POLEN
Von Chaim Frank
Erste größere Feindseligkeiten gegen Juden wurden von Seiten des katholischen
Klerus initiiert und richteten sich gegen den Juden von den polnischen Herzögen
gewährte Privilegien. 1267 beschloss das Konzil von Wroclaw (Breslau) für die
Juden gesonderte, von den Christen getrennte Wohnviertel zu schaffen. Es zwang
die Juden, besondere Kennzeichen, ähnlich den in westlichen Ländern, zu tragen.
Der weitreichende Handel der Juden und ihre Prosperität rief bei den
einheimischen Händlern, bei Kleinadel und dem deutsch-christlichen Bürgertum
Neid und Zorn hervor. 1423 verbot das Statut von Warka den Juden, auf
Schuldbriefe und Hypotheken Kredit zu gewähren und beschränkte ihre Geschäfte
ausschließlich auf Beleihen von beweglichem Besitz. 1495 wurden die Juden aus
der Krakauer Innenstadt verbannt, man verwies sie in die Judenstadt Kazimierz.
Im 16.Jahrhundert, als der jüdische Anteil im Königreich Polen ungefähr 5% der
Gesamtbevölkerung betrug, erwirkten mehrere Städte das sogenannte 'Privilegia de
non tolerandis Judäis', das den Juden teilweise oder gänzlich den Aufenthalt in
der Stadt verbat. Während der Kosakenkriege kam es 1637 unter Pavliuk, 1648-50
unter Bogdan Chmjelnicki zu blutigen Pogromen, sowie zu unsinnigen Gemetzeln an
Juden. (vgl. à Ukraine)
Während der Kriege gegen die Ukraine, Russland, Schweden, die Türkei und die
Tataren zwischen 1648 bis 1717 wurden über 700 Gemeinden vernichtet, es kam zu
einem politischen, wirtschaftlichen und geistigen Niedergang des polnischen
Judentums. Die Verluste an jüdischer Bevölkerung während dieser Kriegsjahre
betrug weit über 200.000 Menschen; die Abwanderung aber des gelehrten Judentums
ins westliche Europa führte zur kulturellen Verödung.
In den Jahren zwischen 1734 bis 1750 kam es wieder zu größeren Ausschreitungen
und antijüdischen Tumulten, wie in Krakau, Posen, Lwow, Wilna, Brest-Litowsk.
Meist standen sie unter religiösen Losungen wie dem Ritualmordvorwurf, der
allgemein bei Juden gefürchtet waren. 1768 schwappte der ukrainische
Bauernaufstand begleitet von religiöser Hysterie in die Nachbarländer über:
mehrere tausend Adlige und Zehntausende Juden kamen ums Leben. In den preußisch
und österreichisch geteilten Gebieten verhinderten spezielle Judendekrete die
Entwicklung jüdischen Lebens. Erst ab 1867/8 änderte sich dieses mit der
rechtlichen Gleichstellung.
Von Ende des 19.Jahrhunderts sich entwickelnden nationalistischen Ideologien in
Europa blieb auch Polen nicht unberührt und wurde hier repräsentiert von Roman
Dmowski (1864-1939) mit seiner 'Nationaldemokratie' (endecja). Seine Ideen
fanden Im polnischen Kleinbürgertum Nährboden und fusionierten vor allem in den
Städten mit antijudaistischen Stimmungen. Antisemitische Schmierereien tauchten
auf, jüdische Geschäfte wurden boykottiert und es kam zu Übergriffen. Diese
Ereignisse bewegten viele polnische Juden zur Emigration in westliche Länder,
vor allem in die Vereinigten Staaten.
Das ab 1918 von Pilsudski regierte Polen gewährte den Juden zwar volle
Gleichberechtigung, dies aber eher auf dem Papier, denn der
Regierungsantisemitismus wie der in der Bevölkerung waren ungebrochen resistent.
