
Aus der
Selbstbeschreibung der 'Nachrichten aus Israel' (NAI):
"NAI wird Sie über das Geschehen
in Israel korrekt und sachlich informieren", denn "NAI bringt auch das, was andere
weglassen!"
Feindbild Nr.1:
Der Islam und die Araber
3.Teil Aus der Reihe:
Informationen zu den "Nachrichten aus Israel"
zusammengestellt von: Uriel Kashi
& Oliver Glatz.
© Jerusalem & Berlin 2000
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>> Weit direkter und
offener wendet sich Schneider gegen die Menschen moslemischen Glaubens in und
außerhalb Israels.
Hierbei werden die
"Araber" in der NAI meist als einheitliche "Rasse" mit gleichen Interessen und
Zielen behandelt, ganz gleich, ob es sich dabei um israelische Araber,
Palästinenser oder um die Bewohner der arabischen Nachbarstaaten Israels
handelt. Es wird ganz klar ein Feindbild "Araber" konstruiert, das oft synonym
zu "Moslems" gebraucht wird;
Ein Argument, das von der
NAI gegen die "Araber" (in diesem Fall sind die Araber in Jerusalem gemeint)
vorgebracht wird, ist das von der demographischen Bedrohung -- eine
Argumentation, die sich ganz klar rassistischer Ansätze bedient. Die Araber wird
dabei vorgeworfen, eine Gefahr für den Frieden im Nahen Osten und für den
"Weltfrieden" zu sein.
So heisst es im Artikel
"Weniger Juden in Jerusalem" (NAI Nr.252, August 1999, S.12):
"Die arabische
Bevölkerung Jerusalems wächst dreimal so schnell wie die jüdische.(...) Von
Jerusalem hängt der Frieden zwischen Israel und den arabischen
Nachbarstaaten und schließlich der Weltfrieden ab."
Ludwig Schneider, der
nach eigenen Auskünften nur geringe Kenntnisse zum Islam besitzt, wird von
seinem Nichtwissen nicht daran gehindert, frei erfundene Anklagen gegenüber dem
Islam und den Muslimen zu erheben. Der Artikel "Was wird aus Jerusalem" führt
beispielsweise folgende Überlegungen an (NAI Nr.252, August 1999, S.12):
"(...) jedes
Friedensabkommen zwischen Israel und den Palästinensern sowie den
moslemischen Araberstaaten wird an der Jerusalemfrage scheitern. (...) Ein
geteiltes Jerusalem ohne Mauer würde (...) bei den Arabern die Hoffnung
wachhalten, in Kürze das gesamte Jerusalem zu gewinnen. (...) Das Endziel
der Feinde Israels (sic!) ist nicht, Westbank-Territorien zu gewinnen (...)
sondern ihnen geht es um den Tempelplatz, um zu verhindern, daß dort (...)
wieder ein jüdischer Tempel erbaut wird. Daß in dieser Verhinderungsfront
Moslems und a-religiöse Juden zusammen an einem Strang ziehen (...) darf uns
nicht verwundern."
Die gleiche These,
nämlich, daß es Ziel des Islams und der Muslime sei, den Bau des dritten
jüdischen Tempels und dadurch die Ankunft des Messias zu verhindern, vertritt
auch der Artikel "Tempelgeräte, Bundeslade und Tempelbau" in NAI Nr. 253,
September 1999, S. 28:
"(...) 1967 eroberte
Israel Jerusalem ohne den Tempelplatz - beim nächsten Krieg geht es um den
Tempelplatz. Darum heißt dieser Krieg Heiliger Krieg (...) Doch weil wir in
der Endzeit leben - alle Augen richten sich auf das Kommen des Messias -
(sic!), sollten wir uns daran erinnern, daß zuvor laut Sacharja 1 und
Offenbarung 11 in Jerusalem wieder der Tempel errichtet werden wird (...)
Weil die Moslems, oder besser gesagt der Geist der sie treibt (sic!),
wissen, daß zur Vollendung der Heilsgeschichte der dritte Tempel gehört,
beanspruchen sie so vehement diesen Platz, um dadurch die Ankunft des
Messias zu verhindern - wie sie sagen. (...) Es geht in Wirklichkeit also
nicht um Politik, sondern um den Sieg Gottes"
Die These, die Muslime
würden "die Ankunft des Messias verhindern" wollen, ist absurd und geht von
völlig falschen Tatsachen aus.
