Anhang

Von Vaclava Kutter Bubnova
[Tschechische Häftlinge im KZ Ravensbrück]

 

Abkürzungen

• ADAV – Akten zur deutschen auswärtigen Politik
• ARa- Archiv der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
• B.V. – Befristeter Vorbeugehäftling
• BA – Bundesarchiv
• Bl. – Blatt
• BRD – Bundes Republik Deutschland
• BStU – Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
• ČSBS – tschechischer Verband der ehemaligen Mitgefangenen
• ČSFR – Tschechische und slowakische federative Republik
• DIV – Division
• DÖW – Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes
• DTZF – Deutsch-Tschechischer Zukunftsfond
• HNO – Abteilung – Hals-, Nasen-, Ohrenabteilung
• ISPA – Digitale Bibliothek des Ministerium für die Arbeit und soziale Sicherungen
• MGR/SBG – Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/ Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
• MRD – Musée de la Résistance et de la Déportation
• MV-Ref. – Abteilung des Innenministeriums
• NS – Nationalsozialismus
• OV – Kreisausschuss
• OVS/KT-OVS – Okupační vězenské spisy/ Konzentrační tábory [Häftlingsdokumenten aus der Okuppazionszeit/ Konzentrationslager]
• PSP – Společná Česko-Slovenská digitální parlamentní knihovna [Gemeinsame Tschechisch-Slowakische digital Bibliothek des Parlaments]
• RSHA – Reichssicherheitshauptamt
• RKAP – Reichskriminalpolizeiamt
• SOE – Special Operations Executive
• SZAP – Staatliches Zentralarchiv Prag

 

Beispiele der kulturellen Tätigkeiten im Konzentrationslager Ravensbrück

„Die Prinzessin und der Tintenklecks“
Der König hatte eine Tochter. Das Mädchen schrieb die ganzen Tage Gedichte. Der König war mit der Tochter nicht zufrieden, sie sollte so sein wie andere Kinder. Er suchte nach Mitteln, wie sie geheilt werden könnte. Er rief fremde, weise Menschen herbei. Er wußte nicht, was er machen sollte. Dann kam ein Zauberer und sagte: „Wenn die Prinzessin auf ein Gedicht einen Tintenklecks macht, wird der Zauber seine Wirkung verlieren“. Der König rief viele Menschen zu sich. Er sagte: „Wer mein Kind heilt, der bekommt die Prinzessin zur Frau und das Königreich dazu“. Die Menschen schimpften mit der Prinzessin, aber es half nichts, die Prinzessin schrieb weiter. Dann kam der dumme Hans, schaute sich die schöne Prinzessin an und sagte: „Weil du zu viel schreibst, wurde deine Nase hässlich und lang“. Das Mädchen ärgerte sich und schrie auf, die Feder fiel ihr aus der Hand und auf dem Gedicht war plötzlich ein Tintenklecks. Du lügst, dummer Hans, rief die Prinzessin, nahm der Spiegel und siehe da: die Nase war klein und schön. Der Zauber war gebrochen, und der Hans bekam die Prinzessin zur Frau.
Milena Jesenská: Die Prinzessin und der Tintenklecks, zitiert nach Wágnerová, Milena Jesenská, S. 184f.

„Die Ankunft“ von Věra Hozáková

So sternvoll war die Nacht,
und die Liebe erwärmte uns unter unseren Mänteln,
so sternvoll war die Nacht.
Über dieses Land auch hinter dem Stacheldraht,
wo der Kopf mit der Liebe angetrunken,
sich unter den Schlägen beugte.

Danach habe ich auf dem schmutzigen Stroh
den Schlaf in den morgen Stunden gejagt.
Es war ohne Träume und trotzdem, wie in einem Traum.
Die Sirene hat meine Zeit aufgeschnitten,
Augen haben sich geöffnet in die dunkle Traurigkeit der Wimpern,
in den Raum [ … ]

Ich war traurig, warum soll ich lügen,
im Frost habe ich die Augen halb zugemacht
und habe zwischen den Menschen Menschen gesucht.
So wenig Liebe war in diesem Morgen,
wie wenn es die Möglichkeit verschwand, die für die Menschen bestimmt wurde,
lieben und menschlich leben.

