber wollen die Bewohner aus ihrer Stadt vertreiben. – Verfilmung des berühmten Broadway-Musicals mit Oscar-gekrönter Musik. An der Violine: Isaac Stern!

So, 24. Feb · 20:14-23:32 · arte
Macht und Größenwahn – Hitler und Mussolini

Machtgier und Geltungssucht verbinden Adolf Hitler und Benito Mussolini. Der Themenabend beschreibt die nicht immer einfache Beziehung zwischen den beiden faschistischen Diktatoren. Während „Vincere“ von Marco Bellocchio den Aufstieg Mussolinis erzählt und ein persönliches Geheimnis des faschistischen Herrschers aufdeckt, widmet sich „Hitler, Mussolini und ich“ dem Besuch Hitlers bei Mussolini im Jahr 1938. Die Gier nach Macht und Geltung verbindet zwei Männer, deren persönliche Beziehung weniger einfach zu deuten ist: den Deutschen Adolf Hitler und den Italiener Benito Mussolini, zwei faschistische Diktatoren, die beide in ihrem Streben nach Einfluss ohne jegliche Rücksicht vorgehen. Zu Beginn des ARTE-Themenabends widmet sich die Dokumentation „Vincere“ von Marco Bellocchio dem Aufstieg Benito Mussolinis zur absoluten Macht in Italien und enthüllt gleichzeitig ein privates Geheimnis des Diktators, seine Beziehung und sein gemeinsames Kind mit Ida Dalser, einer Frau aus gutem italienischen Hause. Anschließend schildert der Dokumentarfilm „Hitler, Mussolini und ich“ den Besuch Adolf Hitlers bei Benito Mussolini und wirft einen einzigartigen Blick auf die vertraulichen Gespräche zwischen den beiden faschistischen Herrschern.

So, 24. Feb · 22:15-23:33 · arte
Hitler, Mussolini und ich

Der junge Intellektuelle Bandinelli steht zwar der italienischen Gesellschaft kritisch gegenüber, ist aber kein Faschist. Doch als Hitler Mussolini in Italien besucht, wird Bandinelli zum Fremdenführer zweier Diktatoren. Er hat seine Erlebnisse damals in einem Tagebuch festgehalten. Bandinelli, ein junger italienischer Intellektueller aus adliger Familie, war direkter Zeuge des faschistischen Triumphzuges. Als Gegner der damaligen Regierung lebte er von der Gesellschaft zurückgezogen, und nichts schien ihn dafür zu bestimmen, irgendeine Rolle im faschistischen Regime zu spielen. Doch als der Besuch des deutschen Diktators Adolf Hitler bei seinem italienischen Pendant Benito Mussolini anstand, wurde der kultivierte Aristokrat Bandinelli als Touristenführer für die beiden eminenten Vertreter des europäischen Faschismus engagiert. Bandinellis Tagebucheinträge zeugen von seiner persönlichen Entwicklung und den Veränderungen innerhalb der italienischen Gesellschaft während des Zweiten Weltkrieges und den 15 Jahren danach.