Einen Messiasgedanken wie
bei Juden und Christen findet man im Islam nicht; und da der Islam, wie nahezu
alle Religionen, davon ausgeht, daß seine Wahrheit die einzige ist, ist ein
Glaube an den jüdischen / christlichen Messias also völlig abwegig - und damit
auch der Auftrag, die Ankunft jenes Messias zu verhindern.
Tatsächlich ist der Bau
der al-Aqsa-Moschee und des Felsendoms auf dem Tempelberg Ausdruck der
Verehrung, die die Muslime jenem Platz entgegenbringen. Der Grund dafür ist, daß
nach muslimischen Glauben der Prophet Muhammad in einer Nacht von der Heiligen
Moschee in Mekka zur "entferntesten Moschee" ritt, und von dort seine Reise in
den Himmel antrat. Bei der "entferntesten Moschee" (arab. "al-Aqsa") handelt es
sich nach muslimischen Glauben um den Tempelberg in Jerusalem.
Durch diese und ähnliche
Falschbehauptungen wir versucht, in einer ohnehin schon durch Religion und
Politik aufgeladenen Atmosphäre Stimmungen zu schüren.
Ein ähnliches Bild des
Schreckens findet sich auch in der Besprechung des Buches: "Der Islam - Eine
globale Bedrohung?" von "Victor Mordecai" in der NAI vom November 1999 (s. 44).
"Der Autor, der nur
unter einem Pseudonym schreiben kann, deckt in diesem Buch brisante Fakten
darüber auf, wie der Islam auf den verschiedenen Ebenen von Politik und
Gesellschaft zur weltweiten Bedrohung wird. Zunehmende Einwanderung von
Molsems + schleichende Unterwanderung der Medien + Zusammenhalt gegen Israel
+ Verfolgung der Christen. Textstellen aus dem Koran verdeutlichen diese
Pläne des Islam, und das Erdöl verleiht im die dazu nötige Macht. "Das 21.
Jahrhundert wird das Jahrhundert des Islam!" so der Ajatolla [welcher?
-O.G.]. Auf eine packende Art und Weise wird der Leser für die Strategien
der Islamisierung sensibilisiert. Ein solch klares und mutiges Buch mit
einer Fülle beeindruckender Fakten war auf dem deutschen Büchermarkt schon
lange fällig."
Hier wird ein Bild vom
Islam gezeichnet, das deutliche Parallelen zur Mär von der "zionistischen
Weltverschwörung" aufweist. (Brüder im Geiste?)
Die "Nachrichten aus
Israel" verstehen sich durchaus als ein christliches Blatt. Falls aber von
arabischen Christen die Rede ist, dann meist unter dem Aspekt, dass sie von der
muslimischen Bevölkerungsmehrheit diskriminiert und bedroht werden, so zum
Beispiel im Artikel "Bethlehem ohne Davidstern" in NAI Nr. 208, Dez. 1995, S.
15.
Der Artikel beginnt mit
den Worten:
"Ab Montag, den 18.
Dezember 1995 ist Bethlehem judenrein."
Dabei werden historische
Parallelen suggeriert, die nicht nur eine Diffamierung der Palästinensischen
Autonomiebehörde darstellen, sondern auch die Verbrechen der Nazis trivialisien.
Weiter heißt es:
"Die Älteren
[Einwohner Bethlehems, O.G.] (...) fürchten angesichts zunehmendem
moslemischen Fanatismus unter den Jugendlichen (sic!) eine Anarchie, in der
jeder nach seiner Weise und Habgier (sic!) den Koran auslegen kann, was
in Bethlehem (...) sich spürbar gegen Christen auswirken wird."
Bethlehems Christen wird
"Angst vor der Stunde Null, wenn sie ohne israelischen Schutz den Moslems
ausgeliefert sind" nachgesagt – eine Einschätzung, die von der Realität weit
entfernt ist.
Auch hier werden
"Moslems" mit "religiösen Fanatikern" gleichgesetzt, die andere
Religionsgemeinschaften diskriminieren und deren Existenz bedrohen. Eine platte,
verallgemeinernde These und - was Bethlehem betrifft - ohne Beweise.
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