Im Rahmen einer
internationalen Nahrungsmittelmesse,
die vor kurzem in Deutschland stattfand,
hat der Generaldirektor von "Zabar-Salate", Dudi Manwitz, beschlossen, den
Deutschen die Kunst des "Hummusdippens" beizubringen. Er verteilte 5000
Pittabrote mit Hummus an die Besucher und dachte, es würde sicherlich
etwas übrigbleiben. Die Nachfrage war jedoch so gewaltig, dass die Firma ganz
schnell noch 20.000 Pittabrote mit Hummus zubereitete, die ebenfalls bis zum
letzten Krümel weggeputzt wurden. Nach diesem großen Erfolg beschloss die Firma,
Marketingexperten in die westeuropäischen Supermärkte zu entsenden, um dort
Kurse im "Hummusdippen" anzubieten, verspricht Uri Binder in M'ariw.
In Chaderah schossen zwei Angreifer aus
einem Auto heraus auf Wartende an einer Bushaltestelle. Vier Frauen wurden
getötet. Zum Anschlag bekannte sich die Terrororganisation haJ'ihad
haIslami. |
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Ayala Levy |
Smadar Levy |
Lydia Marko |
Sima Menachem |
28-10.01 Bei
Feuerüberfällen palästinensischer Terrorkommandos sind in Israel mindestens
sechs Menschen getötet worden.
In Chaderah schossen zwei Angreifer aus
einem Auto heraus auf Wartende an einer Bushaltestelle. Zum Anschlag bekannte
sich die Terrororganisation haJ'ihad haIslami. Islamischer Dschihad. Am
Morgen war ein israelischer Soldat in der Nähe der "Grünen Linie" (Grenze zum
Westjordanland, Jehudah veSchomron) getötet worden, zu diesem Anschlag bekannte
sich die Fatah. Trotz der Anschläge begann ZaHaL am Abend mit dem Abzug aus
Beth-Lehem und Beth-J'alah, beide Städte waren nach der Ermordung an
Tourismusminister Rechavam Seevi besetzt worden.
27-10.01 1:1 Israel gegen Österreich:
Auch die WM-2002 wird die israelische
Elf per TV verfolgen, während Österreichs Elf zumindest noch zwei Wochen auf die
WM-Teilnahme hoffen darf - und dies obwohl Israel, nach einem Foulelfmeter von
Schim'on Gerschon in der 52.Minute, bis zwei Minuten vor Schluss, mit 1:0 in
Führung lag. Erst in der Nachspielzeit erzielte Andreas Herzog,
Mittelfeldspieler von Werder Bremen, in der 91.Minute den österreichischen
Ausgleich zum 1:1. 42.000 Zuschauer hatten das mit Spannung erwartete Spiel am
Samstag Abend im ausverkauften Ramat Gan-Stadion, Tel Aviv, life verfolgt.
221001 - Ein palästinensischer Terrorist hat um 10:00h in der Einkaufspassage
des Jerusalemer Bezirks Talpiot
(s.
Karte) das Feuer auf Passanten eröffnet, vier Personen wurden verletzt.
Der Täter wurde von Soldaten vor Ort getötet.
211001 - Nach einer Erklärung der Palästinensischen Autonomiebehörde
(PA) sind mit Beginn dieser Woche jegliche Aktivitäten der Terrorbrigaden der
PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas) und des "Dschihad haIslami"
untersagt.
181001 - Am Abend wurde Lior Kaufman, 30,
aus Ramat Sharon getötet und zwei Personen verletzt, als palästinenische
Terroristen in der Judäischen Wüste in der Nähe des Klosters Mar Saba auf
ihren Wagen schossen.
Vor dem Eingang zum
Kibbutz Shluhoth (Untergaliläa),
zündete ein palästinensischer
Selbstmordattentäter eine starke Bombe. Yair Mordechai, 43, ein Bewohner des
Kibbutz, wurde getötet. (07-10-01)
Nahe Avnei Hefetz im
israelischen Kernland haben palästinensische Terroristen
einen israelischen Wagen
aus dem Hinterhalt mit Maschinengewehren in Beschuss genommen. Der 45 Jahre
alte Fahrer, Hannaya Ben-Avraham, wurde in dem Angriff getötet.
(05-10-01)
Flug 1812 der Siberia Airlines, der am Donnerstag Morgen, den 4. Okt.,
von Tel Aviv nach Novosibirsk abflog, ist über dem Schwarzen Meer
abgestürzt. Angehörige wenden Sie sich bitte an die Information des Ben
Gurion Flughafens 00972-1255 081818, oder die Hotline der Jewish Agency
00972-2-620 2405.