Mo, 25. Feb · 00:35-02:35 · Das Erste (ARD)
Die weiße Rose

Im Sommer 1942 ruft in München eine kleine Gruppe von Studenten, unter ihnen die Geschwister Hans und Sophie Scholl, zum Widerstand gegen das Hitler-Regime auf. Unter Einsatz ihres Lebens verteilen sie Flugblätter in mehreren Städten und knüpfen Kontakte zu Widerstandskreisen in der Spitze der Wehrmacht, bis sie im Frühjahr 1943 verhaftet und vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt werden. „Die weiße Rose“ zeichnet ein ebenso spannendes wie authentisches Porträt der Geschwister Scholl, die am 22. Februar 1943 wegen ihres Widerstand gegen die Nazidiktatur hingerichtet wurden. Sophie Scholl (Lena Stolze) kommt im Mai 1942 von Ulm nach München, um zusammen mit ihrem Bruder Hans (Wulf Kessler) an der Ludwig-Maximilian-Universität zu studieren. Bald entdeckt Sophie, dass ihr Bruder mit den Kommilitonen Alex Schmorell (Oliver Siebert), Willi Graf (Ulrich Tukur) und Christoph Probst (Werner Stocker) in einer Widerstandsgruppe arbeitet. Unter Einsatz ihres Lebens stellen die Studenten Flugblätter her, die mit „Die weiße Rose“ unterzeichnet sind und in denen sie zum Widerstand gegen das Hitler-Regime aufrufen. Sophie hat Angst um ihren Bruder und will ihm zunächst diese Aktivitäten ausreden. Doch als Hans beinahe verhaftet wird, während er größere Mengen Briefmarken zum Verschicken der Flugblätter besorgen will, beschließt sie, sich der Gruppe anzuschließen. Dank ihrer Geschicklichkeit kann Sophie unauffällig die benötigten Marken besorgen und die Arbeit der „weißen Rose“ voranbringen. Als das Papier ausgeht, steht die Gruppe vor einem neuen Problem. Hans wendet sich an den couragierten Professor Huber (Martin Benrath), mit dessen Hilfe Nachschub besorgt werden kann. Durch den Kontakt zu dem Wehrmachtsoffizier Falk Harnack (Peter Kortenbach) erfahren Hans und Alex, dass „Die weiße Rose“ nicht die einzige Widerstandsgruppe ist. Hoffnungsvoll verdoppeln Hans und Sophie ihre Aktivitäten; doch die Schlinge der Gestapo zieht sich immer enger um sie. Durch einen Zufall wird der Hausmeister (Axel Scholtz) Zeuge, wie die beiden an der Universität Flugblätter auslegen. Er denunziert die Geschwister, die daraufhin im Februar 1943 vom berüchtigten Volksgerichtshof zum Tode verurteilt werden. Regisseur Michael Verhoeven („Das schreckliche Mädchen“) gelang mit „Die weiße Rose“ die seriöse und packende Darstellung eines ungewöhnlichen Kapitels des politischen Widerstandes im Nazi-Deutschland. Hans und Sophie Scholl wurden vor 70 Jahren, am 22. Februar 1943, zusammen mit Christoph Probst hingerichtet. Weitere Hinrichtungen von Mitgliedern der Gruppe folgten: am 13. Juli 1943 Kurt Huber und Alexander Schmorell, am 12. Oktober 1943 Willi Graf. Falk Harnack konnte sich der Einweisung in ein Konzentrationslager durch Flucht entziehen.

Mo, 25. Feb · 01:15-02:00 · HR
Gabriel Bach – Der Ankläger und der Eichmannprozess

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von Soldaten der Roten Armee befreit. Die dort und in anderen Vernichtungslagern begangenen Morde an Millionen Juden waren jedoch über lange Jahre kein Gegenstand der juristischen Strafverfolgung. Selbst in Israel, dem 1948 gegründeten Staat der Juden, blieb das Thema Holocaust über mehr als ein Jahrzehnt überwiegend Gegenstand des Schweigens. Das änderte sich mit der Festnahme Adolf Eichmanns. Für Israel dürfte es kaum ein bedeutsameres Ereignis für sein Selbstverständnis gegeben haben als den Prozess gegen den Organisator der Judenvernichtung, der am 11. April 1961 in Jerusalem begann. Eine der Hauptpersonen des Prozesses war der Ankläger Gabriel Bach, ein junger Jurist, dessen Familie dem Holocaust durch die Flucht aus Deutschland in letzter Minute entgangen war. Eine Konstellation von historischer Tragweite – und von einer persönlichen Wucht, die bis heute das Leben Bachs prägt. Gabriel Bach, 1927 in Halberstadt geboren, erlebte schon als Kind den Judenhass und die Judenverfolgung der Nazis. 1940 konnte die Familie Bach nach Palästina entkommen. Bald nach Kriegsende begann Gabriel Bach ein Jura-Studium in London. 1960 wurde er beauftragt, als Verantwortlicher und juristischer Berater der ermittelnden Polizeibehörde die Untersuchung gegen Adolf Eichmann zu leiten. Bach war im selben Gefängniskomplex untergebracht und für Eichmann direkter Ansprechpartner. In dem acht Monate dauernden Verfahren war er stellvertretender Chefankläger. Das hatte eine besondere Symbolik: Ein Jude aus Deutschland repräsentiert die Gerichtsbarkeit und damit Handlungsfähigkeit des Staates Israel. Bis heute ist und bleibt der Eichmann-Prozess das wichtigste Ereignis in seinem Leben, wie Gabriel Bach sagt. Zahlreiche Angehörige und Weggefährten erzählen zusammen mit Gabriel Bach von einem deutschen Lebensweg, der ein besonderes Licht auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts wirft.