Ich war traurig aber jetzt nicht mehr.
Auf einmal habe ich sonderliche Zittern gespürt,
mein Herz und mein Gehirn haben gezittert.
Dann haben meine Hände andere Hände angefasst
und alle zusammen, die für alle arbeiten wollen und mit allen schön
zusammen leben wollen, haben einen Kreis geschlossen.

Příchod [Die Ankunft], Evropa v boji 1939–1944 [Europa im Kampf 1939–1944, Nachdruck, Berlin 2005, S. 7.

„Die Pawlatsche singt 1920–1930“

HV – Hausverwalterin Kostohryzka
HB – Hausbesitzerin
JF – Junge Frau
LI – Lída
ZO – Zorka
DUCH – Ducháčková

I. Handlung

Auf der Pawlatsche: Hausverwalterin, Kostohryzka putzt und Lidka putzt Schuhe

HV (singt): Ich habe geliebt, aber nur einmal in meinem Leben … Mit der großen Liebe, mit der unsterblichen Liebe
HV (spricht): Ein Schwein ist der Hausbesitzer, er ist ein altes Schwein.
HV (singt ihre Melodie ohne Worte weiter)
HV (spricht): Er kam in der Nacht nach Hause total besoffen, er machte hier alles schmutzig und ich muß alles sauber machen! Küss die Hand Gnädige Frau …
Die Frau Hausbesitzerin kommt mit dem Dienstmädchen Ducháčková
LI (Zieht ihre Mutter auf ihrem Rock): Mutti, ich sage Dir immer, sag ihr nicht küss die Hand Gnädige Frau.
HV : Sei still du Gans, du verstehst es nicht.
HB (Sie täuscht ihre gute Laune vor und singt): Ich stehe morgens auf, bringe das Wasser den Kühen und dann bringe ich die Schaffe auf den Feld.
HV : Gnädige Frau hat eine Stimme wie eine Nachtigall und ist sehr gut ausgeschlafen.
HB: Du redest zu viel, liebe Kostohryzko.
HB (Zu dem Dienstmädchen): Ducháčková kaufen sie bitte Hefe für 20 Pfennig …
Nein, nein für 10 Pfennig reicht.
HB (singt, und geht in die Wohnung): Und wenn die Arbeit fertig ist, dann singe ich gerne.
HV : Sie wird auch nie dicker.
DUCH: Sie ist wahrsinnig geizig, was soll ich ihnen erzählen … Glücklich ist sie aber nicht. Ihr Alter kam heute schon wieder besoffen nach Hause. (Das alles erzählt sie der Hausverwalterin sehr vorsichtig)
HV : Ich weiß. Ich mußte ihm in die Treppe hoch helfen. Er war so besoffen, dass er einen Hund mit Fräulein ansprach.
DUCH: Meine Meinung nach, sagen sie es aber nicht weiter, passiert in dieser Familie bald eine Tragödie.
HV : Ducháčková, sie reden wie ein Buch. Ich kriege davon eine Gänsehaut auf dem Rücken.
DUCH: O mein Gott, ich habe zu lange geredet, ich muß schon laufen.

(Sie geht weg und singt ein Lied über einem Mord.) Das Skelett war trocken, eine Hand fehlte, er hatte ein blaues Hemd und ein uneheliches Kind. Er hieß Valeš, er war sehr falsch. Er brachte sie mit einem Hammer um …

HV kehrt weiter und singt mit Ducháčková zusammen. Dieses Gespräch hat um die Ecke eine junge Frau gehört. Diese Junge Frau war sehr begeistert, dass sie etwas neues gehört hatte.

