Der Mord an Ilan Halimi:
Geld vom Juden
Entführung, Folter, Mord: Das brutale Verbrechen an einem
jüdischen Jugendlichen in einer Pariser Vorstadt hat in Frankreich Angst vor
einer neuen Welle des Antisemitismus ausgelöst.
Von Bernhard Schmid, Paris,
Jungle World
9 v. 01.03.2006
"Ach, wenn ich doch reich wäre!" steht auf dem einen
Schild, auf dem anderen: "Jude – aber Sozialhilfeempfänger!" Mit seinen
beiden Pappschildern ging Philipp am Sonntag auf die Pariser Demonstration
für das Andenken an Ilan Halimi, zu der insgesamt rund 50.000 Menschen
kamen, und wurde dutzendfach fotografiert und gefilmt.
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Einem ideologischen Stereotyp, das sich offenbar in Teilen
der Gesellschaft tief eingefressen hat, versucht der 42jährige mit Ironie zu
begegnen. "Getötet 2006 in Frankreich, weil er Jude war", verkündet die
Union der jüdischen Studenten in Frankreich auf einem Plakat. Die Union war
neben "SOS Racisme" und dem Zentralrat der Juden Hauptveranstalter der
Demonstration. Auf einem Transparent steht: "Ein Klischee hat getötet."
Gemeint ist damit die Vorstellung, dass Juden Menschen mit viel Geld seien.
Ein antisemitisches Vorurteil, das – nach allem, was man bisher weiß – beim
Tod des 23jährigen Ilan Halimi eine wichtige Rolle gespielt hat.
Halimi lag im Sterben, als er am Montag voriger Woche in
der Nähe eines Vorstadtbahnhofs rund 30 Kilometer südlich von Paris von
Passanten aufgefunden wurde. Bis der Krankenwagen ihn in die Notaufnahme
bringen konnte, war er bereits tot. Der Mann, der bis dahin als Verkäufer in
einem Handygeschäft im 11. Pariser Bezirk arbeitete, war am 21.?Januar
entführt worden. Eine junge Frau hatte ein Date mit ihm vereinbart und ihn
so in eine Falle gelockt. Die 16jährige, die im Auftrag einer Bande agierte,
wurde am vorigen Freitag in Aulnay-sous-Bois festgenommen.
24 Tage lang wurde das Opfer zunächst in einer
Hochhauswohnung in der südlichen Pariser Vorstadt Bagneux, später dann in
einem Heizungskeller im selben Gebäude festgehalten. Im Laufe der
Gefangenschaft, bei der Halimi anscheinend kaum ernährt wurde, fügten seine
Bewacher ihm zahlreiche Verletzungen zu. Am Schluss stachen sie ihm mit
einem Messer zweimal in den Hals, und sein Körper wurde mit einer brennbaren
und ätzenden Flüssigkeit überschüttet, möglicherweise, wie die Presse
vermutet, um DNA-Spuren seiner Wächter und Misshandler zu verwischen. Dies
sollen die Täter aus Filmen "gelernt" haben. 80 Prozent von Ilans Körper
wiesen Brandwunden oder andere Verletzungen auf. Die Ermittler vermuten,
dass das Zusammenwirken der Verletzungen und des Erschöpfungszustands zu
Halimis Tod geführt hat.
Einem Bericht des französischen Online-Nachrichtendienstes
Wanadoo vom Samstag zufolge sollen die Entführer den Entschluss gefasst
haben, ihr Opfer zu töten, als es seine Wächter durch eine gelockerte
Augenbinde erkannt habe. Vieles deutet darauf hin, dass Halimi unmittelbar
vor seinem Tod stundenlang durch ein Waldstück marschieren musste, durch
das seine Bewacher ihn führten, wohl um ihn zu desorientieren.
Möglicherweise hat man das Opfer für tot oder nahezu tot gehalten, als man
es liegen ließ.
Die "Gang der Barbaren"
Die Bande, die ihn festhielt und sich "Gang der Barbaren"
nannte, nannte zunächst finanzielle Motive für die Tat, wobei ihre an die
Familie erhobenen Lösegeldforderungen im Laufe der Zeit stark variierten,
zwischen 50?000 und 450?000 Euro. Zur konkreten Anberaumung einer
Geldübergabe seitens der Bande kam es jedoch nie.