Mo, 25. Feb · 05:25-06:20 · 3sat
Jaffa – Geschichten aus der ältesten Hafenstadt der Welt

Jaffa ist eine uralte Stadt mit einer bewegten Geschichte. Viele Völker wollten sie erobern – vor allem wegen ihres 4.000 Jahre alten Hafens. Archäologen versuchen heute, herauszufinden, wo der Hafen genau lag – denn dort, wo heute die Segel- und Fischerboote liegen, kann er nicht gewesen sein. Gerd Helbig erzählt „Geschichten aus der ältesten Hafenstadt der Welt“ und stellt die Bewohner Jaffas vor, die versuchen, die christlichen, jüdischen und moslemischen Elemente zu bewahren.

Mo, 25. Feb · 13:50-15:21 · arte
Alles für meinen Vater

Der junge Palästinenser Tarek sieht keinen anderen Ausweg mehr, als mit einem Selbstmordattentat mitten auf dem Markt in Tel Aviv die Ehre seines Vaters zu retten. Doch die Selbstzündung misslingt und Tarek gewinnt zwei Tage Lebenszeit, in denen er die jüdische Kultur und die unterschiedlichsten Menschen kennenlernt. Der junge Palästinenser Tarek war lange Zeit ein vielversprechendes Fußball-Nachwuchstalent beim israelischen Fußballverein „Makkabi Ahi Nazareth“. Doch als Palästina von Israel abgeschottet wird, ist die Grenzüberschreitung nur mit Gegenleistungen möglich, die Tareks Vater schließlich zum geächteten Kollaborateur werden lassen. Tarek gerät unter massiven Druck: Er muss etwas tun, um den Ruf seines Vaters wiederherzustellen. Ein Selbstmordattentat in Israel scheint sein einziger Ausweg zu sein. Seine zwei palästinensischen Begleiter, Abed und Salim, bringen ihn über die Grenze nach Tel Aviv, wo er auf dem Markt seinen Sprengstoffgürtel auslösen soll. Doch die Zündung schlägt fehl. Kurzerhand bestellt Tarek beim jüdischen Elektronikreparateur Katz einen neuen Auslöseschalter, der aber wegen der Sabbatruhe erst in zwei Tagen geliefert werden kann. Abed und Salim drängen auf eine Fernzündung per Telefon. Aber Tarek besteht auf seine Ehre: Er will es selbst tun. Die Zeit, in der er eigentlich schon tot sein sollte, ist für Tarek wie geschenktes Leben. Er entdeckt in einer Straße Tel Avivs das jüdische Leben auf der anderen Seite der Mauer, die Palästinenser und Israelis voneinander trennt. Und er begegnet Menschlichkeit und Nähe. Er lernt die junge Kioskbetreiberin Keren kennen, die aus ihrer streng orthodoxen Familie auszubrechen versucht und ihr eigenes Leben führen möchte. Tarek und Keren erleben den Beginn einer Freundschaft, die vielleicht zu Liebe werden könnte. Tarek erfährt aber auch die Angst der Israelis vor Anschlägen, das Misstrauen der Menschen gegenüber ihm, dem Araber. Tarek gerät allmählich in einen Gewissenskonflikt, denn das Bild des Feindes verschwimmt vor seinen Augen. Das Selbstmordattentat trifft scheinbar Menschen mit ähnlichen Hoffnungen, ähnlichen Problemen und ähnlichen seelischen Verletzungen wie er selbst. Der Feind hat ein Gesicht bekommen. Doch ein Rückzieher ist unmöglich: Wenn er die Bombe nicht zündet, wird die palästinensische Terrorzentrale es tun …

