Zum 21. August 1968:
Das Ende des Prager Frühlings

Der Prager Frühling 1968 brachte für die Juden der Tschechoslowakei eine kurze Reprise der glücklichen Masaryk-Zeit. Damals, zwischen 1918 und 1938, war die CSR eine gerechte Demokratie im Herzen Europas. Diese idyllische Zeit in der Kultur und Gesellschaft eine ungewöhnliche Blütezeit erlebten wurde durch den deutschen Einmarsch brutal beendet. Was folgte war die schrecklichste Zeit, die es jemals auf tschechoslowakischem Boden gegeben hat.

Auch während des viel zu kurzen Prager Frühlings, der von der Hoffnung auf eine demokratische und sozialistische Gesellschaft lebte, kehrte die Lust an freier Diskussion und gesellschaftlichem Experimentieren schlagartig zurück.

Nach spezieller Intervention der Führung der DDR bereiteten die Warschauer Pakt Staaten dieser Entwicklung ein jähes Ende. In der Nacht zum 21. August 1968 erwachten die Prager Juden durch das Dröhnen der Panzerketten und das Brummen der Flugzeugmotoren. Viele, die den Einmarsch der Deutschen 1938 erlebt hatten, befiel panische Angst.

Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings flohen von den wenigen verbliebenen Juden weitere 6.000 Juden aus dem Land.


Frantisek Kriegel

Das Ende des Prager Frühlings im August 1968:
Panzer in der Goldenen Stadt
Der Widerstand gegen die Invasion, die der Niederschlagung dieser Tendenzen diente, formierte sich vor allem in der Hauptstadt Prag. Ein am 20. August 2008 auf arte ausgestrahlter Dokumentarfilm erzählt die Geschichte dieser dramatischen Augustwochen des Jahres 1968. Sehen Sie hierzu einen ganzen Film in streaming Video...

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Prag 1968:
Original-Töne und Sendungen zum Jahrestag des Einmarschs
Die Reformbewegung von 1968 ließ die Menschen in der damaligen Tschechoslowakei auf einen Umbau des kommunistischen Systems hoffen. Dann walzten aber am 21. August die Panzer der Warschauer-Pakt-Truppen die Reformansätze nieder: eine erschütternde Erfahrung für die Menschen dieses Landes.

Serie zum Antisemitismus in Prag vor und nach der Invasion von 1968

Teil 1 - Die Jahre vor 1945:
Latent immer vorhanden
Kaum ein Historiker oder Journalist kommt bei der Einschätzung des Antisemitismus in der Tschechoslowakei im 20. Jahrhundert ohne das Wort "latent" aus. Als Synonym dafür bietet der Thesaurus "verdeckt, versteckt, verborgen, unterschwellig, schlummernd" an...

Teil 2 - Die Jahre nach 1945:
Der kommunistische Coup
"Prag ist voll von Freunden, die nicht mehr leben", stellte Egon Erwin Kisch 1946 nach seiner Rückkehr aus dem Exil bitter fest. "Jede Straßenecke drängt Tränen in die Augen."...

Teil 3 - Unterwegs zur "Samtenen Revolution":
Der Prager Frühling 1968

Der Prager Frühling 1968 brachte für die tschechoslowakischen Juden eine kurze Reprise der Masaryk-Zeit, doch nach dessen Niederschlagung flohen weitere 6.000 Juden aus dem Land...

Aus der goldenen Masaryk-Zeit

Ein wunderbares Picknick:
Erinnerung an die Trampisten

Ein Motorrad, ein Beifahrerwagen, eine Landpartie, das war in der ersten tschechoslowakischen Republik der absolute Renner. Als Begleitmusik waren sogenannte "Trampisten-Bands" angesagt, die noch vom "Picknick im Grünen" sangen, als sich im Deutschen Reich, gleich nebenan, der Himmel längst verfinstert hatte...

Erinnerungen

Greta Klingsberg erinnert sich:
Mit Brundibár gegen die Vergessenheit
Eines der Gespräche, die im Anschluss der Berliner Aufführungen der Kinderoper mit Greta Klingsberg geführt wurden, stehen hier als mp3 zur Verfügung, haGalil Audio-Vorträge (2)...

Der Hölle entkommen:
Adolf Burger erzählt das Unbeschreibbare
Vor Kurzem kam in Radio Prag ein sehr interessanter 90-jähriger Herr zu Wort, den Till Janzer im Rahmen der Serie "Begegnungen" in einem kleinen Häuschen in einem Prager Randbezirk besucht hatte. Adolf Burger ist sein Name...

Brief von Leo, 1942:
Wenn du erwachsen wirst...
Meine geliebte Hanicka, Jirinka, Gretinka und Jirka ! Heute um 6 Uhr abends habe ich Deinen Brief vom 9. dieses Monats erhalten und um 1/2 7 wurde ich vorgeführt und es wurde mir eröffnet, daß ich um 1/2 7 morgen früh hingerichtet werde...

Alles lebt noch in mir:
"Nie werde ich mich von diesem Grauen befreien koennen"
Judith Jaegermann aus Giwatajim bei Tel Aviv erzählt in ihren Erinnerungen, die sie uns zugesandt hat, von ihrer Kindheit in Karlovy Vary (Karlsbad), wo ihre Eltern ein koscheres Restaurant führten...

 

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hagalil.com 20-August-2008