Der Abzug aus dem Libanon war richtig und gerechtfertigt, doch er
wurde mit Verspätung (Barak 2000) und in einer Lage durchgeführt, in der es
für die Hizbollah ein Leichtes war, sich zu rühmen, dass sie uns aus dem
Libanon vertrieben hätte.
In dieser Lage war es von Anfang an klar, dass es irgend wann zu einer
Konfrontation kommen würde, in der wir die Abschreckung wieder in unsere
Hände zurückbringen müssen. Vielleicht hätten wir diese Explosion schon nach
der Entführung der Soldaten von Har-Dov herbeiführen sollen. Doch de facto
ist es nicht passiert und Nasrallah begann an die Figur zu glauben, die er
erfunden hatte.
In der letzten Aktion hat er einen Schritt zu weit gewettet. Heute gibt es
im Land einen weiten Konsensus, sowohl in der Öffentlichkeit, als auch in
der Politik, dass man dieses Mal sehr klare Ziele setzen muss: Nicht nur die
Freilassung der entführten Soldaten, sondern die Entwaffnung der Hizbollah
und ihre Vertreibung in den Norden, aus dem Südlibanon heraus.
Nasrallah hat darauf gespielt, dass er uns einschüchtern wird, in dem er
droht, Raketen auf die Region von Haifa zu schießen. Diese Bedrohung ist
untolerierbar, und kein Land kann im Schatten einer solchen Bedrohung leben.
Er hat geglaubt, dass seine Aussagen zum Thema Raketen über Haifa uns
abschrecken werden, und das ist nicht passiert. Die Raketen sind ein Zeichen
und eine Aussage - ich habe die Mittel und ich werde sie einsetzen.
Nasrallah möchte ZaHaL (IDF) davon abhalten, ihre Macht einzusetzen, indem
er im Fernsehen Drohungen ausspricht. Ich hoffe, dass die Regierung dieses
Mal konsequent ist, und nicht zurück schrecken wird. Die Einstellung der
Aktion ohne die Räumung der Hizbollah, zumindest aus dem Süden des Libanon,
wäre wie ein unerreichtes Ziel, besser gesagt, ein verpasstes Ziel.
Dennoch müssen die Einwohner von Haifa und dem Norden sich bewusst sein,
dass wir in eine Phase eintreten, die einige Wochen andauern kann, in der
Zurückhaltung und Geduld erforderlich sind, doch für die zukünftige
Sicherheit der Einwohner des Nordens, muss man eine klare Entscheidung
erreichen, damit alle Seiten verstehen, das wir in dieser Konfrontation die
Oberhand behalten haben.
Eskalation im Nahen Osten:
Was bedeutet das für die Menschen in der Region? Das Magazin "Orange"
(bayern2) fragt nach bei Andrea Livnat in Tel Aviv. Sie betreibt das
größte deutschsprachige Internetportal für jüdisches Leben in
Europa: Sa. 9:00h,
br-online.de.
Als Aufzeichnung: [mp3-anhören].
Insgesamt wurden seit Beginn der Eskalation vor wenigen Tagen knapp
800 Katjuscha Raketen auf Israel abgefeuert. Mittlerweile wurden
auch die Bewohner Tel Avivs und Gush Dan zu erhöhten
Vorsichtsmaßnahmen aufgerufen, um sich für einen möglichen Angriff
zu wappnen. Das CheZ-Verteidigungssystem soll installiert werden.
Kaltblütiges Genie:
Die Stunde der Wahrheit Nasrallahs
Viele Jahre lang galt Nasrallah als strategisches Genie und
charismatischer Führer, der für seine Kaltblütigkeit bekannt ist.
Aber es scheint, als sei von diesem Nasrallah nicht mehr viel
übrig...
Blut, Schweiß und Tränen:
Nasrallah schwitzt
"Ihr wisst genau, was zu tun ist, um diese Bedrohung, die über
Israels Köpfen schwebt, zu entfernen", sagte Premier Ehud Olmert zu
den Mitgliedern des Generalstabs...
Haifa unter Beschuss:
Eine
Großstadt im Raketenhagel
Es war genau 9:45 Uhr. Der arabische
Fernsehsender Al Dschesira hatte rein zufällig seinen Reporter auf
ein Dach bei Haifa aufgestellt. Plötzlich überschlugen sich die
Ereignisse. Sirenen heulten auf. Hinter dem Reporter stiegen
Rauchwolken auf. Sekunden später waren Explosionen zu hören...
Kurz es geht um Judenmord:
Krieg und Frieden im Nahen Osten
Es herrscht Krieg. Ein Krieg, den niemand erwartet
hat. Noch vor ein paar Tagen sprach ich in Tel Aviv mit einer
Freundin über die allgemeine Lage und wir waren uns einig, dass sich
das Leben in Israel entspannt habe, die Menschen viel weniger Angst
hätten als noch vor zwei Jahren. So ist der Nahe Osten, nur vier
Tage später schlugen die ersten von bislang 800 Katjuscha Raketen im
Norden des Landes ein...
http://www.hagalil.com/schweiz/israelit/barak.htm