Mo, 25. Feb · 17:25-18:17 · arte
Marie Curie

Marie Curies Leben und Werk sind ein Mythos – von ihrer Geburt in Warschau bis zu ihrer Überführung ins Pariser Panthéon. Doch trotz ihres internationalen Ruhms und ihrer exemplarischen Leistungen sind viele Seiten ihrer Persönlichkeit kaum bekannt. Michel Vuillermet porträtiert diese Ausnahme-Wissenschaftlerin, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts an den bahnbrechenden Entdeckungen der Physik beteiligt war und durch ihre Arbeiten über die Radioaktivität das Verständnis von Welt und Materie von Grund auf veränderte. Vor rund hundert Jahren, im Dezember 1911, wurde Marie Curie der Chemie-Nobelpreis für ihre Arbeiten zum Radium überreicht. Marie Curie wurde 1867 in Warschau als Maria Salomea Sklodowska geboren. Da ihr als Frau die polnischen Universitäten verschlossen blieben, ging sie 1891 nach Paris, um ihre bis dahin überwiegend autodidaktisch betriebenen wissenschaftlichen Forschungen fortzusetzen. Sie ist die bisher einzige Frau, die zwei Nobelpreise erhielt, die erste Frau, die auf einen Sorbonne-Lehrstuhl berufen wurde, und die einzige Frau, die für ihre Verdienste im Pariser Panthéon bestattet wurde. Leben und Werk Marie Curies sind vorbildlich, einzigartig und legendär. Aber was für ein Mensch verbirgt sich hinter dem Klischeebild der berühmten und verdienstvollen Forscherin? Filmemacher Michel Vuillermet sucht in seinem Porträt nach den weniger bekannten Seiten Marie Curies, nach ihrer – auch weiblichen – Sensibilität, ihrem Mut, ihren Werten, Kämpfen und Zweifeln. Denn das Leben hat der Wissenschaftlerin hart zugesetzt: vom Exil bis zum Krieg, vom Verlust geliebter Menschen bis zur Krankheit, von der Fremdenfeindlichkeit, die ihr entgegenschlug, bis zu Intrigen, die gegen sie gesponnen wurden. Ihre polnische Herkunft und ihre Abstammung von einem zum Christentum konvertierten jüdischen Vater wurden ihr vorgeworfen. Doch mit Entschlossenheit und Standhaftigkeit gelang es ihr, sich gegen Hindernisse und rückständige Gesinnungen durchzusetzen. Indem sie die Wissenschaft entschieden in den Dienst der Menschheit stellte und sich ohne jeden Dünkel über die Konventionen und Grenzen ihrer Zeit hinwegsetzte, verkörpert sie heute mehr denn je ein Ideal von Freiheit, Toleranz und kritischem Denken.

Di, 26. Feb · 01:15-01:40 · 3sat
Panorama – Klassiker der Reportage – Österreicher in Hollywood

Die großen Filmstudios Hollywoods waren am Anfang Familienbetriebe. Sie wurden zum Großteil von jüdischen Emigranten gegründet, die die Filmstadt mit viel Geschick und Chuzpe aus dem Boden stampften. Zu den großen Pionieren der Filmmetropole Los Angeles zählen auch zahlreiche Juden aus Österreich, die im Zweiten Weltkrieg emigrieren konnten. Wie es ihnen ergangen ist, haben der Schauspieler Leon Askin und der Modeschöpfer Rudi Gernreich 1985 resümiert. Diesmal geht es in „Panorama – Klassiker der Reportage“ um Österreicher und Österreicherinnen, die ihr Glück in Hollywood gesucht haben.

Di, 26. Feb · 22:40-00:06 · arte
The Law in these Parts

Die Entwicklung der militärischen Gesetzgebung in den Palästinensergebieten seit dem Sechstagekrieg von 1967 zwischen Israel und seinen Nachbarländern steht im Mittelpunkt des Dokumentarfilms. Sie stellt ganz grundsätzlich die Frage danach, ob sich Rechtstaatlichkeit und militärische Besatzung überhaupt miteinander vereinbaren lassen. Trotz der allgemeinen medialen Präsenz des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern bleibt das durch die israelische Verwaltung für die besetzten Gebiete geschaffene Rechtssystem weitgehend unbeachtet. Dabei ist das Recht in den Palästinensergebieten unabhängig von dem Recht, das auf dem eigentlichen Staatsgebiet Israels gilt. Seit den Gebietseroberungen im Sechstagekrieg im Jahr 1967 steht das Westjordanland unter Verwaltung des israelischen Militärs. Über Jahrzehnte hat sich dadurch ein kompliziertes System aus militärischen Gesetzen und Anordnungen entwickelt, das in seiner Beständigkeit einzigartig ist. Bei der Ausgestaltung der in einem juristischen Grenzbereich angesiedelten Rechtsetzung spielt das israelische Oberste Gericht eine entscheidende Rolle. Während das Gericht in Israel selbst als entschiedener Verfechter der Menschenrechte gilt, richtet es seine Entscheidungen bezüglich der besetzten Gebiete auch nach pragmatischen und militärstrategischen Erwägungen aus. Die Bevölkerung Israels hat in die juristische Verwaltung der Palästinensergebiete kaum einen Einblick. Doch für die Palästinenser ist die undurchsichtige Rechtslage im Alltag stets präsent. Durch diese Diskrepanz ergeben sich zahlreiche Konflikte.