An der zentralen
Busstation in Afula (Galil) hat ein
palästinensischer Terrorist,
als israelischer Fallschirmspringer verkleidet, auf israelische Bürger
geschossen. Drei Israelis wurden getötet und dreizehn verletzt.
Der Terrorist wurde von Polizisten der Spezialeinheit für die Absicherung
von Bussen erschossen. Aus ersten Untersuchungen ergab sich, dass das Gewehr
des Terroristen, eine M16, bei einem Einbruch in das Waffenlager des Kibuz
Manara
vor einigen Monaten gestohlen wurde.
(04-10-01)
Das Fußballspiel Israel gegen
Österreich
soll von der FIFA auf den 5. November
verschoben werden. Der Präsident des österreichischen Fußballbunds: "Man
kann von uns doch nicht erwarten, dass wir unter den jetzigen Umständen nach
Tel Aviv fliegen". Die Reaktion der israelischen Spieler: "Die FIFA will uns
ganz einfach nicht in der Weltmeisterschaft".
In Jediot Acharonot kommentierte Noam Schasif
die Weigerung der österreichischen Fussballmannschaft, ein WM-Spiel in Tel
Aviv zu bestreiten: Die Gründe der Weigerung sind nicht darin zu suchen,
dass sie Antisemiten, propalästinensisch oder Israel-Hasser sind. Sie haben
einfach nur gesagt, was wir alle uns weigern zu erkennen: dass Israel ein
Kriegsschauplatz ist, und das ist es, es ist kein Ort, der von Touristen,
von Künstlern, Geschäftsleuten und auch Sportlern bevorzugt wird."
Palästinensische Terroristen feuerten
auf jüdische Beter
am Altar der Machpela (Grab der
Patriarchen) in Hebron. (Mittwoch, 03-10-01)
Der 1980 für Leistungen
beim Umweltschutz, dem Abbau sozialer Ungleichheit und der Durchsetzung der
Menschenrechte gestiftete "Alternative Nobelpreis" wird in diesem Jahr nach
Israel vergeben: Die Friedensbewegung "Gush
Shalom", mit ihren Gründern
Uri und Rachel Avnery,
wird für ihr jahrzehntelanges Eintreten für einen Weg zum Frieden zwischen
Israelis und Palästinensern ausgezeichnet. Der "Alternative Nobelpreis"
versteht sich auch als Kritik an den traditionellen Nobelpreisen. Die "Right
Livelihood Award Foundation" teilte mit, es seien in diesem Jahr Preisträger
ausgewählt worden, deren Aktivitäten sich gegen "die Wurzeln von Gewalt und
Instabilität in der heutigen Welt" richten
(Pressebilder).
Ein palästinensischer
Terrorist ist in Alei Sinai (Hewel Asah)
eingedrungen und hat das
Feuer auf Bewohner eröffnet und Granaten in Wohnhäuser geschleudert. Liron
Harpaz, 18, und ihr Freund Assaf Yitzhaki, 20, aus Lod, wurden getötet. 15
weitere Personen wurden verletzt, darunter Jugendliche und Kleinkinder.
(Dienstag, 02-10-01)
Bei einer Autobombenexplosion, heute
früh im Stadtteil Talpioth
(Süd-Jerusalem), wurde niemand verletzt. Zwei Passanten erlitten einen
Schock. In der Nähe geparkte Autos gingen in Flammen auf. Der Stadtteil
Talpioth wurde abgesperrt. Die Bombe war direkt am Eingang einer Schule für
behinderte Kinder geparkt worden, an einer Stelle an der normalerweise gegen
9-15h großer Andrang herrscht. Heute früh fand jedoch kein Unterricht statt.
(Montag, 01-10-01)
- Leo-Baeck-Preis vergeben:
Hans-Jochen Vogel geehrt
In der Nacht zum 28. Oktober beschmierten unbekannte Täter bei einem Einbruch
in das »Geisterhaus« im Alten Finanzamt in Monschau (Nordrhein-Westfalen)
die Wände des zukünftigen
Kunst- und Kulturzentrums mit Hakenkreuzen und rechten Parolen.
