Jüdische Grundschule:
Die Sinai-Schule der Israelitischen Kultusgemeinde München
Die Sinai-Schule der Israelitischen Kultusgemeinde ist
eine konfessionelle, staatlich anerkannte Grundschule. Sie wurde vor 30
Jahren gegründet und unterrichtet etwa 150 Schüler in zwei Zügen. Ihr Ziel
ist es, neben der Vermittlung von Inhalten des Bayerischen Lehrplans die
jüdische Identität der Schüler zu stärken: Jüdische Religion, Tradition und
Geschichte werden nicht nur unterrichtet, sondern vor allem gelebt und
erlebt. Dies unterstützt die Kinder bei der Suche nach ihrer Identität und
festigt ihre Persönlichkeit.
Jüdische Themen werden im Religions- und Hebräischunterricht behandelt, sind
aber auch Bestandteil anderer Fächer wie Kunst und Deutsch. Vor neun Jahren
wurde das Fach „Jüdischer Literaturunterricht“ eingeführt. Hier erhalten die
Schüler von der zweiten Klasse an Einblick in kindgemäße Literatur zu den
Themen:
Fest- und Feiertage
Jüdische Lebenswelten
Israel
In diesem Literaturunterricht erfahren die Kinder viel über die Geschichte
ihres Volkes, werden zum Lesen motiviert und an gute Literatur herangeführt.
Der Religionsunterricht orientiert sich am Jahreskalender der Feiertage
sowie an den Wochenabschnitten der Thora. In- und außerhalb der Schule
werden die Feiertage begangen:
Chanukkafeiern mit den Eltern
Seder-Pessach mit dem Rabbiner
Gedenkstunde zum Jom Ha'schoah
Synagogenbesuch mit Abendessen für die ganze Familie (Kabbalat Shabbat)
Außerdem treffen sich die Schüler täglich zum Morgengebet. Freitags findet
vor Schulschluß eine kleine Kabbalat-Shabbat statt.
Hebräisch wird einsprachig und fünf Stunden wöchentlich unterrichtet – ein
Quantum, das höchsten Ansprüchen der modernen Fremdsprachenausbildung
genügt. Dabei ist die starke Betonung der hebräischen Sprache nicht nur
Indiz für die große Verbundenheit mit dem Staat Israel: Die hebräische
Sprache ist das einziges Mittel, um Gebete und biblische Texte (Quellen)
lesen, verstehen und lernen zu können. Je eher die Schüler die Sprache
beherrschen, desto größer und erfolgreicher sind die Fortschritte im Fach
Religion.
Jeder neue Lernschritt wird zudem mit einer Fülle von hebräischen Liedern
bereichert.
Mehrmals im Jahr führen die Schüler Theaterstücke auf, die sie im Rahmen der
jüdischen Fächer gemeinsam mit ihren Lehrern entwickelt haben.
Die Sinai-Schule steht aber nicht nur jüdischen Kindern offen: Auch die
Eltern nicht-jüdischer Schüler schätzen das pädagogische Konzept und die
niedrige Klassenstärke (maximal 18 Kinder), die eine optimale persönliche
Betreuung und Förderung gewährleistet. Der Lehrkörper ist ebenfalls nicht
ausschließlich jüdisch. Nichtjüdische Lehrer tragen zur Normalität bei, da
von beiden Seiten Toleranz verlangt wird. Im gemeinsamen Schulalltag wird
die Glaubensfreiheit der beteiligten Religionen betont (das Judentum ist
keine missionierende Religion). So wird ein Prozess des gegenseitigen
Verstehens in Gang gesetzt.
Seit zwei Jahren bietet die Sinai-Schule intensiven Deutsch-Unterricht für
ausländische Schüler an. Vierzehn Stunden wöchentlich werden die Kinder beim
Erwerb der deutschen Sprache unterstützt.
Ferner stehen Schwimm- und Computerunterricht auf dem Lehrplan: Von der
dritten Klassen an fahren die Kinder im Rahmen des Sportunterrichts ins
Cosima-Bad.
Von der zweiten Klasse an haben alle Schüler eine Stunde wöchentlich die
Möglichkeit, an modernen Computern zu arbeiten. Eine hervorragende und in
jeder Software bewanderte Fachlehrerin leitet die Kinder dabei an.
Unsere Klassen verlassen so oft wie möglich das Schulhaus und besuchen im
Heimat- und Sachkundeunterricht, Ausstellungen und Workshops, Flughafen,
Feuerwehr, Wasserwerk, Theatervorstellungen, Bibliotheken, Legoland,
Märchenwald, Abenteuerspielplatz, Eisbahn. Die Sinai-Schule bietet einen
Busservice sowie einen Schulhort.
9. November 2006:
Feierliche Eröffnung der neuen
Hauptsynagoge München
In Münchens Mitte, am Jakobsplatz, entsteht das
Jüdische Zentrum München, ein offenes Ensemble aus Hauptsynagoge,
Gemeindehaus und Jüdischem Museum...
12. November 2006:
"Tag der Begegnung" im
Jüdischen Zentrum am Jakobsplatz
Die Münchner Jüdische Gemeinde ist nach 68 Jahren wieder sichtbar ins Herz
der Stadt München zurückgekehrt. Dies wird gefeiert. Mit einem vielseitigen
Programmangebot werden alle interessierten Münchner willkommen geheißen...
Geschichtlicher Überblick:
Jüdisches Leben in
München gestern und heute
Die Quellenlage ist nicht ganz zweifelsfrei, jedoch ist unter Historikern
unbestritten, dass sich in München bereits kurz nach der Stadtgründung 1158
auch Juden ansiedelten....
Geschichte verpasster Gelegenheiten:
Jüdisches München
"Vom Mittelalter bis zur Gegenwart" verfolgen die Autoren des Bandes
"Jüdisches München" die Geschichte und Geschichten der Münchner Juden – von
ersten Zeugnissen einer Ansiedlung im frühen 13. Jahrhundert über die
Emanzipation seit der Mitte des 19. Jahrhunderts und die daran anschließende
Vertreibung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten bis hin zur
Neugründung der Gemeinde gleich im Juli 1945 und ihrer Fortentwicklung bis
heute...
Leseprobe:
Jüdisches München
Natürlich war München nie jüdisch, so wie es etwa katholisch, bayerisch oder
bierselig ist. (...) Dennoch gab es ein "jüdisches München" in dem Sinne,
daß in den letzten beiden Jahrhunderten Menschen jüdischer Herkunft das Bild
der Stadt entscheidend mitgestaltet haben...
Die Reichenbachschul:
Die älteste Münchner
Synagoge
Am vergangenen Samstag wurde in der Synagoge in der Münchner
Reichenbachstrasse der letzte G'ttesdienst gefeiert. Am kommenden Wochenende
wird die neue Synagoge am Jakobsplatz eingeweiht...
Große Herausforderung:
Die
Integrationsabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde München
Die nunmehr seit 15 Jahren andauernde Zuwanderung der Juden aus der
ehemaligen Sowjetunion stärkt die Israelitische Kultusgemeinde nicht nur
quantitativ. Die Menschen, die nach München kommen, bereichern das
Gemeindeleben und bringen große Potentiale für das gesellschaftliche Leben
in Deutschland mit...
Begegnungsstätte:
Das Jugend- und
Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München
Das Jugend- und Kulturzentrum besteht in seiner heutigen Form seit 1983.
Vorläufer war das 1957 in der Möhlstraße 14 eröffnete "Heim der jüdischen
Jugend", hebräisch "Maon Hanoar" genannt...
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