Technisch
erwiesen sich die Mitglieder der Bande als kompetent: Die benutzten Handys
waren im Ausland – allem Anschein nach in der westafrikanischen Côte
d’Ivoire, dem Herkunftsland der Eltern des mutmaßlichen Anführers Youssouf
Fofana, gekauft worden und ließen sich nicht orten, da die Telefonate über
eine Kette von Anbietern geführt wurden. Ihre E-Mails sandten die Erpresser
von Internetcafés aus, die direkt an einer Metrostation lagen und ein
schnelles Entkommen ermöglichten. Gleichzeitig erschien das Vorgehen der
Bande an anderen Punkten recht amateurhaft. Nach Angaben der Ermittler
machte sie immer dann, wenn es darum ging, eine konkrete Geldübergabe
vorzuschlagen, einen Rückzieher.
Derzeit gehen Polizei und Untersuchungsrichter davon aus,
dass die Bande oder einige ihrer Mitglieder bereits bei früheren
Erpressungsversuchen ihre Hände mit im Spiel hatten, so bei einer Serie von
Drohungen gegen Notare und andere Honoratioren in mehreren Pariser
Vorstädten im Jahr 2004 und gegen Ärzte im März 2005. Damals gab sich die
Gruppe um Fofana zunächst offenbar als bewaffnete korsische
Separatistengruppe aus, die Geld für ihren Kampf erpressen wolle. Die
eingesetzte E-Mail-Technik und die dafür benutzten Internetcafés weisen den
Ermittlern zufolge Überschneidungen mit der jüngsten Entführungsserie der
Bande auf, die im Dezember 2005 begann. Vor Ilan Halimi versuchte die Gang
bereits, sechs andere Opfer zu entführen, allerdings erfolglos. In vier oder
fünf von insgesamt sieben Fällen handelte es sich dabei um Juden. Bei den
vorangegangenen Erpressungsversuchen waren rund ein Viertel der Betroffenen
französische Juden, wie Libération am Samstag feststellte. Es ging der Bande
vermutlich nicht primär darum, Juden zu treffen. Wohl aber ging die
gedankliche Assoziation von "Juden" mit "Geld" in das Tatmotiv mit ein.
Gleichzeitig legten die Bandenmitglieder und Fofana, den
die Ermittler als Psychopathen und "Perversen" bezeichnen, offenkundig eine
Faszination für barbarische Gewalt an den Tag. In jedem Fall ist eine über
die bloße Entführung aus finanziellen Zwecken hinausgehende Neigung zur
Gewalt festzustellen.
Die Ermittlungen
Der ermittelnde Staatsanwalt Jean-Claude Marin bestritt
zunächst eine primär antisemitische Motivation der Tat. Er sieht das
Hauptmotiv vor allem in finanzieller Habgier. Während der ersten
Vernehmungen sollen die Bandenmitglieder die Überlegung geäußert haben, "die
jüdische Community hätte sich ja zusammentun können, um die 450?000 Euro
gemeinsam aufzubringen", berichtet die Sonntagszeitung JDD. Nach bisherigen
Darstellungen waren jedenfalls einige Mitglieder der Gang der Auffassung,
Juden müssten ja Geld haben und würden ferner alle zusammenhalten. Hass auf
Juden als leitendes Motiv der Entführung wird von der Staatsanwaltschaft
nicht angenommen, scheint jedoch zumindest eine sekundäre Rolle bei der
Auswahl der Opfer und möglicherweise bei der psychischen Enthemmung
gegenüber dem Wehrlosen gespielt zu haben. Wie Le Monde berichtete, sollen
bei den Telefonaten von Fofana mit den Angehörigen des Opfers auch mehrfach
antijüdische Beschimpfungen geäußert worden sein, es habe auch geheißen:
"Geht in euren Synagogen betteln."
In allen sieben Entführungsfällen wurden "verführerisch
aussehende" junge Frauen, in einem Fall auch ein "schöner Junge", als
Lockvögel eingesetzt. Sie versprachen ihren Opfern ein Date, an dessen Ort
dann jedoch nicht nur die erwartete Frau, sondern maskierte Bandenmitglieder
warteten. Dieses Szenario scheint dem Film "L’Appât" (Der Köder) entlehnt zu
sein.
