Gespräche mit Zeugen der Anschläge des 13. November 2015, Anrainern und Tischtennis-Spielern im zehnten Pariser Arrondissement: Einige werden von Schreckensbildern heimgesucht, einige fühlen sich den Opfern und ihren Angehörigen verpflichtet, (viele) andere wollen einen Schluss-Strich ziehen…
Paris
Die älteste Pariserin ist eine Wiener Jüdin
Ilse Weiszfeld beging soeben ihren 112. Geburtstag. Die gebürtige Wienerin zog 1932 mit ihrem Mann Fritz nach Paris. Das jüdische Paar und ihre rechtzeitig aus Wien nachgeholte Familie überlebte die Nazi-Besetzung versteckt bei Lyon und in den Alpen. In Paris schufen sie einen Textil-Betrieb, der mit ausgeklügelten Herstellungsmethoden und bahnbrechenden Modellen Furore machte…

Dauerbedrohung gegen Chinesen in Pariser Brennpunktvierteln
Einwanderer aus Südostasien werden laufend von kriminellen Jugendlichen in Migrantenvierteln überfallen. Nach dem Tod eines chinesischen Schneiders in einem Vorort demonstrierten zehntausende Franko-Chinesen. Junge asiatisch-stämmige Politiker sehen die selben Vorurteile wie gegen die Juden am Werk und erinnern an die Ermordung von Ilan Halimi. Viele Chinesen sind auch in die jüdischen Fußstapfen in der „Schmattes-Branche“ getreten…

„Antisemiten fühlen sich ermutigt durch antisemitische Taten“
Der Historiker Günther Jikeli ist Permanent Fellow am Moses-Mendelssohn-Zentrum in Potsdam und am Institut Groupe Sociétés, Religions, Laïcités am Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung in Paris. Zur Zeit lehrt er als Gastprofessor an der Indiana University in den USA. Von 2011 bis 2012 war er Berater zur Bekämpfung von Antisemitismus für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)…

Im Pariser Nordosten, der Hauptzielscheibe des Terrors
Die Anschläge des 13.November haben den Parisern einen Blick in den Abgrund eröffnet. Islamisten zehren schon länger am Miteinander in volkstümlichen Vierteln. Das Gefühl der Dringlichkeit wächst, das Rad herum zu reißen. Ein Nachbarschaftsreport zwischen Bistro und Sozialbau-Siedlung…

Notstand in Frankreich
Nach den Attentaten der vergangenen Woche ist die Regierung bemüht, Frankreich als wehrhafte Nation zu präsentieren: Notstand im Inland und Militäreinsatz in Syrien. Präsident Hollande, Oberkommandeur der Streitkräfte, spricht von Krieg…

Ministerpräsident Netanyahu und Präsident Rivlin zu den Terroranschlägen in Paris
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu gab am Samstagabend (14. November 2015) folgende Stellungnahme zu den Terroranschlägen in Paris heraus: „Im Namen des Volkes und der Regierung von Israel möchte ich dem Volk von Frankreich und den Familien derer, die gestern Abend brutal in Paris ermordet wurden, unser tiefstes Mitgefühl aussprechen. Ebenso möchten wir unsere Wünsche für eine schnelle Genesung für die Verwundeten aussprechen. Israel steht in diesem gemeinsamen Kampf gegen den militanten islamistischen Terror mit Frankreich Schulter an Schulter…

Die Lehre aus Paris: Kriegserklärung an die zivilisierte Welt
Letzte Nacht erlebte Paris den größten koordinierten Angriff von Selbstmordattentätern seit 9/11. Sieben der acht Täter sprengten sich selbst in die Luft, einer wurde von der Polizei getötet. Es war der bisher brutalste islamistische Angriff auf europäischem Boden. Er richtete sich gegen alle, die das Leben an einem Freitagabend zu genießen suchten: Gegen Musikfans, gegen Fußballfans, gegen Bar- und Restaurantbesucher. Die Mordorgie, an sechs Standorten gleichzeitig durchgeführt, kostete weit mehr als 120 Menschen das Leben…
