Der Alltag der tschechischen Häftlinge

Von Vaclava Kutter Bubnova
[Tschechische Häftlinge im KZ Ravensbrück]

Die Häftlinge hatten von der Ankunftsstunde im Lager bis zu Tod oder Befreiung einen genau organisierten Tagesablauf, der abgesehen von wenigen Ausnahmen, für alle Häftlinge derselbe war. Zum Beispiel mussten die Funktionshäftlinge nicht lange Morgen- und Abendappel stehen.210 Im Sommer war die Weckzeit 4:30 Uhr, im Winter eine halbe Stunde später, um 5:00 Uhr. Danach folgten die „Morgenhygiene“, Ankleiden, Bettenmachen und Frühstücken. Für diesen Ablauf hatten die Frauen 45 Minuten Zeit zur Verfügung, was jedoch in keinem Fall ausreichend war. Diese erste Tageseinheit spielte sich in der Baracke ab, in der die Frauen untergebracht waren. Um 5:15 Uhr wurde der erste Appell des Tages abgehalten. Hierbei wurde kontrolliert, ob sich alle registrierten Frauen im Lager befanden. Falls dies der Fall war, folgte ein nächster Appell, bei dem die Frauen in die Arbeitskommandos aufgeteilt wurden. Waren die Frauen hingegen nicht vollzählig, wurden Strafen verteilt und Schuldige gesucht.

Die Frauen arbeiteten zwölf Stunden am Tag, unterbrochen nur von einer kurzen Pause von 35 Minuten für das Mittagessen. Gegen 19:00 Uhr kehrten sie in das Lager zurück und bekamen nach dem abgehaltenen Abendappell ihr Abendessen. Ab 20:00 Uhr war Nachtruhe, zu diesem Zeitpunkt mussten sich alle Frauen wieder in den Baracken befinden. Dies war der Ablauf an sechs Tagen in der Woche, Woche für Woche. Nur am Sonntagnachmittag hatten die Frauen ein bisschen Freizeit, die sie unterschiedlich nutzen konnten zum Beispiel für Briefe schreiben, Spazieren auf der Lagerstraße und kulturelle Aktivitäten im Lager.211

„Block 8“: Die Unterkunft

„Block“ wurde eine Baracke genannt, die als Unterkunft für die Häftlinge diente. In einem solchen Block mussten sich alle Frauen vom Ende des Abendappells bis zum Morgenappell aufhalten.212 Jeder Block war 8×52 Meter groß und wurde in zwei Stuben, die je einen Schlafraum und einen Tagesraum hatten, aufgeteilt. Diese wurden mit den Buchstaben A und B gekennzeichnet. Die Stuben verfügten über einen gemeinsamen Waschraum mit 20 Waschbecken, zehn Fußwaschbecken und Toiletten.213 Jeder Block unterstand der Kontrolle einer Blockältesten, die noch zwei Stubenälteste zur Hand hatte, welche für die Ordnung und Sauberkeit in der jeweiligen Stube verantwortlich waren.214

Diese Kontroll-Aufgaben, die Teil der Häftlingsselbstverwaltung215 waren, wurden von sogenannten Funktionshäftlingen übernommen und stellten die unterste Stufe der Bewachungshierarchie der Konzentrationslager dar.216 Außer den Funktionshäftlingen, die in der Baracke tätig waren, arbeiteten die gefangenen Frauen auch im Krankenrevier, in der Häftlings- und SS-Küche, in der Schreibstube der SS, im Bad oder als Lagerpolizistinnen. Sie genossen in vielen Fällen eine bessere und ausreichende Verpflegung als andere Häftlinge, konnten sich öfter waschen und ihre Kleidung wechseln, wohnten in extra Baracken, die nicht überfüllt waren und hatten unbegrenzte Bewegungsfreiheit im Lager.217 Diese Stellen wurden mit Frauen aus zwei Häftlingsgruppen besetzt. Zum einen aus den Reihen der internationalen Kommunistinnen, wobei die meisten von ihnen aus Deutschland, Österreich und Tschechien kamen. Eine tschechische Blockälteste war zum Beispiel Marie Svědíková218 oder Hilda Synková auf Block 21, wo als Stubenälteste ebenfalls eine Tschechin, Frau Sandová, eingesetzt worden war.219 Zum anderen stammten die Frauen aus der polnischen Lagergemeinschaft.220

Ausgenommen die Funktionshäftlinge, die auf den prominenten Blöcken 1 und 3 wohnten,221 wurden die tschechischen Frauen seit Sommer 1942 auf Block 8 untergebracht.222 Eine weitere Ausnahme stellten die Frauen dar, die vor diesem Zeitpunkt in das Lager eingewiesen worden waren oder im August 1943 aus dem Konzentrationslager Auschwitz nach Ravensbrück kamen. Auch sie wohnten in anderen Blöcken.223 In einer Hälfte des Blocks 8 wohnten die politischen Häftlinge aus Tschechien, während in der anderen Frauen aus Lidice und ein paar andere Tschechinnen einquartiert waren.224 Nach Meinung von Božena Krutinová wurde dieser Block in erster Linie wegen der Ankunft der Frauen aus Lidice gegründet.225 Die Behauptung von Božena Holečková, dieser Block sei aufgrund der wachsenden Zahl von verhafteten tschechischen Frauen nach der Heydrichade gegründet worden, widerspricht nicht der Ansicht von Krutinová, da auch die Frauen aus Lidice nach dem Tod Heydrichs in das Lager eingeliefert worden waren.226 Bis heute wurde aber kein Dokument gefunden, welches diese Tatsache bestätigt oder widerlegt.227 Die Bildung von Nationenblöcken oder Gruppierungen aufgrund desselben Verhaftungsgrundes waren keine Besonderheit des Konzentrationslagers Ravensbrück.228

Den „Block 8“ durchliefen in den zwei Jahren seines Bestehens 796 Tschechinnen, die hier aus verschiedensten Gründen festgehalten wurden. Die stärkste Gruppe unter ihnen war die Gruppe der sogenannten politischen Häftlinge, die mit 778 Frauen vertreten war. Es handelte sich dabei um Kommunistinnen oder Mitglieder anderer Parteien. Auch die Frauen aus Lidice wurden als politische Gefangene registriert. Sogar diejenigen, die als Geiseln für ihre politisch aktiven Familienmitglieder festgehalten wurden, wurden in Ravensbrück mit dem roten Winkel gekennzeichnet.

Neben den politischen waren auch acht Frauen mit dem schwarzen Winkel, der Kennzeichnung für sogenannte „Assoziale“, und eine „Bibelforscherin“ mit dem lila Winkel in Block 8 untergebracht. Der Verhaftungsgrund der restlichen neun Gefangenen ist nicht bekannt.229

Vor ihrer Internierungszeit arbeiteten diese Frauen in vielen verschiedenen Berufen. Mehr als die Hälfte von ihnen, nämlich 448 Frauen, waren Hausfrauen. 80 waren als Beamtinnen tätig, 65 arbeiteten in einer Fabrik, 45 waren Schneiderinnen, 29 besaßen ein Unternehmen, 21 waren Lehrerinnen oder Professorinnen, 22 arbeiteten als Verkäuferinnen und 17 waren Dienstmädchen. Andere Tätigkeiten wurden von jeweils weniger als zehn Frauen ausgeübt. Sie arbeiteten zum Beispiel als Tänzerin, Kellnerin, Köchin, Schauspielerin, Schriftstellerin, Journalistin, Laborantin, Ärztin, Fotografin, Postbotin, Friseuse, Malerin und Pflegerin. 8 Frauen waren vor ihrer Verhaftung Studentinnen.230

Der tschechische „Block 8“ wurde im Juli 1944 aufgelöst und seine Bewohnerinnen wurden auf verschiedene Blöcke verteilt.231

Arbeit

“Arbeit macht frei“ – dieses Motto, das über einem Eingangstor angebracht war, begleitete die Häftlinge vom ersten Tag ihrer Gefangenschaft an232 und zeigt, wie wichtig die Rolle der Arbeit im Konzentrationslager war. Die Bedeutung der Häftlingsarbeit entwickelte sich parallel zur Geschichte des Lagers und der Kriegssituation. Von Anfang an wurden die Häftlinge in Arbeitskommandos eingeteilt. Diese unterteilten sich in Außen- und Innenkommandos, was über Leben und Tod entscheiden konnte. Die Frauen verrichteten drei verschiedene Arten von Arbeit. Zum einen handelte es sich um sinnlose Tätigkeiten, die zu verrichten waren. So mussten sie beispielsweise Sandhaufen von Punkt A zu Punkt B schaufeln, nur um sie nachher wieder zum Ausgangspunkt zurück zu schaufeln. In diesem Fall wurde die Arbeit zur Erniedrigung und Folter eingesetzt.233 Ziel war es, den Willen der Frauen zu brechen und sie zu entkräften, um sich ihre Gehorsamkeit zu verschaffen.

