Mehr Fernsehtipps für den Oktober

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Vom 16. bis 31. Oktober 2015…

Fr, 16. Okt · 00:15-01:50 · WDR
Omar

Der Film erzählt von dem jungen Palästinenser Omar, der jeden Tag über die riesige Mauer, die Israel und Palästina voneinander trennt, klettert, und sich dabei unter den israelischen Kugeln wegduckt. Er riskiert sein Leben für Nadia, die auf der anderen Seite auf ihn wartet. Ihre Liebe ist heimlich, auch Tarek darf nichts von ihr erfahren, Nadias Bruder und Omars bester Freund. Der Alltag von Omar und den anderen Palästinensern im Westjordanland ist geprägt von Drangsalierungen und Demütigungen. Um dem etwas entgegenzusetzen, gründen Omar und Tarek gemeinsam mit Amjad, einem weiteren Freund, eine militante Aktivistengruppe. Als Amjad bei einem Anschlag einen Polizisten erschießt, gerät nicht er, sondern Omar in die Fänge der israelischen Armee. Im Gefängnis wird Omar gefoltert und schließlich vor die Wahl gestellt: Entweder er arbeitet für Israel als Maulwurf oder verbringt den Rest seines Lebens im Gefängnis. Omar lässt sich vordergründig auf den Handel ein, ohne ernsthaft die Absicht zu haben, seine Leute zu verraten. Doch draußen empfangen ihn Misstrauen und Missverständnisse. Für Tarek und die anderen ist er von nun an der Spion. Und Nadia ist so weit entfernt wie nie zuvor. Omar ist ein packendes Drama über das Erwachsenwerden, über Freundschaft und Liebe unter extremen Bedingungen.

Fr, 16. Okt · 15:00-16:24 · arte
Der alte Mann und das Kind

Frankreich, im Jahr 1944, zur Zeit der deutschen Besatzung. Claude ist acht Jahre alt. Wie alle Kinder seines Alters macht er Dummheiten und hat nur eines im Kopf: Spielen. Doch er ist Jude und seine Eltern wechseln immer wieder den Wohnort – aus Angst, denunziert zu werden. Schließlich hilft ihnen eine den Juden wohl gesonnene Bekannte. Der Junge wird zu ihren Eltern, zwei älteren Herrschaften, aufs Land geschickt, um den drohenden Bombenangriffen zu entgehen. Der alte Pépé ist Anhänger Pétains, den er seit seiner Zeit als Soldat im Ersten Weltkrieg verehrt, und zutiefst antisemitisch eingestellt. Er ahnt nichts von Claudes Herkunft, der geschickt einen katholischen Jungen mimt, und nimmt sich des Kindes an, das ihm den heiß ersehnten Enkel ersetzt. Trotz Hänseleien in der Schule, wo er als Pariser verspottet wird, genießt Claude einen weitgehend unbeschwerten Alltag. Er ist stets an der Seite von Pépé – beim gemeinsamen Holzhacken, Hasenfüttern und Radiohören. Schon bald empfinden beide eine tiefe Zuneigung füreinander. In Gesprächen mit seinem Ersatz-Großvater stellt Claude immer wieder naive Fragen, welche die Vorurteile gegenüber Juden aufgreifen. Absurde Antworten des Alten – man erkenne Juden an ihrer Hakennase, den krausen Haaren und ihren Plattfüßen – lassen den Achtjährigen ausrufen: „Aber dann bist du ja ein Jude!“

So, 18. Okt · 00:40-02:25 · Das Erste (ARD)
Mogadischu

„Mogadischu“, eine moderne deutsche Heldengeschichte, ist die hochemotionale Rekonstruktion der Odyssee von 82 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern an Bord der Lufthansamaschine „Landshut“. Erstmals werden die politisch brisanten Ereignisse unter Berücksichtigung neuer Erkenntnisse fiktional aufbereitet; danach stand der Drahtzieher Wadi Haddad mit dem KGB in Verbindung. Mit Thomas Kretschmann, Christian Berkel, Jürgen Tarrach, Herbert Knaup, Nadja Uhl u.a. Die noch junge Bundesrepublik erlebt im Herbst 1977 ihre schwerste Bewährungsprobe. Während die Terroristen Baader, Ensslin und Raspe in Stammheim inhaftiert sind, bereitet die zweite Generation der RAF die Befreiung der Kampfgenossen vor. Unter Aufsicht des palästinensischen Terror-Paten Dr. Wadi Haddad (Youssef Hamid) lassen sich Peter-Jürgen Boock (Franz Dinda) und seine Mitverschwörer im Jemen für bewaffnete Anschläge ausbilden. Zurück in Deutschland, richten Boock und seine Komplizen ein Blutbad an, bei dem sie Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer (Gernot Kunert) in ihre Gewalt bringen. Anders als im Fall der Entführung des Berliner CDU Spitzen-Politikers Peter Lorenz im Februar 1975 geht Bundeskanzler Schmidt (Christian Berkel) diesmal nicht auf die Forderung nach Freilassung der RAF-Terroristen ein. Boock und Mohnhaupt (Bettina Hoppe) wenden sich erneut an Haddad, der mit Unterstützung des KGB eine spektakuläre Aktion einfädelt: Angeführt von „Kapitän“ Mahmud (Saïd Taghmaoui), bringen vier palästinensische Terroristen die Lufthansa-Maschine „Landshut“ in ihre Gewalt. Auch Mahmud fordert nun die Freilassung von Baader, Ensslin und Raspe. Während Kanzler Schmidt (Christian Berkel) sich mit Hans-Jürgen Wischnewski (Jürgen Tarrach) berät, leiten die Entführer die mit 82 Passagieren und fünf Crewmitgliedern besetzte Maschine über Rom, Larnaka, Bahrain bis nach Dubai weiter. Kapitän Jürgen Schumann (Thomas Kretschmann) kann unbemerkt die Anzahl der Kidnapper nach draußen melden. Mit viel Geschick gewinnt er das Vertrauen des sadistischen Mahmud und bringt ihn so davon ab, eine jüdische Passagierin (Valerie Niehaus) zu ermorden. Während die hygienischen Zustände an Bord unerträglich werden, fliegt die Maschine weiter nach Aden im damaligen Südjemen. Die dortige Regierung will nicht in den Konflikt verwickelt werden und lässt das Rollfeld mit Panzern blockieren. Aufgrund des Treibstoffmangels ist Schumann zu einer Notlandung auf einem Sandstreifen neben dem Rollfeld gezwungen. Der Kapitän inspiziert das ramponierte Fahrwerk und nutzt die Chance, sich von der Maschine zu entfernen. Schumann kontaktiert Scheich Ahmed (Abdellatif Chaouki), Kommandeur der südjemenitischen Sondereinheit vor Ort. Er fleht ihn an, das offenbar beschädigte Flugzeug um das Leben der Passagiere willen nicht mehr starten zu lassen. Als Ahmed ablehnt, kehrt Schumann zurück, in banger Gewissheit, was nun geschieht: Rasend vor Wut erschießt Mahmud den Kapitän. Kopilot Jürgen Vietor (Simon Verhoeven) fliegt die Maschine weiter nach Mogadischu. Wischnewski, der dem entführten Flugzeug bis hierhin gefolgt ist, überzeugt mit diplomatischem Geschick Präsident Siad Barre (Sofi Mohamed), einem Einsatz deutscher Elitetruppen auf somalischem Boden zuzustimmen. Oberstleutnant Ulrich Wegener (Herbert Knaup) erhält daraufhin den Befehl, die Maschine mit der GSG 9 zu stürmen, die durch diese Aktion internationale Berühmtheit erlangt. Nach 105 bangen Stunden ist die Geiselnahme beendet. „Mogadischu“ ist die emotional packende, hochdramatische Rekonstruktion der „Landshut“- Entführung vor dem Hintergrund des Deutschen Herbstes 1977. Basierend auf den Recherchen des renommierten Dokumentarfilmers Maurice Philip Remy, rückt der Film die Verquickung mit dem KGB und das heldenhafte Schicksal des Piloten Jürgen Schumann ins Zentrum, durch dessen Tod das Überleben der restlichen Geiseln möglich wurde. Hollywoodstar Thomas Kretschmann zeigt eine der besten Leistungen seiner Karriere. Auch die weiteren Rollen sind hochkarätig besetzt mit Charakterköpfen wie Jürgen Tarrach als Hans-Jürgen Wischnewski, Herbert Knaup als GSG-9-Kommandant Ulrich Wegener, Nadja Uhl als tapfere Stewardess Gabriele Dillmann und – täuschend echt – Christian Berkel, der Helmut Schmidt nach „Die Sturmflut“ zum zweiten Mal spielt. Weiterhin zu sehen sind Simon Verhoeven, Judith Engel und Saïd Taghmaoui als „Kapitän“ Mahmud. Regisseur Roland Suso Richter zeigt erneut, dass er menschliche Schicksale in einer komplexen Situation beklemmend realistisch darzustellen vermag. Gedreht wurde in Bonn, Berlin und Casablanca.