Mi, 27. Feb · 12:20-13:55 · MGM
Der zehnte Mann

Paris, 1941: Wahllos verhaften die Nazis Zivilsten und kündigen an, jeden zehnten von ihnen hinzurichten. Per Los sollen die Häftlinge selbst bestimmen, wer getötet wird. Es trifft Rechtsanwalt Chavel (Anthony Hopkins). Der kann das Los jedoch an einen todkranken Mithäftling weitergeben. Als Gegenleistung überschreibt er dessen Famile seinen Besitz. Drei Jahre später sucht Chavel unter falschem Namen Kontakt zu der Familie des „zehnten Mannes“. – Schuld-und-Sühne-Drama nach Graham Greene.

Mi, 27. Feb · 22:10-23:03 · arte
Georg Kreisler gibt es gar nicht – Eine Verbeugung

Am 18. Juli 2012 wäre er 90 Jahre alt geworden – der Liedermacher, Kabarettist, Opernkomponist, Theaterregisseur und Romanautor Georg Kreisler. Neben Kreislers Witwe, der Schauspielerin und Sängerin Barbara Kreisler-Peters, berichten auch Eva Menasse, Daniel Kehlmann und Konstantin Wecker von ihren Erlebnissen mit Georg Kreisler und zeichnen so das faszinierende Bild eines vielschichtigen und begabten Künstlers. In der Dokumentation „Georg Kreisler gibt es gar nicht“ geht Grimme-Preisträger Dominik Wessely dem umfangreichen Liederwerk sowie dem verschlungenen Lebenslauf des am 22. November 2011 verstorbenen Georg Kreisler nach und stellt beide in einen zeitgeschichtlichen Kontext: Denn in Kreislers Liedern spiegelt sich ebenso viel Biografisches wie Historisches. „Ein Leben in Liedern“ könnte das Motto dieses Films deshalb auch lauten; ein Dutzend Kreisler-Lieder aus fünf Jahrzehnten bilden den roten Faden der Erzählung. Neben Kreislers Witwe, der Schauspielerin und Sängerin Barbara Kreisler-Peters, berichten auch die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse, Daniel Kehlmann und Konstantin Wecker von ihren Erlebnissen mit Georg Kreisler und zeichnen so das faszinierende Bild eines vielschichtigen und vielbegabten Künstlers, der bei vielen Zeitgenossen als „schwierig“ galt. Einen „Meister der kleinen Form“ nennt ihn Eva Menasse, die ihn für seine Dichtkunst mindestens ebenso sehr verehrt wie für seine Musik. Denn so zutreffend Eva Menasses Zuschreibung „Meister der kleinen Form“ auch ist – Kreisler selbst hätte sie wohl gehasst, roch sie ihm doch verdächtig nach Abschiebung in die Kleinkunst, nach Brettl-Bühne und Pianobar-Unterhaltung. Zeit seines Künstlerlebens hat Georg Kreisler versucht, diesem Milieu zu entkommen: Schon in seiner Jugend erhielt der 1922 in Wien geborene Kreisler Klavier-, Kompositions- und Dirigierunterricht. Arnold Schönberg wollte ihn als Schüler in seine Klasse aufnehmen, was aber an Universitätsformalitäten scheiterte. Das war im Jahr 1939, Kreisler war gerade einmal 17 Jahre alt und lebte wie Schönberg in Hollywood im amerikanischen Exil. Nachdem die Nationalsozialisten in Österreich einmarschiert waren, war auch für die jüdische Familie Georg Kreislers jede Hoffnung auf Normalität im Dritten Reich verloren. Im Herbst 1938, kurz vor den Pogromen, der sogenannten Reichskristallnacht, entkamen die Kreislers ihren Häschern im letzten Augenblick. Der erzwungene Gang ins Exil war für Georg Kreisler der Beginn einer ruhelosen Wanderschaft, die bis an sein Lebensende anhalten sollte: Wien – Los Angeles – New York – Wien – München – Wien – Berlin – Salzburg – Basel – Salzburg, so lauten nur einige seiner Lebensstationen aus sieben Jahrzehnten. „Zu Hause bin ich in der deutschen Sprache“, hat er einmal gesagt. Sein zweites Zuhause war die Musik. Mehrere Hundert Lieder hat er im Laufe seines langen Lebens komponiert, dazu zwei Opern, mehrere Musicals, und – erst vor Kurzem wiederentdeckt – Kammermusik für Klavier und kleines Orchester. Die Lieder sind es, die ihn berühmt gemacht haben, in ihnen hat er zu unserer allerbesten Unterhaltung seine bitterböse, melancholische, träumerische Weltsicht formuliert: „Tauben vergiften im Park“ (das eigentlich „Frühlingslied“ heißt), „Bidla Buh“, „Zwei alte Tanten“, „Telefonbuchpolka“, „Als der Zirkus in Flammen stand“, „Das Triangel“, „Max auf der Rax“, „Der Bluntschli“ – das sind nur einige der Titel, mit denen er ab Mitte der 50er-Jahre berühmt geworden ist. Dabei ist Georg Kreisler viel mehr als der Wiener Liedermacher mit dem berüchtigten schwarzen Humor. Für Daniel Kehlmann ist er ein großer surrealistischer Dichter, dessen Liedtexte er zum Besten zählt, was in der deutschsprachigen Lyrik geschrieben worden ist – auf einer Stufe mit Heinrich Heine.