In den Jahren 1918 und 1919, dem ersten Jahr der zweiten polnischen Republik kam
es zu circa 130 antijüdischen Ausschreitungen, u.a. zu dem Pogrom von Lvov, das
weit über einhundert Todesopfer forderte. Weitere Massenauswanderung waren die
Folge, allerdings fehlten den meisten, die von einem Leben ohne Verfolgung
träumten, die finanziellen Ressourcen. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten über 3
Millionen Juden in Polen.
1939 marschierten die nationalsozialistischen Truppen in Polen ein. Der von den
Deutschen durchgeführte Massenmord an den europäischen und sowjetischen Juden
fand größtenteils auf polnischem Territorium statt, die großen Vernichtungslager
wie Auschwitz, Treblinka und Sobibor lagen in Polen.
In der polnischen Bevölkerung mischte sich stets der religiöse Antisemitismus
mit dem Antikommunismus, der in enger Verbindung zur polnisch-russischen
Geschichte stand: war das unterdrückende Regime früher das zaristische, später
das stalinistische, so wurde die Schuld an der feudalistischen wie
kommunistischen Herrschaft den Juden zugeschrieben, die überdies auch den
Christensohn "ermordetet" hatten. Dieses stereotype Judenbild hat bis heute -
ungebrochen aller Geschehnisse - bis heute seine Gültigkeit in Polen und wurde
im Verlauf der Nachkriegsjahre weiter manifestiert. In ihrer
judäo-kommunistischen Phobie betrachten sich die meisten Polen als "Opfer" eines
anti-polnischen Komplottes und sehnen sich in jene Zeit der Großpolnischen Ära
zurück, wo die polnische Grenze noch weit bis in die heutige Ukraine
hineinreichte.
In den 50er Jahre initiierte die Polnische Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP)
eine Säuberungskampagne, die sich ausschließlich gegen Menschen jüdischer
Herkunft richtete, und wer kein Jude war, wurde unter dem Begriff "Kosmopolit"
kurzer hand dazu erklärt - sich mit zionistischem Gedankengut einer
"antisozialistischen" Haltung schuldig gemacht haben.
Eine weitere groß angelegte antisemitische Kampagne setzte etwa 1967 ein und
mündete in die Unterdrückung der Studentenproteste von 1968: eine Partei der
"Zionisten" wurde als Drahtzieher identifiziert, die vom Ausland die
Konterrevolutionäre finanzierten, um die polnische Jugend den westlichen
Imperialisten in die Arme treiben. Die polnischen Parteiführer formulierten
weiter, dass Agenten des "Weltjudentums" mit den "Revisionisten" in Deutschland
zusammenarbeiteten und angeblich eine gegen Polen gerichtete "Achse Bonn-Tel
Aviv" bildeten.
Tausende jüdische Menschen verließen auf Grund von und aus Angst vor
antisemitischen Repressalien das Land. Viele hatten nicht nur ihre Stellungen
verloren, sondern mit ihrer Ausreise als "Agenti zionisty" gleichzeitig die
polnische Staatsbürgerschaft und wurden staatenlos.
Der Fall Jankowski
Das Antisemitismus, gepaart mit dem verklärten klerikal-katholischen
Nationalismus kommt - eigentlich wie überall - auch hier in Polen völlig ohne
Juden aus,. Und darum findet man den polnischen Antisemitismus eben nicht am
Rande sondern just in der Mitte der Gesellschaft. Dies bewies nicht selten
beispielsweise der weithin bekannte Danziger Kaplan Jankowski, der seinerzeit
eine bedeutende Rolle in der Solidarnosc-Bewegung spielte und der unermüdlich
mit antisemitischen Äußerungen auftrat, ungeachtet dessen, dass er etliche Male
selbst von der polnischen Kirchenbehörde abgemahnt wurde.