Dabei ging die Gang eher unprofessionell vor, denn die
Lockvögel scheinen eher außen stehende Personen gewesen zu sein, die nicht
in die Motive der Gangster eingeweiht waren. Wohl deshalb erwiesen sie sich
auch als Schwachstelle. Es war die Aussage der jungen Audrey Lorleach, die
bei früheren Entführungsversuchen als Lockvogel fungiert hatte, welche die
Ermittler auf die Spur der Bande brachte. Die 24jährige hatte ihr Portrait
in den Medien wieder erkannt. Am Donnerstag vorvergangener Woche stellte sie
sich der Polizei, dem folgten dann die Festnahmen in den darauf folgenden
zwei Tagen. Nur Fofana konnte zunächst flüchten und setzte sich in die Côte
d’Ivoire ab. Zwei französische Ermittler reisten ihm am Montag voriger Woche
hinterher. Zwei Tage später wurde er von der ivoirischen Kriminalpolizei
festgesetzt. Das von Frankreich beantragte Auslieferungsvertragen läuft
derzeit und dürfte zu seiner baldigen Überstellung nach Frankreich führen.
Inzwischen sitzen 18 Mitglieder der Bande und Komplizen in Haft; fast alle
sind arbeitslos und zwischen 17 und 32 Jahre alt.
In den Pariser und anderen französischen Trabantenstädten,
die durch ein hohes Maß an Zusammenballung gesellschaftlicher Probleme,
durch soziale Zerrüttung und teilweise Ghettoisierung dort lebender
Migrantengruppen geprägt sind, existieren zahlreiche Jugendbanden. Nur die
wenigsten legen jedoch ein derartiges Maß an Gewalttätigkeit und
hemmungsloser Brutalität an den Tag wie jene um Fofana. Dieser hat allem
Anschein nach als Führungsfigur fungiert und durch besonders hartes,
skrupelloses Auftreten zu beeindrucken versucht.
Der Soziologe Marwan Mohammed, der sich auf das Thema
Jugendgewalt spezialisiert hat, unterscheidet in einem Interview mit
Libération zwischen unterschiedlichen Gangformen. Zum einen seien da jene
jüngerer Jugendlicher, die etwa bis zur Volljährigkeit aktiv seien und deren
Mitglieder dann irgendwann mehrheitlich ins "normale Leben" fänden. Zum
anderen gebe es Gangs und Individuen, die dieses "Umschwenken" nicht
schafften. Manche von ihnen rutschten dann in die organisierte Kriminalität
ab. Andere, und darum scheint es sich im vorliegenden Fall zu handeln,
kombinieren eine amateurhafte Kriminalität mit dem Versuch, wie eine
strukturierte Mafiagruppe aufzutreten und sich dadurch "Respekt" zu
verschaffen.
Am Montag vergangener Woche entschieden sich die beiden
die Ermittlungen leitenden Untersuchungsrichter Corinne Goetzmann und
Baudoin Thouvenot, das vermutete antisemitische Hintergrundmotiv in die
Begründung für das gegen Fofana eingeleitete Strafverfahren aufzunehmen.
Dieses Verfahren läuft jetzt unter dem Tatvorwurf "Bildung einer kriminellen
Vereinigung, um gemeinschaftlich einen vorsätzlichen Mord aufgrund der
tatsächlichen oder vermeintlichen Zugehörigkeit des Opfers zu einer
Bevölkerungs- oder Religionsgruppe zu begehen". Das mutmaßliche
antisemitische Tatmotiv wirkt juristisch Schuld erschwerend. Gleichzeitig
können die Befugnisse der ermittelnden Beamten ausgedehnt werden.
Motivforschung
Innenminister Nicolas Sarkozy erklärte am Dienstag voriger
Woche vor der französischen Nationalversammlung: "Die Wahrheit lautet, dass
diese Gangster zuerst aus kriminellen Motiven, aus Geldgier gehandelt haben.