JF: Ich wünsche es der Hausbesitzerin nicht, aber es wäre eine Sensation für dieses Haus, wenn sich die Hausbesitzerin scheiden lassen würde oder ein Selbstmord … Sie ist so hysterisch … Genau wie das Dienstmädchen von Gegenüber. Nachdem sie die giftigen Teile von Streichhölzern aufgegessen hat, mußten man ihr den Magen auspumpen.
HV : Ja, sie hat aber für die sündige Liebe bezahlt.
JF: Sie bekam ein Baby.
HV : Mein Gott … hören Sie auf, das Kind sitzt hier. Lidunko, hast du was gehört?
LI (Sie hörte ganze Zeit zu … sie ist 17 Jahre alt. Sie putzt fleißig die Schuhe): Was ist los, Mutti?
HV : Nichts, nichts mein Kind, mach hier ein bisschen sauber, ich muß kurz auf den Dachboden. (Sie geht weg.)
LI: (Sie holt aus der Hosentasche ein verbotenes Buch.) Junge Frau es war so wunderschön, die ganze Nacht habe ich davon geträumt. Wenn Sie nächstes Mal wieder was haben, dann dürfen Sie mich nicht vergessen. Wie zum Beispiel das Buch „Lebendig begrabene Nonne“, dass muß ich heute Abend Lojza erzählen.
JF: Ja, junge Liebe ist die Beste, seien Sie aber vor ihre Mutter vorsichtig. Wenn sie es erfährt, dann überlebt sie es nicht. Nicht, dass es mit ihr Lidka, wie in diesem Lied endet.
Beide singen: Zusammenfassung: Eine junge Frau Veronika war sehr hübsch und viele Jungs haben sie geliebt. Sie strickte immer sehr schöne Strümpfe aber eines Tages begann sie Kleidung für Baby stricken. Alle Jungs entfernten sich von ihr und keiner wußte, wer der Vater ist, nicht einmal die hübsche Veronika. Am Ende ging die junge Frau weg und Lidka mit einem Schuh in einer Hand und mit der Schuhbürste in der anderen Hand singt und tanzt weiter.
LI singt: Zusammenfassung: Sie singt ein verliebtes Lied. Am Ende des Liedes sagt sie, dass sie keine Angst hat und lacht.
In dem Moment kommt Zorka, die Tochter der Hausbesitzer.

ZO: Begann zu singen aber nach zwei Worten ist es zu Ende.
ZO spricht: Lído bei uns ist es wie in der Hölle, die Mutter ist sauer, der Vater liegt im Bett und bekam kalte Umschläge. Das wäre aber nicht das schlimmste. Stellt Dir mal vor, deine Mutter hat mich gestern Abend mit dem Alfons erwischt und ich habe Angst, dass sie es meiner Mutter erzählt. Weißt du, wie wichtig für meine Mutter der gute Ruf der Familie ist.
LI: Die hätte dich in Stücke gerissen, wie einen Hund. Wie meine Eltern, bitte Gott lass nicht zu, dass sie was von Lojza erfahren. Ich hätte mich aber trotzdem nicht von ihm getrennt, für nichts auf dieser Welt. Da wäre ich lieber gestorben.
ZO: Du Lído, kennst du das neue Lied von den Chrizantenen?
LI: ..den weißen?
ZO: Ja, den weißen.
LI singt: das Ende des Liedes: ich wollte mich rächen und muss jetzt alleine den weg zum sterben gehen. Mein Liebespfeil traf das Ziel nicht, vergesst meinen Name nicht und bringt manchmal auf mein Grab weiße Chrizantenen.
Am Ende weinen beide.
LI: Weiß du was, ich sehe schon, wie ich im Grab liege, mit einem weißen Kleid und einem Kranz auf dem Kopf.
ZO: Mit einem Kranz auf dem Kopf?
LI: Aber …
ZO: Ich will aber trotzdem noch nicht sterben, aber ich liebe ihn so sehr.
LI: Leidenschaftlich?
ZO: Ja … Leidenschaftlich.
LI: Und er dich?
ZO: Ach Lidko, er kann so gut küssen …
Sie singen zusammen: Zusammenfassung: Es handelt sich um ein Liebeslied. (Die Hausbesitzerin kommt.)