So, 18. Okt · 03:30-04:50 · ZDF
The Unborn

Die junge Studentin Casey Beldon (Odette Yustman, jetzt bekannt als Odette Annable) wird von grauenvollen Visionen und Albträumen geplagt. Als sich dann auch noch ihre Augenfarbe verändert, was manchmal bei Zwillingen der Fall sein soll, erfährt sie von ihrem Vater (James Remar), dass sie tatsächlich einen Zwillingsbruder hatte, der bereits im Mutterleib verstarb. Fortan kommen immer mehr Wahrheiten über ihre Familie ans Licht, und bei ihren Nachforschungen stößt sie in einem Altenheim auf ihre Großmutter Sofi Kozma (Jane Alexander). Sie ist Überlebende von Auschwitz und erzählt von entsetzlichen Experimenten der Nazis an Juden. Es wurden auch Versuche an ihrem Zwillingsbruder gemacht, worauf er von einem Dämon, dem Dibbuk, besessen war. Sofi konnte sich nur gegen ihn zur Wehr setzen, indem sie ihn tötete. Wesen, deren Seele so viel Böses in sich tragen, dass sie ewig zwischen den Welten wandeln und lebende Körper besetzen wollen, so erzählt sie ihrer Enkeltochter, werden im Judentum Dibbuk genannt. Dieser Dämon verfolgte die Familie seither und hatte sich Caseys Mutter als Trägerin erkoren, woraufhin sie Selbstmord beging. Nachdem auch Caseys Freundin Romy (Meagan Good) vom Dibbuk – der im Film immer Gestalt eines kleinen Jungen in abgerissener Kleidung auftaucht – aus dem Weg geräumt wird, vertraut sich Casey ihrem Freund Mark (Cam Gigandet) an und sucht Hilfe bei Rabbi Sendak (Gary Oldman). Dieser führt schließlich mit Mark und einigen seiner Freunde einen Exorzismus bei Casey durch, bei dem es zu einem Blutbad kommt.

Mo, 19. Okt · 11:20-11:50 · SWR BW
Bekannt im Land: Der Coup des Gauleiters – Die Geburt der Deutschen Weinstraße

Die Deutsche Weinstraße in der Pfalz wurde im Oktober vor genau 80 Jahren feierlich eröffnet. Und das hieß in der damaligen Zeit: Die Straßen waren gesäumt von Hakenkreuz-Fahnen, das Spektakel war eine typische Inszenierung der Macht durch die Nationalsozialisten. Wie schwer wiegen die Schatten der Vergangenheit? Um Antworten darauf zu finden, nimmt der SWR-Film „Der Coup des Gauleiters“ die Zuschauer mit auf eine Reise in die Geschichte der Deutschen Weinstraße. Man trifft einen Winzer, der als neunjähriger Junge den Jubel-Korso zur Eröffnung erlebt hat und noch weiß, wie viel Hoffnung bei den von wirtschaftlicher Not gebeutelten Winzern damals aufkam. Welche Rolle haben die jüdischen Weinhändler gespielt? Hatte Gauleiter Josef Bürckel wirklich die scheinbar rettende Idee? Dokumente belegen: Die Nationalsozialisten haben das Ereignis in Rekordzeit durchgezogen und gleichzeitig akribisch vorbereitet – bis hin zu genauen Anleitungen, wie die Anwohner ihre Häuser mit Reben zu schmücken hatten. Eine Spurensuche von Schweigen bis Bockenheim, von der Vergangenheit bis in die Gegenwart der ältesten und wahrscheinlich schönsten Weintourismus-Straße der Welt.