Zum anderen beteiligten sich die Frauen an der Erweiterung und dem Erhalt des Lagers. So mussten sie zum Beispiel den Boden für die SS-Siedlung ausheben, Straßen planieren und die Ladung von Schiffen, die mit Baumaterial beladen waren, löschen.234 Seit 1941 wurden diese Tätigkeiten von den Häftlingen aus dem kleinen Männerlager durchgeführt, weil sich die Frauen als nicht effizient genug erwiesen hatten.235 Unter anderem arbeiteten die Frauen außerdem in der SS- und Häftlingsküche, in der Häftlingswäscherei, in der Verwaltung, im Krankenrevier u.s.w.236 Ein dritter Bereich, in dem die Häftlinge durch Arbeit ausgebeutet wurden, entstand aus der Idee der Ökonomisierung ihrer Kräfte. Sie wurden bei Privatpersonen in der Landwirtschaft, in Firmen und in SS-Betrieben beschäftigt, womit die SS nicht nur die fehlenden Arbeitskräfte in der freien Wirtschaft ersetzte, sondern auch ihre eigenen Finanzen verbesserte.237 Ab 1940 wurden im Laufe von wenigen Monaten die Frauen fast ohne Ausnahmen aus dem Konzentrationslager Ravensbrück tagsüber in Betrieben der näheren Umgebung, später dann auch in Betrieben im weiteren Umkreis eingesetzt. Abgesehen von den Arbeiten, die für die Existenz des Lagers notwendig waren, wurden alle anderen Beschäftigungen untersagt.238

In unmittelbarer Nähe des Lagers bzw. im Lager selbst befanden sich mehrere SS-Betriebe, die nur teilweise gleichzeitig existierten, und in denen die Häftlinge Zwangsarbeit leisten mussten. Im Januar 1939 wurde die Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegungs GmbH (DVA) gegründet, mit dem Ziel neue Kräuter, Pflanzen und Tiere zu züchten und zu erforschen. Zu diesen Zweck kaufte die SS am 1. Februar 1939 einen Gutshof, in der Nachbarschaft des Konzentrationslagers Ravensbrück. Hier wurden Rinder, Hühner, Schweine und Angorakaninchen gehalten.239 In dem „Angorakaninchenkommando“ arbeiteten auch mehrere tschechische Frauen, wie sich Nina Jirsíková erinnert. „Sie haben dort aufgeräumt und die Kaninchen gefüttert, sie blieben meistens den ganzen Tag dort. In den Eimern, die sie immer dabei hatten, schafften sie es manchmal, uns etwas Kleines mitzubringen, das, was die Kaninchen nicht bekamen. Karotten, ein Stück Gemüse und manchmal sogar ein Stück Kaninchenfleisch“.240 Ähnliche Erinnerungen beschreibt auch Frau Hrubá. Sie erzählt, dass der Kapo241 dieses Kommandos, Frau Taussigová, eine Tschechin war, die auch Karotten in das Lager brachte. Leider ist diese Aussage zeitlich nicht eingeordnet.242 Aus den Erzählungen der beiden Frauen geht deutlich hervor, dass es sich um ein besseres Arbeitskommando handelte. Wie lange dieses Kommando bestand bzw. wie lange dort Tschechinnen beschäftigt waren, ist diesen Berichten nicht zu entnehmen. Eines Tages wurden alle wegen Schmuggelei verraten und kamen in den Bunker.243 Dass nach diesem Vorfall noch einmal Tschechinnen für diese Arbeit eingesetzt worden waren, ist eher unwahrscheinlich.

Im Mai 1939 wurde die Deutsche Ausrüstungswerke GmbH (DAW) gegründet, die alle bis dahin im Lager bestehenden Werkstätten übernahm. Die bedeutendste davon war die Rohrmattenflechterei, die am 1. Juli 1940 von der Gesellschaft für Textil- und Lederverwertungs GmbH (Texled) gekauft wurde.244 Diese Firma war zuständig für die Herstellung von Ausrüstungs- und Bedarfsgegenständen für Soldaten, aber auch für Zivilisten, und gründete im KZ Ravensbrück den sogenannten Industriehof, der über mehrere Abteilungen verfügte.245 Es kamen immer neue Bereiche hinzu, und 1945 verfügte Texled über folgende Einheiten: drei Schneidereien, eine Zuschneiderei, ein Lager für Schneiderbedarfsartikel und Stoffe, eine Kürschnerei, eine Reparaturwerkstatt, eine Weberei, eine Strickerei und eine Rohrmattenflechterei.

Jedoch bereits 1943 wurde die Strohschuhflechterei wegen ihrer hohen Unrentabilität geschlossen.246 In all diesen Abteilungen mussten die Frauen Zwangsarbeit leisten. Aufgrund einer unzureichenden Quellenlage ist es schwer zu ermitteln, in welchen Bereichen hauptsächlich Tschechinnen beschäftigt waren. Nach Aussage von Frau Skleničková arbeiteten 44 der 136 Frauen aus Lidice, die als arbeitsfähig eingestuft worden waren, in der Schneiderei. Hier übernahmen sie nur die Nachtschicht, was vermutlich als zusätzliche Strafe diente.247 Insgesamt wurden 195 Frauen aus Lidice eingeliefert. Davon waren aber 59 über 50 Jahre alt, weshalb sie nur als „Strickerinnen“ eingesetzt wurden.248 Nach den Aussagen von Frau Nenningen und Frau Jaroslavský, die beide lange Zeit als Häftlinge in der Verwaltung der Texled arbeiteten, war eine größere Gruppe der Frauen aus Lidice zur Bestrafung in der Strohschuhflechterei beschäftigt.249 Ob es sich bei den Aussagen von Skleničková, Nenningen und Jaroslavský um zwei verschiedene Gruppen handelte, was bezüglich der Gesamtzahl der Frauen aus Lidice denkbar wäre, oder ob es bei den Berichten zu einer Verwechslung des Arbeitsorts kam, kann an dieser Stelle nicht rekonstruiert werden.

Aufgrund des Arbeitskräftemangels wurden ab der Mitte des Jahres 1942 immer öfter Häftlinge aus den Konzentrationslagern in der Rüstungsindustrie eingesetzt. In diesem Zeitraum wurden auch mehrere Produktionshallen der Firma Siemens & Halske in unmittelbarer Nähe zum Lager aufgebaut.250 Im Laufe der Zeit, als dort bereits 2.000 bis 3.000 Frauen beschäftigt waren, wurde diese Produktionsstätte um 6 Wohnbaracken erweitert, um die Zeit, die die Häftlinge für den Weg vom Lager zu den Produktionsstätten benötigten, zu minimieren und Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort zu schaffen.251 Die in dieser Firma beschäftigten Häftlinge stammten aus ganz Europa, wobei die tschechischen Frauen unter ihnen eine besondere Minderheit bildeten. Aufgrund der Tatsache, dass Anna Vaváková, eine Tschechin aus Wien, als erster Anweisungshäftling im Siemensbüro eingesetzt wurde, konnte sie mehr oder weniger die Einsetzung der Funktionshäftlinge dort beeinflussen.252 Diese Stellen übernahmen oft Tschechinnen allgemein oder im Speziellen Tschechinnen aus Wien. So war zum Beispiel Nina Jirsíková als Arbeitseinweiserin in der Arbeitshalle 4 und ihre Freundin Krista Panyová in der Halle 5 tätig.253 Die tschechischen Frauen hatten im Siemenslager sogar eine eigene Stube, in der sie alle untergebracht waren, und die von einer tschechischen Stubenältesten namens Maria Karbusová geleitet wurde.254

Ab 1943 setzte sich eine andere Idee durch, wie man KZ-Häftlinge in der Rüstungsproduktion ausbeuten konnte. Anstatt die Fabriken in der Nähe der Lager zu errichten, sollten die Häftlinge zu den Fabriken gebracht werden und in deren Nachbarschaft auch ihre Unterkunft finden.255 Zu diesem Zweck wurden mehrere Außenlager gegründet.256 Das größte Außenlager befand sich in Neubrandenburg, ca. 30 km nördlich von Ravensbrück, wo Ersatzteile für die Luftwaffe hergestellt wurden.257 Nach Angaben der tschechischen Überlebenden arbeiteten hier ca. 300 Frauen aus Tschechien.258 Die meisten von ihnen waren ehemalige Häftlinge des Lagers Auschwitz, die am 18. August 1943 nach Ravensbrück gebracht und aufgrund des Platzmangels nach Neubrandenburg überstellt worden waren.259

Die tschechischen Frauen arbeiteten in allen möglichen Bereichen, die es im Konzentrationslager Ravensbrück gab. Wegen ihrer guten Stellung im Lager260 waren sie auch sehr zahlreich in der Häftlingsselbstverwaltung und als Funktionshäftlinge vertreten. Mehrere Tschechinnen arbeiteten als Ärztinnen, Krankenschwestern, Pflegerinnen oder Schreiberinnen im Krankenrevier,261 in der Wäscherei, hierbei namentlich bekannt Mařena Pospíšilová und Božena Čejková,262 oder in der Häftlingsküche. Hierfür liegen die Namen Majka Haunerová263 und Jaroslava Skleničková vor.264 Die Frauen blieben nicht während ihrer gesamten Inhaftierungszeit auf ihren Arbeitsplätzen, sondern wurden je nach Bedarf der SS eingesetzt.