Do, 28. Feb · 02:50-04:25 · arte
Unter Bomben

2006 wird der Süden Libanons von Israel bombardiert. Eine schiitische Mutter und ein christlicher Taxifahrer machen sich gemeinsam auf die Suche nach der Schwester und dem Sohn der jungen Frau, deren Verbleib nach den Luftangriffen ungeklärt ist. Als die Schiitin Zeina ihren sechsjährigen Sohn Karim zu ihrer Schwester in den Südlibanon schickt, ahnte sie nicht, in welche Gefahr sie ihr Kind dadurch bringt: Im Sommer 2006 bricht im Libanon erneut Krieg aus. Nach 33 Tagen ständiger Bombardierung liegt das Land in Trümmern. Verrückt vor Sorge kann Zeina den christlichen Taxifahrer Tony davon überzeugen, sie in den gefährlichen Süden zu bringen. Als das ungleiche Paar in Zeinas Dorf ankommt, traut die junge Frau ihren Augen kaum. Die Wirren des Krieges haben grausame Spuren hinterlassen, nichts ist mehr übrig geblieben. Auch das Haus der Schwester liegt in Schutt und Asche. Zeina muss erfahren, dass ihre Schwester unter den Bomben begraben wurde. Der Verbleib ihres Sohnes ist weiterhin unklar. Der Fahrer Tony, dem es anfangs nur um Geld ging, entwickelt auf der gemeinsamen Reise Gefühle für die kämpferische Mutter und unterstützt sie unermüdlich auf ihrer Suche nach dem verlorenen Sohn.

Do, 28. Feb · 05:00-05:30 · HR
Entweder Broder – Die Deutschland-Safari! (1/5)