Bei einem Streit zwischen vier Deutschen und einem Vietnamesen in Suhl
(Thüringen) ist in der Nacht zum 27. Oktober ein 42jähriger Vietnamese schwer
verletzt
worden. Ein 19jähriger Deutscher soll den Mann, der mit Kopfverletzungen und
Prellungen ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, mehrfach mit
Springerstiefeln getreten haben. Er wurde vorläufig festgenommen. Die Polizei
schließt einen rechtsextremen Hintergrund nicht aus.
Wie am 27. Oktober bekannt wurde, ist einer der Angeklagten im Münchener
Skinhead-Prozess in einem anderen Verfahren vom Vorwurf der gefährlichen
Körperverletzung vor dem Münchener Landgericht (Bayern) freigesprochen worden.
Der 25jährige Neonazi hatte zusammen mit seinem Mitangeklagten im April dieses
Jahres einen Brasilianer zunächst als »Negersau« und »Abschaum« bezeichnet. Dann
trat einer der Angreifer auf den Oberkörper des 22jährigen Opfers ein. Da sich
nicht mehr genau feststellen ließ, welcher der beiden Täter zugetreten hatte,
kamen beide ohne Strafen davon.
Auf die Asylbewerberunterkunft in Neukirchen/Wald (Bayern) wurde in den
Morgenstunden des 26. Oktober ein Brandanschlag verübt.
Die BewohnerInnen des Heims konnten sich in Sicherheit bringen, weil zwei
Frauen wegen des beißenden Rauches rechtzeitig aufwachten. In dem Gebäudekomplex
leben zurzeit 52 Menschen, vorwiegend aus dem Irak und aus Jugoslawien. Eine
21jährige Irakerin erlitt einen Schwächeanfall. Für den leitenden
Polizeidirektor steht fest, dass das Feuer »vorsätzlich von außen gelegt« wurde.
Konkrete Anhaltspunkte für eine fremdenfeindliche Motivation der Tat hätten sich
bislang nicht ergeben. Die Kriminalpolizei ermittelt »mit Nachdruck in alle
Richtungen«.
Am 26. Oktober wurden vier
mutmaßliche Rechtsextreme aus Wittenberg und Coswig (Sachsen-Anhalt)
festgenommen.
Ihnen wird vorgeworfen, eine
Woche zuvor einen Afrikaner in einer Gaststätte verbal und tätlich angegriffen
zu haben sowie einen jungen Mann, der dem Afrikaner zu Hilfe kam, schwer
verletzt zu haben. Bereits Ende November waren die Jugendlichen im Alter von 17
bis 20 Jahren vorübergehend festgenommen worden, nachdem sie in einem
Regionalzug von Coswig nach Wittenberg fünf Afrikaner angegriffen und beschimpft
hatten. Gegen die TäterInnen liegt nun ein Haftbefehl vor.
Am 22. Oktober sind Hakenkreuze und andere verfassungsfeindliche Symbole
an zwei Schulen und ein Mehrfamilienhaus in Teterow (Mecklenburg-Vorpommern)
gesprüht worden. Die Kriminalpolizei in Güstrow nahm die Ermittlungen auf,
von den Tätern fehlt bisher jede Spur.
In der Nacht zum 21. Oktober warfen mehrere vermutlich rechtsradikale Täter
Molotowcocktails auf ein Asylbewerberheim in Reichenbach (Sachsen).
Die mit Benzin gefüllten Bierflaschen prallten gegen die Eingangstür sowie
gegen einen Anbau des Heimes. Der Wachschutz der Unterkunft konnte das Feuer
zunächst löschen, nach einiger Zeit aber brach ein Schwelbrand aus und 50
Heimbewohner mussten vorübergehend evakuiert werden. Dieselben Täter sollen
wenig später auch einen Brandanschlag auf einen chinesischen Imbiss im
Nachbarort Plauen verübt haben. Der Imbiss brannte völlig aus. Die Polizei
nahm sieben Männer im Alter von 15 bis 18 Jahren als Tatverdächtige fest.
Nach Informationen der Staatsanwaltschaft gaben sie als Motiv für ihre Taten
einen vorausgegangenen Streit mit zwei unbekannten Ausländern auf einem
Volksfest an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen schwerer Brandstiftung
und geht von einem ausländerfeindlichen, aber nicht zwangsläufig von einem
rechtsextremen Tatmotiv aus.
In der Nacht zum 19. Oktober sprühten Unbekannte ein Hakenkreuz,
»Sieg Heil« und »88« an eine Hauswand in Hoyerswerda (Sachsen).