Kunst und Kultur

Ebenso wie in anderen Lagern hatten auch die Häftlinge im Konzentrationslager Ravensbrück nur sehr wenig Freizeit. Mit Ausnahme weniger Stunden am Sonntag wurde der Tagesablauf von der SS streng durchgeplant, sodass die Frauen ständigem Druck und der Gefahr durch ihre Peiniger ausgesetzt waren. Daraus folgte, dass die Frauen physisch,265 aber selbstverständlich auch psychisch gelitten haben. Eine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren, wurde in der Ausübung von Kunst und Kultur im Lager gesehen. „Trotz der Bemühung der Nationalsozialisten, das Menschsein in uns zu töten und uns nur auf eine Nummer zu reduzieren, was wir während der Haft für sie auch waren, waren alle diese kulturellen Programme für uns lebensschöpfende, weil sie uns moralische Kraft schenkten.“266

Es wurden unterschiedliche Arten der kulturellen Tätigkeit im Lager gepflegt. Die Frauen tanzten, sangen, schrieben Gedichte, malten, führten aber auch historische Vorträge und politische Schulungen durch.267 Weil in der Häftlingsgesellschaft Frauen aus verschiedenen Schichten und Berufen vertreten waren, hatte jede Nation in den eigenen Reihen mehrere Personen, die in dem einen oder anderen Bereich glänzten und dadurch bei vielen Häftlingen bekannt und beliebt waren.268

Unter den tschechischen Häftlingen gab es mehrere Frauen, die schon vor ihrer Einlieferung in das Konzentrationslager künstlerisch tätig gewesen waren und ihr Wissen, Talent und Können mit den anderen inhaftierten Frauen teilten. Eine von ihnen war beispielsweise Nina Jirsíková, die für mehrere Kunstbereiche eine Begabung hatte,269 oder die Journalistin Milena Jesenská.270 Diese schrieb Gedichte, kurze Erzählungen und Märchen.271 In den folgenden Unterkapiteln werden weitere Frauen vorgestellt.

Im Lager wurde legale und illegale Kunst betrieben. Offiziell war es den Häftlingen verboten, jegliche Art von Kunst zu pflegen.272 Trotzdem kam es in Ausnahmefällen zu erlaubten Aufführungen von Seiten der SS, aber auch zu vielen illegalen. Zu Weihnachten 1941 wurde zum Beispiel jeder Nation erlaubt, ein Weihnachtslied zu singen. Ob tatsächlich jede Nationengruppe gesungen hat, ist fraglich, da dies aus dem Bericht von Poltawska nicht eindeutig hervorgeht.273 Am Ende des Jahres 1944 wurde das Theaterstück „Ein Sommernachtstraum“ von Shakespeare mir Genehmigung der SS aufgeführt, nachdem es von einer niederländischen Schriftstellerin für die Lagerbedingungen angepasst worden war.274 An Weihnachten 1944 fand auf Block 3 ein erlaubtes Konzert statt, bei dem verschiedene Künstlerinnen auftraten.275 Trotzdem wurde auch die Kunst von den SS Leuten als Folter- und Misshandlungsmittel benutzt.276 Illegale künstlerische Tätigkeiten jeder Art nahmen unter den Häftlingen hauptsächlich in der zweiten Hälfte der Lagergeschichte zu, da die Aufseherinnen aufgrund der Überfüllung des Lagers den Überblick verloren.277

Musik und Gesang

Musik war im Konzentrationslager Ravensbrück eine Kunstrichtung, die unter Häftlingen am wenigsten häufig ausgeübt wurde. Im Vergleich zu den anderen Konzentrationslagern handelte es sich hier eher um eine Ausnahme.278 Welche Aspekte zu dieser Situation beitrugen, ist deshalb an dieser Stelle eine berechtigte Frage, da im Übrigen sehr wenig Unterschiede zwischen Männer- und Frauenlagern feststellbar sind.279 Bei der Ausübung von Musik könnte es an der heterogenen Zusammensetzung der Häftlingsgesellschaft hinsichtlich der Musikalität gelegen haben.

Kuna behauptet, dass nur zwei tschechische Gefangene in Ravensbrück ein Instrument spielten. Wie sich die Situation bei den anderen Nationen verhielt, wird hier nicht angesprochen, weshalb dieses Argument nur für die Analyse der Musik bei den tschechischen Frauen benutzt werden kann.280 Im Gegensatz zu anderen Konzentrationslagern des Dritten Reiches,281 gab es in Ravensbrück bis Dezember 1944 keine Lagerkapelle.282 Im Jahre 1944 wurde eine Kapelle mit drei Mitgliedern gegründet, die einen neuen Lagerchor unterstützen sollten, der im selben Jahr entstanden war. Gespielt wurde dabei lediglich auf einem Akkordeon, einer Geige und einer Gitarre, und alle drei Musikerinnen stammten aus Deutschland.283 Die späte Bildung der Kapelle war wahrscheinlich auch der Grund für das seltene Musizieren im Lager.284 Vorher hatten die Frauen keine offizielle Möglichkeit, sich Instrumente zu organisieren. Da die illegale Anschaffung und Benutzung zu gefährlich war, und die Ausübung der Instrumentalmusik unmöglich unbeobachtet bleiben konnte, konzentrierten sich die Frauen auf andere Formen der Kunst.

Im Gegenzug war Singen eine Möglichkeit, die Häftlinge psychisch aufzumuntern, national nahe Gruppen zusammenzubringen und die Nähe zu halten. Außerdem konnte es unter Beachtung weniger Regeln fast überall ausgeübt werden. Das Repertoire an Liedern war sehr breit und umfasste von Volksliedern über Jugend-, Kinder- und Revolutionsliedern bis hin zu Opernarien alle Musikstilrichtungen.285 Die tschechischen Frauen sangen am liebsten Stücke von Jiří Woskovec und Jan Werich, komponiert von Jaroslav Ježek.286 Die Texte waren sehr sarkastisch und gleichzeitig kämpferisch, da sie oft eine bestimmte, meistens politische Situation beschrieben.

„Es gilt für uns nicht,
nicht die Handschellen,
nicht die Fußfesseln und nicht die Ketten,
Handschellen werden rosten,
da dort die Freiheit nicht liegt.
Die Freiheit kann man nicht einketten“.287

Dieses Lied sollte der tschechischen Bevölkerung in den 1930er Jahren Mut zusprechen, und genau die gleichen Ziele wurden damit in Ravensbrück verfolgt. Jeder sollte an die bald wieder zurückgewonnene Freiheit glauben, weil es nach dem Lied keine Möglichkeit gab, sie den Menschen zu nehmen. Um die Botschaft der Autoren verstehen zu können, war es notwendig, die tschechische Sprache zu beherrschen, da sie sehr oft mit den Mitteln der Wortspielerei arbeiteten. Volkslieder, wie zum Beispiel Flieg du Adler; Das rote, blaue Veilchen; Ach du Sohn; Warum kommst du nicht zu uns wurden von tschechischen Frauen oft sogar bei der Arbeit gesungen. Eine Voraussetzung dafür war, sehr leise zu singen und auch nur dann, wenn keine Aufseherin in der Nähe war.288 Diese Gesangstücke wurden schon im 19. Jh. von den Untertanen bei der Feldarbeit gesungen, weil sie sehr rhythmisch waren und dadurch den Arbeitsablauf der Menschen beschleunigten und vereinfachten. Diese Lieder wurden auch von nicht tschechischen Häftlingen gerne gehört, da sie angenehme Melodien hatten 289 und keine zusätzliche Botschaft beinhalteten.

Der erste illegale Lagerchor wurde am Ende des Jahres 1942 von Anna Kvapilová gegründet und geleitet. Seine Mitglieder waren 25 tschechische Frauen.290 Ob die gemeinsame Sprache ausschlaggebend für die Aufnahme in diesen Chor war, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Da aber mehrere ehemalige tschechische Häftlinge ihn als tschechischen Chor bezeichnen, und auch nur Werke von tschechischen Komponisten und auf tschechisch gesungen wurden, ist es durchaus denkbar, dass die Sprache eine sehr wichtige Rolle spielte.291 Zum Repertoire dieses Chors gehörten böhmische, mährische und slowakische Volkslieder, die von berühmten Komponisten wie von Bedřich Smetana oder Antonín Dvořák verfasst worden waren und von Kvapilová für einen kleinen Chor umgeschrieben wurden. Es gelang ihr, die Noten und Texte illegal mit Hilfe von Lebensmittelpaketen von ihren Familienangehörigen und Freunden in das Lager zu schmuggeln. 292 Die Proben wurden in kleineren Kreisen überall dort abgehalten, wo es nur möglich war, zum Beispiel auf der Lagerstraße am Sonntag Nachmittag, als die Frauen ausgehen durften, in der Baracke auf dem obersten Stockbett, da dort die Kontrollen durch SS-Aufseherinnen relativ selten vorgenommen wurden,293 im Waschraum oder beim Appellstehen.294 Die Aufführungen der einstudierten Musikstücke wurden meistens am Sonntag Nachmittag, im Rahmen des Kulturprogramms auf Block 8, den Mithäftlingen heimlich präsentiert.295 In den Reihen der tschechischen Häftlinge gab es mehrere Frauen, die vor ihrer Verhaftung als Solistinnen an verschiedenen Theatern und/oder Opern tätig gewesen waren, wie beispielsweise Anna Kvapilová, Milada Šimčíková und M. Lískovcová296 oder Frauen, die Lieder komponiert hatten. Die meisten Gesangsstücke stammten von Ludmila Peskařová, die in Ravensbrück über 100 Lieder und Gedichte verfasste, in denen sie sich mit den Themen Heimat, der Sehnsucht nach ihrer Heimat und ihrer Familie und dem Lageralltag auseinandersetzte.297

Musik und Gesang waren nicht nur eine Kunstrichtung, aus welcher die Häftlinge im Lager neue Kraft zum Überleben schöpften, und durch deren Ausübung sie stillen Widerstand gegen die SS leisteten, es war auch ein zusätzliches Foltermittel der SS. Die gefangenen Frauen wurden beispielsweise beim Marsch zur Arbeit und aus der Arbeit zurück gezwungen, auf Deutsch zu singen. Jede Missachtung dieses Befehls, sei es aus Unkenntnis des Textes oder der Sprache, wurde von den Aufseherinnen bestraft. Zum Teil mussten die Häftlinge auf Befehl der SS auch während der Arbeit singen. Abhängig von der Zeitdauer, in der die Häftlinge singen mussten, erhöhte sich für sie damit die Gefahr, dass sie die Liedertexte nicht kannten.298 Die SS-Leute benutzten Musik auch während der Verhöre, um einen psychischen Druck auf die Befragten auszuüben. Ob dies ein vorgeschriebenes Verfahren für alle Vernehmungen war, kann nicht eindeutig belegt werden, da bis heute noch keine Quelle gefunden wurde, die diese Aussage unterstützt oder widerlegt. Im Fall des Konzentrationlagers Ravensbrück steht allerdings fest, dass der Kriminalbeamte Ludwig Ramdohr diese Methode benutzte.299

