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Wer wird den, der sich selbst schlecht macht,
rechtfertigen?
Und wer wird den ehren, der sich selbst verachtet?
(Sirach 10,29)
Am Anfang, als Gott den Menschen erschuf,
da hat er ihn der Gewalt seines Willens ausgeliefert.
(Sirach 15,14)
Seht, ich habe mich nicht für mich allein gemüht,
sondern für alle, die nach Weisheit suchen.
(Sirach 33,18)
Ben Sira neu betrachtet:
Lebensweisheit und Lebensregeln
Das
Alphabet des Ben Sira war einmal ein bekanntes Buch, wie die zahlreich
überlieferten hebräischen Handschriften belegen. Derzeit aber wissen nur
wenige Interessierte um das Alphabet des Ben Sira, und dies vor allem, weil
es die Geschichte von Lilit, der ersten, aber aufsässigen Frau Adams
enthält, die hier erstmals erwähnt wird.
Das Alphabet des Ben Sira vermittelt Lebensweisheiten und Lebensregeln mit
Hilfe von Erzählungen und es zeigt, dass sich ein Mensch im Laufe seines
Lebens beständig weiter entwickeln muss: das Kind wird zum Jugendlichen, der
Jugendliche zum Erwachsenen und der Erwachsene blickt auf das Ende. Jeder
Lebensabschnitt ist neu mit Sinn zu füllen, der sich aus dem speist, was der
Mensch erlebt und erfahren hat. Die Erfahrung ist grundlegend für die
geistige Reife und Reifung des Menschen. Darauf weist das Alphabet des Ben
Sira hin, wenn es am Beispiel des Ben Sira zeigt, dass Klugheit und Weisheit
alltagstauglich sein müssen, wenn sie positive Wirkung zeigen sollen.
Das Alphabet des Ben Sira ist ein außergewöhnliches, vielleicht sogar
singuläres Buch, das es nicht nur, weil es allzu oft zu unrecht kritisiert
wurde, verdient, mit unvoreingenommenem Blick gelesen zu werden.
Aus diesem Grund bietet die nun von Dagmar Börner-Klein vorgelegte
auch den hebräischen Text, da jede Übersetzung notwendigerweise eine
Interpretation ist. Sie bietet aber auch eine Erstübersetzung des Alphabets
des Ben Sira ins Deutsche, in der Hoffnung, dass die darin enthaltenen
Geschichten und die mit ihnen verknüpften Weisheiten wieder einen breiteren
Leserkreis finden.
Diesem Wunsch schließen wir uns auch bei haGalil.com an und freuen uns, wenn
wir ein wenig zum Gelingen beitragen können. Es ist für uns immer wieder
erfreulich zu sehen, wie engagiert der Wiesbadener Marix-Verlag seine
Judaica-Sammlung ausbaut.
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