Mo, 19. Okt · 16:45-17:11 · arte
So isst Israel: Jerusalem

Der in Deutschland geborene und seit 2004 in Israel lebende Tom Franz führt auf einer kulinarischen Abenteuerreise durch Israel: in die koscheren Küchen von Jerusalem und zu Gourmetköchen in Tel Aviv. Er besucht Käsemacher in den judäischen Hügeln, Fischgurus in Akko, Winzer in Galiläa und hilft Kibbuzbewohnern bei der Dattelernte. Die Reihe streift die Konflikte der Region, erzählt aber auch von Juden und Muslimen, die in ihrer Küche das schaffen, wovon die Weltpolitik seit Jahrzehnten träumt: ein Stückchen Frieden in Nahost. In Jerusalem trifft er eine Gruppe jüdischer, christlicher und muslimischer Köche, die sich für den Frieden engagieren. In Jerusalem öffnet Tom Franz über das Essen das Tor zur Heiligen Stadt: Er will herausfinden, ob Hummus, dieses urorientalische Gericht, ein israelisches Essen oder ein arabisches ist, und wer den besten Hummus in Jerusalem macht. Nach seinem morgendlichen Gebet an der Klagemauer begibt sich Tom in das Gewühl der Altstadt, um diese Fragen zu klären. Der deutsche Benediktinerpater Nikodemus lädt Tom zum Besuch der Dormitio-Abtei und erläutert ihm dabei die religiöse Dimension des Essens in seinem Orden. Jede Mahlzeit wird hier zelebriert, Tischgebet und die Lesung bei Tisch gehören dazu. Der Speisesaal des Benediktinerklosters ist ein Ort des Gebets, des Brotbrechens und des Teilens. Gäste einzuladen ist Teil der benediktinischen Gastfreundschaft. Im irakischen Markt der Stadt kocht Shabi, der Chef des Restaurants Azura, seine Kube-Suppen. Das sind traditionelle Sabbat-Gerichte der Juden, die in unterschiedlichsten regionalen Varianten existieren. Shabi lädt Tom zu einer kulinarischen Probiertour durch den Nahen und Mittleren Osten ein. Schließlich besuchen die beiden noch den nur wenige Schritte entfernten Mahane-Yehuda-Markt, ein Eldorado für die Liebhaber orientalischer Genüsse. Aber das heilige Jerusalem hat auch ganz und gar säkulare Seiten: Das Restaurant „Machneyuda“ ist Keimzelle der jungen, wilden Köche Israels. Chef Assaf Granit kocht für Tom eines seiner berühmtesten Gerichte, seine Soft Polenta, während um sie herum junge Israelis ohne Schlips und Kippa auf den Tischen tanzen.

Di, 20. Okt · 00:40-02:15 · MDR Sachsen
Professor Mamlock

Deutschland, Silvester 1932/33: Professor Mamlock (Wolfgang Heinz) gehört zu den deutschen Intellektuellen, für die der Staat etwas Absolutes, Unwandelbares, Heiliges ist. Aber nicht bloß der Staat, auch die Familie, die Wissenschaft, die Gerechtigkeit sind für ihn ewige Werte. Aus diesem Grunde glaubt er nicht, dass er nach der Machtergreifung der Nazis als Jude nicht mehr Deutscher sein darf. Nach wie vor vertraut er seinen Freunden, die mit den Nazis einen Kompromiss geschlossen haben unter dem Motto „Es kann so schlimm nicht werden“. Sein Sohn Rolf (Hilmar Thate), Student der Medizin, erkennt die Gefahren des Faschismus und zieht daraus die Konsequenz: „Nicht mit den Nazis paktieren, sondern gegen sie kämpfen“. Sein Vater weist ihm die Tür. Auch seiner Tochter Ruth (Doris Abeßer) glaubt Mamlock nicht, dass man sie als Jüdin aus der Schule gejagt hat. Der Professor will nur Arzt sein. Für ihn gibt es nur Kranke und Ärzte und umgekehrt. Sein Zusammentreffen mit den Geschehnissen außerhalb des Krankenhauses und seiner Familie bewirken den Zusammenbruch seiner Welt. Die Entlassung des Juden Professor Mamlock und der damit in Zusammenhang stehende Verrat seiner Freunde lassen ihn erkennen, dass es unter dem Faschismus keine Humanität geben kann. Und er erkennt, dass er den Weg zu den Menschen, die ihm hätten helfen können, zu den Freunden seines Sohnes, nicht gefunden hat.

Di, 20. Okt · 02:30-04:00 · arte
Chronik einer Krise

Amos Kollek ist ein bekannter israelischer Schriftsteller und Filmemacher, der für seine Filme vor allem in Europa Preise und Anerkennung bei Kritik und Publikum bekam. Doch der konstante Erfolg ist ausgeblieben. Kollek ist frustriert. Er verzweifelt an sich, seiner Karriere, seiner Kreativitätsblockade und seinem Leben überhaupt. Also beginnt er – ein Mann in der Krise, ein Filmemacher und begabter Selbstdarsteller – mit einer gnadenlosen Selbstanalyse. Für seine „Chronik einer Krise“ verwendet er Material aus den Jahren 2004 bis 2011, gedreht in seiner Wahlheimat New York und Jerusalem. Er erzählt von seinen Versuchen, Geld für ein neues Projekt aufzutreiben, von den Absagen, der Missachtung, den Selbstzweifeln. Er erzählt von der konfliktreichen Beziehung zu seinem Vater Teddy Kollek, dem legendären Bürgermeister von Jerusalem. Das Verhältnis zu ihm war immer geprägt vom Versuch, aus dem Schatten dieses berühmten Mannes zu treten. Mit über 90 Jahren ist von dem charismatischen Politiker, dem Volkshelden, dem vor Energie strotzenden einflussreichen Mann nicht mehr viel zu spüren. Der Sohn muss sich mit dem allmählichen Verfall seines einst so starken Vaters auseinandersetzen. Dann lernt er auf einem seiner ziellosen Streifzüge durch New York die drogensüchtige Prostituierte Robin kennen. Für Amos ist Robin die leibhaftige Verkörperung von Sue, der Hauptfigur seines gleichnamigen Spielfilms, der sein bisher größter Erfolg als Regisseur war. Robin fasziniert ihn. Sie ist clever, überdreht und kaputt, aber voller Leben. Sie lässt sich von Amos und seiner Kamera mit fast kindlicher Freude begleiten und gibt ihm bereitwillig Einblick in ihr Leben. Sie erzählt und erfindet Geschichten von ihrer Vergangenheit, ihrer Einsamkeit und ihren Wünschen, ohne sich selbst zu bemitleiden. Robin ist immer in Bewegung, rastlos. Mal ist sie im Gefängnis, mal obdachlos, mal verschwindet sie einfach wochenlang. Und plötzlich meldet sie sich aus Italien – aus einem ganz anderen Leben. Mit den Aufnahmen von Robin endet auch die Schaffenskrise von Amos. Aus seinem Spielfilmprojekt ist ein Dokumentarfilm geworden. Der Vater ist inzwischen gestorben. Nur Robins Geschichte bleibt offen …

Mi, 21. Okt · 16:45-17:11 · arte
So isst Israel: Von den judäischen Hügeln nach Galiläa