Aber sie waren der Überzeugung, dass, in Anführungszeichen, Juden Geld
haben, und dass im Falle, dass die Entführten selbst keines hätten, die
Familie und die jüdische Gemeinschaft zusammenhalten würden. Das nennt sich
Antisemitismus durch Amalgambildung."
Dem kann kaum widersprochen werden. Zweifelhafter war
hingegen der in Sarkozys Rede am Rande enthaltene Hinweis, bei einem der
Tatverdächtigen seien Unterlagen muslimischer Wohlfahrtsorganisationen
gefunden worden. Einer der Ermittler erklärte, diese Unterlagen hätten mit
den Tätern und dem Verbrechen nichts zu tun, sondern gehörten den Eltern
eines der jugendlichen Tatverdächtigen und seien darüber hinaus ziemlich
banaler Natur. Inwieweit ein religiöser Hintergrund eine Rolle gespielt
haben könnte, bleibt weiteren Ermittlungen vorbehalten. Der Onkel des
Opfers, Rafi Halimi, sagte der israelischen Tageszeitung Ha’aretz, bei
Anrufen aus Entführerkreisen seien auch Koranverse zitiert worden.
Offizielle französische Stellen sprechen, ebenso wie die
Presse, inzwischen deutlich von antisemitischen Beweggründen der Tat.
Anfänglich zeigten sie sich in dieser Hinsicht zurückhaltend. Dies hatte
mehrere Gründe: Erstens gab es in jüngerer Vergangenheit mehrfach
"Fehlalarm" wegen Taten mit vermeintlichem antisemitischem Hintergrund.
Besonders im Gedächtnis geblieben ist eine Affäre vom Juli 2004, als eine
junge Frau angab, aus antisemitischen Motiven attackiert und verletzt worden
zu sein. Die Betroffene war jedoch eine – nicht jüdische – Mythomanin und
wollte nur die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich lenken.
Zweitens befürchteten die Behörden, die
"interkommunitären" Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen anzuheizen. Dazu
trug die Überlegung bei, es könne möglicherweise zu ungewollten
Solidarisierungseffekten bei Leuten mit antisemitischen Tendenzen kommen,
wenn von Anfang an "zu deutlich" auf den antijüdischen Hintergrund der Tat
hingewiesen werde. Das allgemeine Entsetzen über die Brutalität des
Verbrechens, das sich seit dem vorigen Wochenende ausbreitete, hat diese
Befürchtung jedoch gegenstandslos werden lassen. Ferner war die Furcht vor
einem Anstieg "ethnisch-religiös" motivierter Spannungen aber auch mit
Ereignissen vom Sonntag voriger Woche verbunden: Am Rande eines
Schweigemarschs für Ilan Halimi im Pariser Zentrum hatten sich junge
Anhänger einer rechtsextremen jüdischen Bewegung hervorgetan – der Jüdischen
Verteidigungsliga LDJ, eines Ablegers der in den USA und Israel verbotenen
rassistischen Kach-Bewegung. Sie hatten die Auslagen "arabischer" Geschäfte
verwüstet und einen schwarzen Passanten durch die Straßen gejagt. Auch am
Rande der Pariser Großdemonstration wurden die Extremisten der LDJ aktiv,
die den offiziellen Slogan "Gerechtigkeit für Ilan" mit eigenen Sprechchören
zu übertönen versuchten: "Rache für Ilan" und "Fofana, die Juden kriegen
deinen Kopf". Sie griffen einen Fotografen an und jagten eine kleine Gruppe
von Banlieuejugendlichen, die sich in einem Café am Boulevard Voltaire
verschanzten, Polizisten verhinderten Schlimmeres.
Ihrer Ansicht nach reduziert sich die Mordtat der "Gang
der Barbaren" auf diesen Zusammenhang: "Junge Araber und Schwarze haben
einen Juden getötet." Tatsächlich war die Gang aber "ethnisch gemischt", die
Mitglieder waren unterschiedlicher Hautfarbe und Herkunft – von Franzosen
westafrikanischer und maghrebinischer Abstammung bis zu "Weißen"
französisch-christlicher oder portugiesischer Herkunft. Dies ist im übrigen
in vielen Vorstadtbanden üblich, die meist keine "ethnischen", sondern
territorial strukturierte Gruppen sind.
