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Zivilisten-Opfer:
Fehltreffer und Überheblichkeit
Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem
"Ein Fehlschuss ist rein technisch absolut undenkbar",
tönte General Meir Kalifi. Bei seiner zweiten Pressekonferenz beteuerte er
erneut die absolute Unschuld Israels an dem Tod der Rhali-Familie am Strand
von Gaza am Freitag vor zwei Wochen. "Technische Fehler und menschliches
Versagen sind nicht auszuschließen", erklärten israelische Militärs
kleinlaut, als am Mittwoch schon wieder unschuldige Zivilisten, ein Kind und
eine hochschwangere Frau, in ihrem Heim von einer Rakete getroffen wurden.
Das Ziel war ein Auto mit Schützen von Kasamraketen. Mindestens 37
Zivilisten, darunter palästinensische Frauen und Kinder, wurden im Laufe
einer Woche versehentlich und unbeabsichtigt von unfehlbaren israelischen
Waffen getroffen.
Verteidigungsminister Amir Peretz gab die banale Weisung aus, lieber eine
Chance zur gezielten Tötung zu verpassen, als unschuldige Zivilisten zu
treffen. Je heftiger die israelische Armee um ihren guten Ruf kämpft, desto
häufiger vollbringt sie einen Fehlschlag nach dem Anderen.
Im Krieg sind Fehler unvermeidbar. Jede Armee kann auch mal daneben
schießen, sogar die israelische. Unverzeihlich ist aber die Überheblichkeit
israelischer Politiker, wenn Premierminister Ehud Olmert seiner Armee
bestätigt, moralischer und sauberer zu sein als jedes andere Militär der
Welt. Oder wenn der populistische Gewerkschaftsführer Peretz jetzt als
Verteidigungsminister ganz offenbar mit "Propagandaoffensiven" und
fehlgeleiteten Raketen Bauchlandungen erleidet.
Israel darf auch weiterhin nicht - wie Selbstmordattentätern oder Schützen
der Kasamraketen - unterstellt werden, absichtlich Zivilisten treffen zu
wollen. Israel muss das Recht zugestanden werden, seine Bevölkerung zu
verteidigen. Dazu gehört auch das Recht, Kommandos der Kasamraketen zu
treffen, ehe ihre Raketen in einem israelischen Kindergarten explodieren.
Aber gerade angesichts der tragischen Fehler der letzten Tagen sollten die
israelischen Politiker ihre überhebliche Unfehlbarkeit überdenken und Wege
suchen, die von ihnen zurecht bekämpften Terroristen tunlichst an Orten zu
treffen, wo Zivilisten nicht Opfer computergesteuerter Waffensystemen
werden. Jeder PC-Besitzer weiß, dass die besten und teuersten Programme
mitunter abstürzen und falsch programmiert sein können. |
© Ulrich W. Sahm / haGalil.com
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Untersuchung:
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Hamas-Mann Samhadana:
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hagalil.com 22-06-2006 |
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