HB: Zorko, wo bist du? Und du, die Tochter der Hausverwalter, hast du auch nichts anderes zu tun, als hier im Haus zu schreien. Zorko geh sofort nach Hause.
(Die Hausverwalterin kommt.)
HB redet weiter: Du, Kostohryzko solltes auch besser auf deine Tochter aufpassen. Sie singt so schlimme Lieder, nicht das sich dabei mein Kind „ansteckt“.
HV : So aber nicht Gnädige Frau. Sie werden die Ehre meines Kindes nicht angreifen. Gnädige Frau ihre Zorinka.
(Die Fräulein Frony kommt.)
HB: Was kannst du schlechtes über mein Kind sagen, du schlechte Person.
HV : Ich, eine schlechte Person? Ich habe gestern Abend ihre Tochter mit Alfons erwischt. (Sie schreit die Sätzen, immer wieder durch einen Versuch von Fräulein Frony ihr das Mund zu halten. Die Hausbesitzerin kippt um und Frony bringt sie zu sich in die Wohnung.)
LI: Mutti, du hast es aber super hingekriegt. (Und geht mit der weinenden Zorka weg.)
HV : Ich fühle mich nicht … wir sind eine arme Familie … aber unsere Ehre darf uns keiner nehmen.
DUCH: (Die ganze Zeit diese Szene beobachtet hatte.) Lassen sie es jetzt, es ist schon genug schlimm … Und liebe Frau Kostohryzko, wir waren auch einmal jung … Da mußt man schon ein Auge zudrücken.
HV : Ja, wir waren auch jung, aber wir waren nie so schlimm, wie die heutige Jugend. Können sie sich noch erinnern Ducháčková, als wir tanzen auf Marjánka gegangen sind? Sie mit ihrem Véna und ich mit meinem Vendelín (Aus der Gewohnheit sagt sie schnell) Gott gebe ihm ewigen Ruhm! Er war so schlimm. Können sie sich noch erinnern, was er immer gesungen hat?
Beide: Ja, dort auf Marjánce war es sehr schön!
Beide singen: Zusammenfassung: Ein Lied was dort früher immer gespielt wurde.
DUCH: (bisschen verträumt) Véna war so schön, ein sehr hübscher Junge … Wenn ich ihn dann heute anschaue – so ein Armer.
Beide singen: Zusammenfassung: Ein Lied über Véna, wie er früh schön war.
HV : Sehr lustig war damals …
Beide singen: Zusammenfassung. Ein Lied über alte Zeiten. Sie singen nicht zu Ende und jeder geht ihre Arbeit nach.

