Menschen die sich begegnen
- Die Uhr bleibt nicht stehen
- Sühnezeichen - Friedensdienste
Die weiße Stadt am Mittelmeer
- Alles unter Kontrolle...
- Tel Aviv
haAwodah - die Arbeit
- Eine Schule in Tel Aviv
- Jeder Tag bringt neues
- Viele zusätzliche Aktivitäten
- Rollstuhl-Training
Politik
- Ein kleiner Ausflug nach Betlehem / Westbank
- Demokratie und Wahlen
Über ein halbes Jahr bin ich nun schon
in Israel: Die Uhr bleibt nicht
stehen
Über ein halbes Jahr bin ich nun schon in Israel. Dieses Land
bietet so viele Facetten, daß es kaum möglich ist, sich allem zu widmen.
Am interessantesten sind die unterschiedlichsten Begegnungen mit den
Menschen in dieser Region, ob Juden oder Araber, säkulare oder religiöse
Juden, muslimische oder christliche Araber, in der Schule, im Bus, in
Jerusalem, im Galil, im Negev, von der Rabbinats-Studentin der
Reform-Gemeinde bis zu den orthodoxen Nachbarn.
Im folgenden versuche ich auf verschiedene
Geschehnisse und Alltäglichkeiten einzugehen, die den Nahen Osten prägen
und das Leben mitgestalten. Trotz der verschwindend kleinen Fläche im
Vergleich zu anderen die Weltpolitik bestimmenden Staaten, kommt man
hier nicht zur Ruhe.
Sühnezeichen - Friedensdienste
Im kleinen Israel tummeln sich fast
ausschließlich auf die Städte konzentriert derzeit 20 Freiwillige der
deutschen Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. "Sühne" hängt für die
meisten mit persönlicher Schuld zusammen und die haben wir als zweite
oder dritte Generation nach dem Krieg und den Greueln der Shoa nicht auf
uns geladen. Der Name trifft in meinen Augen daher nicht mehr den Kern
unserer Arbeit.
Der historische Bezug von ASF bedeutet mir sehr viel,
um einen Bezugspunkt zu schaffen. Doch wehre ich mich immer dagegen,
wenn gesagt wird, daß wir "Sühner" sind. Sühnen kann nur jener der
eigene Untaten bereut. Das Erkennen eigenen Versagens kann und darf
niemandem abgenommen werden. Die Aufgabe unserer Generation sehe ich in
der Erinnerung. Wir tragen Verantwortung für die Zukunft und damit
dafür, daß so etwas nie wieder passiert. Daraus leite ich auch für uns
die Aufgabe, uns für Frieden und Verständigung der Menschen einzusetzen.
Ein passenderer Begriff wäre für mich demnach zum
Beispiel Aktion Erinnerungszeichen Friedensdienste. Eine Änderung des
Namens scheint mir zwingend geboten, um auch in Zukunft - beim Wegfall
des Wehrdienstes - einerseits junge Menschen für diese Arbeit begeistern
zu können, und andererseits die Notwendigkeit der "besten Botschafter
Deutschlands" (Ben Atid) gegenüber Spendern und Öffentlichkeit besser
vertreten zu können. Um die Menschen für seine Ziele interessieren zu
können, braucht man nicht nur ein gutes Konzept, sondern auch einen
entsprechenden Namen. Diese Diskussion beschäftigt die Freiwilligen auf
allen Seminaren in Deutschland und auch in den Ländern. Doch die Mühlen
mahlen langsam ...
Tobias, Tel Aviv
Politik:
Ein kleiner Ausflug die Demokratie und die Wahlen
haGalil
onLine - Freitag 09-04-99 |