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Koscher leben...
 
 

Keine Überheblichkeit:
Qualität versus Quantität

WochenabschnittSchabath Nachamu - Paraschath vaetchanan
[HEBRÄISCH] [DEUTSCH]
Torah (hebr.): 5.Buch Moses 3,23 - 7,11
Haftara: Jesaja 40, 1-26

Zwi Braun, Drei Minuten Ewigkeit p. 344ff
zur Paraschath vaätchanan (Dewarim 3,23 - 7,11)

Nicht zahlenmassige Überlegenheit war das Kriterium, nach welchem Gott das jüdische Volk erwählte.

"Nicht weil ihr zahlreicher seid als alle Völker, hing der Ewige an euch und erwählte euch; denn ihr seid das geringste unter allen Völkern. Sondern weil der Ewige euch liebte, und zwar deshalb, weil Er den Eid halten wollte, den Er euren Vätern geschworen, hat der Ewige euch mit starker Hand herausgeführt und dich aus dem Sklavenhaus befreit, aus der Gewalt Pharaos, des Königs von Ägypten" (Dew. 7, 7-8).

Eine feindlich gesinnte Umwelt sorgte während zweitausend Jahren durch Verfolgung und Mord dafür, dass wir nie "zu zahlreich" wurden, gipfelnd im Holocaust, dem mit 6 Millionen Juden ein Drittel unseres Volkes zum Opfer fiel.

Die Botschaft der Tora, welche Gott durch das jüdische Volk verkünden ließ, die Zehn Gebote und letztendes die Grundlagen abendländischer Zivilisation, dies alles fand sein Sprachrohr in der Existenz eines relativ kleinen, aber um so mutigeren und von seiner Aufgabe überzeugten Volkes. So wie die Urväter Awraham, Jizchak und Jakow als einzelne ihren Weg inmitten einer geistig fremden Umgebung machten, und das Wissen um die Existenz eines einzigen Gottes verbreiteten, so ging Am Jisrael (das Volk Israel) unbeirrt seinen Weg durch die Geschichte, erfolgreich, wie es die zwei aus ihm hervorgegangenen monotheistischen Weltreligionen bezeugen.

Doch verführte seine "Auserwähltheit" das Volk nicht zu Überheblichkeit. Unsere Weisen haben den oben zitierten Passuk der Parascha so gedeutet:

"Der Heilige, gepriesen sei Er, sprach zu Israel: Ich hänge an euch, denn selbst wenn Ich euch Größe angedeihen lasse, haltet ihr euch klein vor Mir.
Ich verlieh Awraham Größe, und er sprach vor Mir:
Ich bin Erde und Asche.
Mosche und Ahron, und sie sprachen:
Wir sind nichts.
David, und er sprach:
Ich bin ein Wurm und kein Mensch.

Anders aber die Völker der Welt.
Ich verlieh Nimrod Größe, und er sprach:
Wohlan, wir wollen uns eine Stadt bauen (Bawel).
Dem Pharao, und er sprach:
Wer ist der Herr?
Sancheriw, und er sprach:
Wer unter allen Göttern der Völker, der ihr Land aus meiner Hand retten könnte?
Newuchadnezar,. und er sprach:
Ich steige auf der Wolken Höhen.
Chiram, dem König von Zor, und er sprach:
Einen Göttersitz bewohne ich inmitten des Meeres."
(Chulin 89a).

Der politische, wirtschaftliche und militärische Erfolg stieg all den erwähnten biblischen Herrschern in den Kopf und verführte sie zu maßloser Überheblichkeit. Dagegen zeichneten sich die Geistesfürsten jüdischer Geschichte stets durch innere und nicht äußere Größe aus. Innere Größe, welche in Bescheidenheit und Zurückhaltung ihren Ausdruck fand.

In einer Fülle von Aussprüchen findet sich diese Haltung unserer Weisen im Talmud widerspiegelt.