Der in Deutschland geborene und seit 2004 in Israel lebende Tom Franz führt auf einer kulinarischen Abenteuerreise durch Israel: in die koscheren Küchen von Jerusalem und zu Gourmetköchen in Tel Aviv. Er besucht Käsemacher in den judäischen Hügeln, Fischgurus in Akko, Winzer in Galiläa und hilft Kibbuzbewohnern bei der Dattelernte. Die Reihe streift die Konflikte der Region, erzählt aber auch von Juden und Muslimen, die in ihrer Küche das schaffen, wovon die Weltpolitik seit Jahrzehnten träumt: ein Stückchen Frieden in Nahost. In der Küche des Arabers Yakub und der jüdischen Köchin Michal lernt Tom, wie man Lebensphilosophie in Gourmetessen ausdrücken kann. Auf einem jüdischen Slow-Food-Markt in dem arabischen Dorf Abu Gosch probiert Tom Köstlichkeiten der Biobauern aus der Region und erfährt, dass die palästinensischen Israelis dort seit Jahren beste kulinarische Beziehungen mit ihren jüdischen Nachbarn pflegen. Die Jüdin Elisa Moed und die Palästinenserin Christina Samara organisieren kulinarische Begegnungen mit Einwohnern auf beiden Seiten des Heiligen Landes und nehmen Tom mit auf eine Tour ins Palästinensergebiet. Gemeinsam besuchen sie einen jüdischen Winzer im Westjordanland, der in der israelischen Siedlung Har Bracha koscheren Wein produziert. Die kulinarische Reise geht weiter vorbei an Olivenhainen und Bananenplantagen, hoch in den Norden von Israel: nach Galiläa, das als eines der besten Weinanbaugebiete in Israel gilt. Schon vor 6.000 Jahren wurde hier Wein angebaut. Unter islamischer Herrschaft war die Produktion von Alkohol jahrhundertelang verboten. Baron Rothschild investierte Ende des 19. Jahrhunderts Millionen, aber erst in den 1980er Jahren begann in Israel die Weinrevolution. Heute gibt es über 200 Boutique-Weingüter. An der Grenze zum Libanon hilft Tom bei der Weinlese der Tulip Winery. Der junge Besitzer Roy Itzhaki hat mit Tulip eine Vision verwirklicht: Er produziert Spitzenwein mit Mitarbeitern, die geistig behindert sind. Sein Weingut liegt mitten in dem Behindertendorf Kfar Tikva, dem „Dorf der Hoffnung“.

Do, 22. Okt · 16:50-17:16 · arte
So isst Israel: Galiläa

Der in Deutschland geborene und seit 2004 in Israel lebende Tom Franz führt auf einer kulinarischen Abenteuerreise durch Israel: in die koscheren Küchen von Jerusalem und zu Gourmetköchen in Tel Aviv. Er besucht Käsemacher in den judäischen Hügeln, Fischgurus in Akko, Winzer in Galiläa und hilft Kibbuzbewohnern bei der Dattelernte. Die Reihe streift die Konflikte der Region, erzählt aber auch von Juden und Muslimen, die in ihrer Küche das schaffen, wovon die Weltpolitik seit Jahrzehnten träumt: ein Stückchen Frieden in Nahost. Im Dorf Peki’in erfährt Tom von der geachteten Drusin Jamila, wie Drusen, Muslime, Christen und Juden dort friedlich zusammen leben. „Das Land, wo Milch und Honig fließt“ nennt die Bibel das nordisraelische Galiläa, die Urlandschaft des Christentums und Heimat unzähliger köstlicher Aromen der mediterranen Küche. Das jahrtausendealte Akko, einstige Hafenstadt der Kreuzfahrer, ist die Heimat von Uri Buri. Buri ist sein Spitzname und bedeutet Meeräsche – ein unzweifelhafter Hinweis auf seine Profession und sein Können: Uri Buri gilt als einer der besten Fischköche im Nahen Osten. Er ist in die „Kochschule des Lebens“ gegangen, hat in einer Kommune gelebt und als Bombenentschärfer gearbeitet, bevor er als Autodidakt zu kochen begann. Heute gibt er sein Wissen an junge arabische Israelis weiter, die in der orientalischsten Stadt Israels keine Arbeit finden. 40 Kilometer weiter im grünen Norden des Landes trifft Tom einen der Väter der Food-Revolution in Israel: Nur wenige haben die neue Küche Israels so beeinflusst wie Erez Komarovsky. Sein kulinarischer Horizont reicht von Japan über Frankreich bis nach Kalifornien. Umgeben von wilden Gärten mit Blick auf Olivenhaine ist er mit all seinem Wissen an der Basis des Kochens angekommen: der Liebe zu einfachen Produkten aus seinem Garten und der Region. Nächste Station ist das Dorf Peki’in auf den malerischen Hügeln im oberen Galiläa. Tom kostet das typische Pitabrot, riesige Fladen, die überall im Dorf auf offenen Kugelöfen gebacken werden. Delikat gefüllt sind sie allein schon eine Reise wert. Der See Genezareth ist heute das größte Süßwasserreservoir Israels. Mit einem Boot fährt Tom auf den See hinaus und wirft zusammen mit der Köchin Avigail und dem Fischer Menachem die Netze aus auf der Jagd nach der Spezialität der Region, dem sogenannten St.-Peters-Fisch, und kann sich dabei der Magie des Sees kaum entziehen. Am Nordufer des Sees liegt das Kloster Tabgha mit seinen berühmten Mosaiken und dem Stein, auf dem Jesus das Wunder der Brotvermehrung vollbracht haben soll: Mit fünf Broten und zwei Fischen speiste er 5.000 Menschen.

Do, 22. Okt · 17:30-18:00 · Einsfestival
In Deutschland um die Welt

„Schalom aus Berlin“, heißt es heute für Pierre M. Krause. Die Stadt mit schlechtem Wetter und mit ohne Strand. Und da sagen offensichtlich tausende Israelis: „Cool, schlechtes Wetter und keinen Strand kennen wir noch gar nicht, da ziehen wir hin!´ Für Israelis ist Berlin zur Zeit einer der hippsten Orte der Welt, quasi das gelobte Land 2.0. Niemand weiß so genau, wie viele Israelis in den vergangenen Jahren nach Berlin gezogen sind. Man schätzt 15.000 bis 20.000. Pierre M. Krause besucht eine Synagoge, trifft den Sänger Gil und isst einen Tag lang koscher.

Fr, 23. Okt · 13:00-13:30 · 3sat
Himmel auf Erden – Im Reigen der Religionen

Sie sind von einer Religion zur anderen konvertiert oder Atheisten geworden. Fünf Kurz-Porträts von Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen einem tiefgreifenden Schritt gewagt haben. Verschiedene Lebens- und Glaubensgeschichten – Judentum, Islam, Christentum und Buddhismus – werden im Interview vorgestellt.

