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Koscher leben...
 
 

Zur Erinnerung an Harry Foß und Leo Roth:
Die Erhabenheit der Stimme des Menschen

Kantorale Gesänge gehören im Judentum zu den wichtigen Ausdrucksformen der Frömmigkeit. Besonders in den osteuropäischen Gemeinden, wie sie vor ihrer Vernichtung existierten, waren sie das Herzstück des Gottesdienstes und der Vorbeter oder Kantor, auf hebräisch "Chasan", war das Herz der Gläubigen und bewegte ihre Herzen in und mit seinem Gesang.

Dieser Gesang basiert auf einer uralten Tradition vorgegebener Motive, die durch große Kantoren, Chorleiter und Dirigenten eine künstlerische Bearbeitung erfuhren. Mit dem Aufkommen der Schallplatte entstand hier ein kulturelles Angebot, das auch von Andersgläubigen geschätzt wird, besonders wenn es sich um Bearbeitungen handelt, die die alten Motive in den Klängen klassisch-romantischer Musik gerade noch erkennen lassen.

Dies gilt in hervorragender Weise für die Kompositionen von Sulzer, Lewandowski und anderen Zeitgenossen. Für das mit dieser Art von Musik nicht vertraute Ohr entsteht ein seltsamer Reiz aus der Mischung von "orientalischem" und vertrautem Erbe. In der Stimme des großen Kantors Leo Roth verschmelzen diese beiden Richtungen zu einer unnachahmlichen Einheit. Religiöse Hingabe (hebr. Kawanah oder Kawune auf jiddisch), wie sie der kantoralen Tradition entspricht, durchbricht immer wieder die Grenzen klassischer Formenstrenge, zu der sie den Bezug indessen nie verliert. Dasselbe gilt für die Begleitung an der Orgel: Das einfühlsame Spiel von Harry Foß gibt der Stimme des Kantors Raum für alle ihre Ausdrucksmöglichkeiten und führt sie mit feinem Gespür für die Übergänge zurück in die Gesetzmäßigkeit der jeweiligen musikalischen Bearbeitung.

Diese beiden Interpreten haben in langer Zusammenarbeit ein in seiner Art vollkommenes Werk geschaffen und wir sind dankbar dafür, dass wir dieses mit Ihnen teilen dürfen. Leo Roth war stets allem Neuen gegenüber aufgeschlossen und gehörte schon sehr früh zu den begeisterten Lesern von haGalil.

Als Beispiel hier das Kaddisch (als mp3-Datei) aus der Musaf-Liturgie zu Neujahr und Jom Kipur (nach Sulzer).
Gesang Leo Roth (re.), Instrumental Harry Foß (li.).

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Biographisches: Leo Roth / Harry Foß
Texte und Hintergrund: KaDiSh / KaDiSh (kurz) / Jüdische Gebete

Das Prinzip des Dialogs:
Das gesungene Gebet in der Synagoge
Will man vom Synagogengesang sprechen, so muss man sich erst einmal mit dem religiösen Ritual der Juden auseinandersetzen. Dieses hat seine ersten Anfänge bereits zu Zeiten da von Moses, der Grundstein zum kollektiven Gottesdienst gelegt wurde...

Jüdisches Gebet:
Von der Bedeutung der Liturgie

Was ist Liturgie? Es ist das Material, aus dem eine religiöse Handlung, ein Gottesdienst besteht. Wie die Liturgie gebraucht wird – wer den Gottesdienst leiten darf, wo er dann steht, wo und wie eine Prozession durchgeführt wird usw., ist eine Frage des Rituals. Aber der Kontext – die Worte und die Melodien und die Reihenfolge, nach der Gebete und Hymnen und Gedichte und Texte verlesen und gesungen werden – das ist Liturgie. Und mich als Rabbiner fasziniert Liturgie...

Synagogale Musik:
I
n jedem Gesang und in jedem Lied...
Das Kaddisch können wir so verstehen, dass der Name des Heiligen, gelobt sei er, erhaben und erhoben sei, in jedem Gesang und in jedem Lied, durch jedes Lob und jeden Trost, durch jedes Gebet und alle Worte, die jemals in dieser Welt gesagt oder gedacht, gesungen oder gerufen werden...



Fragen an die Rebbezin...
Jüdische Weisheit
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