"Rabbi Esra, nach anderer Meinung Rabbi Elasar trug vor: Komm und sieh, wie verschieden die Handlungsweise des Heiligen, gepriesen sei Er, von der Handlungsweise eines Menschen aus Fleisch und Blut ist. Die Handlungsweise eines Menschen ist, dass der Hohe den Hohen beachtet, nicht aber beachtet der Hohe den Niedrigen; anders aber ist die Handlungsweise des Heiligen, gepriesen sei Er, Er ist hoch und beachtet den Niedrigen, denn es heisst (Tehilim 138, 6): 'Denn erhaben ist der Herr und sieht auf den Niedrigen'.
Rabbi Chisda, nach anderer Meinung Mar Ukwa sagte: Wenn einem Menschen Hochmut innewohnt, so spricht der Heilige, gepriesen sei Er: Ich und er können nicht zusammen auf der Welt wohnen. Es heisst (Tehilim 101, 5): "Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den vernichte Ich, wer stolzen Blickes und aufgeblasenen Sinnes ist, den mag Ich nicht'; und man lese nicht: den mag Ich nicht, sondern: mit dem mag Ich nicht" (Sota 5a).

Rabbiner Dr. D. Hoffmann gewinnt der Betonung des relativ kleinen Zahlenumfangs des jüdischen Volkes einen aktuellen Aspekt ab. Er verweist auf die dem oben erwähnten Zitat vorangehenden Sätze, in denen die Torah die Eheschließung mit Nichtjuden verbietet:

"Du sollst dich mit ihnen nicht verschwägern; deine Tochter sollst du nicht seinem Sohn geben, und seine Tochter sollst du nicht für deinen Sohn nehmen. Denn er würde deinen Sohn von Mir abtrünnig machen, und sie würden fremden Göttern dienen." (Dew. 7, 3-4).

Wohlgemerkt, hier ist nicht die Rede von einem heute jedermann freistehenden halachisch gültigen Übertritt zum Judentum. Auch heute wird manchmal, besonders in den USA, die folgende, von Rabbiner Dr. D. Hoffmann so dargestellte Auffassung vertreten:

"Diese Bemerkung (Vers 7) will dem Gedanken begegnen, dass es doch Gott wohlgefällig sein könnte, wenn Israel durch die Verbindung und Verschmelzung mit den Kenaanitern an Volkszahl wachse und so ihr Gott eine bedeutend größere Nation Sein Eigentum nennen könnte. Allein Gott hat sich nicht ein großes, sondern das geringste Volk erwählt."

Mischehen und die Forderung, auch einen jüdischen Vater allein für die Zugehörigkeit zum jüdischen Volk als ausreichend zu erklären, stärken nicht, sie schwächen das jüdische Volk und seine Torah. Seine Stärke ist nicht auf Quantität begründet, sondern auf der unbeirrbaren Treue zu Gott und zur Torah -- auf der Glaubenskraft, Gottes Wort tagtäglich durch Mizwot und Studium der Lehre zu realisieren, als einzelne, als Gemeinschaft und als Volk im eigenen Staat und Land, in Israel.

Aktuelle Betrachtungen zum Wochenabschnitt
und zu den jüdischen Feiertagen

3 MINUTEN EWIGKEIT (ersch. 1998)
ZEITLOS AKTUELL
(ersch. 2001)

von Dr. Zwi Braun

Die Bücher enthalten jeweils drei kurze Betrachtungen zu jedem Wochenabschnitt der Tora und zu den jüdischen Feiertagen.
Sie verstehen sich als Kommentare für den modernen Menschen, der aber eine Vielzahl von klassischen und neuzeitlichen rabbinischen Quellen einbezieht. Glossare und Literaturnachweise der benutzten Quellen ergänzen die Betrachtungen.

MORASCHA - sFr. 42.-...

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Der Schabbat beschützt und bewahrt die jüdische Familie in der zeitlichen, die Mesusah in der räumlichen Dimension!...

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Freiheit, Verlust derselben mit Gang ins Exil und darauffolgende Erlösung, diese dreifache Thematik durchzieht wie ein roter Faden die jüdische Geschichte...

Kein Grund sich zu schämen:
Weise Gesetze
Ziel der Satzungen und Rechte ist es, sie im Lande, in Erez Jisrael zu realisieren. Immer wieder betont dies Mosche, wenn er sich an die neue Generation wendet, die im Begriff ist, in die alt-neue Heimat einzuziehen...

Schm
'a Jisrael:
Das Jüdische Glaubensbekenntnis
"Höre Israel, der Ewige, ist unser Gott, der Ewige ist einzig." (Dew. 6, 4)...

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hagalil.com 26-07-07



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