Golfkrieg
In den durch die Besetzung Kuwaits durch irakische Truppen (August
1990 bis Februar 1991) ausgelösten zweiten Golfkrieg ließ sich
Israel nicht hineinziehen. Diese Haltung verriet politisches Augenmaß. Die
Zurückhaltung der israelischen Regierung unter dem damaligen
Ministerpräsidenten Jitzchak Schamir hing damit zusammen, daß das Bündnis
westlicher Staaten mit arabischen Streitkräften (Syrien, Ägypten,
Saudi-Arabien) gegen Saddam Hussein nicht gefährdet werden sollte. Außerdem
übten die Vereinigten Staaten entsprechenden Druck auf Israel aus.
Die im Verlauf des Krieges vom Irak aus abgeschossenen
Scud-Raketen auf Israel, besonders auf Tel Aviv und Umgebung, lösten trotz
ihrer geringen militärischen Auswirkung bei vielen Menschen in Israel – vor
allem bei Überlebenden des Holocaust – traumatische Erinnerungen aus, da
Saddam Hussein vorher bereits mehrfach Israel mit Giftgasangriffen gedroht
hatte. Zu diesem psychischen Schock kam, daß zum erstenmal bei einer
kriegerischen Auseinandersetzung sich die Front mitten in Israel befand.
Auch wenn die Scud-Raketen nicht mit Giftgas bestückt waren, kam es zu einer
erheblichen Verstimmung in Israel über Deutschland, da deutsche Firmen an
der Aufrüstung des Irak und an der Giftgasentwicklung massgeblich beteiligt
gewesen waren. Bundesaußenminister HansDietrich Genscher sah sich deshalb
noch während des Krieges zu einem Besuch Israels veranlaßt, und
Bundeskanzler Helmut Kohl gab vor dem Bundestag am 30.Januar 1991 eine
Solidaritätserklärung für Israel ab.
Die Kriege Israels:
Milhamoth Jisrael
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