Pause

In dem Wohnzimmer von Fräulein Frony. Die Hausbesitzerin ist immer noch nicht wach und Frony versuchte sie zu beleben.
FRONY : Geht es Ihnen schon besser, meine Liebe?(sie schlägt sie leicht auf die Backen)
HB: Wer? … Wer ist den Al … Alfons? … Aus welcher Familie ist er? Ist er nicht zufällig ein (sie schreit) Künstler? Er wohnt in diesem Viertel.
FRONY : Ganz ruhig, meine Liebe … Herr Alfons ist zufällig eine sehr gute Wahl. Er studiert Medizin.
HB: Ach, ein Arzt? Und seine Eltern?
FRONY : Bauernhof..!
HB: Ach, jetzt ist mir ein Stein vom Herzen gefallen … Sofort Morgen, laden wir ihn zum Abendessen ein. Ich könnte fast sterben. Das Kind sagt auch nichts. Ach, liebe Fräulein Frony, Familie ist eine schwere Arbeit … So viele Sorgen. Ich sehe noch gut aus … aber ich fühle mich wie lebendig begraben. Glauben Sie mir.
FRONY : Na, aber meine Liebe. Sie haben einen Ehemann … Und Zorinka ist hübsch und schlau und die drei Häuser sind auch nicht schlecht. Und Sie, meine Liebe hätten auch noch Glück gemacht, wenn … (Sie klopft auf dem Tisch, um den Unglück nicht zu verjagen.) Der neue Apotheker von gegenüber ist sehr hübsch und er hat sich gestern bei mir nach Ihnen erkundigt.
HB: Aber, lassen sie es meine Liebe. Ich bin eine alte Person, ich brauche keinen Spaß. Ich lebe nur für meine Familie. Ja, so vor 20 Jahren … Damals war ich ein Mädchen mit einem Teufel in meinem Körper, mehrere Herzen habe ich verrückt gemacht. Aber es war nicht wie heute. Erst muss alles geklärt sein und dann kommt erst die Liebe.
FRONY : Ja, ja. Erst Kirche und dann Bett. (Mit einem Lachen gibt sie ihr Hand vor dem Mund.)
HB: Ja, wir waren früher romantisch. (Sie fängt an zu singen und Frony singt mit)
Zusammenfassung: Ein Hochzeitslied
HB: Fräulein Frony, erzählen sie etwas über sich … über Ihre Jugend. Sie ist vorbereitet auf das Erzählen.
FRONY : Ach, es ist schon so lange vorbei … so lange … Ich war eine vollschlanke Blondine … und er hießt František.
HB: Ein schöner Name.
FRONY : Sehr originell. Ich war immer sehr extravagant.
HB: Wer war er?
FRONY : Halten sie aber dann kein Gericht über mich, meine Liebe. (Sie spricht sehr geheimnisvoll.) Ich bin eine Frau mit dunkler Vergangenheit.
HB: Reden Sie, reden Sie weiter.
FRONY : František war ein Tenor … ein Künstler, ein Sänger … er war so hübsch. (Sie zeigt mit den Händen seinen Schnurrbart.) So einen langen Schnurrbart hatte er. Und wie er gesungen hat, ich muß noch heute weinen, wenn ich sein Lieblingslied höre.
HB: Welches Lied, welches?
Frony sing das Lied: Zusammenfassung: Ein Liebeslied, wo rote Rosen vorkommen.
Nach dem singen sagt sie: Und am Ende sprang seine Stimme immer ein bisschen.
HB: Darf ich fragen, wo Sie den einzigartigen Mann kennengelernt hatten?
FRONY : Bei Rozvařilů im Kabarett. Er war dort der Star, ganz Prag lag ihm zu Füßen. Ich kam dort einmal am Sonntag mit meinen Eltern vorbei und er hat gesungen. Mein Herz zitterte vor Aufregung. Ich kann mich noch heute an das Lied erinnern, das er mir immer gesungen hat, als wir alleine waren.
HB: Singen Sie das Lied.
Frony singt: Zusammenfassung: Ein Liebeslied, (Sie singt aber nicht zu Ende und fängt an zu weinen.)
HB: Beruhigen Sie sich, sie sind jetzt viel zu aufgeregt. Darf ich fragen, was mit dem František passierte? Wie ich weiß, waren sie nie verheiratet. Ist er gestorben? Welches Schicksal.
FRONY: (immer noch leicht weinend) Nein, er ist nicht gestorben.
HB: Was? … Was denn.
FRONY : Ein anonymer Brief.
HB: Verheiratet?
FRONY : Ja verheiratet (sie weint wieder) und Kin, Kin …
HB: Ein Kind?
FRONY: (zeigt es auf die Finger, weil sie nicht reden kann) Fünf!
HB: Fünf (Und begann auch zu weinen.)
FRONY: (Sie beruhigt sich) und trotzdem war es schön.
HB: Es ist schon so lange her, dass es nicht mehr weh tut.
FRONY : Nein, es tut nicht mehr weh. Es hat sich aufgelöst, wie Rauch, wie eine Blase.
Beide singen: Zusammenfassung: Ein Lied über Seifenblasen.
In dem Moment kam Zorka mit der jungen Frau und wirft sich vor der Mutter auf die Knie.
ZO: Mutti, ich bitte dich beim Gott, verzeih mir, vertreib mich nicht, enterbe mich nicht.
HB: Du warst ein böses Kind aber vielleicht kann man es alles noch gerade biegen. Lade ihn Morgen Abend zum Abendessen ein.
JF: Dann feiern wir Hochzeit, dann freuen wir uns alle. Wenn ich mich an meine Hochzeit erinnere. Ich hatte so einen langen Schleier. Es gibt nichts Schöneres, wenn ein junges Mädchen heiratet.
Alle singen zusammen: Zusammenfassung: Ein Lied über ein Mädchen, die heiraten sollte.
(Dazu kam Hausverwalterin, Lidka und Ducháčková.)