Fr, 23. Okt · 16:45-17:11 · arte
So isst Israel: Tel Aviv

Der in Deutschland geborene und seit 2004 in Israel lebende Tom Franz führt auf einer kulinarischen Abenteuerreise durch Israel: in die koscheren Küchen von Jerusalem und zu Gourmetköchen in Tel Aviv. Er besucht Käsemacher in den judäischen Hügeln, Fischgurus in Akko, Winzer in Galiläa und hilft Kibbuzbewohnern bei der Dattelernte. Die Reihe streift die Konflikte der Region, erzählt aber auch von Juden und Muslimen, die in ihrer Küche das schaffen, wovon die Weltpolitik seit Jahrzehnten träumt: ein Stückchen Frieden in Nahost. Toms neue Heimat Tel Aviv gilt als die modernste und zugleich lässigste Stadt im Nahen Osten. In der antiken Hafenstadt Jaffa im Süden von Tel Aviv ist der Charme des Orients noch zu spüren: Hier ist Haim Cohen aufgewachsen, der Vater der Spitzenköche Israels. Als Juror der Fernseh-Kochshow „Masterchef“ hat er auch Tom bekanntgemacht. Tom begleitet ihn auf den Spuren seiner Kindheit in Jaffa, die geprägt war vom Miteinander von Juden und Arabern. In seinem angesagten Restaurant „Yaffo“ kocht der Fernsehstar Cohen für Tom ein spezielles Gericht: einen feurigen Lammbraten, der die Krise im Nahen Osten symbolisieren soll. In Bnei Brak, einer Vorstadt von Tel Aviv, leben 180.000 ultraorthodoxe Juden. Auch den Strenggläubigen ist Tom Franz willkommen, weil er als Masterchef die koschere Küche auf Gourmetniveau gehoben hat. Während in Tel Aviv das Leben zelebriert wird, dreht sich hier alles um Religion, wie vor Hunderten von Jahren. In Hillels Restaurant soll es die besten Sabbat-Gerichte der Stadt geben. Gläubige Juden dürfen am Samstag nicht arbeiten, keine Elektrizität nutzen. Gleichzeitig wollen sie gerade am Sabbat gut essen. Aus diesem Dilemma hat Hillel ein Geschäft gemacht: Er kocht koschere Sabbat-Gerichte, die zu Hause warmgehalten werden. Tom trifft Meir Adoni, ein kreatives Genie der Gourmetmetropole Tel Aviv. Adoni ist kulinarisch der Gegenpol zu Bnei Brak: In seinem Gourmetrestaurant bricht er alle Regeln der koscheren Speisegesetze und befördert Tradition in die Gegenwart. Adonis Restaurant befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude und erzählt von der Bauhaus-Geschichte der sogenannten Weißen Stadt: errichtet von europäischen Architekten, die nach der Machtergreifung der Nazis 1933 nach Israel flohen. Die Stadt, in der die Party angeblich niemals endet, macht sich ausgehbereit, und Tom taucht ein in das exzessive Nachtleben von Tel Aviv. Eyal Shanis Restaurant „Ha Salon“ ist einer der angesagtesten Geheimtipps des Landes. Essen wird dort zur Performance.

Fr, 23. Okt · 22:45-00:40 · arte
Moses Und Aron

Seine erste Spielzeit an der Pariser Oper eröffnet Intendant Stéphane Lissner mit einem Schlüsselwerk der Moderne: Der italienische Regisseur Romeo Castellucci, der für seine bild- und klanggewaltige Bühnenästhetik bekannt ist, inszeniert Arnold Schönbergs monumentale Zwölftonoper „Moses und Aron“, ein bahnbrechendes Werk des 20. Jahrhunderts. Ihr Thema – das Exil – ist heute aktueller denn je. Arnold Schönberg begann 1930 mit der Arbeit an seiner letzten und einzigen großen Oper, in deren Libretto er seine religiösen und philosophischen Ideen zum Ausdruck brachte. Moses und Aron, die ungleichen Brüder, ringen um die Vermittlung des Nichtvermittelbaren: Moses ist der Mann des Gedankens, aber er ist des Wortes nicht mächtig und braucht die bildhafte Kraft seines Bruders Aron, um das Volk davon zu überzeugen, einem Gott zu folgen, den es nicht sehen und nicht fühlen kann. Der Konflikt zwischen diesen Positionen ist unauflösbar. In dem Werk kollidieren Moses und Aron, Radikalismus und Kompromiss, lyrischer Gesang und verlegene Worte vor einem wankelmütigen Volk, verkörpert durch den außergewöhnlich dominanten Chor, der quasi die Funktion der dritten Hauptfigur übernimmt. „O Wort, du Wort, das mir fehlt!“, ruft Moses zum Schluss verzweifelt und beklagt damit gleichzeitig die tragische Ohnmacht des Propheten und die eigene Unfähigkeit, seine inneren Widersprüche zu überwinden. Mit seiner Inszenierung schafft der Theatererneuerer Castellucci eine neue Maßstäbe setzende Interpretation von Schönbergs kompromissloser und radikaler Auseinandersetzung mit der biblischen Mosesgeschichte. „Moses und Aron“ war ursprünglich als Kantate geplant, wurde dann zum Oratorium erweitert und schließlich als philosophische Oper ausgeführt. Schönberg komponierte „Moses und Aron“ auf Basis einer einzigen Zwölftonreihe. Obwohl Schönberg 1898 zum evangelischen Glauben konvertiert war, litt er ab den 20er Jahren unter antisemitischen Angriffen. Er kehrte wieder in die jüdische Glaubensgemeinschaft zurück, kurz bevor er von Paris aus im Oktober des Jahres 1933 endgültig ins amerikanische Exil ging, wo er bis an sein Lebensende 1951 blieb. In seinen beiden letzten Lebensjahrzehnten litt er unter dem als existenziell empfundenen Unvermögen „Moses und Aron“ zu vollenden, die Oper blieb ein Fragment. Aufgeführt werden nur die beiden ersten Akte, der dritte, den Schönberg nie fertig orchestriert hatte, kommt in Paris nicht auf die Bühne. Die Oper wird am 20. Oktober in Paris für ARTE aufgezeichnet und bereits an diesem Tag, also drei Tage vor der Fernsehausstrahlung, live auf ARTE Concert gestreamt: concert.arte.tv

