Im Verfahren gegen den
mutmaßlichen NS-Verbrecher Anton Malloth verfolgt die
Staatsanwaltschaft neue Spuren in Tschechien und Österreich.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München bestätigte, dass die
Rechtshilfegesuche bereits gestellt seien. Bis zu den ersten Befragungen können
allerdings noch Monate vergehen.
Malloth wird im neuen Verfahren vorgeworfen, 1943 einen jüdischen Zwangsarbeiter
im böhmischen Konzentrationslager Theresienstadt erschossen zu haben. Die
tschechischen Behörden machen ihn für weitere Morde verantwortlich.
Der heute 88-jährige ehemalige SS-Mann sitz seit 25 Mai in Untersuchungshaft,
das Verfahren lief erst im letzten Oktober an. Ein Augenzeuge hatte sich an die
tschechischen Behörden gewandt. Diese Aussagen führten nun die Münchner
Staatsanwälte auf neue Spuren in Tschechien und Österreich.
Malloth war in der früheren Tschechoslowakei bereits 1948 wegen Mordes zum Tode
verurteilt worden. Seitdem hatten mehrere deutsche Behörden Ermittlungen
angestrengt, sie aber immer wieder wegen Beweismangels eingestellt. Die
tschechischen Behörden werfen Malloth weiter vor,
als Wachmann für die Ermordung mehrerer vor allem
jüdischer Häftlinge im Gestapo-Gefängnis "Kleine Festung Theresienstadt"
verantwortlich zu sein.
haGalil onLine
29-08-2000
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