LI: Gnädige Frau verzeihen Sie bitte meine Mutter.
HV : Gnädige Frau bitte …
(Aus der Straße kann man Musik hören. Es ist eine Gruppe von Sängern, die von einem Haus zu anderem gehen. Durch dieses Lied vergessen alle Anwesenden den das Streit.)
HB: Kostohryzko, laden Sie sie hier ein, ich brauche mich bisschen abreagieren.
HV : Ich laufe schon. (Sie läuft weg.)
HB: Was sollen sie für uns singen.
FRONY : Sie gehen schon, sie gehen schon, sing für uns aus dem Herz gute Menschen.
SÄNGER: (Zu seiner Frau, hier kriegen wir mindestens 20 Krone.) Was wünschen sie sich für ein Lied?
KIND: Papa, das Märchen.
Alle: Ja, das Märchen, das Märchen.
(Sänger, seine Frau und das Kind singen, alle andere hören zu, nach dem Lied klatschen alle.)

SÄNGER: Meine Frau kann das Lied Sona singen, es ist ihr bestes Stück.
(Die Frau singt.)Zusammenfassung des Liedes: Es ist ein sehr trauriges Lied , von einem Mann, der Sona heiratete, aber sie liebte einen anderen. Er wurde von dem Ehemann von Sona umgebracht.
HB: Und jetzt noch was fröhlicheres.
(Sie singen.) Das Lied Zusammenfassung: Das Lied behandelt das Leben von einem Landstreicher und zeigt, wie glücklich er war.
HB: Vielen Dank und hier ist eine kleine Aufmerksamkeit. (Sie überreicht den Musikern das Geld, sie bedanken sich und gehen weg.) Die Hausbesitzerin streckte ihr Hand in der Richtung von Hausverwalterin.
HB: Verzeihen Sie mir, aber wir haben es schon zusammen 20 Jahre ausgehalten und wir schaffen es auch weiter.
JF: Und bald feiern wir Hochzeit. Und wissen Sie was Frau Hausverwalterin, ich glaube, wir können zwei Hochzeiten vorbereiten.
LI: O mein Gott, sag nichts, sonst springe ich aus dem Fenster.
HV : Du dumme Gans, glaubst du, ich weiß es nicht, dass du dich hinter meinen Rücken mit dem Tischler Lojza triffst? Aber er ist sehr fleißig und damals als er bei uns die Türe reparierte, habe ich mit ihm geredet.
LI: Mutti, ich bin so glücklich.
HV : Komm zu mir, dass ich dich umarme, du Dummkopf.
Alle zusammen singen Hochzeitslieder und verabschieden sich von Frony. Sie bleibt ganz alleine bei ihrem Tisch und zählt auf dem Finger bis fünf. Danach sagt sie. Wenn alle gewusst hätten, dass er kein Musiker war, aber ein Tapezierer.

ENDE

Eine Abschrift aus dem Ravensbrücker Original des Theatherstücks die Pawlatsche singt 1920–1930. Abgeschrieben am 29.11.1972 in Prag von Nina Jirsíková. Theater Institut in Prag, MB 1646. Übersetzung durch die Verfasserin.

 

Tabellen und Abbildungen

Tabellen und Diagramme

Abbildung 1: Aufteilung der im KZ Ravensbrück inhaftierten Frauen aus Lidice in
fünf Altersgruppen. Berechnet aus den Geburtsjahren bezüglich des Jahres 1942.
Abbildung 2: Aufteilung aller tschechischen Häftlinge im KZ Ravensbrück in fünf
Altersgruppen. Berechnet aus den Geburtsjahren bezüglich des Jahres 1945.

 

Tabelle 1: Aufschlüsslung von Haftgründen der tschechischen Häftlinge im KZ Ravensbrück gegenüber dem Alter der Häftlinge bezüglich dem Jahr 1945.

 

Abbildung 3: Verteilung der Haftgründen aller tschechischen Häftlinge im Zeitraum 1939–1945.

