Die Kriege Israels: Milhamoth
Jisrael
Sechs-Tage-Krieg 1967
(Schescheth haJamim)
Juden
in Deutschland 1967 (RA)
Wav-File Gamal
Abdel Nasr
Standorte der arabischen
Streitkraefte im Mai 1967
Am 5. Juni 1967 führte Israel einen Präventivschlag
gegen Ägypten durch. Israels Versuche, noch am selben Tag König Hussein zu
überzeugen, sich nicht dem Krieg anzuschließen, scheiterten. Erst am fünften
Tag griff Israel das syrische Militär auf den Golanhöhen an.
Im sogenannten SechsTageKrieg besetzten israelische Truppen die ganze
Sinaihalbinsel, den Gazastreifen, das Westjordanland, Ost-Jerusalem und die
syrischen Golanhöhen. Die Folgen dieses Krieges veränderten die
geopolitische Landschaft des Nahen Ostens schlagartig.
Die
Jahre nach der Staatsgründung hatten Israel in einer geographisch sehr
verwundbaren Lage gesehen. Das änderte sich erst durch die Eroberungen im
SechsTageKrieg. Denn dieser dritte Nahost-Krieg brachte für Israel jene
strategische Tiefe des Raumes, die das Risiko eines bewaffneten Angriffs
seiner feindlichen arabischen Nachbarn erheblich verringerte.
Der Sechs-Tage-Krieg verschärfte jedoch das Palästinenser-Problem für
Israel. Denn Hunderttausende Palästinenser kamen im Westjordanland, in
Jerusalem und im Gazastreifen nun unter israelische Besatzung und
Militärverwaltung. Das Palästinenserproblem, wie es uns heute begegnet, war
entstanden, und seither entwickelte sich die Frage nach einer Lösung dieses
Komplexes immer mehr zur eigentlichen Nahostproblematik.
Die größte diplomatische Herausforderung für Israel war nach dem durch die
UN vermittelten Waffenstillstand die Umsetzung militärischer Erfolge und
Landgewinne in einen dauerhaften Frieden auf der Basis der
UN-Sicherheitsresolution 242. Diese Entschließung forderte unter anderem das
Recht aller Staaten der Region, "innerhalb sicherer und
anerkannter Grenzen in Frieden und Freiheit von Drohung und Gewalt zu
leben". Israel akzeptierte die Resolution zwar, bestand jedoch aus
Sicherheitsgründen auf Grenzkorrekturen. Dagegen stand die schroffe
Ablehnung durch die Gipfelkonferenz der arabischen Staaten im August 1967 in
der sudanesischen Hauptstadt Khartum. Dort wurde die künftige Politik
gegenüber Israel formuliert: "Kein Frieden mit Israel, keine Verhandlungen
mit Israel, keine Anerkennung Israels."
Vom Sinai-Feldzug bis zum Juni 1967:
Arabisch-Israelische Beziehungen von 1956 - 1967
Während des Jahrzehnts nach dem Sinaifeldzug gab es keinen
nennenswerten Auseinandersetzungen zwischen Israel und den Arabern, die
Spannungen wurden jedoch nicht geringer...
Die Kriege Israels:
Standorte der arabischen
Streitkräfte im Mai 1967
Schon im Frühjahr 1966 war es offensichtlich, dass Israels
Nachbarstaaten ihre anti-israelischen Aktivitäten verstärkten. Immer mehr
israelische Zivilisten wurden an der syrischen und jordanischen Grenze
getötet. Die Syrer bombardierten von den Golanhöhen aus rücksichtslos
israelische Siedlungen...
Der Sechs Tage Krieg:
5. Juni 1967 bis 10. Juni 1967
Am Morgen des 5. Juni zerstörte Israel in einem weniger als drei Stunden
dauernden Präventivschlag die Luftwaffen der arabischen Staaten und
marschierte in die Halbinsel Sinai ein...
Zermürbungskrieg
Diesen Worten folgten schon bald Taten. Im September 1968
begann Ägypten einen Zermürbungskrieg am
Suezkanal gegen die dort stationierten israelischen Truppen.
Sporadische Militäraktionen eskalierten nach und nach zu heftigen Gefechten
mit hohen Verlusten auf beiden Seiten. Im August 1970 endete die
Konfrontation, als Israel und Ägypten einem erneuten Waffenstillstand am
Suezkanal zustimmten, den der US-Außenminister William Rogers vermittelte.
Krieg in Jordanien
Im September 1970 stieg die Spannung im Nahen Osten mit
der Entführung von fünf internationalen Passagierflugzeugen durch zur PLO
gehörende Terroristengruppen. Ein amerikanischer JumboJet wurde auf dem
Flughafen von Kairo ohne Passagiere in die Luft gesprengt; vier weitere
Flugzeuge wurden in Jordanien zur Landung gezwungen und zerstört. Nachdem
Fatah-Einheiten der PLO schon über zwei Jahre die jordanischen Dörfer im
Jordantal beherrschten, von wo sie fast jeden Tag Israel angriffen,
bedeuteten diese Entführungsaktionen der PLO eine zusätzliche
Herausforderung der Autorität des Königs Hussein. Auf seinen Befehl kämpfte
das jordanische Militär in den folgenden Tagen erbarmungslos die
Fatah-Einheiten im ganzen Land nieder. Über hundert Fatahkämpfer zogen es
vor, über den seichten Jordanfluß zu fliehen und sich dem israelischen
Militär zu ergeben.
Ein Versuch Syriens, Arafat zu Hilfe zu kommen, scheiterte in einer
Panzerschlacht bei Ramla im Norden Jordaniens. Eine von Nasser einberufene
Versöhnungskonferenz der Arabischen Liga in Kairo beschloß, daß Arafat mit
seinen mehreren tausend Anhängern Jordanien verlassen mußte und sich im
Libanon niederlassen sollte. Während der Konferenz erlag Nasser einem
Herzanfall, und zur allgemeinen Überraschung wurde der wenig bekannte Anwar
al Sadat sein Nachfolger. Israel war nicht sicher, ob Sadat den erneuten
Waffenstillstand am Suezkanal respektieren würde, der für drei Monate
vereinbart worden war. Um die Suezkanalfront auf die Dauer zu sichern,
schlug der damalige Verteidigungsminister Mosche Dayan vor, daß Israel sich
zu einem einseitigen Rückzug auf 10 bis 15 km vor der befestigten
BarLevLinie am Suezkanal bereit erklären sollte. Als Gegenleistung sollte
Ägypten den Suezkanal von Schiffswracks räumen und erneut für die
internationale Schiffahrt öffnen. Gleichzeitig sollten auch die im
Zermürbungskrieg zerstörten Städte Port Said, Ismailiya und Suez wieder
aufgebaut werden. Washington vermittelte diesen informellen Vorschlag
Dayans, der nicht die volle Zustimmung des Kabinetts der Ministerpräsidentin
Golda Meir hatte. Nachdem Präsident Sadat im Februar 1971 dieselbe Idee im
Parlament in Kairo als einen ägyptischen Vorschlag bekannt machte,
versuchten US-Außenminister Rogers und sein NahostExperte Joseph Sisco in
der ersten direkten "Pendeldiplomatie" zwischen Kairo und Jerusalem im Mai
1971 dieses Konzept zu verwirklichen. Doch die Mehrheit der
Golda-Meir-Regierung zeigte sich nicht bereit, Dayans Vorschlag zu folgen.
Die Verwirklichung dieser Idee hätte vielleicht den Jom-Kippur-Krieg 1973
vermeiden können.
Die
Kriege Israels:
Milhamoth Jisrael
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