Die Moschee der türkischen Gemeinde Übach-Palenberg in Holthausen
(Nordrhein-Westfalen)
ist am 18. Oktober mit Hakenkreuzen und türkenfeindlichen Sprüchen besprüht
worden. Zuvor hatten Jugendliche das Abendgebet gestört und Mülltonnen
umgeworfen. Gegen drei tatverdächtige Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren,
die nahe der Moschee von der Polizei aufgegriffen werden konnten, wurden
Ermittlungen eingeleitet. Der Gemeindevorsitzende Huseyin Salin beklagte
nach dem Übergriff die Diskriminierungen, denen die Gemeindemitglieder seit
dem 11. September ausgesetzt seien. Einige seien beschimpft und bespuckt
worden.
Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat am 18. Oktober gegen einen
21jährigen Mann
aus Pfaffenhofen (Bayern) Ermittlungen wegen schwerer Körperverletzung
eingeleitet. Ihm wird vorgeworfen, im Juni des vergangenen Jahres bei
Ausschreitungen einer Skinheadgruppe auf einer Schulparty beteiligt gewesen
zu sein. Die Gruppe hatte unter anderem einen 17jährigen Türken eingekreist,
niedergeschlagen und mit den Füßen auf ihn eingetreten, sodass er mit
schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Seit dem 18. Oktober steht der mutmaßliche Anstifter eines
Sprengstoffanschlags vom 10. August des vergangenen Jahres auf einen
türkischen Imbiss in Eisenach (Thüringen)
vor Gericht. Der 20jährige ist Kreisvorsitzender der
NPD-Jugendorganisation und wurde schon mehrfach wegen Körperverletzung
verurteilt.
Die Vermutungen, dass es
sich bei den Absendern der in den USA kursierenden Milzbrand-Briefe um Nazis
handeln
könnte verdichten sich:
Alles weist auf eine Quelle im Inland hin, so Mitarbeiter des FBI gegenüber der
"Washington Post": "Nichts scheint zu einem Anschlag ausländischer Terroristen
zu passen." Bislang gebe es keine eindeutigen Verdächtigen. Die Israel
feindlichen Texte in den Briefen würden von Extremistengruppen in den USA wie
der rechtsradikalen Aryan Action verbreitet. Ebenso wie deutsche Nazis, hatten
auch US-Nazis die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon begrüßt.
Der deutsche ABC-Waffenexperte Oliver Thränert hält es für wahrscheinlich, dass
extremistische US-Gruppen für die Milzbrandbriefe verantwortlich sind: "Mein
Tipp ist, dass es sich um Rechtsradikale in den USA handelt. Die gehen ja schon
seit langem gegen die Regierung vor und sind jetzt möglicherweise auf den
Terrorzug aufgesprungen", so Thränert im "Spiegel".
Von Adler
bis Ayurveda
Eine Deutschlandreise (1):
Zwischen zwei Städten
Eine Deutschlandreise (2):
Die neuen Deutschen
Eine Deutschlandreise (3):
Die Geschichte von Freunden in Berlin
Wie erst am 18. Oktober bekannt wurde, verprügelten ein 26jähriger und
ein 27jähriger Mann am vorletzten Wochenende zwei chinesische Asylbewerber
auf dem Bahnhof in Neuburg (Bayern).
Nach einer verbalen Auseinandersetzung schlugen die Männer die 29- bzw.
30jährigen Asylbewerber mit Fausthieben nieder. Während einer der Männer
anschließend den 30jährigen am Boden festhielt, trat der andere mit den
Füßen gegen dessen Kopf. Ein Ehepaaar, das schlichtend eingreifen wollte,
wurde ebenfalls attackiert. Erst die Polizei konnte die Täter überwältigen,
wobei diese sich heftig wehrten. Nach Polizeiangaben prügelten die Männer
»wie die Berserker« auf ihre Opfer ein. Die beiden Chinesen wurden schwer
verletzt. Am Tag, als die Tat bekannt wurde, wurden sie noch stationär
behandelt, der 30jährige hatte einen Schädelbasisbruch und Prellungen am
ganzen Körper erlitten. Die Polizei ermittelt gegen die Täter wegen
gefährlicher Körperverletzung und gegen einen Taxifahrer, der nach
Zeugenangaben die Szene beobachtet, aber weder eingegriffen noch die Polizei
alarmiert hat.
Mehrere Rechtsextreme haben am 15. Oktober in Niederschelderhütte
(Nordrhein-Westfalen) in
einer Privatwohnung rechtsradikale Lieder abgespielt, fremdenfeindliche
Parolen gegrölt und den Hitler-Gruß gezeigt. Die Polizei nahm fünf Personen
zwischen 15 und 23 Jahren in Gewahrsam.
