Aus der
Selbstbeschreibung der 'Nachrichten aus Israel' (NAI):
"NAI wird Sie über das Geschehen
in Israel korrekt und sachlich informieren", denn "NAI bringt auch das, was andere
weglassen!"
Fundamentalismus und Hetze:
NAI und die Missionierung der Juden
Informationen zu den "Nachrichten aus
Israel"
zusammengestellt von: Uriel Kashi
& Oliver Glatz.
© Jerusalem & Berlin 2000
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Die "Nachrichten aus Israel", kurz NAI
genannt, sind eine deutschsprachige Monatszeitschrift, die in Jerusalem
herausgegeben, und von hieraus nach eigenen Angaben in über 60 verschiedene
Länder, insbesondere aber in den deutschsprachigen Raum verschickt wird. Ihre
genaue Auflage wird geheimgehalten, ist aber nach eigenen Angaben höher als die
der Jerusalem Post. In vielen israelischen Hotels und selbst im Israelischen
Touristenbüro liegt die NAI kostenlos als Werbeausgabe aus. Herausgegeben wird
die Zeitschrift von dem "messianischen Juden" Ludwig Schneider.
In den NAI lesen wir, Schneider sei
1940 in Magdeburg geboren. Seine Familie, nach seinen Angaben reiche,
assimilierte Juden, lebte damals versteckt im Haus eines Pfarrers. Nach
Ende des Krieges blieb die Familie vorerst in Ostdeutschland, erhielt
jedoch Nachricht, daß sie wegen der politischen Tätigkeit des Vaters
in der "Liberal-Demokratischen Partei" im Zuge der Stalinistischen
Säuberungen nach Sibirien verwiesen werden sollte. Die Familie floh
1951 aus der DDR in den Westen. Nach kurzer Zeit im Siegener
Flüchtlingslager Wellersberg erhielt sie in der Nähe von Krefeld eine
Mansardenwohnung,
"was für die damalige Zeit, in der
Abertausende von Vertriebenen und Flüchtlingen Westdeutschland überfluteten,
für Flüchtlinge ein Luxus war. Doch mein Vater ging sofort zum Bürgermeister
und sagte ihm: "Man wohnt nicht zur Miete!" Kurz darauf erhielten wir ein
Grundstück. Bald wohnten wir als erste Flüchtlingsfamilie unserer Umgebung
im eigenen Haus."
Schneider beschrieb dieses Haus in
Krefeld (?) in einem Gespräch als sehr luxuriös, mit Herrenzimmer... Woher das
Geld für so eine Anschaffung stammen konnte, ist uns nicht bekannt, schließlich
waren alle jüdischen Familien von den Nazis zwangsenteignet worden.
Während sich Ludwig Schneiders Vater, weiter seiner "Liberal-Demokratisch-"
politischen Kariere widmete, absolvierte der Sohn in Krefeld eine Bäckerlehre.
Wie L. Schneider in der NAI 01/99 S. 44 beschreibt, kam es 1960 in Krefeld zu
folgender Begebenheit:
"Dann trat ein Mann auf und
bezeugte, dass Jesus der Messias Israels und der ganzen Welt sei. Es war der
Judenchrist Erich Weinmann von der Ecclesia-Gemeinde. Das war das Timing
Gottes! Er war zur rechten Zeit der rechte Mann für mich. Nun wußte ich,
dass Jesus auch mein Messias ist!"
Vermutlich hatte jener Erich Weinmann,
über den wir bisher keine weiteren Informationen finden konnten, großen Einfluss
auf das sich herauskristillisierende fundamentalistische Weltbild Schneiders.
Irgendwann Mitte der 60er Jahre ging Schneider, frisch verheiratet, mit seiner
christlichen Frau nach Israel und lebte dort in einem Kibbuz. Hier wurde auch
der erste Sohn Ariel geboren. Das Leben im Kibbuz sagte ihm jedoch nicht zu. Zu
groß wären die Unterschiede zwischen dem luxuriösen Leben zu Hause und dem Leben
im Kibbuz gewesen. Sie beschlossen, 1968 nach Deutschland zurückzukehren, wo
sich Schneider in Düsseldorf einer kleinen abgespaltenen Gemeinde von 20
Christen widmete. Wie er zu dieser Aufgabe kam, ist uns nicht bekannt. Im
Internet taucht einmal der Ausdruck "Pastorenfamilie Schneider" auf. Uns ist
eine Pastorenausbildung Schneiders jedoch nicht bekannt. Schneider gelang die
Bekehrung einiger "linker Studenten" was schließlich zur Gründung des
"Jesus-Hauses" führte.
Schneider reiste auch gern durch die Welt. 1964 nach Ägypten, zwischen 1972 und
1974 sechs Russlandreisen. Irgendwann zu dieser Zeit begann Schneider als
Kriegsberichterstatter u.a. für diverse Zeitungen zu arbeiten. 1978 kehrte er
schließlich wieder nach Israel zurück, wo er als Journalist u.a. für die
Bildzeitung tätig war. Er schrieb wohl auch schon früher Artikel über den Jom
Kippur Krieg und den Libanonkrieg. Da ihm die Berichterstattung der Zeitungen
nicht israelfreundlich genug war, er sich gar zensiert fühlte, gründete er 1978
die NAI.
Eine Aktion gegen die
Missionierung
haGalil onLine 11-04-2000
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