Die Veranstalter der Großdemonstration ihrerseits achteten
darauf, nicht zu Spannungen zwischen "ethnisch" oder konfessionell
definierten Gruppen beizutragen. Auf dem riesigen Fronttransparent, das von
Menschen verschiedener Herkunft getragen wurde, stand: "Das Frankreich der
Schwarzen, Weißen und Arabischstämmigen gegen Rassismus und gegen
Antisemitismus". Im offiziellen Aufruf beschworen "SOS Racisme" und die
"Union der jüdischen Studenten" die "republikanische Einheit, die durch die
kommunitaristischen Tendenzen bedroht wird". Von der konservativen
Regierungspartei UMP bis zur französischen KP riefen alle großen Parteien
zur Teilnahme auf, nachdem die gesamte politische Klasse die Tat verurteilt
und auch auf ihren antisemitischen Hintergrund, der als Anschlag auf
Grundwerte der universalistischen Republik gewertet wurde, hingewiesen
hatte.
Das Ansinnen zweier rechtsextremer Parteien, FN und MPF,
die Demonstration für die Hetze gegen Banlieuebewohner oder muslimische
Einwanderer zu nutzen, wurde vereitelt: Der ultrarechte Nationalkatholik
Philippe de Villiers, Vorsitzender des MPF, wurde aus dem ersten Block der
Demonstration hinausbefördert. Über drei Viertel der Demonstranten gehörten
zur jüdischen Community. Die Anwesenheit eines Blocks von "Schwarzen gegen
den Antisemitismus" und der "jüdisch-muslimischen Freundschaftsgesellschaft"
aus einer Pariser Vorstadt wurde sehr begrüßt.
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Partout en France s’organisent des rassemblements
citoyens pour rendre
[HOMMAGE AU
JEUNE ILAN HALIMI]...
Youssouf Fofana gefasst:
Chef der "Gang der
Barbaren" festgenommen
Der wahrscheinliche Gruppenguru und Anstifter jener Vorstadtgang, die den
jungen französischen Juden Ilan Halimi entführt, festgehalten und gefoltert
hatte, hatte sich in der Vorwoche in das Herkunftsland seiner Eltern
abgesetzt. Sein Fluchtversuch wurde jedoch vereitelt...
Zum Mord an Ilan Halimi:
"Marsmenschen"
oder Juden?
Überlegungen zu einem Verbrechen an der Schnittstelle zwischen moslemischem
Judenhass und zunehmend barbarischer Jugendkriminalität in Frankreich...
Mörderische Antisemiten?
"Geht und bettelt in euren Synagogen!"
Ilan Halimi (23), lebte in einem Pariser Vorort und war
Angestellter in einem kleinen Laden für Mobiltelefone. Er wurde entführt und
von seiner Familie wurden 450.000 Euro Lösegeld gefordert. Eine so hohe
Summe könnten sie unmöglich aufbringen, antworteten die Angehörigen, worauf
die Erpresser spotteten: "Geht und bettelt in euren Synagogen!"...
Gesellschaftliche Verantwortung:
Der Judenmord
So wird der Foltermord zu etwas mehr als "nur"
einer Einzeltat. Er wird zu einer Tat, die eine ganze Gesellschaft in die
Verantwortung nimmt: Weil alle, die wussten, hätten wissen können, schwiegen
und so Komplizen wurden...
Neue Entwicklung im Mordfall Ilan Halimi:
Untersuchungsrichter
nehmen antisemitisches Tatmotiv auf
Staatspräsident Jacques Chirac rief am Dienstag persönlich die
Familienangehörigen des ermordeten Ilan Halimi an und versprach ihnen volle
Aufklärung des Verbrechens, besonders auch bezüglich der Frage, ob es
antisemitischer Natur sei...
Spektakulärer Mord bei Paris:
"Die Gang der
Barbaren"
Ein außerordentlich brutales Verbrechen hält
Frankreich in Atem: Am Montag voriger Woche wurde an einem Eisenbahngleis in
der Nähe eines Vorstadtbahnhofs dreißig Kilometer südlich von Paris der
23jährige Ilan Halimi nackt, gefesselt und geknebelt aufgefunden...
hagalil.com
01-03-2006 |