Während seiner Wahlkampfveranstaltung 1990 sah sich Lech Walesa veranlasst,
klarstellen zu müssen, dass er nicht wegen seines (eher vorübergehenden)
"Eintretens für die Juden" verdächtigt werden wolle, selber einer zu sein, und
sagte: "Ich kann beweisen, dass alle meine Vorfahren Polen waren. Ich bin rein,
ich bin Pole." Ein Jahr später, nachdem nun Walesa längst Präsident in Polen
war, fragte sich die Süddeutsche Zeitung in einem Artikel (vom 18. 5. 1991):
"Ist der polnische Präsident ein Antisemit?" Dieser hatte im Zusammenhang mit
dem Streit um den Klosterbau auf dem Boden des ehemaligen Vernichtungslagers
Auschwitz die gleiche Meinung vertreten wie der Primas der katholischen Kirche,
Kardinal Jozef Glemp, als dieser vom "jüdischen Hochmut" sprach, "die die
Gefühle des polnischen Volkes verletzt" hätten. Der polnische Papst, Johannes
Paul II. setzte noch eins drauf, als er seine Heimat besuchte - sehr zum Ärger
der jüdischen Vertreter Polens - , indem er in seiner Ansprache "Parallelen
zwischen dem Holocaust und der Abreibung" gezogen hatte.
Das spätere Bedauern von Lech Walesa über
seine antisemitischen Äußerungen wirkten eher fahl und nichtssagend, vor allem
als die antisemitischen Aktionen in seinem Lande immer häufiger und heftiger
auftraten.
Einer Studie zufolge, die 1991 in einer polnischen Zeitung veröffentlicht wurde,
kam heraus, dass "jeder vierte Pole den Einfluss der Juden in seinem Lande für
zu groß hält". Im August 1991 wurde - wie schon mehrfach früher - der jüdische
Friedhof in Warschau von "Unbekannten" verwüstet, etliche Grabsteine wurden
umgestoßen, mit obszönen Sprüchen beschmiert, andere wurden gestohlen oder man
fand sie zertrümmert auf einem anderen Ort wieder. Im April 1992 wurden 40
Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof in Wroclaw geschändet. Ende Januar 1993
wurde die Gedenktafel an die jüdischen Opfer der Stadt Lomza, die sich am
Eingang zum ehemaligen Ghetto befand, beschmiert.
1995 machte der Geistliche und ehemaligen Beichtvater Lech Walesas, Henryk
Jankowski, in Danzig mit antijüdischen Sprüchen wieder einmal auf sich
aufmerksam. In seiner Predigt am 11. Juni forderte er, dass die
Regierungsmitglieder klar sagen sollten, ob "sie aus Moskau oder Israel" kämen.
Und "Polen, erwacht!" rief er seinen Schäfchen zu, zwischen denen übrigens auch
der polnische Präsident Walesa saß. Erst nach heftigem Druck aus dem Ausland
nahm Lech Walesa Stellung zu diesen Äußerungen, in dem er behauptete, er habe
diesen Satz nicht gehört, da in der Kirche eine schlechte Akustik herrschte.
In einem späteren Interview meinte Jankowski unter anderem, dass der Davidstern
als "Symbol der Unterdrückung nicht nur im Hakenkreuz, sondern auch in Hammer
und Sichel enthalten" sei. Der Danziger Pfarrer Jankowski sah sich keineswegs
veranlasst, sich auch nur im geringsten von seinen Äußerungen zu distanzieren.
Im Gegenteil, er meinte lediglich, dass es wohl gestattet sein müsse, "die
Wahrheit zu sagen". Was Jankowski unter "Wahrheit" versteht, dass klingt so:
"Die teuflische Habsucht der Juden, der Bankiers und Finanziers, ist schuld am
Kommunismus. Dieselbe teuflische Habsucht wie auch andere Aktionen der Juden
führten zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, dem größten Verbrechen in der
Geschichte der Menschheit." Als der Reporter des Nachrichtenmagazins Wprost
vorsichtig nachfragte, ob der Geistliche da nicht etwa was verwechselt haben
könne, zumal die Opfer des Holocaust sich nicht selbst umbrachten, gab ihm
Jankowski zu verstehen: "Nein, es seien diejenigen Juden schuld, die Geld gehabt
hätten und noch mehr Geld verdienen wollten." Zu dieser These liefere ihm ein
Liederbuch der Russischen Revolution den Beweis, dass nämlich der Davidstern im
Symbol von Hammer und Sichel enthalten sei und dass der Sowjetstern eigentlich
aus dem Davidstern hervorgegangen sei "
Die vom Vorsitzenden der polnischen Bischofskonferenz, Tadeusz Pieronek,
angedrohten Sanktionen ließen den Pfarrer ungerührt, obschon der Erzbischof von
Danzig, Tadeusz Goclowski, nach Kanonischem Recht Jankowski seines Amtes
entheben könnte - wenn er wollte. Erst im November 1997 wurde er suspendiert.