Mo, 26. Okt · 14:15-15:15 · SWR BW
Planet Wissen: Der Jude mit dem Hakenkreuz

Erst mit 18 Jahren erfährt Lorenz Beckhardt, dass er aus einer jüdischen Familie stammt. Er begibt sich auf Spurensuche, recherchiert monatelang in den Archiven seiner Heimatstadt Wiesbaden und bringt die Geheimnisse einer deutsch-jüdischen Familiengeschichte ans Licht. Sein Großvater Fritz war ein hochdekorierter jüdischer Jagdflieger im Ersten Weltkrieg. Er diente im selben Regiment wie Hitlers Reichsmarschall Hermann Göring. Das rettete ihm später vermutlich das Leben. Lorenz Beckhardt wächst als katholischer Junge auf – das soll ihn schützen, sagt sein Vater. Doch Lorenz Beckhardt konvertiert zum Judentum. Erst mit 18 Jahren erfährt Lorenz Beckhardt, dass er aus einer jüdischen Familie stammt. Er begibt sich auf Spurensuche, recherchiert monatelang in den Archiven seiner Heimatstadt Wiesbaden und bringt die Geheimnisse einer deutsch-jüdischen Familiengeschichte ans Licht: Sein Großvater Fritz war ein hoch dekorierter jüdischer Jagdflieger im Ersten Weltkrieg. Er diente im selben Regiment wie Hitlers Reichsmarschall Hermann Göring. Das rettete ihm später vermutlich das Leben. Denn unter dem Naziregime kam Fritz ins KZ Buchenwald, ihm wurde „Rassenschande“ vorgeworfen, denn er hatte als Jude eine Liebesaffäre mit dem Dienstmädchen der Familie. Es spricht vieles dafür, dass er das KZ nur deshalb lebend verlassen konnte, weil sich Göring für ihn einsetzte. Fritz Beckhardt flüchtet nach England, kehrt aber 1950 in seine Heimat zurück. Doch die Diskriminierungen hören nicht auf. Lorenz Beckhardt wächst als katholischer Junge auf – das soll ihn schützen, sagt sein Vater. Doch Lorenz Beckhardt konvertiert zum Judentum und lässt sich beschneiden.

Mo, 26. Okt · 14:45-16:20 · arte
Taxi nach Tobruk

Libyen im Oktober 1942: Die französischen Soldaten Théo, Samuel, François und Jean sind gerade in Tobruk stationiert, als die Stadt von deutschen Truppen bombardiert wird. Ihr Leutnant stirbt bei dem Angriff und die vier Männer sind plötzlich auf sich allein gestellt. Auf ihrer Flucht in Richtung El Alamein wird ihr Fahrzeug von einem Kampfflieger beschossen und brennt aus. Hoffnungslos und ohne Wasservorräte versuchen sie nun, zu Fuß durch die Wüste zu finden. Orientierungslos folgen sie einer Reifenspur, die sie schließlich zu einem deutschen Spähtrupp führt. Es ist ihnen ein Leichtes, die vier Deutschen bei ihrem Kartenspiel zu erschießen, doch der Hauptmann, ein gewisser Ludwig von Stegel, überlebt den Überfall. Kurzum beschließt Théo, den Deutschen gefangen zu nehmen. Ausgerüstet mit dem feindlichen Geländewagen und genügend Wasser, nehmen die Soldaten mit ihrem Gefangenen die Reise nach El Alamein wieder auf, wo inzwischen die Alliierten eingetroffen sind. Auf der Fahrt muss die Gruppe immer neue Herausforderungen und Strapazen überstehen. In ihrer Not halten sie trotz ihrer Feindschaft zusammen und lernen allmählich, einander zu vertrauen. Ludwig hilft mit seinem technischen Wissen aus und die französischen Soldaten bewilligen ihm dafür immer mehr Freiheiten. Ihnen wird bewusst: „Wenn man im Krieg die Leute kennenlernen würde, könnte man keinen umbringen.“ Sie nähern sich ihrem Ziel mit gemischten Gefühlen: Sollen sie Ludwig tatsächlich an die alliierten Truppen ausliefern? Oder ihn lieber freilassen?

Di, 27. Okt · 00:45-01:30 · Das Erste (ARD)
Verbotene Filme

Weit über tausend Spielfilme wurden in Deutschland während der Zeit des Nationalsozialismus hergestellt. Über 40 NS-Filme sind bis heute nur unter Auflagen zugänglich – sie sind „Vorbehaltsfilme“. Volksverhetzend, kriegsverherrlichend, antisemitisch und rassistisch – so lauten die Begründungen, warum die Filme für die Öffentlichkeit nicht frei zugänglich sind. Urheberrecht und Jugendschutz sind dabei die juristischen Hebel, denn das deutsche Grundgesetz erlaubt keine Zensur. Der Umgang mit ihnen ist umstritten: Bewahren oder entsorgen, freigeben oder verbieten? „Verbotene Filme“ stellt die „Nazifilme aus dem Giftschrank“ vor und macht sich auf die Suche nach ihrem Mythos, ihrem Publikum und ihrer Wirkung heute – in Deutschland wie im Ausland. Eine Reise zur dunklen Seite des Kinos. Über die Brisanz der Propagandafilme des Dritten Reichs und ihre Idee eines angemessenen Umgangs damit, geben unter anderem Oskar Roehler, Moshe Zimmermann, Rainer Rother, Margarethe von Trotta, Jörg Jannings, Sonja M. Schultz, Götz Aly sowie Aussteiger aus der Nazi-Szene und Überlebende der Shoah Auskunft.

Di, 27. Okt · 12:10-12:36 · arte
So isst Israel: Von der Wüste in die judäischen Hügel

Der in Deutschland geborene und seit 2004 in Israel lebende Tom Franz führt auf einer kulinarischen Abenteuerreise durch Israel: in die koscheren Küchen von Jerusalem und zu Gourmetköchen in Tel Aviv. Er besucht Käsemacher in den judäischen Hügeln, Fischgurus in Akko, Winzer in Galiläa und hilft Kibbuzbewohnern bei der Dattelernte. Die Reihe streift die Konflikte der Region, erzählt aber auch von Juden und Muslimen, die in ihrer Küche das schaffen, wovon die Weltpolitik seit Jahrzehnten träumt: ein Stückchen Frieden in Nahost. Heute reist Tom Franz von der Wüste in die judäischen Hügel und trifft auf Menschen, die spannende Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens gefunden haben. Die kulinarische Tour beginnt in einer Wüstenoase an der Südspitze des Landes: der Dattelplantage des Kibbuz Samar. Die Kibbuzbewegung war einst die Keimzelle Israels, und Tom ist neugierig: Wie leben die Kibbuzniks heute? Die meisten Kibbuzim sind im modernen Israel privatisiert und haben sich dem Tourismus geöffnet. In Samar jedoch wird die sozialistische Idee noch gelebt, und zwar in einer ganz eigenen Variante: Jeder kann dort arbeiten was und so viel er will, und alle haben eine gemeinsame Kreditkarte. Tom hilft bei der Dattelernte, und Freiwillige aus Deutschland erzählen ihm dabei begeistert, wie das Leben in der Wüstenkommune funktioniert. Von der Wüste geht es in die judäische Bergwelt westlich von Jerusalem zu einem der interessantesten Käsemacher in Israel: Shai Seltzer. In einer Kalksteinhöhle zeigt er Tom seine Schätze: Ziegenkäse in allen Reifestadien. Auf seinem Hof lernt Tom auch Shais Freund Yftach Bereket kennen. Der Bäcker ist einer der Väter der wachsenden veganen Szene in Israel und nutzt Shais Erdofen, um sein Brot zu backen. Nur zwölf Kilometer weiter liegt am Rande des kleinen Dorfes Nataf versteckt Israels ältestes Gourmetrestaurant. Rama Ben Zvi war Tänzerin in Jerusalem, bevor sie vor 20 Jahren in ihrem Garten ein Restaurant mit Blick über die Berge vor Jerusalem eröffnete. Rama geht es um Harmonie im Leben, und das spiegelt sich auch im Essen wider. Die köstlichen Gerichte haben ihre Wurzeln in der palästinensischen Küche. Kann Essen kulturelle Gräben überbrücken? Rama ist es egal, ob der Fisch hinter der Grenze von 1967 schwamm oder das Lamm aus Hebron kommt. Produkte kennen keine nationalen Grenzen und das Team auch nicht. Muslime und Juden kochen hier friedlich am selben Herd.