In der ersten Folge der Deutschland-Safari im Dienste der Aufklärung machen sich Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad auf den Weg, um herauszufinden, wie es wirklich um die Integration in Deutschland bestellt ist. Henryk und Hamed treffen Menschen, die es wissen müssen. Die Ergebnisse sind verblüffend. Denn entscheidend sind die Kleinigkeiten: Was haben deutsche Brötchen mit türkischer Ehre zu tun? Warum bespucken sich NPD-Parteivertreter selbst auf dem Weg zu nationaler Größe? Ex-Funktionäre der DDR erklären den Zusammenhang zwischen S-Bahn-Surfern und Mauertoten – und warum die große Banane Schuld am Untergang der DDR ist. Aber warum sind nur tote Juden gut in Deutschland integriert, und warum macht Arbeit doch frei? Warum ist nur gut integriert, wer sich schlecht benimmt? Welches Opfer beim ultimativen Integrationstest kann so groß sein, dass Hamed sogar auf die Rückgabe des Gaza Streifens verzichtet? Und warum hat Henryk M. Broder eigentlich „nicht alle Gurken im Glas“? Warum es wichtig ist, all diese Fragen zu beantworten, um endlich die große Integrationsdebatte auf den richtigen Weg zu bringen, erfahren sie in Folge 1 von „Entweder Broder – die Deutschlandsafari“.

Do, 28. Feb · 05:30-06:00 · HR
Entweder Broder – Die Deutschland-Safari (2/5)

Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad unterwegs: „Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert“, sagt Henryk. In Berlin geht er der Gutmenschen-Schickeria Deutschlands gehörig auf die Nerven. Die feiern das fünfjährige Bestehen des „Denkmals für die ermordeten Juden in Europa“ – und sich selbst gleich mit. Hamed ist Henryks Auftritt derart peinlich, dass er ihm strikt seine Gefolgschaft verweigert. Doch was ist eigentlich geschmackloser: Henryk als „wandelnde Stele“ oder Bemerkungen der Festredner, wie: „Es gibt Länder in Europa, die uns um dieses Denkmal beneiden“? Wie wichtig sind überhaupt Symbole, und wofür stehen sie tatsächlich? „Bei uns baut man keine Denkmäler, bei uns baut man Paläste“, meint Hamed ungerührt und zeigt Henryk in Duisburg eine Moschee, die fast so prunkvoll ist wie ein osmanischer Palast. Kein Wunder – schließlich wurde der Prachtbau auch mit 3,2 Millionen Euro aus EU-Töpfen gefördert. Henryk und Hamed treffen auf rabiate Herren, die partout nicht mit ihnen sprechen wollen, dafür aber auf einen freundlichen Friseur, der zwar mit ihnen sprechen will, aber es nicht kann, weil er nur fließend türkisch spricht. In Bayern erleben die beiden das andere Extrem – „besser als Yom Kippur und Ramadan zusammen“, findet Henryk. Humor und Selbstironie sind der Schlüssel für erfolgreiche Integration, da sind sich beide einig. Aber darf Satire wirklich alles? Für Hamed eine sehr persönliche und schwierige Frage. Denn seiner Mutter in Ägypten ist beim Anblick der dänischen Mohammed-Karikaturen das Lachen vergangen. Kurt Westergaard, Zeichner derselben, dagegen nicht, und das, obwohl er am eigenen Leib erfahren hat, dass mit Islamisten nicht zu spaßen ist.

Do, 28. Feb · 18:10-19:10 · arte
Heimkehr in die Fremde

Die Dokumentation begleitet drei Teenager, deren Eltern als Gastarbeiter nach Israel kamen, auf der Suche nach ihren Wurzeln in den Kongo, nach Peru und auf die Philippinen. Da Israel im Begriff ist, ausländische Arbeiter und ihre Familien auszuweisen, müssen diese Gastarbeiterkinder sich Gedanken über ihre Zukunft machen. Identitätssuche im modernen Israel: Die drei in Israel geborenen Gastarbeiterkinder Oto, Nato und Germaine sind auf der Suche nach ihren Wurzeln und ihrem Platz in der Welt und begeben sich dazu auf eine Reise in die Heimatländer ihrer Eltern. „Heimkehr in die Fremde“ beleuchtet komplexe politische und persönliche Fragen zu einem Zeitpunkt, da Israel im Begriff ist, ausländische Arbeiter und ihre Kinder auszuweisen. Wie entsteht Identität? Wodurch fühlt man sich seinem Heimatland verbunden? Die Dokumentation begleitet drei Teenager, deren Eltern als Gastarbeiter auf der Suche nach einem besseren Leben nach Israel kamen. Sie sind keine Juden, fühlen sich gleichwohl vollkommen als Israelis und spüren jetzt im Kongo, in Peru und auf den Philippinen ihren Wurzeln nach und machen sich dabei zugleich Gedanken über ihre Zukunft.

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