1996, im Zusammenhang mit der Gedenkfeier an das Pogrom von 1946 in Kielce,
flackerten erneut antisemitische Stimmungen in der polnischen Bevölkerung auf.
Es war zwar erfreulich, dass erstmals ein polnischer Ministerpräsident,
Wlodzimierz Cimoszewicz, an der Gedenkveranstaltung teilnahm und sich für die
früheren antijüdischen Ausschreitungen in Polen entschuldigte, doch genau dieses
löste Unmut aus: Viel zu frisch war nämlich auch noch die Diskussion um
Auschwitz, wo man in unmittelbarer Nähe ein Einkaufszentrum errichten wollte und
wo die polnische Kirche auf dem Gelände des ehemaligen Vernichtungslagers
Birkenau ihre christlichen Symbole aufstellen ließ. Die Aufstellung der Kreuze
sahen fast alle Juden in der Welt als ein Affront eben eine Lästerung, zumal
zwischen 1941 bis 1945 in den Gaskammern von Birkenau mehr Juden ihr leben
ließen als irgend eine andere ebenfalls verfolgte Bevölkerungsgruppe.
Im August 1998 spitze sich dann der Streit um die Kreuze vor der Mauer der
Gedenkstätte des früheren KZ Auschwitz-Birkenau zu. Die nationalistische
polnische "Vereinigung der Kriegsopfer", unter der Führung des Antisemiten und
ehemaligen (1995) Präsidentschaftskandidaten, Leszek Bubel, wollte - wie er in
einem Interview ankündigte - die Kreuze notfalls mit Gewalt verteidigen. Es
würde eine eigens dafür bestimmte unbewaffnete "Nationalgarde" gegründet, die
diese Kreuze schützen soll. Einige besonnen Bürger von Auschwitz erstatteten
unterdessen Anzeige wegen Volksverhetzung gegen die "Verteidiger des Kreuzes",
denn sie hätten in Flugblättern Deutsche und Juden als "teuflisch-heidnische
Kräfte" bezeichnet, die angeblich das "polnische Volk ausrotten" wolle.
Rechtsextremisten - Propaganda und Angriffe
Mit solchen "Lappalien" gaben sich die polnischen Rechtsextremen gegen Ende der
90er Jahre nicht mehr ab. Für sie galt vielmehr die Devise: für ein judenfreies
Großpolen zu marschieren. Und so gehören bis heute Demonstrationen und
Straftaten der Rechtsradikalen zum täglichen Bild in polnischen Städten.
Am Rande der Veranstaltungen zum 80. Jahrestag der Unabhängigkeit Polens brannte
(nicht zum ersten Mal) eine europäische Flagge, entzündet von Rechtsradikalen,
die davor in Nazimanier ihre Hacken zusammen schlugen und dabei lauthals
gröhlten: "Wir brechen der Union die Knochen! Polen den Polen! Solidarnosc -
Hund Brüssels!"
Die Demonstration der polnischen Faschisten war ordnungsgemäß angemeldet und
galt daher als "normale Veranstaltung" zur Unabhängigkeits-Feier. Es wurden
feurige Reden geschwungen und mit dramatischen Stimmen wurden "Appelle an das
Volk" gerichtet, wie etwa diese: "Nein zur Nato! Nein zur EU! Keine Teilung
Polens!"
Am Denkmal des Unbekannten Soldaten lagen die Kränze der Rechtsradikalen
einhellig neben denen der Regierungsbeauftragten und dem des polnischen
Staatspräsidenten Aleksander Kwasniewski.