 

Abbildungen

 

Mila Janu von Yvonne Useldinger, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, V796 E1

Abbildung 4: Yvonne Useldinger wurde wegen Widerstandsaktivitäten in Luxemburg verhaftet und im Jahr 1942 in das Konzentrationslager Ravensbrück überstellt. Sie erkrankte dort an Scharlach und Typhus und überlebte nur aufgrund der Hilfe der tschechischen Ärztin Mila Janu. Nach deren Tod zeichnete sie aus ihren Erinnerungen dieses Bild. Abbildung aus Herzog, Ravensbrücker Zeichnungen, o.S.

 

Trauernder Häftling  von Nina Jirsikova, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten V787 E1

Abbildung 5: Zeichnung von Nina Jirsíková. Das Bild zeigt einen Häftling der an
Heimweh und Hoffnungslosigkeit leidet, und keinen Ausweg aus seiner Lage sieht.

 

Vor der Toilette von Nina Jirsikova, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten V780 E1

Abbildung 6: Zeichnung von Nina Jirsíková. Das Bild zeigt, eine Situation im Lageralltag der Frauen. Abbildung aus Herzog, Ravensbrücker Zeichnungen, o.S.

 

Quellen- und Literaturverzeichnis

Quellenverzeichnis

• Baxová, Josefa: [Ohne Titel], in: František Gil (Hrsg.): Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 8–16.
• Buber-Neumann, Margarete: Kafkova přítelkyně Milena [Milena, die Freundin Kafkas], Prag 1992.
• Čalounová, Beatrix: [Ohne Titel], in: František Gil (Hrsg.): Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 65–68.
• Čapková, Anna: Vzpomínky na roky 1939–1945 [Erinnerungen an die Jahre 1939–1945], in: František Gil (Hrsg.): Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 75f.
• Čejková-Němcová, Božena: [Ohne Name], in: František Gil (Hrsg.): Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 137–139.
• Gil, František: Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J.
• Fučíková, Gusta: Mein Leben mit Julius Fučík, Berlin 1976.
• Haunerová, Majka: Příchod do lágru [Ankunft in das Lager], in: František Gil (Hrsg.): Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 86–95.
• Housková, Hanka: Monolog, [Berlin 1995].
• Hozáková, Věra: Und es war doch …, To přece bylo …, Berlin 1995.
• Hrubá, Františka: [Ohne Titel], in: František Gil (Hrsg.): Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 51–54.
• Jirsíková, Nina: O umělecké práci v koncentračním táboře Ravensbrück [Über die künstlerische Arbeit im Konzentrationslager Ravensbrück], Prag 1972.
• Kalibová, Miroslava: Vězenské cislo T 11789 [Häftlingsnummer T 11789], in: František Gil: Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 36–38.
• Karný, Miroslav/Milotová, Jaroslava/Kárná, Margarita: Protektorátní politika Reinharda Heydriche [Protektorats Politik von Reinhard Heydrich], Prag 1991.
• Klicmanová, Květoslava, in: Václav Koukolík/Alena Kvapilová (Hrsg.): V zajetí smrti. Vybrané vzpomínky členů OV ČSBS okresu Most, bývalých věznů koncentračních táborů nacistického Německa, [In der Haft des Todes. Ausgewählte Erinnerungen der Mitglieder des Kreisausschusses des Landkreises Most, ehemalige Gefangene der Konzentrationslager im nationalsozialistischen Deutschland] Most 1995, S. 34–37.
• Klicmanová, Květa: Z mého životopisu [Aus meinem Lebenslauf], in: František Gil: Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 110–115.
• Krutinová, Božena: Jedeme do koncentračního tábora Ravensbrück [Wir fahren in das Konzentrationslager Ravensbrück], in: František Gil: Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 39–43.
• Krutinová, Božena: [Ohne Titel], in: František Gil: Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 123.
• Kuncová, Vlastimila: [Ohne Titel], in: František Gil: Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 79–80.
• Müller, Charlotte: Die Klempnerkolonne in Ravensbrück. Erinnerungen des Häftlings Nr. 10787, Berlin 1987.
• Nedvědová-Nejedlá, Zdenka: Vzpomínky Mudr. Zdenky Nedvědové-Nejedlé [Die Erinnerungen von Mudr. Zdenka Nedvědová-Nejedlá], in: František Gil (Hrsg.): Svědectví žen FKl Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 19–36, hier S. 23.
• Nová, Jarmila, geb. Müllerová: [Ohne Titel], in: František Gil: Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 100–102.
• Panyová, Krista: Anna (Nina) Jirsíková-Gurská, in: František Gil: Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 81–83.
• Peková, geb. Stříbrná, Anna: [Ohne Titel], in: František Gil: Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 99f., hier S. 99
• Poltawska, Wanda: Und ich fürchte meine Träume, 2. Auflage, Abensberg 1994.
• Provazniková, Eva: [Ohne Titel], in: František Gil: Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 63f.
• Skleničková, Jaroslava: Jako chlapce by mě zastřelili … Příběh nejmladší lidické ženy [Als Junge hätten sie mich erschossen … Geschichte der jüngsten Frau aus Lidice], Havlíčkův Brod 2006.
• Strnadová, Irena: Ravensbrück – útržky vzpomínek [Ravensbrück – Schnipsel der Erinnerungen], in: František Gil: Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 58–61.
• Vaničková, Bohuslava: [Ohne Titel] in: František Gil: Svědectví žen FKL Ravensbrück [Die Zeugenaussagen der Frauen aus dem KZ Ravensbrück], o.O. und o.J., S. 124.
• Winska, Urszula: Zwycie,zyky Wartosci: Wspomnienia z Ravensbrück, Gdansk 1985.
• Evropa v boji 1939–1944 [Europa im Kampf 1939–1944], Nachdruck in Berlin 2005.