Poesie

„Sie waren ergreifend, versetzten in eine andere Welt, mobilisierten die seelischen Kräfte, flößten Hoffnung ein, drückten die Gefühle aus, die alle Häftlinge empfanden.“300 Nach Meinung von Winska war es das, was die Gedichte, die im Konzentrationslager Ravensbrück rezitiert oder verfasst wurden, bewirkten. Da die inhaftierten Frauen ein großes Bedürfnis nach Poesie hatten, musste jede neu angekommene Frau alle die ihr bekannten Gedichte aus dem Gedächtnis abrufen und niederschreiben. Zu diesem Zweck wurde unter den tschechischen Häftlingen ein schwarzes Heft geführt, das von Anna Kvapilová aufbewahrt wurde.301 Die dort festgehaltenen Verse haben manche der Frauen auswendig gelernt und bei verschiedenen Gelegenheiten, wie zum Beispiel abends vor dem Einschlafen, zum Geburtstag oder am Sonntag auf der Lagerstraße ihren Mithäftlingen vorgetragen.302

Ab einem gewissen Zeitpunkt begannen die tschechischen Frauen auf Block 8 damit, an Sonntagen des Öfteren einen kulturellen Nachmittag zu veranstalten, da die Kontrollen durch die Aufseherinnen an diesen Tagen deutlich schwächer waren als sonst.303 Die Aufführungen waren nicht nur für Tschechinnen zugänglich, sondern für alle diejenigen, die tschechisch verstehen konnten. Nach Kiedrzynska handelte es sich bei diesen kulturellen Unternehmungen um nichts ungewöhnliches, da jede Nation eigene Veranstaltungen hatte.304

Das wahrscheinlich bemerkenswerteste Rezitationsprogramm, welches auf dem tschechischen Block aufgeführt wurde, war das Gedicht „Máj“ [Der Mai] von Karel Hynek Mácha,305 welches Nina Jirsíková mit 24 Frauen mehrstimmig einstudierte.306 Es hat über 6 Monate gedauert, bis Anna Kvapilová anhand illegal erhaltener Pakete von ihren Freunden und ihrer Familie den ganzen Text des Gedichtes beisammen hatte.307 Darauf folgten mehrere Wochen der Vorbereitung. Wie Nina Jirsíková in ihrem Aufsatz über die künstlerische Arbeit im Konzentrationslager Ravensbrück berichtet, gestalteten sich die Proben als sehr schwierig, da sich die Frauen nicht in größeren Gruppen aufhalten durften. „Zuerst hat jede Frau ihren Text alleine gelernt. Die Zettel mit dem Text hatten sie in den Händen, in der Hosentasche, in den Strapsen oder in den Schuhen, einfach dort, wo er am besten versteckt war.“308 Danach trafen sich die Frauen in kleineren Gruppen, und nach fast zwölf Monaten hatten sie das Werk komplett einstudiert.309 Die Aufführung fand schließlich im Mai 1944 statt.310

Aber nicht jeder im Lager gab sich mit der Rezitation von Gedichten zufrieden. Viele wollten durch selbst verfasste Verse die eigenen Gefühle ausdrücken und die damalige Situation beschreiben.311 Die Lagerdichterinnen wurden von ihren Mithäftlingen geschätzt und geschützt, allerdings unter der Bedingung, dass die Gedichte das Eigentum von allen wären. Die Verfasserinnen drückten in ihren Werken oft das aus, was sie selbst bzw. ihre Mithäftlinge spürten und fühlten, so zum Beispiel die Sehnsucht nach den Kindern oder nach der Heimat.312 Die zwei tschechischen Häftlinge Vlasta Kladivova und Věra Hozáková brachten in Ravensbrück ein Buch mit internationaler Poesie heraus.313 Der Titel lautet „Evropa v boji 1939–1944“ [Europa im Kampf 1939–1944].314 Es erschien 1944 in Ravensbrück und beinhaltet 39 Gedichte in zehn Sprachen,315 die in vier thematische Blöcke unterteilt sind. Im Anhang dieses Buches findet sich die Übersetzung von 19 Gedichten in die tschechische Sprache.316 Dieses Buch sollte nach dem Krieg ein Zeugnis über das Leben im Lager und über die Häftlinge abgeben.317

Die vier thematischen Abschnitte werden jeweils mit einem kurzen passenden Zitat von verschiedenen tschechischen Schriftstellern eingeleitet und sind mit einer Zeichnung von Věra Hozáková versehen. Die ersten zwei Kapitel beginnen mit den Worten von Viktor Dyk aus seinem Gedicht „Země mluví“ [Die Erde spricht] aus der Gedichtsammlung „Okno“ [Das Fenster].318 Für das jeweilige Kapitel wurde lediglich eine andere Passage desselben Gedichtes ausgewählt.

„Mögen die Güter im Feuer vergehen,
mögen die Felder zertrampelt werden,
die Saat wird Morgen wieder keimen.“319

Mit diesem Zitat, in dem die Erde zu ihrem Sohn spricht und ihn für den Kampf für sie aufmuntern will,320 beginnt das erste Kapitel, das sich mit dem Thema der Ankunft und dem Lageralltag beschäftigt. Dieser erste Themenkomplex besteht aus 14 Gedichten, wobei fünf davon in tschechischer Sprache abgefasst sind. Drei Gedichte stammen von Věra Hozáková und zwei von Anna Kvapilová.321 Věra Hozáková konnte nicht nur als Herausgeberin dieses Buches, sondern dank ihrer „sehr guten Arbeitsbedingungen“ auch als Verfasserin tätig sein. Sie kam am 14. Januar 1942 mit dem ersten großen Transport aus Tschechien nach Ravensbrück. Zu dieser Zeit war sie 24 Jahre alt und studierte vor der Schließung der Hochschulen im Protektorat Böhmen und Mähren Architektur. Seit Herbst 1943 war sie in der Bauleitung tätig, wo sie Pläne für die Erweiterungsarbeiten im Lager zeichnen musste. Dadurch hatte sie die Möglichkeit, an Papier und Stifte zu gelangen.322 Anna Kvapilová arbeitete in der Reparaturwerkstatt im Industriehof.323 Dort hatte sie keine Möglichkeit, sich Schreibmaterial zu organisieren. Da sie aber aufgrund ihrer Arbeit viel unterwegs war und mit anderen Häftlingen in Kontakt kam, erhielt sie das Papier auf diesem Weg.

Das zweite Kapitel in dem Buch „Europa im Kampf 1939–1944“ behandelt das Thema Tod und Sterben im Lager. Dieser Abschnitt beinhaltet nur zwei Gedichte und einen Gedichtszyklus mit dem Titel „Letzte Augenblicke“ von einer polnischen Autorin Namens Zofia Gorska.324 Von den tschechischen Autoren ist hier nur Věra Hozáková mit ihrem Werk „Duben“ [April] vertreten. Der dritte Abschnitt dieses Buches wird mit den Worten von Jan Nerude eingeleitet325 und beschreibt die Beziehung zwischen einer Mutter und ihrem Kind, was auch das Thema dieses Kapitels ist.

„Das Herz bleibt immer das Herz eines Kindes
und ruft bis ins Alter, bis zum Sterben die Mutter.“326

Alle Gedichte dieses Abschnitts sind an die Mütter adressiert, die in der Heimat geblieben sind. Viele drücken in den zwei letzten Versen die Hoffnung auf ein Wiederdersehen aus.327 Das letzte Kapitel ist das längste von allen und gestaltet sich im Vergleich zu den vorhergehenden vollkommen anders. In diesem Kapitel beschreiben die Verfasserinnen nicht das Lager oder die persönlichen Empfindungen über das Leben dort. Vielmehr finden sich Revolutionsgedichte in diesem Teil des Buches.

Bereits das einleitende Motto von Vítěslav Nezval328 ruft zum Kampf der Arbeiter gegen das Kapital auf. Die meisten Gedichte wurden auf slowenisch und nur eines auf tschechisch verfasst,329 wobei bis heute nicht eindeutig gesagt werden kann, wer die tschechische Autorin war.