Am 13. Oktober randalierten nach einem Bericht der tageszeitung 250
rechtsextreme Fußballfans in einem Regionalzug, der von Berlin nach Hamburg
fuhr.
Die Rechtsradikalen trugen T-Shirts mit Aufschriften wie »White Power«
oder »Aryan Resistance«. Sie skandierten »Sieg Heil« und stießen
Morddrohungen gegen Sinti und Roma, Homosexuelle und Juden aus. Reisenden
mit nicht deutschem Aussehen verwehrten sie den Zutritt zum Zug. Weder das
anwesende Bahnpersonal noch Bundesgrenzschützer griffen zunächst ein. Erst
am Endbahnhof in Hamburg wurden zehn Anzeigen wegen gefährlicher
Körperverletzung, Volksverhetzung und Beleidigung erstattet.
Gedenken an die
ersten Deportationen in Tschechien:
Im ehemaligen Ghetto von Terezin/Theresienstadt haben am Dienstag
zahlreiche Menschen der ersten Judendeportationen aus dem damaligen
Protektorat Böhmen und Mähren vor 60 Jahren gedacht. An der Trauerfeier
in der heutigen Gedenkstätte Terezin, etwa 60 Kilometer nördlich von
Prag, nahm auch der tschechische Kulturminister Pavel Dostal teil.
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Veranstaltungsreihe in Berlin:
Erinnerungsabwehr und Zahlungsverweigerung
Frauen im Nationalsozialismus (III):
Schicksale im
Widerstand
Wagner, Barenboim und die Musik:
Tristan in Jerusalem
Antisemitismus in Amerika:
"Es gibt nettere Themen in der
deutschen Geschichte als den Holocaust", sagten die Kollegen von Dr.
Arie Zmora an der St. Cloud Universität, als er einen Vortrag über die
Geschichte des Überlebens seiner Mutter halten wollte. Vor kurzem
erhielt er vom Justizministerium in Washington die Genehmigung, eine
Repräsentativklage einzureichen, in seinem Namen und im Namen anderer
Akademiker an der Universität, die ebenfalls unter antisemitischen
Angriffen zu leiden hatten.
Am 13. Oktober hielten Rechtsextremisten ein Treffen in einem Jugendclub
in Wittstock
(Brandenburg) ab. Sie spielten rechtsradikale Musik und skandierten:
»Wir lieben Hitler.« Als die Polizei das Treffen auflösen wollte,
verbarrikadierten sich die Teilnehmer und bewarfen die Polizisten mit
Flaschen, Tischen und Stühlen. 58 Personen wurden vorübergehend
festgenommen, gegen sieben Beteiligte zwischen 17 und 23 Jahren wurde
Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung erlassen.
Zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen rechten Skinheads und einer
Gruppe von Ausländern verschiedener Nationalitäten kam es am 14. Oktober in
Bremerhaven (Bremen).
Die Rechten beschimpften die Ausländer zunächst mit fremdenfeindlichen
Parolen, daraufhin kam es zu Handgreiflichkeiten. 60 Beamte der Polizei, der
Wasserschutzpolizei und des Bundesgrenzschutzes waren im Einsatz, um die
Auseinandersetzung unter Kontrolle zu bringen. 25 Personen wurden
vorübergehend festgenommen, gegen fünf von ihnen wird wegen
Landfriedensbruchs ermittelt.
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Polizei geht gegen Rechte vor:
Großeinsatz in Wittstock
Das Bransky-Cerny-Kieval-Schroubek-Syndrome:
Man könnte auch
mal Danke sagen!
Bei einer repräsentativen Umfrage, die im Rahmen der am 12. Oktober
vorgestellten Studie über »Fremde in Brandenburg«
von Holon e.V. durchgeführt wurde, haben sich 60 Prozent der befragten
Brandenburger gegen Asylbewerberheime in ihren Wohnorten ausgesprochen. Eine
knappe Mehrheit gab an, dass es in ihrem eigenen Ort und in Brandenburg
insgesamt bereits »genug Fremde« gebe.