Wortwörtlich "tatenlos" sah die Polizei dem Treiben in Rzeszów zu, wo rund 200
Skinheads mit erhobenem Arm wie zum Führergruß an der offiziellen Feierlichkeit
teilnahmen und unentwegt "Großpolen!", "Katholiken Polen!" und "Zyd na Israelu!"
skandierten. Nach Berichten von Augenzeugen schritten der Bürgermeister, der
Stadtrat und andere höhere Bürger der Stadt bei der Unabhängigkeits-Feier sogar
hinter den Jungfaschisten einher.
In Krakau kam es zu Prügeleien zwischen den Anhänger der Republikanischen Liga,
den radikalen Antikommunisten und der Polizei, die nämlich die Delegation der
Sozialdemokraten schützen wollte. Solche Vorfälle werden in breiteren Rahmen
kaum noch von den örtlichen Medien wahrgenommen. Und es wird auch nur noch am
Rande Notiz genommen, wenn beispielsweise bei Gedenkveranstaltungen, wie 1999 an
das November-Pogrome, in verschiedenen polnischen Städten kleinere bis mittlere
Mobhorden herumliefen und brüllten: "Juden raus!" oder "Hitler, komm zurück,
hier gibt's noch Juden!"
Die Gesellschaft "Nigdy Wiecej" (Niemals wieder) versuchte am 9. November einen
Appell mit dem Titel "Schluss mit der Straffreiheit für Faschisten!" zu
veröffentlichen, doch war das Interesse in der breiteren Öffentlichkeit mehr als
gering.
Auch wenn so mancher Antifaschist in Polen westlichen Beobachtern erklärt, dass
die Organisationen wie die Nationale Wiedergeburt Polens oder die Allpolnische
Jugend nur "Randgruppen in der polnischen Gesellschaft" darstellen, von denen
der "normale Pole" eigentlich nichts wissen will, so beweisen die fast
tagtäglichen Vorkommnisse jedoch andere Tatsachen. Es gibt in Polen Gesetze (die
Artikel 256 und 257 des Strafgesetzbuchs), in denen Völkerverhetzung und
Verherrlichung des Faschismus, sowie jede Form der Diskriminierung verboten und
unter Strafe gestellt wird. Aber wer wendet sie schon an?
Es nicht schwer sich mit faschistischen Schriften und Bücher einzudecken. Das
gilt für Hitlers >Mein Kampf
Zwischen Frühjahr und Herbst 1999 häufte sich die antisemitische Agitation,
nachdem in Warschau das Mahnmahl für die Juden-Deportationen geschändet, die
Wände der Gedenkstätte mit frivolen antisemitischen Sprüchen besprüht worden
waren, wie es aus der Zeitung >Gazeta Wyborcza
Der jüdische Friedhof in Krakau, der seit seiner Gründung 1799 zu den
bedeutendsten in Osteuropa zählt, wurde innerhalb von drei Monaten gleich
zweimal geschändet, 57 Grabsteine wurden unwiederbringlich zerstört. Auch der
jüdische Friedhof in Tarnow, dessen älteste Steine aus dem 16. Jahrhundert
stammen, wurde Ende August 1999 Opfer der antisemitischen Zerstörungswut.
In Frühjahr 2001 gedachte man in Polen einer Tatsache, an der breitere Teile der
Gesellschaft Anteil nahmen und an der sich auch der größte Teil der polnischen
Presse beteiligte. Es ging um das Gedenken in Jedwabne, wo 1941 über Tausend
Juden von ihren "polnischen Nachbarn" ermordet wurden.
Die konservative Tageszeitung >RzeczpospolitaWprost
Und Städtchen wie Jedwabne, mit ähnlich gesinnten Bürgern, die gab es etliche im
Polen zwischen 1939 und 1945 ... nur ist diese Geschichte noch nicht bearbeitet
- dafür aber um so kräftiger verdrängt worden ...
hagalil.com
20-04-2002
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