Nina Jirsíková und ihr Theaterstück „Die Pawlatsche singt 1920–1930“

Nina Jirsíková war eine Frau, die für die verschiedensten künstlerischen Bereiche eine Begabung aufweisen konnte. Sie tanzte Ballett, sang, verfasste Kurzgeschichten und andere künstlerische Werke, rezitierte und malte. Im Lager lebte sie für das wenige Stück Kultur, welches dort praktiziert werden konnte. Bis heute wird sie in vielen Berichten von Überlebenden erwähnt und mit den verschiedensten kulturellen Tätigkeiten in Verbindung gebracht.330

Nina Jirsíková wurde 1910 als Tochter eines Gymnasiallehrers in Prag geboren, absolvierte die Ballettanzschule bei einer russischen Ballerina und bekam bereits mit 16 Jahren ihr erstes Engagement in einem Kleintheater in Prag. Danach arbeitete sie fünf Jahre im „Befreiten Theater“ von Voskovec und Werich und bekam anschließend eine Stelle im Theater D-41,331 das von E.F Burian332 geleitet wurde.333 Hier wurde auch ihr letztes Ballettstück „Das Märchen vom Tanz“334 aufgeführt, was schließlich der Grund für ihre Verhaftung durch die Prager Gestapo am 12. März 1941 war. Im Dezember 1941 kam sie in das Konzentrationslager Ravensbrück, wo sie bis zu ihrer Befreiung am 30. April 1945 blieb.335

Nach eigenen Angaben versuchte sie während ihrer Gefangenschaft im ersten Jahr nur zu überleben und sich an das Leben im Lager zu gewöhnen. Aber bereits an Weihnachten 1942 tanzte sie auf Block 1 für ihre Mithäftlinge. Sie selbst beschreibt es mit den Worten, dass es etwas Unglaubliches war, nach so langer Zeit an diesem Ort zu tanzen.336 Seit diesem Tag spielte Nina Jirsíková eine wichtige Rolle bei den künstlerischen Tätigkeiten der Tschechinnen. Die Resultate dieser künstlerischen Tätigkeiten wurden immer weiter verfeinert und verbessert. Sie tanzte zu Gedichten oder Liedern. Später trat sie auch im Kostüm auf, welches ihre Freundinnen für sie organisiert hatten, wobei nicht einmal sie selbst wusste, wie ihnen dies hatte gelingen können.337 Tanzen oder das Ausüben anderer kultureller Tätigkeiten war nur dort möglich, wo es eine wohlgesinnte Block- und Stubenälteste gab, da die Aufführungen nur mit ihrem Einverständnis möglich waren. Wurden die Veranstaltungen nämlich verraten, trugen sie die Hauptverantwortung.338 Nina Jirsíková durfte sogar zweimal offiziell auftreten. Einmal trat sie anlässlich einer Lagerfeier auf, wo jede Frau die Möglichkeit hatte, den anderen Häftlingen etwas vorzuführen. Ein anderes Mal tanzte sie auf einer Hochzeit, als eine deutsche Häftlingsfrau auf der Kommandantur heiratete.339 Sie war aber nicht die einzige im Lager, die tanzte. Sie selbst erinnerte sich in ihrem Aufsatz über die künstlerische Arbeit an mehrere Frauen. Eine davon kam aus Holland und präsentierte ausgewählte indonesische Tänze, eine andere namens Anne Wang stammte aus China und führte einen Tanz der Blumen vor. Die meisten Tänzerinnen kamen nach Ansicht von Jirsíková aus Russland.340

Nina Jirsíková war aber nicht nur eine gute Tänzerin, sie konnte auch sehr treffende satirische Bilder zeichnen.341 Mehrmals wurden ihre künstlerischen Werke zu einem Heft gebunden, um damit mehr Häftlinge zu erreichen. So entstand auch das sogenannte „Ravensbrücker Mode-Journal,“ das Häftlingsmode an den abgemagerten Häftlingen präsentierte und mit sarkastischen Texten versehen war.342 Die ausgewählten Themen und Motive der Malerinnen in Ravensbrück unterschieden sich stark voneinander. Manche wählten Motive aus dem Häftlingsalltag, in dem sie versuchten, die Lebensbedingungen und deren Folgen darzustellen, andere konzentrierten sich auf die Natur oder sogar auf das Porträtieren von Mithäftlingen, was einen wichtigen Platz in der Häftlingsmalerei einnahm.343 Die Malerinnen wurden von den Mithäftlingen sehr geschätzt und wer aufgrund seiner günstigen Arbeitskommandos die Möglichkeit hatte, versorgte sie mit Papier und Stiften.344

Nina Jirsíková schrieb auch lustige Erzählungen aus ihrer Kindheit nieder345 und verfasste sogar ein Theaterstück mit dem Titel „Die Pawlatsche singt 1920–1930“.346 Es handelt sich hierbei um ein Einaktspiel und wurde nach Aussage von Nina Jirsíková nur aus einem Grund geschrieben. Es sollte die Mithäftlinge in Gedanken für ein paar Minuten in eine andere Welt versetzen. Das Stück besaß ihrer Meinung nach keinen künstlerischen Wert, trotzdem wollte sie es für die nächsten Generationen aufbewahren und schrieb deshalb das gerettete Original ab und ergänzte es um Lieder, die damals nicht niedergeschrieben worden waren.347

Das Stück spielt in einem Innenhof in Prag auf einem Pawlatsche.348 Die ganze Handlung wurde so konzipiert, dass es möglich war, auch ohne Requisiten auszukommen. Alle Rollen wurden nur für Frauen geschrieben, mit Ausnahme des Straßenmusikers, der aber selbstverständlich auch von einer Frau gespielt wurde. Das Theaterstück beschreibt das Leben in einem typischen Mehrfamilienhaus im Prag der Vorkriegszeit, wo ein jeder über jeden Bescheid wusste, und zwei Menschen eine Beziehung erst dann eingehen durften, nachdem sie den Segen der Eltern erhalten hatten. Hauptthemen sind die unerfüllte Liebe, der Tratsch unter den Hausbewohnern und die Eifersucht. Zusätzlich wurden an einigen ausgewählten Stellen Lieder gesungen, die thematisch passend waren.349 Die Hauptrollen spielten die Hausverwalterin und ihre Tochter Lidka, die Hausbesitzerin und ihre Tochter Zorka, und das Fräulein Frony. Dazu kamen noch einige kleinere Nebenrollen. Die Rollen wurden folgendermaßen besetzt: Hausverwalterin (Ria Boková), Hausbesitzerin (Nina Jirsíková), Junge Frau (Irma Trksak),350 Frony (Jarča Kabrtová), Lidka (Lída Plachá), Zorka (Zora ?),351 Ducháčková (Manka Šafránková), Sänger (Krista Panyová),352 Luisa Urksová und Malci.353

Die Geschichte beginnt mit einem Gespräch zwischen der Hausverwalterin und ihrer Tochter Lidka, indem die Mutter über den Hausbesitzer lästert, weil er am vorherigen Tag betrunken nach Hause gekommen war. Inmitten des Gesprächs werden sie von der Hausbesitzerin gestört, die vorbeigeht und gute Laune vorspielt, obwohl ihr nicht zum Spaßen zumute ist. Lidka und die Tochter der Hausbesitzerin Zorka haben aber ihre eigenen Probleme, da beide verliebt sind, und Zorka von Lidkas Mutter mit ihrem Freund gesehen wurde. Die Hausverwalterin erzählt dies in einem Streit deren Mutter, die deshalb ohnmächtig wird. Die ganze Situation wird aber durch das Fräulein Frony gerettet, da sie den Freund von Zorka kennt und ihn als guten Menschen beschreibt. Am Ende können alle Streitigkeiten beigelegt werden, und es werden zwei Hochzeiten vorbereitet, da die Beziehung von Lidka auch ans Licht gekommen ist.354

Das Theaterstück wurde in einer Baracke im Siemenslager, das Teil des Konzentrationslagers Ravensbrück war, mindestens zweimal aufgeführt.355 Die Aufführung wurde aber verraten, und die Blockälteste, Irma Trksak, die selbst eine kleine Rolle in diesem Stück übernommen hatte, und die Stubenälteste der tschechische Stube wurden zur Strafe in das Hauptlager versetzt.356

Strafen

Im Konzentrationslager Ravensbrück wurden die Häftlinge, wie in vielen anderen Konzentrationslagern auch, bereits für die kleinsten Verstöße gegen die Lagerordnung und für jegliches Verhalten, welches von den SS-Mitgliedern als falsch erachtet wurde, bestraft. Gegenüber den Häftlingen wurde nie eindeutig erklärt, was erlaubt und was verboten war. Damit gelang es der SS, die Frauen in einem ständigen psychischen Ausnahmezustand zu halten und freie Hand bei der Bestrafung zu haben.357

Offiziell war es dem Bewachungspersonal nicht erlaubt, die Häftlinge eigenhändig und willkürlich zu bestrafen. Die Vollstreckung einer körperlichen Strafe an einem weiblichen Häftling musste zuerst vom Inspekteur der Konzentrationslager, dem Reichsführer-SS und dem Chef der Deutschen Polizei genehmigt werden.358 In der Praxis sah dies jedoch anders aus, wie aus den Erzählungen vieler Überlebender über die körperlichen Strafen bei der Arbeit oder im Lager eindeutig hervorgeht.359

In Ravensbrück gab es einen Strafkatalog, in dem 21 „Vergehen“ mit der jeweils anzuwendenden Bestrafung aufgelistet waren. Die Bestrafungen waren wiederum in vier Kategorien unterteilt. Bei der ersten Kategorie handelte es sich um eine Ordnungsstrafe, die sechs verschiedene Arten der Bestrafung beinhaltete, beginnend bei dem Verbot Briefe zu schreiben oder zu empfangen bis hin zur Einlieferung in den Strafblock. Die zweite Kategorie betraf die Arreststrafe, die je nach Haftlänge drei Tage und Lichtzelle aber auch 42 Tage Dunkelzelle betragen konnte. Die beiden letzten Kategorien bildeten die Prügelstrafe und die Einzel- und Untersuchungshaft.360

Die am häufigsten angewandten Strafen, die von den Überlebenden als eher milde empfunden wurden, waren Essensentzug und zusätzliches Appellstehen bzw. eine Mischung aus beidem. Die Bestrafte musste zwischen drei und sieben Abende ohne Essen vor dem Bunker stehen. Diese Strafen wurden sehr oft auch als Kollektivstrafen eingesetzt, um die Solidarität und die Freundschaft unter den Häftlingen zu brechen.361