Am 11. Oktober verurteilte das Düsseldorfer Landgericht
(Nordrhein-Westfalen) in der
Berufungsverhandlung die Täter des Brandanschlags auf die Synagoge
(Düsseldorf 3.Oktober vergangenen Jahres) zu härteren Strafen. Nach Meinung
der Richter erfülle der Handlungsablauf des Attentats den Tatbestand der
versuchten schweren Brandstiftung. Der 21 Jahre alte Deutsche marokkanischer
Herkunft und der 19 Jahre alte staatenlose Palästinenser wurden zu
zweieinhalb Jahren Haft bzw. zu 22 Monaten Jugendstrafe mit Bewährung
verurteilt.
Am 10. Oktober sprühten Unbekannte in Stuttgart (Baden-Württemberg)
Hakenkreuze an das Clubhaus des türkisch-islamischen Kulturvereins. Die
Polizei konnte keinen eindeutigen Zusammenhang der Schmierereien mit dem
Verein feststellen, sie geht nicht von einem rechtsextremen Hintergrund aus.
Am selben Tag wurden auch in Nieder-Eschbach (Hessen) Hakenkreuze an
Hauswände geschmiert.
Veranstaltungen in Berlin
Am Rande notiert:
Zur
Erinnerung an Johannes Wüsten
In der Nacht zum 9. Oktober beschimpften fünf 18- bis 28jährige Männer drei
irakische Asylbewerber in Chemnitz
mit ausländerfeindlichen Parolen und zettelten eine Schlägerei an. Die 16,
21 und 27 Jahre alten Iraker, die sich mit Holzlatten zur Wehr setzten, wurden
später von der Polizei festgenommen, da es den Polizeiangaben zufolge zu diesem
Zeitpunkt noch keinen Hinweis auf einen ausländerfeindlichen Hintergrund der
Auseinandersetzung gegeben habe.
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Zwischen den Zeilen" steht die verzweifelte Bitte um Brot:
Postkarten an Otto Weidt aus
Theresienstadt
Eine Frage an Paul Spiegel:
Bald Juden in die Bundeswehr?
Der Terror in Amerika als Elixier für
NS-Gewaltphantasien:
Nazis faseln
vom III. Weltkrieg und vom IV. Reich
In der Nacht zum 8. Oktober haben in Kamp-Lintfort (Nordrhein-Westfalen)
Unbekannte rechtsradikale Parolen und Zeichen an die Fassaden eines
islamischen Kulturvereins und einer Realschule gesprüht.
In Stapel (Niedersachsen) griff am 6. Oktober eine Gruppe von Skinheads eine
Geburtstagsparty an und schlug dabei einen 17jährigen krankenhausreif.
Die sieben ortsbekannten Rechtsextremen zwangen die Jugendlichen, eine
Kassette mit rechtsextremer Musik abzuspielen. Schließlich schlug einer der
Angreifer dem Diskjockey ins Gesicht. Als noch weitere Skinheads
auftauchten, flohen die Angegriffenen in den Wald. Die Polizei fasste später
einen Teil der Angreifer, gegen die nun ermittelt wird.
In Hannover (Niedersachsen) riefen am 6. Oktober sieben Männer und zwei
Frauen
rechtsradikale Parolen und pöbelten Passanten an. Die Polizei konnte neun
Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren festnehmen. Gegen einen der Täter
wurde ein Haftbefehl erlassen.
In der Nacht zum 3. Oktober wurde in einer Wohnung in Potsdam
(Brandenburg)
»Sieg Heil« gebrüllt und rechtsgerichtete Musik abgespielt. Die Polizei nahm
drei alkoholisierte 19jährige in Gewahrsam.
In Freyenstein (Brandenburg) wurden mehrere Spätaussiedler von zehn bis 15
Jugendlichen angegriffen.
Ein Mann erlitt eine schwere
Gehirnerschütterung. Fünf weitere Aussiedler wurden durch Schläge verletzt. Die
Polizei nahm drei Tatverdächtige zwischen 16 und 22 Jahren vorläufig fest.
Berlin: Das Bündnis "Gemeinsam gegen Rechts"
wird um 11 Uhr am Olivaer Platz und in der Cicero-Straße Kundgebungen abhalten.
Protestiert wird gegen die genehmigte Großkundgebung der rechtsextremen NPD.
Im Prozess gegen Skinheads wegen
versuchten Mordes an einem Griechen in München
sitzt weiterhin auch ein Mitglied
der rechtsextremen Republikaner als Schöffe über die Angeklagten zu Gericht. Die
Jugendkammer des Landgerichts München I wies am Mittwoch den Ablehnungsantrag
der Staatsanwaltschaft als unbegründet zurück. Der Prozess wurde in derselben
Gerichtsbesetzung hinter verschlossenen Türen fortgesetzt.
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