Mi, 28. Okt · 00:50-02:20 · MDR Sachsen
5 Broken Cameras

Zur Geburt seines Sohnes Gibreel kauft sich der Palästinenser Emad Burnat eine Videokamera. Zeitgleich beginnt Israel mit dem Bau einer gewaltigen Grenzmauer. Für die Grenzanlage und die näher rückenden Siedlungen wird immer mehr palästinensisches Land um Emads Heimatdorf Bil’in beschlagnahmt. Fünf Jahre lang filmt Emad die Proteste in Bil’in ebenso wie das Heranwachsen seines Sohnes. Dabei werden er und die Menschen, die ihm nahestehen, immer öfter Opfer von willkürlichen Verhaftungen, Zerstörung von Eigentum und gewaltsamen Übergriffen seitens israelischer Siedler und der Armee – bis eines Tages die ersten Toten zu beklagen sind. Zur Geburt seines Sohnes Gibreel kauft sich der Palästinenser Emad Burnat eine Videokamera. Zeitgleich beginnt Israel mit dem Bau einer gewaltigen Grenzmauer. Für die Grenzanlage und die immer näher rückenden Siedlungen wird mehr und mehr palästinensisches Land rund um Emads Heimatdorf Bil’in beschlagnahmt. Als einziger mit einer Kamera im Ort wird Emad bald zum offiziellen Kameramann des Dorfes. Fünf Jahre lang filmt Emad die Proteste in Bil’in ebenso wie das Heranwachsen seines Sohnes. Dabei werden er und die Menschen, die ihm nahestehen, immer öfter Opfer von willkürlichen Verhaftungen, Zerstörung von Eigentum und gewaltsamen Übergriffen seitens israelischer Siedler und der Armee – bis eines Tages die ersten Toten zu beklagen sind. Während Emad die Ereignisse dokumentiert, wird eine Kamera nach der anderen zerstört. Dabei steht jede Kamera für ein Kapitel des palästinensischen Widerstandes von Bil’in. Aber mit jeder Kamera wird auch das Filmen für Emad immer gefährlicher.

Mi, 28. Okt · 01:15-03:00 · Das Erste (ARD)
Die Spionin

Paris, 1938. Vera von Schalburg (Valerie Niehaus), eine junge Deutsche mit russischen, dänischen und polnischen Wurzeln ist eine ganz besondere Frau: Sie spricht mehrere Sprachen fließend, verfügt über ein fotografisches Gedächtnis, Intelligenz, ist geistesgegenwärtig und abgebrüht. Außer ihrem kleinen Sohn Christian (Dustin Raschdorf) hat sie niemanden auf der Welt. Um Christian und sich selbst über Wasser zu halten, arbeitet sie als Prostituierte in einem eleganten Bordell. Doch dann bekommt sie ein ungewöhnliches Angebot: Der deutsche Abwehroffizier Hilmar Diercks (Fritz Karl), ein ebenso faszinierender wie undurchsichtiger Mann, erkennt Veras außergewöhnliche Qualitäten und wirbt sie als Spionin für die deutsche Abwehr an. Vera nimmt das Angebot an und siedelt über ins Deutsche Reich nach Hamburg. Sie träumt von einer besseren Zukunft für sich und Christian. Moralische Bedenken kennt sie nicht, Politik ist ihr gleichgültig – zunächst. Doch je mehr Einblick sie in die Mechanismen des Dritten Reiches gewinnt, desto unsicherer wird sie. Als Hitler Polen überfällt, will Vera aussteigen. Aber es ist zu spät. Ein Fluchtversuch nach Dänemark scheitert, Christian wird benutzt, um Vera unter Druck zu setzen und auf Linie zu halten. Es gibt niemanden, an den sie sich in ihrer Not wenden kann. Auch nicht Diercks, den sie heimlich liebt. Zwar verbindet die beiden eine leidenschaftliche Affäre, aber ob sie ihm trauen kann? Vera wird gezwungen, nach England zu gehen und militärische Geheimnisse für die Invasion Englands auszuspionieren. Doch sie wird ertappt und von einem englischen Kriegsgericht zum Tode verurteilt. Es gibt nur eine Möglichkeit, ihr Leben zu retten, doch dafür müsste sie ihre Liebe verraten … „Die Spionin“ baut auf den vielen Mythen um das wahre Schicksal der deutschen Spionin Vera von Schalburg auf, deren Spuren sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs auf ungeklärte Weise verloren. Der Film von Miguel Alexandre stützt sich zwar auf historische Grundlagen, behauptet aber nicht, eine geschichtlich verbürgte Biografie zu sein. Vielmehr erzählt er eine ebenso dramatische wie hoch spannende Episode aus dem Dritten Reich, in der eine mutige, aber heimatlose und um ihre Existenz kämpfende junge Frau gezwungen wird, in einem „Graubereich der Moral“ zu agieren. Der Film gibt keine einfachen Antworten, sondern überlässt es dem Zuschauer, seine Schlüsse zu ziehen. In der anspruchsvollen Hauptrolle zeigt Valerie Niehaus eine enorme Wandlungsfähigkeit.