Die Begriffe „Prügelstrafe“ und „Bunker“ stehen in einem sehr engen Zusammenhang, weil sich die „offizielle“ Stelle für den Prügelbock, auf dem die Strafen durchgeführt wurden, im Bunker befand. Die Prügelstrafe wurde mit der Eröffnung des Lagers eingeführt und sah fünf bis 25 Schläge auf das Gesäß vor, wobei die Anzahl vom Kommandanten bestimmt wurde und von Himmler und der Inspektion der Konzentrationslager genehmigt werden musste.362 Im Jahr 1942 wurde diese Strafe insofern geändert, als dass Himmler im April 1942 anordnete, die Frauen auf das nackte Gesäß zu schlagen.363 Zusätzlich wurde diese Strafe seit Juli 1942 nicht mehr durch das SS-Personal, sondern durch die Häftlinge selbst durchgeführt.364 Für diese „Arbeit“ meldeten sich eine deutsche Kriminelle, eine aus Polen und eine aus Russland. Diese Frauen wurden vom Rest der Häftlingsgesellschaft ausgeschlossen und bekamen von der SS eine zusätzliche Vergütung.365

„Zellenbau,“ „Bunker“ oder „Gefängnis“ im Gefängnis sind drei Begriffe, die dasselbe beschreiben. Es handelt sich hierbei um ein zweistöckiges Gebäude mit insgesamt 78 Zellen, davon 40 im Erdgeschoss und 38 im Keller, in dem die Frauen zusätzlich geprügelt, gefoltert, getötet wurden. Im Bunker befanden sich drei Kategorien von Häftlingen. Eine davon waren die Frauen, die bereits ins Lager eingeliefert worden waren und gegen die Lagerordnung verstoßen hatten. Eine weitere Gruppe stellten die sogenannten Sonderhäftlinge dar, die im Zellenbau wie in einem Gefängnis inhaftiert waren. Es waren dort nicht nur Frauen, sondern auch Männer eingesperrt. Beispielsweise diejenigen, die nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 verhaftet worden waren. Unter ihnen befanden sich Generaloberst Franz Halder, Helmuth Graf von Moltke und Albrecht Graf von Bernstorff, da in der Nähe des Lagers das für die Ermittlungen zuständige Sonderkommando untergebracht war.

Die letzte Kategorie von Frauen, die im Bunker inhaftiert war, wurde dort wegen Ermittlungen der politischen Abteilung festgehalten.366 In den Bunker konnte jede Frau eingeliefert werden, die etwas Unerlaubtes getan hatte, wobei laut Nina Jirsíková im Lager fast alles verboten war.367 So kamen beispielsweise auch tschechische Frauen, die in dem Angorakaninchenkommando arbeiteten, in den Bunker. Sie nahmen in der Arbeit Kontakt zu einem zivilen Mitarbeiter auf, der für sie Briefe und andere Kleinigkeiten organisierte. Nachdem dies verraten worden war, wurden alle beteiligten Frauen für zwölf Wochen im Bunker inhaftiert und bekamen je 25 Schläge auf das Gesäß. Mindestens eine von ihnen, Monika Jeřábková, starb kurz nach ihrer Entlassung zurück in das Lager.368 Ein übliches Verfahren nach der Bunkerhaft war die Überstellung der Häftlinge in den Strafblock.369

Der Strafblock war eine Baracke, die im Juni 1939 errichtet wurde und vom Rest des Lagers durch einen Zaun getrennt war. Hier wurden die Häftlinge untergebracht, für die von der Gestapo eine strengere „Behandlung“ vorgesehen war oder die wiederholt gegen die Lagerordnung verstoßen hatten, wobei darüber von der SS entschieden wurde. Die Lebensbedingungen dort waren noch schwieriger als im restlichen Lager. Die Häftlinge bekamen weniger Essen und wurden für die körperlich anstrengendsten Arbeiten eingesetzt, wie zum Beispiel im Bahnbau, Straßenbau, für die Arbeit in Kohlegruben, für das Ausladen von Brikettschiffen usw.370 Auch wurden im Strafblock die schlimmsten SS-Aufseherinnen, Blockältesten und Stubenältesten eingesetzt. So gab es zum Beispiel eine SS-Aufseherin namens Lehmann, die wegen ihrer Gewalt und Brutalität gegenüber den Häftlingen im Lager berüchtigt war.

Charlotte Müller beschreibt in ihrem Buch ein Treffen mit ihr und die Art und Weise, wie sie die Häftlinge behandelte. „Die Lehmann schlug mit einem dicken Knüppel auf alle, die im Raum waren, ein, gleich, wen sie traf oder wohin sie schlug. […] Die Lehmann quälte aus Lust am Quälen.“371 Nicht nur die SS-Mitglieder behandelten die Frauen im Strafblock mit größerer Brutalität, auch die Funktionshäftlinge und die normalen Häftlinge pflegten dort keine freundschaftlichen Beziehungen zueinander.

Von einer Auseinandersetzung mit einer Stubenältesten erzählt auch Frau Pospíšilová, eine Tschechin, die in den Strafblock eingewiesen wurde, weil sie bei ihrer Arbeit in der Häftlingsküche einer kranken Frau einen Schluck Tee angeboten hatte. „Ich sollte mich ausziehen. Da ich unter dem Kleid auf dem Hals eine kleine Tüte mit einem Knopf von einer russischen Soldatenuniform hatte, machte ich es sehr langsam, weil ich sie vor ihr verstecken wollte. Sie ahnte, dass ich etwas zu verbergen hatte, und deswegen passte sie auf. Nachdem sie es sah, versuchte sie, es mir vom Hals zu reißen, ich habe mich aber gewehrt und dann hat sie sich zwei Asoziale zur Hilfe geholt. Die schlugen mich bis zur Bewusstlosigkeit. […] Seit dieser Zeit bekam ich die schwerste Arbeit und kleinere Essensportionen.“372

Die Strafen in den Frauenkonzentrationslagern unterschieden sich kaum von denen der Männerlager. Männer wurden ebenso auf einem Prügelbock geschlagen, allerdings mit dem Unterschied, dass die Strafe nicht zuvor von der Inspektion der Konzentrationslager und von Himmler bestätigt werden musste. Außerdem konnten sie ein höhere Anzahl an Schlägen, bis zu 75, bekommen. Nach Jirsíková bekamen aber auch Frauen bis zu 75 Schläge.373 Ein Beweis dafür, dass das Maximum von 25 Schlägen nur auf dem Papier existierte, liefert Martha Wölkert in ihrer Erzählung. Sie berichtet, dass sie eine Strafe von 50 Schlägen bekam, die in zweimal 25 Schläge aufgeteilt wurde.374 In den Männerlagern wurden ebenfalls der Bunker und die Strafblöcke eingerichtet, die ähnlich funktionierten wie in Ravensbrück.375