Archive:

• Staatliches Zentralarchiv Prag
MV–Ref. L, Karton 38
MV–L, Karton 40
OVS/KT–OVS 53/35

• Archiv- Mahn und Gedenkstätte Ravensbrück
DÖW, Akt 162
MC 05/17
MC/97–61
Meta-Datenbank
NL 22/1–3
RA Bd. 14
RA Bd. 41, Bericht 968
RA Bd. 42, Bericht 986
SZAP/3–1
II/4–1/2

• Theater Institut in Prag
MB 1646

Digitale Bibliotheken und Internetseiten:

• Digitale Bibliothek des Ministerium für die Arbeit und soziale Sicherungen
Das Gesetz Nr. 164/1946
Das Gesetz Nr. 255/1946
Das Gesetz Nr. 357/2005

• Digitalisierte Bibliothek des Parlaments
Protokoll der Nationalversammlung vom 13. September 1946

• Internetseiten
www.lezaky.cz
www.lidice-memorial.cz/default_de.aspx
www.ravensbrueck.de/mgr/deutsch/frauen-kz/index.htm

Interviews und Filme

• Interviews mit Loretta Walz und ihre Filme:
Housková, Hanka, 27.2.1992
Hozáková, Věra, 28.4.2001
Film von Loretta Walz u.a.: „In drei Tagen hatten wir alles verloren“. Frauen aus Lidice erzählen, 2002.

• Interviews mit Eva Gruberova:
Feierabend, Vladimír, Mai 2005

• Interviews, Gespräche und Korrespondenz der Verfasserin mit:
Herzog, Monika, 12.9.2006
Jelínek, Tomáš Mail vom 18.7.2007
Kalibová, Miroslava, 8.1.2007

Literaturverzeichnis

• Anschütz, Janet/Meier, Kerstin/Obajdin, Sonja: „ … dieses leere Gefühl, und die Blicke der anderen … “ Sexuelle Gewalt gegen Frauen, in: Claus Füllberg-Stolberg u.a. (Hrsg.): Frauen in Konzentrationslagern Bergen-Belsen, Ravensbrück, Bremen 1994, S. 123–133.
• Apel, Linde: Jüdische Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück 1939–1945, Berlin 2003.
• Arndt, Ino: Das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück, in: Dachauer Hefte 3, Frauen-Verfolgung und Widerstand, Dachau
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