Mi, 28. Okt · 11:15-12:09 · arte
„Gott will es!“ Gottfried von Bouillon und der Erste Kreuzzug

Macht- und beutegieriger mittelalterlicher Haudegen oder wackerer Kreuzritter, Verfechter des Christentums und erster König Jerusalems – wer war Gottfried von Bouillon wirklich? Die Filmemacher Nathalie Fritz und Jacques Martin folgen bei ihren Ermittlungen den Spuren der Kreuzfahrerlegende und bedeutenden Figur der christlich-abendländischen Vorstellungswelt in Form eines Roadmovies von Boulogne nach Jerusalem. Sie gehen dem Mythos genauer auf den Grund, fördern wahre Begebenheiten zutage und deuten die Wirkung der Figur Gottfried von Bouillon bis in die heutige Zeit. Am 18. Juli 1100 stirbt Gottfried von Bouillon in Jerusalem. Vier Jahre zuvor war der Reichsfürst Niederlothringens dem Aufruf von Papst Urban II. gefolgt und hatte seine Mannen in den ersten Kreuzzug geführt. Von seinem Herzogtum aus durchquert sein Heer, der Donau folgend, Deutschland. Hier kommt es vermutlich zu Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung von Worms und Regensburg. Über Ungarn und den Balkan zieht der Tross weiter bis zum Bosporus. In Konstantinopel trifft er mit den anderen Kreuzfahrern aus der Provence und der Normandie zusammen. Von dort aus kämpft sich Gottfried nach Palästina durch. Der erste Kreuzzug ist der einzige, der Jerusalem tatsächlich erreicht. Die Eroberung der Heiligen Stadt geht mit einem unvergleichlichen Blutbad einher, das sich über Jahrhunderte in das kollektive Gedächtnis der muslimischen Völker eingräbt. Am Tag nach dem Massaker soll Gottfried zum König von Jerusalem ernannt werden. Er lehnt jedoch ab. Als weltlicher Vertreter der päpstlichen Macht nimmt er den Titel „Beschützer des Heiligen Grabes“ an. Aber wer war Gottfried von Bouillon wirklich? Die Auseinandersetzung mit der geschichtlichen Figur wirft unzählige Fragen auf: Warum steht heute noch in den Schulbüchern, dass er der erste König Jerusalems war? Warum wird für ihn ein falscher Geburtsort angegeben? Ist es möglich, dass sich französischsprachige Verfechter eines einheitlichen Belgiens heute noch in aller Legitimität auf den Kreuzfahrer berufen? Welche Rolle spielte dieser „belgische“ Held für die christlich-abendländische Vorstellungswelt vom Mittelalter bis in die Gegenwart? Und wie erscheinen die Kreuzzüge – und die Figur Gottfrieds von Bouillon – im kollektiven Gedächtnis von Türken und Arabern? Die Dokumentation sucht nach Antworten.

Do, 29. Okt · 01:20-02:55 · MDR Sachsen
Das Herz von Jenin

Am 5. November 2005 erschießt ein Soldat der israelischen Armee im Flüchtlingslager Jenin den zwölfjährigen palästinensischen Jungen Ahmed Khatib, der mit einem Plastikgewehr spielt. Sein Vater Ismael entscheidet, die Organe seines Sohnes israelischen Kindern zu spenden. Eine Geste des Friedens. Zwei Jahre später begibt sich Ismael Khatib auf eine Reise quer durch Israel, um die Kinder zu besuchen, die durch die Organtransplantationen gerettet werden konnten. Eine schmerzhafte und zugleich befreiende Reise, denn durch die Kinder kommt Ismael auch seinem Sohn wieder ganz nah. Es fährt zu dem kleinen Beduinenjungen Mohammed in die Negev-Wüste, zu Samah, einer drusischen Teenagerin im Norden Israels, und schließlich zu Menuha, der Tochter einer jüdisch-orthodoxen Familie aus Jerusalem.

Do, 29. Okt · 23:45-00:30 · RBB Berlin
Sababa – Israelis und ihr Berlin

Mehr und mehr Israelis zieht es nach Berlin. Über 20.000 leben in der Stadt. Oft sind es Künstler, Schriftsteller, Musiker, Maler, Schauspieler. Warum sind sie gekommen, was suchen sie, was finden sie hier? Welche Orte in Berlin faszinieren sie, wo spüren Israelis Fremdheit und Anderssein? Und wo prägen sie das kulturelle Leben? Ein anderer Blick auf Berlin, auf was ist und was war. Mehr und mehr Israelis zieht es nach Berlin. Über 20.000 leben in der Stadt. Oft sind es Künstler, Schriftsteller, Musiker, Maler, Schauspieler. Warum sind sie gekommen, was suchen sie, was finden sie hier? Viele sagen, am Anfang seien sie von den Partys begeistert gewesen, später haben sie sich mit israelischen Freunden darüber unterhalten, wo es den besten Hummus gibt, irgendwann aber konnte niemand mehr durch diese Stadt gehen, ohne daran zu denken, dass von Berlin das Morden, die Shoah, ausging. Und dennoch ist Berlin für viele Israelis zu dem Ort geworden, an dem sie leben wollen. Zum 50. Jahrestag der Aufnahme der Deutsch-Israelischen Beziehungen, wollen wir von dem „Dennoch“ erzählen. Wir wollen fragen, was macht das Leben aus? „Sababa“ – was so viel heißt, wie ein großer Spaß. Was sind die Orte, die speziell sind, die Israelis faszinieren, die es nur in Berlin gibt? Die für sie eine Geschichte haben, auch eine Spannung von Fremdheit und Anderssein? Geschichte und Geschichten, vorgestellt und erzählt von der israelischen Schauspielerin und Stadtführerin Shlomit Lasky.

Fr, 30. Okt · 22:05-23:45 · Einsfestival
Alles koscher!

Mahmud Masir führt mit seiner Frau Saamiya und seinen zwei Kindern Rashid und Nabi ein einfaches, aber glückliches Leben im Londoner East End. Der Betreiber eines Minibusunternehmens ist zwar Muslim pakistanischer Herkunft, hält es allerdings nicht allzu streng mit den Vorschriften des Islam. Mahmuds Einstellung ist eher pragmatisch: Warum sollte sich Gott daran stören, wenn man ab und an ein Bier trinkt und nicht fünfmal am Tag betet? Fußball im Fernsehen ist obendrein wesentlich spannender als ein Besuch in der Moschee. Doch dann erschüttern zwei Neuigkeiten Mahmuds geordnete Welt. Zunächst überrascht ihn sein frommer Sohn Rashid damit, dass er die Stieftochter des berühmt-berüchtigten wahabitischen „Hasspredigers“ Arshad al-Masri heiraten will. Rashid zuliebe lässt sich Mahmud davon überzeugen, während des Besuchs des Fanatikers die Vorschiften des Islam zu beachten. Stärker aus der Bahn wirft den Familienvater die Tatsache, dass er nach dem Tod seiner Mutter erfährt, dass er nicht nur adoptiert wurde, sondern seine biologischen Eltern obendrein Juden sind. Damit sitzt der cholerische Mahmud, der mindestens so viele Vorurteile gegenüber dem Judentum hegt wie seine christlichen Nachbarn über ihn als Muslim, endgültig zwischen den Stühlen. Seine neue Doppelidentität führt bald zu einer Serie von Katastrophen.