Anmerkungen:
210 Zdenka Nědvědová-Nejedlá: Vzpomínky Mudr. Zdeny Nedvědové-Nejedlé [Die Erinnerungen von Mudr. Zdenka Nedvědová-Nejedlá], in: Gil (Hrsg), Die Zeugenaussagen, S. 19–36, hier S. 23.
211 Hájková/Housková, Das Lager, in: Hájková u.a. (Hrsg.), S. 11–55, hier S. 15–20.
212 Sofsky, Die Ordnung, S. 80.
213 Strebel, Das KZ, S. 184; Alena Wágnerová: Milena Jesenská. „Alle meine Artikel sind Liebesbriefe.“ Biographie, 2. Auflage, Mannheim 1995, S. 5. Sie gibt fünf Toiletten an.
214 Tillion, Frauenkonzentrationslager, S. 172.
215 Die Häftlingsselbstverwaltung sollte der SS die Arbeit erleichtern, indem sie die Lagerverwaltung erledigte und auch teilweise die Häftlinge bewachte. Heike/Strebel, Häftlingsselbstverwaltung, S. 90.
216 Sofsky, Die Ordnung, S. 153f.
217 Heike/Strebel, Häftlingsselbstverwaltung, S. 90f.
218 Nina Jirsíková: O umělecké práci v koncentračním táboře Ravensbrück [Über die künstlerische Arbeit im Konzentrationslager Ravensbrück], Prag 1972, S. 7.
219 Kladivová/Krutinová, Der Frieden, S. 159.
220 Heike/Strebel, Häftlingsselbstverwaltung, S. 93.
221 Heike/Strebel, Häftlingsselbsverwaltung, S. 92; Strebel, Das KZ, S. 232.
222 Seznam Češek z Bloku 8 [Liste der Tschechinnen in Block 8], ARa, II/4–1/2; Holečková, Die Tschechinnen, in: Hájková u.a. (Hrsg.), S. 196–217, hier S. 203; Milan Kuna: Die Musik an der Grenze des Lebens: Musikerinnen und Musiker aus böhmischen Ländern in nationalsozialistischen Konzentrationslagern und Gefängnissen, Frankfurt am Main 1993, S. 101.
223 Holečková, Die Tschechinnen, S. 204. Die meisten Frauen aus diesem Transport kamen in das Außenlager Neubrandenburg, weil das Hauptlager schon überfüllt war. Kuna, Musik, S. 102f.
224 Gusta Fučíková: Mein Leben mit Julius Fučík, Berlin 1976, S. 686; Krutinová, Wir fahren, S. 41.
225 Krutinová, Wir fahren, S. 41.
226 Holečková, Die Tschechinnen, S. 203.
227 Gespräch mit Monika Herzog, Leiterin der Depot und Wanderausstellungen in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, am 12. September 2006 mit der Verfasserin.
228 Im Konzentrationslager Dachau wurden tschechische Häftlinge auf dem Block 20 untergebracht. Aussage von Vladimír Feierabend im Mai 2005. Interview mit Eva Gruberová in der Gedenkstätte Dachau.
229Liste der Tschechinnen in Block 8; Holečková, Die Tschechinnen, S. 203; Strebel, Das KZ, S. 146f.
230 Liste der Tschechinnen in Block 8.
231 Holečková, Die Tschechinnen, S. 203.
232 Diese Inschrift war in mehreren Konzentrationslagern zu finden, zum Beispiel in Dachau oder Auschwitz. Für Ravensbrück ist die Existenz dieser Inschrift nicht nachgewiesen.
233 Hozáková, Und es war doch, S. 15f.
234 Elling, Frauen, S. 32; Dagmar Hájková: Arbeit macht Frei, in: dies u.a. (Hrsg.), Ravensbrück, S. 56–74, hier S. 56–58. Im Archiv der Mahn- und Gedenkstätte befinden sich mehrere SS-Fotoaufnahmen von arbeitenden Häftlingen in der SS-Siedlung, ARa, Photothek.
235 Bernhard Strebel: Ravensbrück – das zentrale Frauenkonzentrationslager, in: Herbert/Orth/Dieckmann (Hrsg.), Die nationalsozialistischen Konzentrationslager, S. 215–258, hier S. 230–233.
236 Hájková, Arbeit, S. 56–62.
237 Ulrike Brandes/Claus Füllberg-Stolberg/Silvia Kempe: Arbeit im KZ Ravensbrück, in: Füllberg-Stolberg u.a. (Hrsg.), Frauen, S. 55–69, hier S. 61f.
238 Herzog/Strebel, Das Frauenkonzentrationslager, S. 19f.
239 Strebel, Das KZ, S. 212f.; Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 14.
240 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 14. Übersetzt von der Verfasserin.
241 Kapo war eine Bezeichnung für einen Funktionshäftling, der die Arbeit der Häftlinge in dem Arbeitskommando leitete.
242 Františka Hrubá: [Ohne Titel], in: Gil (Hrsg.), Die Zeugenaussagen, S. 51–54, hier S. 51.
243 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 14.
244 Strebel, Ravensbrück, S. 231.
245 Lotte Zumpe: Die Textilbetriebe der SS im Konzentrationslager Ravensbrück. Eine Studie über ökonomische Funktion und wirtschaftliche Tätigkeit der SS, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, 1969/I, S. 11–40, hier S. 27. Hier befindet sich auch eine Abschrift aus einem undatierten Dokument über Texled.
246 Strebel, Ravensbrück, S. 231f.
247 Skleničková, Als Junge, S. 68.
248 Zu den Frauen aus Lidice siehe Kapitel 3.4 dieser Arbeit, S. 35–42.
249 Bericht von Alfredine Nenningen vom 21.6.1945 und Bericht vom Friederike Jaroslavský, zitiert nach Strebel, Ravensbrück, S. 232.
250 Herzog/Strebel, Das Frauenkonzentrationslager, S. 20; Hájková, Arbeit, S. 71–74.
251 Herzog/Strebel, Das Frauenkonzentrationslager, S. 20.
252 Hájková, Arbeit, S. 71–74; Krista Panyová: Anna (Nina) Jirsíková-Gurská, in: Gil (Hrsg.), Die Zeugenaussagen, S. 81–83, hier S. 81; Aussage von Irma Trksak, zitiert nach Knapp, Frauenstimmen, S. 122.
253 Panyová, Anna, S. 81.
254 Knapp, Frauenstimmen, S. 124.
255 Strebel, Ravensbrück, S. 233; Hájková, Arbeit, S. 75.
256 Die Anzahl der Außenlager schwankt von 20 bis über 100. Genaue Angaben dazu Strebel, Das KZ, S. 428.
257 Hájková, Arbeit, S. 75; Strebel, Das KZ, S. 429.
258 Hájková, Arbeit, S. 75.
259 Kuna, Musik, S. 101f.; Anna Čapková: Vzpomínky na roky 1939–1945 [Erinnerungen an die Jahren 1939–1945], in: Gil (Hrsg.), Die Zeugenaussagen, S. 75f., hier S. 75.
260 Zu diesem Thema siehe Kapitel 3 dieser Arbeit, S. 23–43.
261 Siehe Kapitel 5.1.2 dieser Arbeit, S. 76–79.
262 Božena Čejková-Němcová: [Ohne Name], in: Gil (Hrsg.), Die Zeugenaussagen, S. 137–139, hier S. 137f.
263 Majka Haunerová: Příchod do lágru [Ankunft in das Lager], in: Gil (Hrsg.), Die Zeugenaussagen, S. 86–95, hier S. 86.
264 Skleničková, Als Junge, S.71.
265 Über physischen Folgen aufgrund der schweren Arbeit siehe Kapitel 4.2 dieser Arbeit, S. 46–51.
266 Květoslava Klicmanová, in: Václav Koukolík/Alena Kvapilová (Hrsg.): V zajetí smrti. Vybrané vzpomínky členů OV ČSBS okresu Most, bývalých věznů koncentračních táborů nacistického Německa, [In der Haft des Todes. Ausgewählte Erinnerungen der Mitglieder des Kreisauschusses des Landkreises Most, ehemalige Gefangene der Konzentrationslager im nationalsozialistischen Deutschland] Most 1995, S. 34–37, hier 37. Übersetzt von der Verfasserin.
267 Susanne Minhoff: „Ein Symbol der menschlichen Würde“. Kunst und Kultur im KZ Ravensbrück, in: Füllberg-Stolberg u.a. (Hrsg.), Frauen, S. 207–220, hier S. 218.
268 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 17.
269 Zu Nina Jirsíková siehe Kapitel 4.3.3 dieser Arbeit, S. 61–65.
270 Milena Jesenská wurde 1896 in Prag geboren und wurde als Freundin von Franz Kafka bekannt. Sie starb 1944 nach einer Nierenoperation im KZ Ravensbrück. Alena Wágnerová (Hrsg.): Milena Jesenská. „ Ich hätte zu antworten Tage- und Nächtelang“. Die Briefe von Milena, Mannheim 1996, S. 211–213.
271 Nach ihrem Tod wurde auf dem Schreibtisch im Krankenrevier, wo sie gearbeitet hatte, das Märchen „Die Prinzessin und der Tintenklecks“ gefunden. Siehe S. 107, zitiert nach Wagnerová, Milena Jesenská. Alle meine Artikel, S. 184f.
272 Minhoff, Ein Symbol, S. 211; Aushang der SS-Oberaufseherin vom 2. März 1944, zitiert nach Knapp, Frauenstimmen, S. 31f.
273 Wanda Poltawska: Und ich fürchte meine Träume, 2. Auflage, Abensberg 1994, S. 49f., zitiert nach Knapp, Frauenstimmen, S. 50.
274 Constanze Jaiser: Poetische Zeugnisse. Gedichte aus dem Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. 1939–1945, Stuttgart, Weimar 2000, S. 26.
275 Knapp, Frauenstimmen, S. 56.
276 Mehr zu den Misshandlungen der Kunst siehe Unterkapitel 4.3.1 und 4.3.2 dieser Arbeit, S. 53–61.
277 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 2.
278 Kuna, Musik, S. 103.
279 Leider ist es nicht möglich, auf den Vergleich zwischen männer- und frauenspezifische Unterschiede und Gemeinsamkeiten, in Konzentrationslagern allgemein, detailliert einzugehen, da dies nicht Thema dieser Magisterarbeit ist.
280 Kuna, Musik, S. 103.
281 Kuna untersucht in seinem Werk die Lagerkapellen von Buchenwald, Dachau, die Zigeunerkapelle in Mauthausen und das Orchester aus Theresienstadt. Kuna, Musik.
282 Charlotte Müller: Die Klempnerkolonne in Ravensbrück. Erinnerungen des Häftlings Nr. 10787, Berlin 1987, S. 171f.
283 Müller, Die Klempnerkolonne, S. 171f.
284 Kuna, Musik, S. 103.
285 Minhoff, Ein Symbol, S. 212.
286 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 3; Hozáková, Und es war doch, S. 36. Voskovec und Werich waren Schauspieler und Schriftsteller im „Befreiten Theater,“ das sie selbst in Prag gegründet hatten. Ježek arbeitete in diesem Avantgardetheater als Musikleiter und vertonte viele Texte. Alle drei sind vor dem Krieg in die USA emigriert. Ihre Lieder wurden von den Nationalsozialisten
verboten.
287 Dieses Lied von Voskovec und Werich wurde nach Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 3 zitiert. Übersetzt von der Verfasserin.
288 Kuna, Musik, S. 105. Übersetzt von der Verfasserin.
289 Hozáková, Und es war doch, S. 37.
290 Kuna, Musik, S. 105; Jaiser, Poetische Zeugnisse, S. 354; Nedvědová-Nejedlá, Die Erinnerungen, in: Gil S. 19–36, hier S. 20–22.
291 Holečková, Die Tschechinnen, S. 208f.; Knapp, Frauenstimmen, S. 88.
292 Hozáková, Und es war doch, S. 37; Kuna, Musik, S. 105; Jaiser, Poetische Zeugnisse, S. 354.
293 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 8.
294 Ebd., S. 3; Kuna, Musik, S. 105.
295 Holečková, Die Tschechinnen, S. 208f.; Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 7f.
296 Kuna, Musik, S. 106.
297 Knapp, Frauenstimmen, S. 31f.
298 Ebd., S. 30–38.
299 Nikiforová, Dieses soll sich nicht wiederholen, S. 66, zitiert nach Knapp, Frauenstimmen, S. 36.
300 Urszula Winska: Zwycie,zyky Wartosci: Wspomnienia z Ravensbrück, Gdansk 1985, S. 252. Deutsche Übersetzung in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück.
301 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 2; Hozáková, Und es war doch, S. 37.
302 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 3.
303 Holečková, Die Tschechinnen, S. 208–210.
304 Kiedrzynska, Ravensbrück, S. 257.
305 Karel Hynek Mácha war ein tschechischer Dichter des 19. Jahrhunderts. Sein Gedicht „Mai“ ist eine tragische Liebesgeschichte.
306 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 7; Holečková geht von 15 Frauen aus. Holečková, Die Tschechinnen, S. 209.
307 Jaiser, Poetische Zeugnisse, S. 354; Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 7.
308 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 7. Übersetzt von der Verfasserin.
309 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 7; Holečková gab in ihrem Aufsatz eine Probezeit von acht Wochen an. Holečková, Die Tschechinnen, S. 209. Wenn man aber bedenkt, dass die Frauen nur am Sonntag Zeit hatten und dieses Gedicht über 800 Zeilen hat, erscheinen acht Wochen fast unrealistisch.
310 Holečková, Die Tschechinnen, S. 209; Knapp, Frauenstimmen, S. 88.
311 Kiedrzynska, Ravensbrück, S. 260.
312 Jaiser, Poetische Zeugnisse, S. 38f.
313 Constanze Jaiser/Jacob David Pampuch (Hrsg.): Europa im Kampf 1939–1944. Internationale Poesie aus dem Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Faksimile, Begleitband und Hör-CD mit Stimmen von Überlebenden, Berlin 2005, S. 147.
314 Evropa v boji 1939–1944 [Europa im Kampf 1939–1944], Nachdruck, Berlin 2005.
315 Tschechische, russische, polnische, holländische, deutsche, französische, slowenische, spanische, norwegische und italienische Sprache. Europa im Kampf 1939–1944.
316 Europa im Kampf 1939–1944, S. 85–106.
317 Aussage von Vlasta Kladivová, zitiert nach Jaiser/Pampuch, Europa, S. 148–151.
318 Die Gedichtsammlung „Das Fenster“ wurde 1921 geschrieben.
319 Europa im Kampf 1939–1944, S. 5. Übersetzung von Vlasta Kladivová, zitiert nach Jaiser/Pampuch, Europa, S. 152.
320 Viktor Dyk war ein tschechischer Dichter, Prosaist, Übersetzer und Politiker. Er vertrat mit seinen Werken den tschechischen Anarchismus des 20. Jahrhundert.
321 In der Original-Ausgabe sind aus Sicherheitsgründen keine Namen der Autorinnen der Gedichte genannt. Sie wurden erst später bekannt. Aussage von Vlasta Kladivová, zitiert nach Jaiser/Pampuch, Europa, S. 147–151. Das Gedicht „Ankunft von Věra Hozáková“ befindet sich im
Anhang, S. 108.
322 Hozáková, Und es war doch, S. 36f.; Jaiser, Poetische Zeugnisse, S. 342; Jaiser/Pampuch, Europa, S. 184.
323 Jaiser/Pampuch, Europa, S. 188.
324 Ebd., S. 71–77.
325 Jan Neruda war ein tschechischer Dichter und Schriftsteller. Er war der Vertreter des tschechischen Realismus in der Literatur.
326 Europa im Kampf 1939–1944, S. 45. Übersetzt von der Verfasserin.
327 Ebd., S. 47–56.
328 Vítěslav Nezval lebte in 20. Jahrhundert in Prag und war ein Vertreter des tschechischen Surrealismus.
329 Evropa v boji, S. 59–80.
330 Irena Strnadová: Ravensbrück – útržky vzpomínek [Ravensbrück – Schnipsel der Erinnerungen], in: Gil, Die Zeugnisse, S. 58–61, hier S. 60; Holečková, Die Tschechinnen, S. 208; Květa Klicmanová: Z mého životopisu [Aus meinem Lebenslauf], in: Gil, Die Zeugnisse, S. 110–115, hier S. 115; Hozáková, Und es war doch, S. 37.
331 Ein links orientiertes, avantgardistisches Theater, das gegen alle bürgerlichen Normen war. Knapp, Frauenstimmen, S. 221.
332 Er wurde mit Nina Jirsíková verhaftet und im Konzentrationslager Dachau und Neuengamme inhaftiert. Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 1.
333 Knapp, Frauenstimmen, S. 221; Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 1; Panyová, Anna, S. 81.
334 Das Märchen vom Tanz wurde von Nina Jirsíková geschrieben und choreographisch einstudiert, sie übernahm darin auch die Hauptrolle. Dieses wurde aber von der Gestapo als Provokation angesehen und Jirsíková wurde wegen absichtlicher Störung der guten deutsch-tschechischen Beziehungen verhaftet. Knapp, Frauenstimmen, S. 222.
335 Panyová, Anna, S. 81.
336 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 5f.
337 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 9f.
338 Ebd., S. 7.; Knapp, Frauenstimmen, S. 122–124.
339 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 12f.; Aussage von Hanka Housková, am 29.11–3.12 in Prag. MC 05/17, ARa. Am 22.4.1944 heiratete Hildegard Boy Paul Hans Karl Brandt in der Kommandatur. NL 22/1–3, ARa.
340 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 10f.
341 Monika Herzog (Verf.): Ravensbrücker Zeichnungen „ … Hoffnung, die in uns lebt“. Hg. von der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Rostock 1990, o.S. Zwei Bilder von ihr befinden sich im Anhang, S. 122f.
342 Margarete Buber-Neumann: Kafkova přítelkyně Milena [Die Freundin Kafkas Milena], Prag 1992, S. 167; Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 15.
343 Minhoff, Ein Symbol, S. 213f. Ein Porträt, gezeichnet von Yonne Useldinger, befindet sich im Anhang, S. 121.
344 Hozáková, Und es war doch, S. 37; Minhoff, Ein Symbol, S. 213f.; Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 4.
345 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 15.
346 Das ganze Theaterstück befindet sich im Anhang, S. 109–117.
347 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. II/1.
348 Das Wort Pawlatsche kommt aus der tschechischen Sprache und meint einen offenen Eingang an der Hofseite für alle Wohnungen des Hauses, außer für die im Erdgeschoss.
349 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 26 und „Die Pawlatsche singt 1920–1930, Abschrift aus dem Original 1944, Prag 1972.
350 Irma Trksak war eine Blockälteste im internationalen Block des Siemenslagers und stammte aus Österreich. Knapp, Frauenstimmen, S. 121–124. Es handelte sich wahrscheinlich um eine tschechischstämmige Wienerin, da sie im Ravensbrück-Prozess in Hamburg als Tschechin geführt wurde. Verhandlungen am 20.12.1946 in Hamburg, zitiert nach Knapp, Frauenstimmen, S. 124.
351 Nachname wurde handschriftlich nachgetragen und ist nicht mehr lesbar.
352 Krista Panyová brachte das Original dieses Theaterstücks in die Tschechoslowakei. Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 16.
353 Nachname wurde handschriftlich nachgetragen und ist nicht mehr lesbar.
354 Jirsíková, Die Pawlatsche singt, Prag 1972.
355 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 16. Jirsíková schreibt, dass es wahrscheinlich dreimal aufgeführt wurde. Knapp, Frauenstimmen, S. 124. Knapp schreibt, dass es mindestens zweimal aufgeführt wurde.
356 Knapp, Frauenstimmen, S. 124.
357 Dagmar Hájková/Hanka Housková: Křížová cesta [Kreuzweg], in: Hájková u.a. (Hrsg.), Ravensbrück, S. 85–131, hier S. 85–92.
358 Dienstvorschrift FKL Ravensbrück, zitiert nach Strebel, Das KZ, S. 274f.
359 Bericht von Lucia Schmidt-Fels, zitiert nach Strebel, Das KZ, S. 274; Hájková/Housková, Kreuzweg, S. 86f.; Housková, Monolog, S. 8f.
360 Dienstvorschrift FKL Ravensbrück, zitiert nach Strebel, Das KZ, S. 275f.
361 Hájková/Housková, Kreuzweg, S. 86.
362 Strebel, Das KZ, S. 276.
363 Befehl von Himmler vom 4.4.1942, zitiert nach Strebel, Das KZ, S. 277.
364 Ein Brief vom Wirtschafts-Verwaltungsamt, vom 11.8.1942, zitiert nach Strebel, Das KZ, S. 277.
365 Hájková/Housková, Kreuzweg, S. 91.
366 Strebel, Das KZ, S. 281–283.
367 Jirsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 13.
368 Ebd., S. 14f.
369 Strebel, Das KZ, S. 283.
370 Hájková/Housková, Kreuzweg, S. 86f.; Müller, Die Klempnerkolonne, S. 67–72.
371 Müller, Die Klempnerkolonne, S. 70.
372 Marie Pospíšilová, zitiert nach Hájková/Housková, Kreuzweg, S. 86. Übersetzt von der Verfasserin.
373J irsíková, Über die künstlerische Arbeit, S. 13.
374 Martha Wölker, zitiert nach Müller, Die Klempnerkolonne, S. 78f.
375 Für den Vergleich mit den Männerlagern wird hauptsächlich Dachau betrachtet.